****mar:
Vielleicht ist es kein gutes Beispiel, aber wie beurteilst Du die Einflussnahme der drei westlichen Siegermächte nach dem 2. Weltkrieg
War da tatsächlich so viel Einflussnahme von Nöten? Vielleicht hinter verschlossenen Türen?Denke ich an das Ahlener-Programm mit dem Titel „CDU überwindet Kapitalismus und Marxismus“ und die damals weit verbreitete Befürwortung der Verstaatlichung der Schlüsselindustrien mit dem Ergebnis Montanindustrie bei Kohle, Stahl und Öl im Westen, so glaube ich fast, dass der Einfluss der Siegermächte allenfalls bremsend war. Sie waren unter sich schon unterschiedlicher Meinung bezüglich einer Zukunft Deutschlands als reiner Agrarstaat oder als künftiger Markt für ihre Produkte.
Das Deutsche Volk schien seine Lektion gelernt zu haben, war den Krieg leid und Altnazis wagte sich nicht offen aus der Deckung um ihre neuen Karrieren nicht zu gefährden.
Die Einflussnahme der USA, mit dem Marshallplan eine Perspektive zu bieten, die den antikapitalistischen Stimmungen den Boden entzog, hatte wohl ihren Anteil an der auch von Adenauer betriebenen Spaltung Deutschlands.
Insbesondere die britische Politik schon frühzeitig einer freien Presse den Weg zu bereiten und sich selbst als Kontrollinstanz zunehmend zurück zu nehmen war doch im Prinzip eine Politik der Nicht-Einmischung und der Eröffnung von Entwicklungschancen aus eigener Kraft.
So scheint mir das Beispiel nicht schlecht sondern Widersprüchlich, sowohl in den Strategien der Einmischung als auch in der Bewertung der Ergebnisse.