Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Trauer und trauern
156 Mitglieder
zur Gruppe
Aufgaben & Strafen
1042 Mitglieder
zum Thema
Einsamkeit nach Tod des Partners: Austausch gesucht109
Ich habe am 15.01. 2020 meinen Lebensgefährten verloren.
zum Thema
.. bis das der Tod uns scheidet, oder wie gehts weiter?80
Man wird ja nicht jünger und in letzter Zeit bin ich immer wieder mit…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Tod als Strafe, Tod als Geschenk?

**********rdude Mann
399 Beiträge
Themenersteller 
Tod als Strafe, Tod als Geschenk?
Hallo zusammen.

Im Verlauf meines Lebens hat sich meine Ansicht zum Thema Tod doch etwas gewandelt. Früher als Kind habe ich es als ultimative Strafe angesehen, wenn jemand sterben muss. Egal ob in jungen Jahren oder auch als alter Mensch. Meine Idee war, dass nur böse Menschen früh sterben *zwinker*

Auch die Todesstrafe in einigen Ländern hat diese Wahrnehmung durchaus unterstützt.

Mittlerweile aber denke ich, dass der Tod als solches auch in gewisser Form ein Geschenk, zumindest aber ein definiertes Ende sein kann z.B. am Ende eines sehr leidvollen Lebens unter einer schweren Krankheit. Hier kann meiner Ansicht nach der Tod eines lange Zeit kranken Menschen schlicht eine Befreiung der Angehörigen von der Last und Verantwortung und für den Patienten die Beendigung seines Leidens sein.

Wie seht ihr das? Ist der Tod an sich immer etwas schlimmes? Kann man unter Umständen doch etwas positives in ihm sehen, ihn womöglich tatsächlich als Geschenk wahrnehmen?

Ich freue mich auf den Austausch über dieses Thema, und keine Sorge, ich schreibe das nicht aus gegebenem Anlass, mir und meiner Familie gehts hervorragend. *g*
****mar Paar
2.113 Beiträge
Weder Strafe noch Geschenk
Meines(m) Erachtens ist der Tod an sich weder eine Strafe noch ein Geschenk, Genau so wie die Geburt. Beides gehört einfach zum Leben dazu, als Anfang und als Ende.

Man kann über die Umstände diskutieren, wie der Tod eingetreten ist, oder wie man sich wünscht, dass der Tod eintritt. Niemand wünscht sich einen gewaltsamen oder schmerzhaften Tod. Und keiner sollte den Tod eines Menschen absichtlich herbei führen.

Obwohl wahrscheinlich viele Menschen anderer Meinung sind, denke ich, dass es jedem Menschen selbst überlassen sein sollte, über sein Ende zu verfügen, mit der Einschränkung, dass dadurch Niemandem Schaden entstehen darf.
****yx Frau
434 Beiträge
Hi *sonne*

ich glaube nicht daran, dass der Tod je eine Strafe sein kann; außer, er wird bewusst als solche herbeigeführt; wie zb in Saudi Arabien oder den USA.

Amnasty International veröffentlicht jedes Jahr neue Zahlen zu mehr als nur überflüssigen, recht empörenden Urteilen; die oftmals ohne Anwalt, gerechtes Verfahren und zudem in einer für den Angeklagten fremden Sprache; manches mal sogar in Abwesenheit des Gefangenen selbst, abgeurteilt bzw getroffen werden.

Tatsächlich gehört aber insgesamt...der Tot aber... einfach zum Leben dazu.

Und Trauer, so habe ich mir mal sagen lassen, sei, rein psychologisch gesehen, eher eine Art Selbstmitleid, da es dem Toten nichts mehr bringt.

Wenn man demjenigen etwas Gutes tun wolle, dann sei es an der Zeit so zu leben, wie die nahestehende Person, es sich für denjenigen gewünscht hätte.
Und das ist (i.d.R.) glücklich und in Frieden. Und der Person im Guten zu gedenken.

Natürlich ist es hart, eine geliebte Person erst einmal zu verlieren - ich habe dies selbst das ein oder andere Mal erleben müssen - und es war niemals leicht, das zu verarbeiten; aber im Falle einer schweren Erkrankung, wie zb Krebs; ist es oftmals auch eine Erleichterung; endlich gehen zu dürfen.

Ich selbst kenne chronisch kranke Menschen, die jeden Tag, als auch Nacht, mit fiesen Schmerzen leben müssen oder mussten.

Ich bin im Gespräch mit Palliativmedizinern und leider wird hierzulande, meiner als auch deren Meinung nach, viel zu wenig für Betroffene getan; es fehlt, wie immer, an Zeit und Mitteln, sowie gut regulierenden Gesetzen.

In der Schweiz oder in den NL schaut es da schon ganz anders aus.
Organisationen wie "EXIT" oder ähnliche, sind für mich persönlich da eher Hilfen, einem schlimmen bzw grausamen Schicksal zu entkommen. - Und selbst deren Auflagen sind sehr hoch. Egal ob auf physicher oder psych. Ebene.

