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Museen - Mein Ausflugstip

*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Museen - Mein Ausflugstip
Nach "Orte zum verweilen und Träumen", ist die Zeit reif für einen kleinen kulturellen Anstupser.
In diesem Thema sollen besonders gelunge Austellungen vorgestellt werden. Kriterien gibt es keine, es sollte nur ersichtlich werden, wo sich die Austellung befindet. Was euch an der Austellung gefallen hat und warum. z.B. Kinder- Familienfreundlichkeit, Anschaulichkeit ...

ich hoffe wie immer auf rege Beteiligung und freue mich darauf, eure Regionen kennen zu lernen.
LG Tia
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Filmmuseum "Kinder von Golzow"
Die Kinder von Golzow ist eine Langzeitdokumentation von Winfried und Barbara Junge, mit dem Anspruch das Leben, Lernen und Reifen einer Schulklasse von der 1. bis zur 10. Klasse zu begleiten. Tatsächlich endete die Doku erst 2004 und es sind viele Filme noch unveröffentlich. Ob sie wirklich zu Ende ist? Wer kann das wissen?

Die Dokumentation wurde fast in Echtzeit, ab 1961, in aller Welt gezeigt. Trotzdem ist sie in Deutschland relativ unbekannt und zu Unrecht als sozialistisches Propagandawerk verpönt. Natürlich ist der Film ein Zeitdokument, dennoch bestechen die Filme durch politische Neutralität. Der Zuschauer lernt die Kinder der Klasse 1a kennen und begleitet sie auf ihrem Lebensweg. Deshalb hat mich auch der Tod von Brigitte und Jürgen schwer getroffen. Waren sie doch über Jahre auch ein Teil meines Lebens geworden.

Wer die Ausstellung "Die Kinder von Golzow" besucht ist vielleicht enttäuscht. Kein Kinderkarussell, kein Riesenrad und keine Pommesbude. Stattdessen viele alte Fotos und Exponate aus der Zeit der Filmarbeiten bis hin zu den originalen Schneidetischen an denen Barbara noch heute die Filme schneidet. Die Austellung ist für Kinder ungeeignet und auch der geschichtsinteressierte Erwachsene tut gut daran, sich vorab zu informieren. 19 Filme sind bisher im TV zu sehen gewesen. Es gibt eine DVD Sammlung. Auch das Buch von Winfried und Barbara Junge ist empfehlenswert. Winfried Junge (Kinderfilm - Der Tapfere Schulschwänzer) Ist ein Regisseur zum Anfassen. Jedes Jahr zur Langen Filmnacht, präsentiert das Team um Simone Grieger kleine Episoden und Geschichten um und über die Dokumentation. So wurde der ehemalige Schuldirektor eingeladen, der seine Erlebnisse mit dem Dreh erzählte und dabei komödiantisches Talent zeigte. Harald Klix, Kameramann, zeigte anlässlich der neuen Doku "Die neuen Kinder von Golzow" einen Film über syrische Kinder in der DDR.
Ich bin mit sehr viel Herzblut bei dieser Austellung und selbstverständlich jedes Jahr bei der Langen Filmnacht mit dabei. Gern beantworte ich eure Fragen zur Doku.

Filmmuseum "Kinder von Golzow" http://www.kinder-von-golzow.com
c/o Gemeindezentrum Golzow (ehemalige Sonderschule)
Hauptstraße 16
15328 Golzow (Oderbruch)

Abschließend noch ein Paar Fotos. Bitte entschuldigt das ich hier keine Bilder der "Kinder" zeige, dies hat rechtliche Gründe. Ich bitte um euer Verständnis.
Wo alles begann. Der berühmte Sandkasten aus dem Film "Wenn ich erst zur Schule geh (1961)" Hier wurden die Kinder mit der Kamera vertraut gemacht und über ihre Zukunftspläne befragt.
Paul-Papke- Oberschule, die heute offiziell "Die Schule der Kinder von Golzow" heißt. Auf dieser Treppe wurden die zahlreichen Gruppenfotos geschossen
Der Pausenhof. Die 3 Fenster links unten vom Eingang aus gesehen, sind das Klassenzimmer der ehem. 1a
Die Turnhalle. Hier entstand das berühmte Foto von "Petra Scholz 7 Jahre" während des Sportunterrichts
Ich finde diesen kulturellen Anstupser großartig, und er bietet auch viele Jahre nach der Wiedervereinigung ein grandioses Stück Zeitgeschichte mit Verständnis für uns Westbürger. Schade, dass wir nur sehr wenige Mitglieder haben, die aus Berlin und Brandenburg kommen und die Möglihckeit zu einem Museumsbesuch haben.

Auf der dankenswerterweise von Tia verlinkten Homepage ist u.a. zu lesen
Dieses Dokumentarfilmwerk über das Leben und die Entwicklung von Kindern begann 1961 mit der Einschulung in die neue, zehnklassige Zentralschule in Golzow (Oderbruch). Wenige Tage zuvor wurde in Berlin die Mauer errichtet.
Die Kamera verfolgt Schulzeit, die berufliche und familiäre Entwicklung der Protagonisten. So erhält der Zuschauer unverfälschte Einblicke in den Alltag in der DDR, erlebt die Wende mit den Golzowern, ihre Sehnsüchte, Ängste und wie sie in der neuen Gesellschaftsordnung nach neuen Wegen suchen. Ca. 45 Jahre Leben von 18 Golzowern wurden auf ca. 400 Kilometern 35mm-Filmstreifen festgehalten, das Drehbuch vom Leben geschrieben. Letzter Drehtag: 13. Oktober 2005.

Interessanterweise bekam ich gestern erst eine Grundschul-Zeugnismappe eines ehemaligen Ostbürgers in die Hände und las mit Erstaunen, welche Formulierungen und Einschätzungen dort eingetragen waren.

Mein ausdrücklicher Dank an unser fleißiges Mitglied Tia_Hunter für dieses Thema. *bravo* Vielleicht ist sie im Besitz der DVD-Sammlung? Dann würde ich mir diese sehr gerne mal ausleihen!
Ingolstadt
In Ingolstadt gibt es das Bayerische Armeemuseum im neuen Schloss Ingolstadt.

Wer sich für alte Waffen, Uniformen und Informationen zu "Auswirkungen von Militär und kriegerischer Gewalt auf Mensch Staat und Gesellschaft" interessiert ist hier richtig.
(Im Moment wird hier renoviert und es ist nicht alles zu besichtigen)

Dafür jedoch aktuell die Sonderausstellungen:

NORD GEGEN SÜD
Der deutsche Krieg 1866

DIE DEUTSCHE GEBIRGSTRUPPE 1915-1939
und dazu ein paaar Impressionen
mit Dank an "wildcat_lady".
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Rococo en Miniature
Als ich diese Überschrift las, hatte ich die unzähligen Miniaturwelten vor Augen, die ich schon im Laufe meiner vielen Reisen besucht hatte. Nichts, was ich nicht schon in irgendeiner Art und Weise gesehen hatte. Aber da es noch zwei Std. bis zur Führung durch die Hauptausstellung dauerte, kann man für einen symbolischen Euro in der Nebenausstellung nichts falsch machen. Gedacht, getan.

Was war ich froh, diese Ausstellung besucht zu haben!!! Alles, aber auch wirklich alles, wurde zur Nebensache, als ich plötzlich in die Fantasiewelt der „Gepriesenen Insel“ eintauchte. Die Schlösser der Gepriesenen Insel, die Königreiche Dyonien und Pelarien, nebst der Graf- und Völkerschaften die ich in ihrer Vollständigkeit nicht benennen kann. Prinzessin Tia ist zu Hause!!!
Bevor ich mich in weiteren Schwärmereien und Träumereien verliere, will ich kurz und knapp berichten, um was es geht. Winzig kleine Figürchen im Maßstab 1:50 mit prunkvollen Gewändern, pompösen Frisuren, filigranen Schmuck an Ohren, Dekolletee und an den 5 kleinen, zarten Fingerchen! Hier und da erspäht das Auge eine elustre Szene, die so nicht für die Öffentlichkeit gedacht war, jedoch ermöglichen fehlende Außenwände und weit geöffnete Fenster in den Schlössern, tiefe Einblicke.

Doch in den beiden Königreichen Pelarien und Dyonien ging es nicht immer so friedlich zu. Angefangen hatte alles in der Halma- Steinzeit. Den beiden Erfindern war Halma zu langweilig geworden und so zogen sie ihren Steinen Mäntel an und schickten sie als Soldaten in einen langen erbitterten Krieg. Ähnlichkeiten mit unserer Geschichte sind rein zufällig und unbeabsichtigt.

Nun aber, besuchen sich Königin Onide aus Dyonien und König Talari der III. aus Pelarien, gegenseitig, um berauschende Feste zu feiern und den endlosen Überfluss, in Glückseeligkeit zu genießen. Die Töchter des Königs, Amanide und Talophé sieht man eben noch beim Spiel und dann, ja auch hier wird man älter, versuchen sie als jugendliche Damen, am frühen Morgen, die Vorzüge eines Lustknaben zu ergründen.
Es gibt Künstler, Dichter und Denker. Ein Astronom stellt die Theorie auf, dass sich die Insel auf dem Planeten Centus befände. Ein Schüler des Selben, entdeckt bei Himmelsbeobachtungen einen zweiköpfigen Adler. Es gibt sogar eine eigene Sprache, die in Versform geschrieben, sogar verständlich ist- manchmal. Jede Schublade lässt sich öffnen, Jedes Buch ist handgebunden, beschrieben und bebildert. Jedes Ölgemälde von Hand in Öl gemalt!

In einer anderen Vitrine sind besondere Szenen noch einmal herausgelöst, zur besseren Sichtbarkeit zu betrachten. zB. als der König mit Kutsche und Gefolge einbiegt und ein Soldat sich an einer Steele erleichtert und dabei einen großen See zurücklässt. Und wie einer Frau, die gerade aus dem Fenster schaut, unter den Rock gegriffen wird, was diese gar nicht übel nahm.
Ich hatte nach insgesamt 4Std. inkl. Einzelführung, noch immer nicht genug und nur einen Wunsch: Man möge mich hier einschließen, damit ich mit diesen wunderschönen Figürchen, in ihren prachtvollen Schlössern spielen kann. Doch diese sind vor Grobmotorikern und Menschen mit chronischer Zerstörungswut, hinter dickem Panzerglas gesichert. Die Erfinder, Manfred Kiendorf (geb. 1936) und Gerhard Bätz (geb. 1938), haben diese Auststellung 2011 dem Land Thüringen zum Geschenk gemacht. Sie ist unbezahlbar!!!

Ich bitte die Bildqualität zu entschuldigen. Die Fotos sind im Bildband so klein wie die Originale und ich konnte wegen dem Panzerglas nicht richtig Fotografieren.

