Gedanken zur Nacht....
Ich liege neben Dir und beuge mich über Dich... studiere die Linien Deines Gesichts, zeichne mit den Blicken den Schwung Deiner Lippen nach - suche Deinen Blick....Du lächelst... glücklich, entspannt, nach der Liebesumarmung...
Tausend Fragen hatten sich mir auf die Lippen gedrängt... wo sind sie geblieben? Ich weiss sie nicht mehr... Deine Zärtlichkeit hat sie fortgeweht, Deine Hände haben sie weg gestreichelt. Alles scheint auf einmal so einfach zu sein - die Zeit ist außer Kraft gesetzt für einen Augenblick. Sie schwebt... regungslos mit ausgebreiteten Flügeln... wie eine Libelle über dem Wasserspiegel des Teiches... gleich... in einer Viertelstunde, in 10 Minuten, in fünf... wird sich Dein Handy melden und umbarmherzig diesen Augenblick beenden - aber jetzt noch nicht...nicht jetzt... JETZT ist Ewigkeit... jetzt und hier...
Und ich lege meine Seele voller Zärtlichkeit und Dankbarkeit in Deine Hände.
Ein kostbarer Augenblick.... Erinnerung? Zukunft? Meine Hände strecken sich aus nach Dir...
meine Fingerspitzen streifen zärtlich über Deine Schultern, Deine Brust... Deine Flanken... ich beuge mich vor und zeichne mit den Lippen die Konturen Deines Körpers nach...
Es mag ja sein, dass all dies nur vorübergehend ist, austauschbar... aber ich spüre es mit allen Sinnen... denn ich ahne die Seele die in diesem Körper wohnt... und ich sehne mich danach, SIE zu spüren, so wie ich noch vor wenigen Augenblicken Deinen Mund , Deine Hände, Deine Arme gespürt habe...
Des Nachts auf dem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt... ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht...