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Mittwochmorgengedanken.....

Mittwochmorgengedanken.....
kennt ihr auch die tage, an denen man aufsteht und scheinbar ohne grund, schlechte laune hat? ok, die nacht war nicht erholsam, weil ein albtraum den schlaf negativ beeinflusste, aber das kann nicht die ursache dafür sein, dass einem ein unglücklicher Mensch aus dem badspiegel anschaut. nun, ich will euch von heute morgen erzählen:

die gute laune meines schatzes und sein tatendrang, den er mit einem gemeinsamen, morgendlichen joggen ausdrücken will, können meine heruntergezogenen mundwinkel nicht in die liebenswertere position eines lächelns korrigieren, deshalb gebe ich ihm zu verstehen, dass ich lieber das frühstück vorbereite.
als sich die tür hinter ihm schließt, schlurfe ich mit hängenden schultern ins bad, schaue ungläubig die fremde im spiegel an und hüpfe unter die dusche. dieses mal kann mich das schmeichelnde, weiche wasser nicht wie sonst erfreuen, so wasche ich mir nur ungehalten den schlaf vom körper und hüpfe aus der wanne. nachdem ich die locken zurechtgezupft und mir ein leichtes make up aufgelegt habe und mich trotzdem IMMER NOOCH diese mürrische frau aus dem spiegel anfunkelt, ist meine laune gänzlich um den nullpunkt gesunken.
das kann ja ein toller tag werden!
ich versorge meine balkonblumen mit frischem wasser, decke den tisch fürs gemeinsame frühstück draußen und öffne meinem schatz die tür, der verschwitzt, aber freudestrahlend hereinstürmt..... oh, wie gerne hätte ich jetzt seine glückshormonausschüttung und ärgere mich, dass ich nicht mitgelaufen bin.

eine stunde später beschließe ich, meinen missmut mit radeln zu bekämpfen. ich ziehe mich rasch um und hole das fahrrad aus der garage, schon die ersten meter gebe ich gas und trete in die pedale, als ob ich auf der flucht vor meiner niedergeschlagenheit wäre.
ich nehme kaum die schöne gegend wahr, und bin schon in rekordzeit am baggersee angelangt. während ich die erste runde um den see radle, begegnen mir unzählige menschen: jogger, walker, spaziergänger, die ihre hunde ausführen. ich nehme kaum rücksicht auf sie und brause an ihnen vorbei und wundere mich etwas, warum sie mich teilweise so böse oder verbissen anschauen oder mir keinen platz machen wollen.
hin und wieder läuft mir ein vierbeiner in den weg , der mich zum bremsen oder zu ausweichmanövern zwingt. VERFLIXT!!
warum sind heute alle so schlecht drauf???
als mich dann die puste verlässt, frage ich mich endlich, warum ich mich so antreibe und um den see hetze....ich schalte einen gang zurück und verlangsame die zweite runde. .........................................
ich werde nachdenklich..... .............................................
und beschliesse, dieses mal meine laune zu korrigieren und die wegstrecke nicht als lästiges muss zu verstehen, sondern sie mit allen sinnen auf mich wirken zu lassen. ich wundere mich über die leichtigkeit des entspannten radelns und bemerke, dass sich meine innere verkrampfung löst, dann passiert folgendes:
ich blicke nicht mehr starr geradeaus und verstehe nicht die mir zum zweiten mal entgegenkommenden leute als hindernisse, sondern schaue ihnen offen in die gesichter....und SIE schauen neugierig zurück!!! und soll ich euch was sagen? plötzlich entdecke ich, dass mich einige von ihnen anlächeln und sich umdrehen (wahrscheinlich denken sie, ich trainiere für olympia)....

*ist nicht die frau von vorhin alleine um den see spaziert? wo kommt denn der Hund auf einmal her?
*lag der schwan vorhin auch schon so friedlich im schilf? woher kommen auf einmal all die enten?
*der igel muss doch vor einer viertel stunde auch schon am weg entlangmarschiert sein*********
*wie herrlich sich die sonnenstrahlen durch die zweige schummeln...
*wie friedlich sitzt da das ältere paar auf der bank und schaut auf den schimmernden see........

Ich werde still und schäme mich.....habe ich wirklich das alles bei meiner ersten runde übersehen?? wie konnte ich so blind durch diese wunderschöne landschaft radeln und kaum etwas davon wahrnehmen??
nachdenklich radle ich nach hause, mit offenen augen und wachem geist, mir begnet noch viel schönes, sei es ein schmetterling, der sich kurz auf meiner schulter ausgeruht hat oder sei es die kleine kindergartenschar, die fröhlich krakelend und lachend an mir vorbeizieht und mich an mein enkelchen erinnert.
ich sehe mein spiegelbild in einem schaufenster und bin erstaunt, dass ich lächle! bin das wirklich ICH???? die restlichen meter bis zur wohnung verbringe ich mit einem gespräch und bitte IHN um vergebung..............................

warum sind wir nur oft so unzufrieden?
warum freuen wir uns nicht an kleinen dingen?
warum sehen wir immer nur makel und fehler an uns und übersehen unsere guten eigenschaften?
eigentlich müsste gerade ich es besser wissen, denn wenn einem das leben neu geschenkt wurde, sollte man klarer und demütiger sein.....

drum hebt den blick, lächelt und gebt jeder stunde die chance, die schönste im leben zu werden!


liebe, nachdenkliche grüße von andrea
Schau lächelnd in die Welt und sie lächelt zurück...
liebe Andrea -
da habe ich glatt an meinen alten Freund Merlin denken müssen... den jetzt leider verlorenen...
Sein Lieblingsspruch lautete: "Wenn Du "Idiot" in den Wald hineinrufst, dann darfst Du nicht erwarten, dass er Dir mit "Liebling" antwortet."
Ein kluger Satz... und ich versuche mir immer wieder zu vergegenwärtigen, dass Glück auch eine Frage der Selbstdisziplin ist - und dass es auch MEIN Problem ist, ob ich mich glücklich oder unglücklich fühle, dass es MEINE Entscheidung ist ob ich Kummer habe oder nicht.
Dankbar sein für erlebtes Schönes - und dem Verlorenen nicht hinterhertrauern...
auch DAS muss ich noch lernen...
liebe löwenliebe..
...danke für deine worte! du hast recht, wir haben immer die wahl, das dachte ich mir vorhin auch: die eine wegstrecke war heiss und sonnig, der andere weg lag im kühlenden schatten der bäume, ich wählte den letzteren. *g* ich würde auch niemanden anlächeln, der böse schaut.....aber es wäre mal eine überlegung wert...meinst du nicht?? vielleicht freut er sich dann und erwidert das lächeln.

liebe grüße andrea
laßt euch beide einfach schnell umarmen.........


d a n k e
für eure gedanken- und dass ihr mich da an was wichtiges erinnert!

mir war auch gerade so eine verbissen grimmige frau im spiegel begegnet... ha! ich werde sie gleich mit kaltem wasser bespritzen
und ihr die "rosarote brille" aufsetzen......

dann klappt es auch mit dem (authentischen) lächeln *g*
@ Andrea, Loewenliebe und Carte
zunächst wollte ich meine Gedanken ein wenig sammeln und ein wenig auf mich wirken lassen. Doch hier nun meine baldige Antwort, nachdem das Thema solche Eigendynamik bekam:

Liebe Andrea,

lass es auch schon mal zu, wenn du dich in einer solchen Abwärtsbewegung befindest. Gestehe dir Gefühle der Traurigkeit, Enttäuschung, Wut zu. Nur dann kannst du die schönen Seiten des Lebens wieder richtig wahrnehmen.

Mir geht es viel zu oft ganz genauso. Zumindest versuche ich dann, andere mit meiner Laune nicht zu belasten. Ich denke an liebe Menschen, an schöne Landschaften sowie die Kombination daraus, aber auch an wunderschöne Erinnerungen an die Zukunft.

Nicht selten gab es jedoch fast immer einen Auslöser bei mir für meine Traurigkeit und den Frust. Ich versuche die Welt um mich auszublenden, mit geschlossenen Augen tief und gleichmäßig zu atmen, und begebe mich auf die Suche. Und seit ein paar Jahren gelingt es mir fast immer, den bereits verdrängten Auslöser zu isolieren wie ein gefährliches Virus. Dort angekommen, geht es mir bereits gleich viel besser.

Dir wünsche ich die gleiche Kraft dazu. Versuche es, blicke nach vorne und freue dich über jeden noch so kleinen Schritt. Du wirst ihn gehen lernen wie ein kleines zweijähriges Kind längst stabil laufen lernte, obwohl es anfangs doch immer umfiel!

Liebe Loewenliebe,

deine Gefühlswelt ist derzeit sichtlich in kapitaler Schieflage! Umso mehr bewundere ich deine große Fähigkeit, auch in Stunden solchen Schmerzes Kraft zum Trost für andere aufzubringen. Das bereits zeigt, welche Stärke noch immer in Innersten deiner Seele vorhanden ist. Vor deinen mutschenkenden Worten verbeuge ich mich ganz, ganz tief.

Liebe Carte,

der Spiegel wurde erfunden, damit wir sehen, was wir nicht sehen wollen oder können! Doch wenn wir sehen, was zu sehen ist, sehen wir auch, dass wir nun mal so sind wie wir sind- nicht wie wir uns sehen wollen. Aber eben auch nicht schlechter.

Euch Dreien möchte ich daher den Text "Jeder ist eine Blüte" von Christiane Albert-Wybranietz widmen, den ich hier leider aus Urheberrechtsgründen nicht einstellen darf. Vielleicht nur einen kurzen Auszug aus seiner abschließenden Quintessenz:

"Ich bin eine phantastische Blüte und ernte viel Bewunderung und Anerkennung! Am meisten freue ich mich, dass ich den Mut zum Blühen gefunden habe! Ich lasse alle Farben weithin leuchten, spiele mit dem Wind und der Sonne und bin einfach glücklich! Ich weiß jetzt, dass Blühen nichts mit Können zu tun hat, sondern mit SEIN ".

(gerne auch nachzugoogeln unter dem o.g. Titel.)

Übrigens auch sehr empfehlenswert: Der "Elfenstaub"-Podcast der selben Autorin.

Herzliche Grüße an drei große Seelen: Martin
*******sher Frau
38.866 Beiträge
"
Wenn Du "Idiot" in den Wald hineinrufst, dann darfst Du nicht erwarten, dass er Dir mit "Liebling" antwortet."

ein herrlicher satz .. ich hoffe ich darf ihn mir mopsen

ich habe auch ab und zu die morgende aber sie bleibe gott seidank nicht lang meist sind sie zu enden wenn ich im stau vor der nächsten Ampel nach links und rechts schau und sie wie verknieffen die anderen leute da sitzen ..

dann fange ich an zu lächeln und lächel auch die anderen an ..

vor ein paar tage war eine frau mit ihren auto neben mir und sie spielte vor der Ampel mit eine kleinen stofftier .. total in sich versunken ..
ich lächel rüber sie lächelt zurück ..
ich zeige ihr meinen kleinen hamster der bei mir immer sitz sie lacht
winkt und die ampel ist grün ..

ich liebe diese momente eine fremden menschen ein lächeln ins gesicht zu zaubern ..
ja susi, du hast recht..
es ist eigentlich ganz einfach, zu lächeln...*g* wir sollten nicht nur aufzählen, was missglückt oder welche fehler wir haben, sondern auch unsere positiven seiten erkennen und vor allem lernen, komplimente anzunehmen und stehen zu lassen. ich bin auch so ne marke, die immer an sich zweifelt und jegliches lob abschmettert.
es sind diese verflixten altlasten, die wir mit uns rumschleppen, nur mal als beispiel:

der eine sagt: "mädel, zieh dir bitte ein weites t-shirt über die hose, damit ich deinen dicken hintern nicht anschauen muss!" und der zweite meint: "schatz, du siehst heute ganz bezaubernd aus, du solltest immer körperbetonte kleidung tragen!"

....................................................................

was also soll ich glauben? ist es so verwunderlich, wenn ich nach solchen schlimmen beleidigungen nur schwer lob annehmen kann?
ich sollte endlich VERTRAUEN lernen, dass man es heute wirklich gut mit mir meint.
es wird mein umfeld noch viel liebe, geduld und starke nerven kosten, damit ich endlich glaube, dass ich liebenswert bin.


streifen wir uns morgens vor dem spiegel einfach, wie selbstverständlich, ein lächeln über und wir werden feststellen, dass wir damit unser umfeld anstecken und verzaubern können.....
ein kleiner aufwand mit großer wirkung! *g*

als ich kürzlich im laden in der warteschlange an der kasse stand, war vor mir eine junge mama, die ihre kleine tochter im wagen sitzen hatte. das mädchen schaute mich verkniffen an und musterte mich kritisch.....da verzog ich mein gesicht zu einem lächeln und schaute ihr in die augen....es dauerte nicht lange und sie lächelte verschämt zurück...welch ein bezauberndes geschenk!
versteht ihr, was ich sagen will??!!