Ausstellung im Residenzschloss Heidecksburg zu Rudolstadt/ Thür. Eintritt:1,-€
Seit meheren Generationen befindet sich das Puppenhaus im Besitz der Familie. Prinzessin Talophé ließ sich eigens zum besseren Spiel ein bewegliches Treppchen auf Rädern anfertigen.
Den Morgen beginnt König Talari III. am liebsten behaglich. So gibt er sich noch im Morgenmantel, dem Tabackgenuss im Ledertapetenzimmer hin.
Die Hofküche des Schlosses Perenz mit dem Speiseaufzug (links) zur königlichen Tafel.
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Dialog im Dunkeln
Alter Wandrahm 4 in der Hamburger Speicherstadt

1 1/2 Std. im Dunklen sind ein Erlebnis der ganz anderen Art und wirklich jedem zu empfehlen, um die Welt der blinden Menschen besser zu verstehen. Außerdem mobilisiert es auf ganz erstaunliche Weise die eigenen Sinne des Hörens, Fühlens, Schmeckens und Riechens.
Kinder sind hier sehr willkommen und das Personal geleitet sicher durch die Örtlichkeit
hier darf gefühlt werden
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Heimlicher Baggerfahrer oder Altrocker?
Technikbegeisterung und die Liebe zum großen Grabgerät vorausgesetzt, habe ich für Beide etwas.
F60 und Ferropolis
Man stelle sich einen Dino aus Stahl vor, so lang wie der Eifelturm hoch ist, liegt sie da in ihrem natürlichem Lebensraum. Sand und Kohle mehr braucht die F60 nicht. F steht hier für Förderbrücke und 60 steht für die maximale Fördertiefe in Metern. Und damit, man höre und staune, ist sie die Kleinste und leider auch die Letzte von 5. Ihre Länge beträgt 502 Meter, damit überragt sie den Eiffelturm um 182 Meter. Mit der Breite von 204 Metern und der Höhe von fast 80 Metern werden ihre gewaltigen Dimensionen unterstrichen. Anders als im Westen Deutschlands, wurde in der ehem. DDR Kohle in Tagebauen gewonnen. Kaum einer vermag sich vor zu stellen wie das war wenn die Bagger bei Wind und Wetter im Einsatz waren und während des 3 Schichtbetriebes repariert werden mussten. In den Wintern der 70er Jahre, hatten Frost und Eis die Giganten in die Knie gezwungen. Soldaten der NVA förderten Kohle mit Hacke und Spaten - unvorstellbar!

http://www.f60.de/de/startseite.html
Besucherbergwerk F60
Bergheider Straße 4
03238 Lichterfeld

Ferropolis - Stadt aus Eisen

Ist eine Sammlung von Rad, Schaufel und Kettenbaggern, die zusammen die Kulisse für Rockkonzerte, Licht und Klanginstalationen bilden. Wers nicht so mit Musik hat, lernt hier Heavymetall mal in seinem Ursprung kennen. Ein absolutes Muss, wenn sie sich schon immer mal als Baggerfahrer fühlen wollten. Tatsächlich brummt hier schon lang nichts mehr. Aber es geht ja um das Gefühl. Längst hat sich die Natur das Metall erobert. Falken nisten in den gewaltigen Auslegern.

https://www.ferropolis.de/

FERROPOLIS – Stadt aus Eisen
Museum und Veranstaltungen
Ferropolisstraße 1
06773 Gräfenhainichen
Tel.: 034953 - 351 20
Fax: 034953 - 351 23
F60 Förderanlage
F60, Kohle und Abraum werden von einander getrennt, bevor der Abraum zu den Absetzern im Hintergrund gebracht wird.
Jede dieser Achsen wird mit einem 40 PS starken Elektromotor angetrieben. Die F60 zieht ihr eigenes Kraftwerk auf Schienen hinter sich her.
Ferropolis
Ferropolis
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Wichtig!
*megaphon* Am 21.05.17 ist internationaler Museumstag. Die Museen lockem mit freiem oder ermäßigten Eintrittspreisen. *ja**fernglas*
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Rickmer Rickmers
Hamburg, Sonne, die Frisur sitzt. Aber nicht mehr lange!
Ahoi, wilkommen an Bord und rauf auf den Mast! Seefestigkeit vorausgesetzt, kann man jeden Samstag von 12- 18 Uhr in die Takelage klettern. Der Hauptmast kann bis zur zweiten Sailing erklommen werden. Als Lohn winkt eine einzigartige Sicht auf und über den Hamburger Hafen.
Der 3 mastige stählerne Koloss, segelte einst als Frachtensegler über die Weltmeere. Jetzt ist er ein Museum und gibt Einblicke in das Leben der Seeleute. Den nicht vorhandenen Komfort für Matrosen und den Luxus für Offiziere. Wem das alles noch nichts ist der besucht eine der zahlreichen Veranstaltungen an und auf dem Schiff.
Sehenswert war die Beleuchtung zum Welt- Mädchen Tag im Oktober. Im ehe, Frachtraum des Schiffes ist ein kleines aber feines Café *top*

http://www.rickmer-rickmers.de
Hamburg, St. Pauli- Landungsbrücken, Ponton 1a
St. Pauli- Landungsbrücken
Die Mannschaftskombüse
Die Offiziersmesse
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Hamburg U- 434
U-Bootmuseum Hamburg GmbH
St. Pauli Fischmarkt 10
20359 Hamburg
http://www.u-434.de

