nochmal mit weniger Fehlern (sorry)
Fast nichts
Glückliche Gefühle treten so oft ganz unvermittelt auf, dort wo wir sie nicht suchen. Wir strengen uns oft so oft an, nach Glück zu streben, dass wir manchmal gar nicht merken, wenn es vorbeizieht, ohne uns wirklich erreichen zu können. Wir müssen ihm schon unser wertvollstes geben - Zeit.
Wieviele Frauen und noch mehr Männer kann man in diesem Forum treffen, denen es gar nicht schnell genug gehen kann. Gerade Männer. Männer, die im entscheidenden Moment ihr steifes Glied verlieren, oder sie sind zu früh fertig; und Frauen, die sich nur noch mit stärkster Stimmulation zum Orgsmus bringen lassen. Tritt die kleinste Abweichung vom erstrebten Programm ein, dann ist das Ergebnis oft enttäuschend.
Kopfkino? Das Kopfkino ist auch wichtig. Aber das Kopfkino kann sich nicht umstellen, kann nicht mehr improvisieren, kann nur das reproduzieren, was es schon kennt. Es kann das Unbekannte nicht mehr aufnehmen, und sich nicht mehr vorstellen, wie es noch wollüstiger weitergehen kann.
Es ist eine Kunst, die oft beschrieben worden ist, seit es Menschen gibt. Die Kunst immer wieder zurückzukommen an den Moment wo alles beginnt: der Moment des "fast-Nichts". Im Buddismus ist die Rede davon, dem Nichts nahezukommen, bis man sich selbst findet.
Auf einer öffentlichen FKK-Wiese hatte ich mal gesehen, wie ein Mann einen Steifen bekam, unterm Handtuch kaum zu sehen, und sie hat das Handtuch weggenommen und sich einfach draufgesetzt, so schnell, dass kaum jemand etwas davon gesehen hat. Beide haben bis Sonnenuntergang so da gelegen, Sie saß auf ihm und beide bewegten sich fast nicht. Aber wenn ma genau hinsah, konnte man erkennen, wie intensiv die Empfindungen sein mussten. Sie haben es dabei genossen, angesehen zu werden. Und ihre Blicke waren wirklich lüstern und einladend dabei. Man konnte das Kopfkino spielen sehen. Ich blieb auch da, musste hinsehen, bis sie fertig waren. Wir gingen fast zusammen auf den Weg zum Parkplatz. Sie sprachen mich dort an und bedankten sich bei mir dafür, dass ich dort geblieben bin, wo ich war, und auch dafür, dass nicht weggeschaut habe. Sie sagte mir, sie hätten das noch niemals gemacht, sie wollte nur seinen Steifen verstecken, aber beide hätten den schönsten Orgasmus im ihrem Leben gehabt.
Ich fand es superschön für die beiden. Und ich fand es als total angenehm, wie ungehemmt und glücklich sich beide mit mir über ihr Glück unterhalten konnten - ich war damals noch sehr schüchtern und seltsam angenehm berührt an diesem schönen Sommerabend.
Viele Jahre später hatte ich es wirklich verstanden, ich hatte es selbst bei anderer Gelegenheit ähnlich erlebt mit einem Menschen, den ich sehr, sehr geliebt habe. Nach zwei bis drei Stunden hatten wir beide einen Organsmus, bei dem ich nicht anders konnte, als exzessiv zu weinen dabei. Ich habe geheult vor Glück. Es hat sich auch angefühlt wie fließen, und es ist das schönste Glückgefühl in meinem Leben gewesen. Und es berührt mich heute noch.
Ich liebe die Leichtigkeit, fast Nichts. Erst daraus kann das Hemmumglose, das Wilde, das Wollüstige entstehen. Ich wünsch mir mehr Männer und Frauen, die das auch verstehen und leben können können. Nicht nur die Abgeklärten, die schwer Erregbaren, die, die alles schon gesehen haben.