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Noch einmal das Thema "Gewissen..."

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Kennt ihr das? Eine Affäre... nein, mehr als das: eine tiefe Freundschaft zu einem Mann, die gelegentlich durch eine Liebesbegegnung gekrönt wird. Es gibt eine starke Affinität nicht nur in erotischer Hinsicht, sondern auch auf intellektueller Ebene - schon so etwas wie Seelenverwandtschaft, geistige Verbundenheit...
und dann - nach vier Jahren - habe ich seine Frau kennen gelernt. Und ich mag sie - sie ist ein ungeheuer kluger und warmherziger Mensch und die beiden passen wirklich gut zusammen. Und sie ist eine sehr schöne Frau - die ihn mit Sicherheit in mehr als 40 Jahren Ehe geprägt hat...
und jetzt stehe ich da und weiss nicht mehr so recht, wohin mit mir...
einerseits möchte ich mir diese wundervolle Freundschaft erhalten - und ich weiss auch, dass ich "IHR" nichts wegnehme - andererseits kann ich mir nicht vorstellen, sie zu kränken oder ihr in irgendeiner Weise weh zu tun...
verzichten....? Oder versuchen, die ganze Angelegenheit auf eine andere Ebene hinüberzuretten? Aber ist das so ohne weiteres möglich?
Sicher, wenn ich die Wahl hätte zwischen dem wundervollen Freund, den ich gelegentlich sehen kann und dem wundervollen Liebhaber, den ich vielleicht nie wieder sehen werde - dann ist der Fall klar, wenn man es vom Verstand her sieht. Aber wo hab ich meinen Verstand?
Am liebsten würde ich mit BEIDEN eine Beziehung haben - leider ist "SIE" nicht bi...*seufz*
@ Loewenliebe
Ein sehr interessanter Beitrag, der lebhaft aufzeigt, wie sehr uns im Leben Konfliktsituationen zu schaffen machen können.

Vorab sei mir die Anmerkung gestattet: Nein, ich kenne diese Situation nicht. Und bin im Grunde auch froh, solchen Stress nicht aushalten zu müssen!

Deinen Schilderungen ist nicht zu entnehmen, ob du wusstest, dass der intellektuelle Freund und Liebhaber verheiratet ist, doch ich nehme es mal stark an. Nach vier Jahren lernst du sie nun persönlich kennen- doch vermutlich warst du nicht wirklich überrascht, dass diese Frau Charaktereigenschaften besitzt, die auch dich anziehen! Gerade ein Mann von reiferen Jahren wird kaum einen so weiten Spagat an den Tag legen und einen ganz anderen Frauentyp bevorzugen.

Dein eigentliches Problem scheint zu sein, dass du nun aufgrund deiner Gefühle und Sympathie zu ihr Gewissensbisse empfindest, wenn du weiterhin sexuellen Kontakt zu ihm hast? Woher nimmst du denn die Erkenntnis, dass du "IHR" nichts wegnimmst? Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie es herausfände, dass dich mit ihrem Mann viel mehr verbindet?

Ich will überhaupt nicht werten oder moralisieren. Vielmehr für Offenheit plädieren, dass Du mit ihm abklärst, ob eine wie auch immer verabredete Kombination möglich ist. Erscheint dir und auch ihm das Risiko zu hoch, belasst es besser wie es ist, sonst verlierst du wirklich den Liebhaber- und wahrscheinlich auch den Freund. Und sie obendrein, vom Schaden innerhalb der Ehe ganz zu schweigen.

Eine Verstandesfrage ist bei solch intensiven Gefühlen jedoch nicht zu entscheiden. Und selbst wenn sie "Bi" wäre, wäre es nicht sicher, ob durch Verlagerung auf die sexuelle Ebene die junge Freundschaft keinen Schaden nimmt. Gerade deshalb wollen befreundete Paare in der Regel keinen Sex miteinander, und holen sich die Aussenkontakte lieber in Clubs etc, wo keine persönlichen Bindungen bestehen.

Schwere Kost... Doch gegen Gefühle ist der Mensch nun mal machtlos.

Herzliche Grüße: Martin
~
ich kann mich ein wenig einfühlen in diese situation - dein fühlen....

ich habe aus eben diesen gewissensbissen
eine beginnende liaison beendet...
leider war eine freundschaftlich-platonische weiterführung
nicht im interesse des mannes...

und ich bedauere es immer wieder,
dass polyamorie so selten eine option ist...


mir wäre gerade danach,
dich gedanklich in die arme zu nehmen.... darf ich?
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