Wem der Fischmarkt noch nicht abenteuerlich genug war, auf den wartet ein spannendes Spionageabenteuer. Das Russische U-Boot, Projekt 641 B, (angl.-Tango Klasse), lief 1976 in Gorky vom Stapel und wurde nach dem es aufgebracht war, vor der Küste Kubas als Spionageschiff eingesetzt. Nach der Wende geriet es in „Vergessenheit“ und wurde erst 2002 entmilitarisiert und zum Museum umgebaut.
Ein absolutes Muss, für alle „Boot Fans“ denn hier ist mal abgesehen vom Hass auf alles Russische doch noch alles original, wenn auch zerstört, zumindest noch vorhanden.
Wer mit russischer Technik vertraut ist weiß, hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Alle Sicherungssysteme sind 4fach vorhanden. Alles kann im Notfall manuell bedient werden. Abgesehen von zwei Notausstiegen an denen Rettungs- U-Boote andocken können, verfügt das Boot über ein Rettungssystem auf Druckluftbasis, mit dem ein Ausstieg bis 80m Seetiefe möglich ist. (Zerstörungstiefe: 600m) Eine Tauchfahrt kann bis max. 3½ Tage dauern, dann muss durchgelüftet werden. Mit ausgefahrenem Schnorchel oder Periskope, kann auf unbestimmte Zeit getaucht werden. Damit war es das modernste U-Boot der Bundeswehr bis zur Wende!

Techn. Daten: 3x 1733 PS Diesel, 3x 1740 PS E- Motoren, sowie eine Schleichmaschine
Geschwindigkeit: 13 Kn. über und 16 Kn. unter Wasser
24 Torpedos, 6 Torpedorohre, außerdem Seemienen und Raketentorpedos. Insgesamt 84 Mann Besatzung, davon 32 Offiziere und 52 Soldaten

Info: der deutsche Schiffstyp XXI, gebaut 1944-45, war der Erste mit Schnorchel.
U- 434
Technikraum
Aufgang zur Gefechtsbrücke
*******sima Frau
2.537 Beiträge
Das Donauschwäbische Zentralmuseum in Ulm
(Baden-Württemberg) zeigt die Geschichte der Donauschwaben auf eine so "heutige" und lebendige Weise, dass es eine Lust für die Sinne und den Geist ist und man hinterher nachdenklich und um einige Erkenntnisse reicher das Gebäude verlässt.

Im ausgehenden 17. Jahrhundert suchte die Habsburger Donau-Monarchie unter Maria Theresia Bauern, um die nach den Türkenkriegen entvölkerten ungarischen Ländereien des Habsburgerreiches im Pannonischen Becken zu rekultivieren und zu sichern. Geboten wurden den Auswanderern Landparzellen und Material zum Bau von Höfen. Von Ulm aus machten sich Interessenten mit ihrer gesamten Habe in den sogenannten "Ulmer Schachteln", flachen Lastkähnen, auf die weite und gefährliche Reise donauabwärts, daher wurden sie später "Donauschwaben" genannt, obwohl beileibe nicht nur schwäbische Familien dem Ruf folgten.

Gezeigt wird im DZM keine "Heldengeschichte", sondern das Leben und die Ereignisse ab der Auswanderung bis in die Gegenwart der gewöhnlichen Leute, und zwar überwiegend anhand von Alltagsgegenständen des täglichen Gebrauchs. Auch die Zeit des Nationalsozialismus und danach wird nicht ausgespart, wo die einst willkommenen fleißigen, und inzwischen in mehreren Generationen häufig zu Wohlstand gekommenen "Schwaben" gegen ihren Willen zuerst von den Nazis für deren "völkischen" Propagandazwecke missbraucht und später, unter den stalinistisch geprägten Regierungen von Ungarn, Rumänien und Jugoslawien, deshalb der Kollaboration bezichtigt und als Feinde im eigenen Land angesehen, enteignet und zum Teil nach Sibirien oder Kasachstan zwangsdeportiert wurden. Wer blieb hatte ebenfalls unter von den Regierungen angeordneten Benachteiligungen zu leiden, weshalb viele von ihnen, legal oder illegal, diese Länder verließen und in die Bundesrepublik Deutschland flohen, wo sie zwar vor Verfolgung sicher waren, aber keineswegs mit offenen Armen empfangen wurden - ganz im Gegenteil wurde ihnen auch hier von der eingesessenen Bevölkerung häufig mit Ablehnung und Misstrauen begegnet und unterstellt, illegitimer Weise und aus rein materiellen Gründen sich den Genuss der wirtschaftlichen Segnungen des Sozialstaates verschaffen zu wollen, obwohl sie überwiegend gut ausgebildet und bereit waren, auch Hilfsarbeiten zu leisten und sich nach kurzer Eingewöhnungszeit selbst wirtschaftlich unterhalten konnten und nicht dem Staat zur Last fielen.

Das Museum wurde erst im Jahr 2000 eröffnet und nach modernsten museumspädagogischen Grundsätzen hinreißend kuratiert und eingerichtet. Es macht Spaß, Schubladen und Schränke zu öffnen und dort jeweils noch weiteres erläuterndes Material und Gegenstände zu den ins Auge fallenden Ausstellungsstücken vorzufinden, wenn man an einer Stelle etwas tiefer einsteigen möchte. Es veranschaulicht so unter anderem exemplarisch z.B. die Folgen von Nationalismus und Zwangsmigrationen im 20. Jahrhundert sowie das Zusammenleben in multiethnischen Gebieten, Aspekte von kultureller Vielfalt und Integration, Heimatverlust und Erinnerungskultur und ist damit gleichzeitig auch sehr aktuell angesichts heutiger Entwicklungen in Europa.