liebe grüße von andrea
nachtrag...
...ich denke, dass wir alle mal in ruhe in uns gehen sollten, wenn wir wieder mal einen "karfreitag" erleben. es ist ganz wichtig, sich dessen, was man gutes in sich trägt und was einem an gutem widerfährt, bewusst zu werden.

als ich schwerkrank in der klinik lag, erschöpft, am ende meiner kräfte und matt, da haderte ich mit der welt und fragte mich: WARUM AUSGERECHNET ICH??...ich wurde operiert und überlebte.....dankbar, es geschafft zu haben...auf der intensivstation lag eine junge frau neben mir, ebenfalls frisch operiert und stöhnte und jammerte. ich erduldete dagegen meine schmerzen, die bei noch größerem eingriff sicherlich nicht minder schlimm waren. da fragte sie mich: "sag mal, warum klagst und leidest du nicht? hast du keine schmerzen?"
ich lächelte schmerzverzerrt und antwortete: doch schon, aber ich bin froh, dass ich sie spüre."......da schwieg sie betroffen.....

ich werde demütig,
wenn ich, wie selbstverständlich, an einer alten frau vorbeijogge und sie mir zuruft: "sie glückliche, genießen sie, dass sie so gesunde beine haben."
ich werde auch demütig,
wenn ich in das wehmütige gesicht eines, an den rollstuhl gefesselten, mannes blicke, während ich an ihm vorbeiradle, und er mir traurig nachschaut.

wir nehmen so vieles für selbstverständlich hin und sollten schleunigst lernen. zufriedener zu werden und das glück, was wir haben, mehr zu genießen.

liebe grüße von andrea
**********dsinn Frau
1.707 Beiträge
Genau, liebe Andrea,
... schon oft habe ich darüber nachgedacht, warum wir so wenig Demut dem Leben und den Menschen gegenüber empfinden. Es ist genau das, was so vielen fehlt. Dann wären wir, glaube ich, auch zufriedener mit und selbst und glücklicher mit unserem Leben.

Ich kenne faktisch jede der von Dir geschilderten Situationen. Es ist eben halt schwer zu beurteilen, wer recht hat und was richtig ist. Die anderen sahen sich ob solcher wenig schmeichelhaften Beurteilungen bestimmt im Recht. Jeder sieht erst einmal nur seine Meinung (obwohl wir uns hier nach Kräften bemühen, auch anderes zu akzeptieren!). Warum nicht auch Du? Überlege Dir, was für Dich wichtig ist. Ist wirklich die Meinung eines anderen zu Deinem Hintern ausschlaggebend? Erinnere Dich an die Situation im Krankenhaus. Da war es doch auch nur wichtig, zu leben - wenn möglich, lebenswert zu leben. Dazu hast Du seit zwei Jahren einen scheinbar wirklich liebenswerten Mann, der versucht, Dir den Himmel auf Erden zu bieten (wenn ich das richtig interpretiert habe). Wenn dort Dein Gefühl einfach richtig scheint, glaube ihm und nicht den alten Gespenstern. Er ist real und voll Licht, die anderen nur noch Schatten.

Um soviel Glück bist Du doch wirklich zu beneiden. Zumal Du tatsächlich die Kraft hattest, eine scheinbar ausweglose schlechte Situation durchzustehen und wieder Spaß am und im Leben zu finden.

Eigentlich verdienst Du ein klein wenig Schelte, weil Du Deinem Mann noch immer nicht bedingungslos vertraust (was natürlich nach Deinen Erfahrungen nicht ganz einfach ist). Er verdient doch glattweg einen Orden dafür, dass er das schon so lange "erträgt". Also: Geh hin und vertraue ihm. Das wird Dein Leben wesentlich einfacher machen. Und ihm auch ;-).

LG Chris
@ Chris /EchtliebundSinn
Dazu hast Du seit zwei Jahren einen scheinbar wirklich liebenswerten Mann
*ja* *ja* *ja* *ja* *ja* *ja*

Er ist super sympatisch, freundlich, einfühlsam. Wir mögen ihn sehr und freuen uns schon total darauf, ihn übermorgen wiederzusehen!

