Welch schöne Interpretationen
sich hier nach und nach sammeln-. Kompliment an Euch beide!
Mir wiederum erschließt sich ein ganz anderer Eindruck:
Er empfindet Sehnsucht nach seinen Artgenossen, die ihn im Herbst zurücklassen mussten als er nach einer Verletzung einfach nicht reisefähig war. So zogen all seine Freunde ohne ihn nach Afrika davon, und zu seinen Schmerzen gesellte sich tiefe Traurigkeit, dass die ihn zurücklassen mussten.
Zwar fand er beim alten Bauern Rigobert und seiner Frau wundervolle Pflege und konnte allmählich wieder genesen. Und es war dem Förster auch gelungen, den wildernden Fuchs zur Strecke zu bringen, der dem armen stolzen Tier nach seinem Morgenbad am Fluss so heimtückisch aufgelauert hatte.
Inzwischen war der Winter beinahe vorüber, und die Sonne wärmte sein Gefieder mit ihren immer kräftigeren Strahlen. Jeden Tag kam unser Storch nun zu der Wiese am Flussufer, um erwartungsvoll den Hals zu recken.
Da! Hörte er nicht das leise Anschwellen von kraftvollem Vogelschlag, von vergnügtem Geschnatter am Himmel? War es nur eine Wolke, die allmählich auf ihn zukam oder konnte er wirklich den riesigen Vogelschwarm ausmachen, der sich über die Weinberge der Mosel auf ihn zu bewegte? Sein Herz hüpfte vor Freude, und so bemerkte er unsere liebe Annette mit ihrer Kamera gar nicht...