Die öffentlichen Führungen sind sehr empfehlenswert und lassen die gezeigten Gegenstände doppelt lebendig wirken und zum Betrachter sprechen. Ich habe vor ein paar Jahren für eine Gruppe US-Amerikaner, zum Teil Nachfahren jener Donauschwaben, eine private, englischsprachige Führung gebucht, die offiziell auf ca. eine dreiviertel Stunde ausgelegt war. Aber da unsere Gruppe so interessiert war und entsprechend viele Fragen stellte und nachhakte, zumal die Jugendlichen, die dabei waren, hat die Führerin flexibel reagiert und ohne weiteres auf dann insgesamt zweieinhalb Stunden verlängert - sowas gibt es sicher selten, zeigt aber, wie spannend dieses Museum ganz offensichtlich gestaltet ist.
(http://www.dzm-museum.de ).

Und wer dann anschließend noch Lust hat auf eine exzellente literarische Verarbeitung des Themas, dem sei an dieser Stelle der Roman "Habseligkeiten" von Richard Wagner zusätzlich wärmstens empfohlen.
Wittenberg
Am 18.05. hat die Ausstellung "Luther und die Avantgarde" geöffnet. Sehr sehenswert.

L_C
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Messmer Momentum
Hamburg, Regen, Frisur? War gestern! Es ist kalt und nass. Genau richtig für einen Besuch im Messmer Momentum. Das Momentum ist kein Klassisches Museum, eher ein Ort des Lernens, des Probierens, der Geselligkeit und vor allem aber ein Ort des Genusses!
Wer nicht der touristischen Eile verfallen ist, kann den Teemastern bei der Zusammenstellung alter und neuer Teesorten zu schauen oder selbst in einem Workshop lernen, Tee zu verkosten wie die Profis. 70 Teesorten gibt es und jedes Jahr kommen weitere Kreationen hinzu. Eine echte herausforderung also, will man dabei nicht den Überblick verlieren. Wer die multimediale Tee- Galerie hinter sich hat, der hat sich einen guten Tee verdient.
In der bezaubender Atmosphäre der Tee- Lounge, genießt man mit Blick auf den Sandtorhafen, nicht nur erlesene Tees, sondern auch allerfeinstes Gebäck. Es werden aber auch kleine Snacks à la Kart angeboten. Zu guter letzt kann man sich im Teeshop, als Erinnerung an einen schönen Tag, eine kleine Sammlung verschiedener Tees, für zu Hause mit nehmen.

Am Kaiserkai 10,
20457 Hamburg
http://www.messmer-momentum.de
Der Sandtorhafen. Im Hintergrund das Momentum.
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Wir bleiben in Hamburg
Ein Eisbrecher!!! Ein Eisbrecher mitten in Hamburg? hmmm
Technikfans aufgepasst denn hier darf nicht nur geguckt, hier muss zugepackt werden! Der Dampfeisbrecher STETTIN ist kein ausgedientes Schiffsmuseum. Er ist ein Stück lebendige Seefahrtgeschichte. Leider, leider, leider darf der Veteran nicht mehr ins Eis. Das schafft die Maschine nicht mehr. Aber, wer schon immer einmal davon träumte, auf so einem Schiff zu fahren, dem wird hier geholfen. Einzige Bedingung: Man muss einen oder mehrere techn. Berufe erlernt haben. Ideal wär die Kombination verschiedener Berufe wie Arzt und Kesselwärter. Hochdruckheizer und Koch etc. Fremdsprachenkenntnisse wären von Vorteil. Die körperlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen sollten natürlich auch gegeben sein.

Dampf-Eisbrecher STETTIN ev.
Kieler Straße 318, 22525 hamburg
Tel. 040/ 5619 4950
stettin@hoppe-bmt.de
Kapitän D. Haase Teil: 0831/ 1284 193
Die Dampfmaschine
Blick in einen der zwei Kessel
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Familien Tip
Klostermühle Boitzenburg
Wer gerade in Templin ist und über ein Auto oder Fahrrad verfügt, der sollte sich die romantisch gelegene Klostermühle nicht entgehen lassen. Hier ist die Zeit stehen geblieben und es scheint wirklich so, als wäre der Müller nur mal eben einkaufen gegangen. Tatsächlich ist hier noch alles (fast) im Originalzustand geblieben und der ältere Herr, der im Kassenhäuschen liebervoll die unzähligen Regulatoren pflegt und repariert, kannte noch den letzten Müller persönlich. Wer mit Kindern kommt, sollte eine Führung buchen. Das ist hilfreich um das, was zur Mühle gehört und was später als "heimatgeschichtliches Erbe" in der Mühle seine letzte Ruhestätte fand, unterscheiden zu können. Aber auch dann, wenn das eigene Wissen über die alten Gewerke lückenhaft ist. Den Besucher erwartet eine vollständig erhaltene Wassermühle, die später vom Wasserrad auf Turbine umgerüstet wurde. Ihre Geschichte beginnt mit der Gründung des Klosters (heute Ruine) welches ein gut gehender Wirtschaftsbetrieb war. Das zeigt sich in der größe der Mühle. Die Ausstattung der Wohn- und Wrtschaftsräume zeugen vom Wohlstand aber auch von der harten Arbeit, die den Gesellen, den Mägden und den vielen Handwerkern, die im Dienste des Klosters und später der Mühle standen, abverlangt wurde. In den oberen Etagen haben sich die Exponate angesammelt die mal irgendwo liegen geblieben sind. Leider alle in einem inzwischen sehr bemitleidenswerten Zustand. Sie bedürfen der Erklärung weil ihr Verwendungszweck und Funktion nicht immer eindeutig sind. Wer soviel Vergangenheit gesehen und geatmet hat, der hat sich ein kühles Bier, ein deftiges Essen, einen Kaffee und vor allem den selbstgebackenen Obskuchen verdient. Das alles gibt es neben an im Klostercafé. Im kühlen Schatten der Gartenlaube lässt es sich aushalten.
Die Klostermühle. Links ein altes Turbinenrad.
Die Schlafkammer des Knechts.
Die Schmiede
Die Turbinenküche, hier wurde für das Gesinde gekocht.
Die Mühlsteine. Der hintere (hängt am Kran) wurde zum schärfen ausgebaut.
****ne Frau
8.378 Beiträge
Ach, was für ein schönes Thema.
Ich lebe in Mittelfranken und da gibt es so viel zu entdecken.