Himmel, wenn man bedenkt, wie unglücklich viele Ehen in Wirklichkeit sind, ist sie wahrlich zu beneiden!

Aber, liebe Chris, es gilt immer zu bedenken, dass mehr als 20 Ehejahre nicht binnen zweier Jahre spurlos zu tilgen sind. Und wer Andrea etwas näher kennt, würde kaum für möglich halten, was in diesen beiden Jahren aus ihr geworden ist. Aus dem Entlein mit gebrochenen Flügeln und Gebeinen wurde ein wundervoller Schwan!Und die letzten drei Monate in dieser Gruppe haben ihr erst recht erkennbaren Auftrieb gegeben.

Darum scheltet sie bitte nicht. Sie steht gerade erst am Beginn einer wundervollen Blüte, die sie vor 3 Jahren niemals für möglich gehalten hätte! Es gilt doch immer, die bereits zurückgelegten Schritte zu sehen, und nicht den noch vor einem liegenden Weg. Diese Schritte sind so beeindruckend, dass ich nur meinen Hut ziehen kann. Manch eine/r von uns wünscht sich gewiss, selbst bereits so weit zu sein. Und längst findet sie bereits die Kraft, andere hier auzubauen, ihnen Mut zuzusprechen, ihnen Freude zu schenken. Und sie schafft es längst, über ihre Befindlichkeiten zu reden, sie uns mitzuteilen. Bei Kummer und bei ihren Freuden.


Ja, ich bewundere Andrea grenzenlos für ihre Leistung.

Herzliche Grüße an alle: Martin
liebe chris, lieber martin...
DANKE für eure worte!

@***is: du hast recht, es ist UNWICHTIG, wenn einer (in dem fall der EX) meinen verlängerten rücken zu dick fand, ABER es gibt tage, da haut mich die kleinste kritik um, leider! ich lerne dennoch, step by step, meinen weg in eine gesunde selbsteinschätzung zu gehen, unterstützt von der liebe, die mir heute von vielen seiten entgegengebracht wird. mein mann hat mich aus aus meinem alten leben geholt und mir hier einen neustart geschenkt, meine festplatte wurde somit komplett neu gebootet. ich gebe zu, dass ich die tragweite dessen, was DAS bedeutet, damals noch nicht begriffen habe, denn bei allem reiz des neuen darf man den verlust des alten (positiven) nicht vergessen, wie familie, freunde, soziales netz usw.
chris, du brauchst mich nicht zu schelten, denn ich glaube meinem mann, wenn er mir sagt, dass ich wunderschön sei und vertrauen tue ich ihm natürlich auch! einen tapferkeitsorden??? ich glaube, du hast da etwas missverstanden, denn er muss da nichts ertragen.

@****in: du kennst meinen mann ja schon ein wenig und weisst, dass ich bei ihm in den besten händen bin. ich danke dir für deine einschätzung meiner person bzw. meiner entwicklung und freue mich sehr für mich, dass ich die anerkennung endlich mal ANNEHMEN kann (ein neues phänomen).

man sollte ja aus allem, was einem schlimmes widerfährt, etwas positives ziehen...tja, ich freue mich, dass es mir dadurch möglich wird, anderen menschen, die ähnliches durchleben müssen, mit unterstützenden und tröstenden worten beistehen zu können. ich kann dabei ganz authentisch sein, weil ich aus erfahrung spreche und es macht mich unsäglich glücklich, wenn ich spüre, dass ich ihnen ein wenig licht in ihre verzweiflung bringen kann.

liebe grüße von andrea
Freitagmorgengedanken
Liebe Freunde,

die folgende kleine Geschichte erhielt ich aus dem Bekanntenkreis zugemailt. Es ist viel Wahres dran, und so möchte ich sie einfach mal hier mit einstellen, zum Nachdenken und Handeln?

Mein Freund öffnete eine Schublade der Kommode seiner Frau und holte daraus ein kleines Paket hervor, das in Seide eingewickelt war: « Dies ist nicht einfach ein Paket, darin ist feine Wäsche. »

Er betrachtete die Seide und die Spitze.« Dies habe ich ihr vor 8 oder 9 Jahren in New York gekauft, aber sie hat es nie getragen. Sie wollte es aufbewahren, für eine besondere Gelegenheit.