Und für mich...

...ist der Tot ist lediglich das Ende einer Etappe.
Wer sagt, dass "The next Level" etwas schlimmes bzw endgültiges ist?
Warum das Unbekannte fürchten?

Ich kenne Menschen, die den Schmerz vielmehr fürchten, als den Tod.

In anderen Teilen der Welt werden sogar Feste veranstaltet, um zum Ausdruck zu bringen, dass man sich für denjenigen freut, endlich ins Paradies gelangt zu sein.
Zb in Mexcio werden der Toten jährlich noch mit Gaben und einem Fest gedacht.

Ich kenne viele Menschen, die sich über das Leben beschweren...

Letztlich betrachtet...geben wir, meiner Ansicht nach, aber nur eine biologisch abbaubare, gut konstruierte Hülle zurück. Etwas geliehenes, mit dem wir Erfahungen machen konnten/ dürfen.

Anbei fällt mir da "der kleine Prinz" ein.

Ich wünsche allen auf ihrem Lebensweg viele, positive, tröstende, Halt und Sicherheit gebende, zwischenmenschliche Erfahrungen - Denn dafür ist für mich das Leben ansich, eigentlich gedacht. Als ein positives Miteinander. Die Erde könnte bereits ein Paradies sein - wir haben die Mittel dazu.

Haut, um zu spüren, Geruchs- und Geschmacksinn, das Auditive... für all die Feinheiten im Leben... oder auch hier das Hormonelle...die Libido. Kuscheln.. Freude teilen.

Alles schöne Dinge, die es zu entdecken gilt.
Nur machen die Menschen sich das Leben gegenseitig einfach oft auch schwer.. oder schlimmstenfalls man sich selbst.

Die Frage ist: Warum?

Motto: Always look on the bright Side oft Life - What did you Loose? Nothing!

Also : Warum etwas fürchten, was man nicht kennt?

Fazit: Carpe Diem.
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Der Umgang mit dem Tod ...
ist Kulturell, Gesellschaftlich vor allem aber regional recht unterschiedlich ausgeprägt. Und es ist zu beobachten, dass sich mit dem Bruch von Traditionen auch der Umgang mit dem Tod verändert hat. Es ist nicht selten, dass Andere darüber bestimmen wie und was Anderen zugemutet werden kann, wie sich der Umgang zu gestalten hat und wann Schluss ist mit der Trauer.
Nicht selten werden Verhaltensweisen aus Hollywoodstreifen kopiert und eine Rolle - die des Starken, der Schwachen, der Trauernden gespielt. Natürlich nur für die Andern! Weil die peinlich genau darauf achten, dass der Grabstein groß genug, das Grab regelmäßig besucht und gepflegt wird. Anonyme Urnengräber wie sie in Berlin schon aus Kostengründen stattfinden, sind in Bayern undenkbar. Und dann ist da noch der Verstorbene selbst. Wie beliebt war er?
Es wäre schön wenn jeder für sich seinen Weg der Trauer findet und dies aktzeptiert wird.

"Das Abschalten" von Maschienen, ist nur im Fernsehen einfach. Oft werden durch die unterschiedlichsten Apparate, noch vorhandene Funktionen unterstützt um z.B. ein multibles Organversagen zu verhindern. Welches unweigerlich zum Tod führen würde. Aber eben nicht sofort. Patienten die nicht als Lebensfähig gelten, sterben nicht einfach auf Knopfdruck. Das zu vermitteln ist aufgabe des leitenden Arztes. Ein "Abschalten" bedeutet einen noch längeren und vor allem schmerzhafteren Tod. Da beruhigende und schmerz stillende Medikamente nicht mehr gegeben werden.
Nicht alles was medizinisch möglich ist, ist sinnvoll. Und genau da gehen die Meinungen selbst innerhalb der Familie weit aus einander. Während die Einen einen baldigen Tod favorisieren, halten die Anderen fest. Nicht selten werden Patientenverfügungen sofern vorhanden, von der eigenen Familie für nichtig erklärt. Es werden Sonden gelegt, Herzschrittmacher verbaut, künstlich beatmet. Die Wunschliste ist endlos.
Patientenverfügungen werden meist von vornherein für ungültig erklärt, wenn darin der teilweise oder generelle Verzicht auf lebenserhaltende Maßnahmen, oder gar der Wunsch zu sterben dokumentiert ist.
Eine solche Patientenverfügung darf nicht älter als 6 Monate sein und muss notariell beglaubigt sein. Aber kein Notar würde den Todeswunsch eines Alzheimer Patienten unterschreiben.

Und so bleibt nichts, als weiter hitzig zu diskutieren, denn der Gesetzgeber versteckt sich hinter dem Wort Euthanasie und Ärzte hinter dem Hypokratischen Eid.
Der Mensch muss auf jene Gnade, die jedem Hund, zu Teil wird, verzichten. Und machen wir uns nichts vor. Die Kliniken verdienen sich daran dumm und dämlich!
Dann darf der Tod durchaus als Geschenk empfunden werden, wenn er doch nur recht bald eintreten möge.