Was ich immer empfehlen kann sind diverse Führungen. Sei es in Stadtteilen, spezielle Hinterhofführungen, oder in Kirchen. Was auch immer wieder witzig ist sind Rätselführungen durch die Geschichte und die Führung zur Fürther Kirchweih.

Museen gibt es hier so viele und in jedem sind, außer der normalen Ausstellung, immer wieder Wanderausstellungen.

Sehenswert für Familien sind z.B. das Kindermuseeum in Nürnberg im Kachelbau, das Freilandmuseeum in Bad Windsheim oder das Spielzeugmuseeum in Nürnberg. Letzteres verfügt über ein riesiges Spielearchiv das regelmäßig offen ist und zum Spielen einlädt.

Sehenswert ist auch das Dokumentationszentrum mit riesiger Außenfläche in Nürnberg das das Aufmarschgelände der NS-Zeit umfasst.
Passend dazu der Saal 600 im Gerichtsgebäude wo die NS-Prozesse stattfanden.

Natürlich sämtliches Geschichtliches von Beginn der Besiedelung (um 1000) bis heute.
Friedhöfe nicht zu vergessen wie den Johannisfriedhof in Nürnberg oder den Judenfriedhof in Fürth.

Dachte ich immer das Bamberg die Stadt mit der höchsten Dichte an denkmalgeschützten Gebäuden ist wurde ich zum 1000jährigem Jubiläum von Fürth eines Besseren belehrt.
Beides trotzdem sehr sehenswerte Städte wo man extrem viel erkunden kann.
In Bamberg gibt es z.B. eine (von extrem vielen) Kirchen die Beichtstühle und Altäre vor dem Verfall und der Vernichtung rettet.
Ich hatte von beidem viel zu sehen bekommen.

In Ingolstadt gibt es ein sehr sehenswertes medizinhistorisches Museeum mit angeschlossenem Klostergarten zu sehen.

Und auch Rothenburg ob der Tauber ist eine Reise wert. Höhepunkt dort für mich: das kriminalhistorische Museeum mit allerlei Ausstellungsstücken zur Wahrheitsfindung, Bestrafung und Aufklärung bis in die heutige Zeit.

Glaubt mir, ich habe noch lange nicht alles gesehen und entdeckt.
Wozu also Urlaub in der Ferne machen wenn ich doch alles hier haben kann?
****ne:
das Spielzeugmuseeum in Nürnberg
kann ich auch sehr empfehlen, ob mit oder ohne Kinder *zwinker*

****ne:
Rothenburg ob der Tauber ... das kriminalhistorische Museum
habe ich in einer Gruppe mit FachMA erlebt, würd ich mir doch vielleicht nochmal auch ohne deren Fachsimpelei anschauen *zwinker*
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe 1991 ...
... eine Radtour durch das Bier und Burgenland gemacht. Insgesamt 785 Km, von Burg Lauenstein über Bad Steben, Gössweinstein, Pottenstein, Bamberg, Kronach, Kulmbach ...
Das würde sicher eine schöne Serie über Sehenswürdigkeiten, Zeltplätzen und vor allem die vielen, vielen, Biersorten geben. Leider hat meine damalige Lebensgefärtin die Reisetagebücher behalten. Mir sind nur die Erinnerungen geblieben. Wenn also Jemand etwas Aktuelles zu berichten weiß, Fotos hat, z.B. vom Kloster "14 Heiligen" immer her damit. Das Alles ist hier genau richtig. Bitte auch mit Anschriften und oder Links. *ja*
*******ter Frau
5.105 Beiträge
Themenersteller 
Merkers / Thür.
Wer auf ZDF Info etwas von Merkers hört, der erfährt nur dass hier das „Nazi- Gold“ versteckt war, welches so manchen Ami zu plötzlichem Reichtum verhalf.
Merkers ist aber mehr. Das Salzbergwerk in seinen unendlichen Dimensionen lieferte über Jahrzehnte Kali- und Speisesalze. Nun ist es, man möge mir verzeihen, zu einer Event Lokation verkommen. Das leergefegte Salzlager ist heute Büne und Kinosaal.
Bergbauintusiasten und Hobbymineralogen kommen aber trotzdem auf ihre Kosten. In blauer Arbeitskluft und mit einem Helm auf dem Kopf, befahren die Besucher das Bergwerk, um dann auf inzwischen modernen LKW, mit gepolsterten Sitzflächen, gemächlich durch das unterirdische Labyrinth chauffiert zu werden. Stationen sind altes und neues Bergbau- sowie Rettungsgerät, Alte Fördermaschinen und Anlagen. Natürlich: der legendäre Raum in dem das Nazi- Gold und die Kunstwerke versteckt waren … Aber, den eigentlichen Schatz, den haben die DDR Kumpel bis zu Letzt gehütet. Damit wir ihn heut, Denkmal geschützt bestaunen können.
Die Kristallkammer!!!