„Nun ja, ich glaube jetzt ist der Moment gekommen“. Er ging zum Bett und legte das Päckchen zu den anderen Sachen, die der Bestatter mitnehmen würde. Seine Frau war gestorben. Er drehte sich zu mir um und sagte: «Hebe niemals etwas für einen besonderen Anlass auf. Jeder Tag, den du erlebst, ist besonders! »

Heute lese ich viel mehr als früher und putze weniger. Ich setze mich auf meine Terrasse und genieße den Blick in die Natur, ohne mich am Unkraut im Garten zu stören. Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden statt am PC oder vor dem Fernseher und arbeite weniger. Ich habe begriffen, dass das Leben aus einer Sammlung an Erfahrungen besteht, die man zu schätzen wissen sollte. Außerdem schone ich nichts. Ich nehme die guten Kristallgläser jeden Tag, und ziehe meine neue Jacke zum Einkaufen im Supermarkt an, wenn mir danach ist. Ich hebe mein bestes Parfum nicht mehr für Festtage auf sondern trage es, wenn ich Lust habe.

Sätze wie « irgendwann » und « eines Tages » werden aus meinem Vokabular verbannt. Wann immer es sich lohnt, will ich, was mir in den Sinn kommt, gleich sehen, hören und machen. Ich weiß nicht, was die Frau meines Freundes getan hätte, hätte sie gewusst, dass sie morgen nicht mehr da ist (ein Morgen, das uns viel zu sehr egal ist). Ich denke, sie hätte ihre Familie und enge Freunde angerufen. Vielleicht hätte sie sich bei alten Freunden für einen Streit entschuldigt, der lange her war. Ich stelle mir gern vor, dass sie chinesisch essen gegangen wäre (zu ihrem Lieblings-Chinesen).

Es sind die ganz kleinen nie getanen Dinge, die mich ärgern würden, wenn ich wüsste, dass meine Stunden gezählt sind. Ich wäre traurig, gute Freunde nicht mehr getroffen zu haben, mit denen ich schon so lange Kontakt aufnehmen wollte (… irgendwann, eben). Traurig, dass ich die Briefe nicht mehr geschrieben habe, die ich schreiben wollte « irgendwann, eben » . Traurig, dass ich meinen Lieben nicht oft genug gesagt habe, dass ich sie liebe. Inzwischen verschiebe ich nichts mehr, bewahre nichts für eine besondere Gelegenheit auf, was ein Lächeln in unser Leben bringen könnte.
Ich sage mir, dass jeder Tag ein besonderer Tag ist. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute ist besonders...
irgendwo im Osten Canadas
lieber martin..
welch tiefgehender beitrag!!

ich möchte nachher gerne meine gedanken etwas ausführlicher dazu mitteilen, bin leider im moment auf dem sprung, deshalb jetzt kurz nur ein satz, der mir spontan dazu einfiel. im aktuellen film INDIANA JONES sagt jemand sinngemäss in der letzten szene, als henry ENDLICH nach vielen jahren mit der frau seiner träume zusammenkommt:

"warum verschwendet man so viel lebenszeit, in dem man wartet?"


liebe grüße und bis später,

andrea, die dazu noch x gedanken hat.
**********dsinn Frau
1.707 Beiträge
@martin
Siehst du, dass kommt davon, weil ich versucht habe, mich daran zu halten, keine Smilys zu verwenden. Die "Schelte" bzw. der ganze letzte Absatz war nämlich durchaus humorvoll gemeint. Ist leider nicht so rüber gekommen. Das nächste mal also mit Smily, damit nichts schief geht. Manchmal ist es wirklich schwierig etwas richtig aufzufassen, wenn man seinem Gegenüber nicht ins Auge sehen kann.

Asche auf mein Haupt und mehr Acht auf die Formulierungen von meiner Seite!!!! Wie sagten wir immer? Großes Pionierehrenwort!!!! *grins*
**********dsinn Frau
1.707 Beiträge
@andrea
siehe vorherige Meldung... Gilt auch für Dich. War wirklich nicht böse gemeint. Zumal ich ja selber weiß, wie schwierig es ist, nicht manchmal auch die Schatten der Vergangenheit durch zu lassen. Schön ist aber auch, dass Du versuchst, nicht alles nur im schlechten Licht zu sehen von damals. Das beweist wirklichen Großmut! Mein Kompliment!!!!!

Trage weiter dieses Licht in Dir, um Dir selber den Weg zu weisen und anderen zu zeigen, was ein Neuanfang, selbst nach der schlimmsten Zeit, alles bewirken kann!

