Das Schlafzimmer als gefährlicher Ort
Unter diesem Titel las ich kürzlich in Zeit-Online einen Beitrag, dessen zusätzlicher Titeltext lautet:Was leidenschaftliche Liebesnacht und was Vergewaltigung war, definiert die Frau künftig am Tag danach: Noch vor der Sommerpause soll eine unnötige und verhängnisvolle Verschärfung des Sexualstrafrechts durchgepeitscht werden
Den ganzen Artikel findet man hier:
http://www.zeit.de/2016/28/sexualstrafrecht-verschaerfung-kritik
Ich teile die Vermutung, dass kurz vor der Sommerpause und wenn noch zufällig gerade EM oder sonst ein alles dominierendes Ereignis stattfindet im Bundestag im Schnellverfahren Gesetze durchgepeitscht werden, die bei gründlicher Betrachtung eher problematisch sind.
Die Autorin Sabine Rückert wendet sich vehement gegen diese Verschärfung, die das schöne Spiel von Erobern und Erobert-werden zwischen Mann und Frau vermutlich empfindlich stören wird und für den Mann immer gefährlicher werden lässt.
Heute lese ich nun, dass die Sache mit großer Mehrheit durchgewunken wurde. Klar ist, dass dieses Gesetz eine - meiner Meinung nach völlig unsinnige - Reaktion auf die Kölner Silvester-Ereignisse ist.
Dass eine Strafrechtverschärfung gerade für diese Art von Vergehen sinnlos ist, zeigt eine weitere Meldung von heute:
http://www.zeit.de/gesellsch … riffe-koeln-silvester-urteil
Danach sind gerade mal zwei Täter verurteilt worden und es sieht offensichtlich so aus, dass es nicht wesentlich mehr werden. Was nützt also eine Verschärfung , wenn schon das bisherige - meiner Meinung nach völlig ausreichende - Strafrecht nicht zum Zug kommt, weil die Täter nicht identifiziert werden können. Außerdem werden gerade die hier in Frage kommenden Tätergruppen den Unterschied zwischen altem und neuem Recht sowieso nicht registrieren.
Wenn das so weitergeht, empfiehlt es sich für den Mann der Zukunft, vor sexuellen Handlungen im Zweifelsfall das schriftliche Einverständnis der Frau einzuholen.