Erlebnis Bergwerk Merkers
OT Merkers
Zufahrtstraße
36460 Krayenberggemeinde
Tel: +49 3695 614101
Fax: +49 3695 612472
info@erlebnisbergwerk.de
Vorführung eines alten Pressluft- Bohrhammers
moderneres Bohrgerät
in der Kristallkammer
Diese "Fahrt" bringt uns wieder ans Tageslicht
*******sima Frau
2.537 Beiträge
Ein Leckerbissen für Orgelfreunde
ist das Orgelzentrum Valley im Landkreis Miesbach in Oberbayern.

Dort hat Dr. Sixtus Lampl, Theologe, Musik- und Kunstwissenschaftler und ehemaliger Denkmalpfleger für Orgeln des Landes Bayern mehr als 60 Orgeln aus dem 17. - 20. Jahrhundert zusammengetragen, davon sind gegenwärtig 17 Stück konzertfähig und spielbereit aufgestellt. Diese Sammlung gilt inzwischen als die weltweit größte ihrer Art.

Das im Aufbau befindliche Museum will einen Überblick über die technische Entwicklung der Orgel bieten. Lampl und seine Frau haben ihre gesamten Ersparnisse in dieses Projekt gesteckt, beide spielen selbst hervorragend Orgel, wovon man sich bei den von ihnen persönlich bestrittenen und sehr lebendigen und kurzweiligen Führungen überzeugen kann.

In einer eigens für diesen Zweck aufgestellten Halle einer speziellen Holz-Konstruktions-Bauweise, der sogenannten Zollinger Halle, mit einmaliger Akkustik, finden in unregelmäßiger Folge auch Orgelkonzerte mit namhaften Organisten auf bis zu 7 verschiedenen Pfeifenorgeln statt, das nächste am Pfingstmontag um 15 Uhr (mit dem äußerst moderaten Eintrittspreis von 10€ z.B. für einen spontanen Pfingstausflug bestens geeignet). Telefonische Kartenvorbestellung ist allerdings ratsam, die Konzerte sind bei Kennern sehr begehrt und haben ihre treue Anhängerschaft.

Interessenten mögen sich nicht an der sehr "handgestrickt" wirkenden und etwas unübersichtlich gestalteten Website des Orgelzentrums stören (http://www.lampl-orgelzentrum.com) - ein Besuch lohnt sich allemal und die Erscheinung Lampls, der einen persönlich empfängt und nur im ersten Moment eher biedermeierlich und wie direkt aus einem Jean Paul Roman oder einem Carl Spitzweg Gemälde entsprungen wirkt, aber dann ungemein lebendig und kenntnisreich führt und erklärt, sowie seine persönlichen Anekdoten und praktische Spiel-Demonstationen an den einzelnen Instrumenten, sind alleine schon die etwas umständliche Anfahrt wert.

Auch wer nicht längere Zeit stehen kann, hat im Orgelzentrum keine Schwierigkeiten, es gibt überall Sitzgelegenheiten, und da unmittelbar nebenan eine altbayrische renommierte Brauereiwirtschaft liegt, kann man sich dort zusätzlich vorher oder anschließend an einen Besuch auch an Speis und Trank laben.

Der aktuelle Jahresprogrammflyer mit Kontaktdaten und näheren Informationen zu Führungen ist abrufbar über die oben angegebene Website.
*******sima Frau
2.537 Beiträge
Die Waldkircher Orgelwelt...
...ist, bezogen auf das oben dargestellten Orgelzentrum Valley, eine interessante Ergänzung bzw. ein Kontrastprogramm, gewissermaßen ein "Kontrapunkt".

Waldkirch, eine Stadt mit ca. 20 000 Einwohnern, liegt ca. 15 km nördlich von Freiburg im Breisgau in Baden-Württemberg und gilt als ein bis heute wichtiges Zentrum des Orgelbaus - Pfeifen sind (ist) dort sozusagen normal!

Traditionell pfeift es in Waldkirch an allen Ecken und Enden: Kirchen- und Karussellorgeln, Orchestrien, Drehorgeln und Leierkästen wurden in den vergangenen 200 Jahren in die ganze Welt geliefert und brachten Musik aus dem Schwarzwald in die Tanzsalons und auf die Jahrmärkte.

Der Drehorgelbau bis hin zum Jahrmarkt-, Kirmes- und Kirchenorgelbau ist bis heute lebendig geblieben. Fünf Orgelbauer haben Werkstätten in Waldkirch oder leben in der Stadt. Drei bauen oder planen auch Kirchenorgeln.