LG Chris
**********dsinn Frau
1.707 Beiträge
Freitagmorgengedanken....
...das ist mir fast aus dem Herzen geschrieben. Vielen Dank!

Diese "für den geigneten Moment aufheben"-Mentalität kenne ich nur zu genau. Ist für mich immer ein Zeichen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration gewesen. Diese Menschen können leider auch kaum aus ihrer Haut. Viel schlimmer finde ich es, wenn Menschen aus lauter Angst oder Bequemlichkeit nie etwas Neues machen oder sich alles versagen, weil es ja schief gehen könnte.

Ich bekomme öfter ein Kopfschütteln oder mehr, weil ich eben auch immer gleich alles verwirklichen will. Viele können es nicht verstehen. Das ist tatsächlich seit der Zeit so, als es mir ähnlich wie Andrea ging und ich dem Tod wirklich in letzter Sekunde ein Schnippchen schlagen und von der sprichwörtlichen Schippe hüpfen konnte. Seit damals lebe ich wesentlich bewußter und vor allem auch für sowohl die kleinen Freuden im Leben, als auch die Erfüllung meiner Wünsche. Klar wird auch hier nicht immer alles gleich funktionieren. Aber ich versuche es zumindest. Ich wollte z.B. Klettern lernen, also habe ich es gelernt. Ich wollte zu gern Line Dance machen, also tue ich es.

Vor ein paar Tagen habe ich bei einer Gesellschaft erwähnt, dass ich gern noch ein Instrument lernen würde - für mich ein ganz normaler Wunsch. Mich schauten alle an, als hätte ich gesagt, ich wöllte mich gleich nackt ausziehen. "In Deinem Alter...!" Nun, wenn ich in ein paar Monaten nicht mehr unter diesem kompletten Zeitmangel lebe, wird auch das. Momentan muß das Tanzen reichen. Alles auf einmal geht leider nicht. Schließlich hält mich ja auch noch mein Sohn auf Trab ;-).

Ich hoffe, es klang nicht zu egoistisch, denn das bin ich wirklich nicht. Aber manchmal muß man sich eben einen Wunsch einfach erfüllen. Das gibt unheimlich viel Zufriedenheit und positives Denken im Leben und Kraft für Kommendes. Zumindest für mich.

Euch allen ein schönes WE. Chris
freitagabendgedanken...
.....oh ja, ich kenne dieses "aufschieben" aus meinem unmittelbaren umfeld. meine mama hat lange zeit ihre eltern aufopfernd gepflegt, vor allem meine demenzkranke oma verlangte ihr viele kräfte ab. wie oft fehlte ihr die zeit für sich und ihre bedürfnisse und sie sagte: "wenn ich nicht durch meine eltern so eingebunden wäre, würde ich gerne mal ein paar tage in urlaub fahren oder etwas für MICH tun." so vergingen die monate....bis meine oma starb, etwas später folgte mein opa.
plötzlich war sie da, die möglichkeit, wieder mal an sich zu denken und was geschah??!! meine mama, die während der intensiven
betreuung meiner großeltern ihre bedürfnisse und wünsche zurückgenommen hatte, kann bis heute nichts mit ihrer freiheit anfangen oder sie für sich nutzen.
"WENN dein vater mal in rente ist, DANN werden wir nur an uns denken und mal eine schöne reise machen!"

dieses WENN..DANN! mag ich garnicht mehr hören. warum vergeuden wir unsere zeit, indem wir immer auf den besten zeitpunkt warten, um etwas zu tun?????
HIMMEL! die zeit ist SO wertvoll und zerinnt zwischen unseren fingern! wir sollten endlich damit beginnen zu leben und unsre kleinen und großen wünsche erfüllen, solange es uns noch gut geht und wir sie GENIESSEN können.

lieber martin, deine geschichte hat mich sehr traurig gemacht, denn auch ich ertappe mich dabei, dass ich nicht so frei und unbekümmert lebe, wie ich es mir auf meinem krankenbett nach schwerer OP einst geschworen habe.
was hält uns davon ab, JETZT schon zu leben??? ich finde es toll, dass du die kristallgläser nicht für einen besonderen anlass aufhebst, sondern sie täglich benutzt!
wer weiss, was das schicksal mit uns vorhat......CARPE DIEM!!

liebe grüße von andrea
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