Seine vielfältigen Orgelaktivitäten feiert Waldkirch alle drei Jahre mit dem großen Internationalen Orgelfest. Nicht nur aus ganz Deutschland, aus der halben Welt reisen Orgelfreunde mit großen Orchestrien und kleinen Drehorgeln namhafter Orgelbauer oder Marke Eigenbau an und verzaubern drei Tage lang die Festbesucher und die gesamte Stadt - das nächste Mal wieder vom 23. - 25. Juni 2017. Näheres zum Waldkircher Orgelfest und das Programm findet man unter http://www.orgelfest-waldkirch.de.

An zwei Orten können in Waldkirch wertvolle Sammlungen von Dreh- und Jahrmarktorgeln besichtigt werden:

1. im städtischen Elztalmuseum, Kirchplatz 14, Tel. 07681 / 47 85 30. Führungen in der Sommersaison (Ostern bis 31. Oktober) mittwochs 15 Uhr, sonntags, 14.30 Uhr, für Gruppen auch auf Anfrage, in der Wintersaison auf Anfrage (http://www.elztalmuseum.de).
2. im Orgelbauersaal der Waldkircher Orgelstiftung, Gewerbekanal 1, Tel. 07681 / 9396. Besichtigung und Führung auf Anfrage (http://www.waldkircher-orgelstiftung.de).

Alte Waldkircher Orgeln und Musikautomaten sind heute weltweit gesuchte Museumsstücke. Einige Museen, in denen besonders schöne Exemplare zu sehen und teilweise auch zu hören sind, haben sich unter der werbewirksamen Bezeichnung "Straße der Waldkircher Orgeln" zusammengefunden. Fotos, Anschriften und Details unter http://www.sdwo.de.
*******ter Frau
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Kloster Veßra - Begenung mit der Vergangenheit
Im südlichen Thüringer Wald an der B 98, findet man die gut erhaltene Ruine des mittelalterlichen Prämonstratenser Chorherrenstift Veßra. Auf dem 6 ha großen heutigen Museumsgelände, innerhalb der original erhaltenen Klostermauern der mittelalterlichen Anlage, befindet sich das sogen. „Dorfmuseum“. Ein Volkskundemuseum.
Mittelalterliche Herrenhäuser, Bauernhäuser, Mühlen, Backstuben und Bienenhäuser … Alles was der modernen Welt im Wege stand, wurde abgetragen und hier Stein für Stein wieder aufgebaut. Inklusive der original erhaltenen Inneneinrichtungen und den spannenden Geschichten über ihre Bewohner. Wie zum Beispiel die des Pferdehändlers.
Es ist eine Zeitreise in ein Leben lange vor dem Unserem und auch wenn man die alten Backhäuser in Betrieb sehen kann, ist es doch irgendwie unvorstellbar. Damals war Brotbacken nicht die Sache eines Einzelnen sondern das Dorf kam zusammen und ähnlich wie beim waschen der Wäsche am Fluss, wurde hier der neueste Tratsch ausgetauscht. Die Männer trafen sich vermutlich am oder im Brauhaus um den Gärprozess ihres gelben Goldes zu überwachen und den Moment des Anstichs nicht zu verpassen.
Für das Areal sollte ein halber Tag eingeplant werden.

Hennebergisches Museum, 98660 Kloster Veßra
http://www.museumklostervessra.de
Tel: 036873 69030

Café am Klostergarten
Hausgemachtes aus dem Klosterbackhaus
Tel: 036873 21913
Der Chorherrenstift
Im Brauhaus
*******ter Frau
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Tabakmuseum Vierraden
Brandenburg ist nirgends so ursprünglich wie hier. Felder, Felder, Felder … nördlich von Schwedt/ Oder, ist die Natur noch scheinbar unberührt und es fällt wirklich nicht schwer, sich vor zu stellen, wie das satte Braungelb des Vierradener Goldes einst die Landschaft prägte und fleißige Hände die Blätter sorgsam abpflückten.
In einer ehemaligen Trockenscheune erfährt der interessierte Besucher alles über die Kultur des Tabaks, dem Anbau in der Region, der Verarbeitung, Trocknung, Fertigung der Zigarren von Hand, bis zur automatisierten Herstellung und Verpackung.
Der Tabak aus der Region soll ungenießbar sein. Zumindest wurde mir abgeraten eine Zigarre dieser Sorte zu rauchen.
Rauchen gefährdet ihre Gesundheit!

Tabakmuseum
Breite Str. 14
16306 Vierraden

Mit diesem Genießertip verabschiede ich mich erst einmal in die Sommerpause.
Eintrittskarte
Diese Zigarre wird nicht geraucht! Sie hat einen Ehrenplatz im Humidor.
*******ter Frau
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Themenersteller 
Berliner und Berlinbesucher, die ...
... ihr schon am verdursten seit.

Vom 04.07. - 06.07.17 findet das alljährliche Bierfestival, auch Biermeile genannt, statt.
Zwischen Frankfurter Tor und Straußberger Platz, gibt es *bier* aus aller Welt zu verkosten. Um nicht rappel, zappel, hagel dicht nach Hause zu schwanken lohnt sich der Erwerb des "Probierkruges" (welcher selbst verständlich mehrmals, also auch im nächsten Jahr, wieder verwendet werden kann.) So kann man unbeschadet alle Biere verkosten und findet vielleicht ein neues Lieblingsbier.

---> http://www.bierfestival-berlin.de

Lieblingsbier schnappen, zur Bühne mit der besten Musik eilen, Sitzplatz organisieren. Einen Teller Prager Schinken dazu und dann ist Party *headbang*
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