Und so seh ich noch immer den Typen vor mir, der einer Frau die offensichtlich einen Suizid begangen hat, "dass Leben rettet", sich als Held des Tages aufspielend, Dankbarkeit erwartet und wohl bis heute nicht begreifen kann, warum die Frau keinen Kontakt zu ihm haben will.

Der Gesetzestext lautet dazu sinngemäß: Wer nicht mehr willens oder in der Lage ist Führsorge/ Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, überträgt diese an Andere. (Polizei, Feuerwehr/ Rettungskräfte und Ärzte) Das heißt im Klartext: nicht du bist Eigentümer deiner Seele sondern jemand Anderer!
Du wirst nicht gefragt ob du geboren werden willst und sterben läßt man dich erst recht nicht.

Unsere Überkultur, in der es für Alles eine (EU)- Regel gibt, hat dringend ein Update nötig!
*******elb Frau
700 Beiträge
Weder noch!
Der Tod gehört wie die Geburt einfach zum Leben dazu.
Leider hat unsere Gesellschaft dies vergessen bzw. verdrängt es gern.
Warum ist mir immer wieder unverständlich. Wenn der Tod selbstverständlich wird und nicht "ausgesperrt" (in Krankenhäuser etc.) wird, verliert er vllt. auch ein wenig den Schrecken und nimmt Angst vor dem Unausweichlichen.

Wenn die Lebensuhr abgelaufen ist, dann ist das Leben zu Ende und unsere Seele kann sich von der Anstrengung positive Energie zu geben, erholen.

Ja, ich finde auch, dass der Mensch, seinem Wunsch entsprechend, selbst entscheiden sollte, ob das Lebensende ggf. früher eintreten soll.
Auch bin ich der Meinung, dass man zu Lebzeiten selbst durch eine Patientenverfügung festlegen sollte, was man sich wünscht.
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Patientenverfügung
wie ich in meinem letzten Beitrag schon anklingen ließ, ist eine solche Verfügung, Juristisch nicht unumstritten.
Es genügt nicht zu schreiben, dass man keine lebenserhaltenden und oder lebensverlängernden Maßnahmen wünscht. Wie Alles haben auch diese Begrifflichkeiten eine medizinische vor allem aber eine juristische Definition. Das heißt, es muss ganz klar beschrieben sein, welche lebenserhaltenden- und oder verlängernden Maßnahmen man nicht wünscht.
Das Ergebnis wäre ein medizinischer Maßnahmenkatalog, dessen Vollständigkeit auch langjährig erfahrene Mediziner vor eine nicht oder nur schwerlich zu bewältigende Herausforderung stellen würde. Ein Leihe kann das nicht. Schon garnicht wenn sein Gesundheitszustand dieses nicht mehr zuläßt und genau aus diesem Grunde,
"Der Patient befindet sich in einem Zustand vorrübergehender Unzurechnungsfähigkeit" ist eine solche Verfügung unwirksam!
(auch Suizid fällt darunter. Dem Patienten wird per Gesetz unterstellt, dass er nicht im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten war, weil es nicht der allg. [christl.]Moral entspricht, sterben zu wollen.)

Der Staat lehnt alles ab und ahndet alles, was in irgend einer Art und Weise als Tötung, Tötung auf Verlangen, Hilfe zum Selbstmord und unterlassene Hilfeleistung ausgelegt werden kann. Personen die sich dieser Taten verdächtig machen, werden strafrechtlich verfolgt. Es drohen bis zu 10 jahren Haft.

Da unser moralisch- rechtliches Empfinden katholisch geprägt ist, finden sich auch entsprechende Ansichten als Regelung im Gesetz wieder. Wer eine Bluttransfusion aus religiösen Gründen ablehnt, hat da gute Chancen, so fern er volljährig ist.

Historisch: Selbstmord ist in dieser Kultur nicht vorgesehen und wird mit Fegefeuer und ewiger Verdammnis bestraft. Selbstmörder durften nicht auf "christlichen" Friedhöfen beerdigt werden und es ist auch heute noch in teilen Deutschlands eine Schande, die von den Hinterbliebenen ertragen werden muss. Dahinter steckt nichts weiter als die Botschaft der Herrschenden: "Es hat keinen Zweck euch unserer Macht zu entziehen, ihr kommt ja doch nicht in den Himmel!"
Schon die Vikinger glaubten nur nach Wallhall zu gelangen, wenn sie tapfer im Kampf gestorben sind. Später genügte es den sesshaft gewordenen, wenistens das Schwert in der greisen Hand zu halten.
Moral ist also etwas, was man zweckdienlich dehnen kann. Das stellte schon Martin Luther fest.

übrigens: In vielen Religionen glaubt man an Wiedergeburt. Aber nicht immer ist sie nur den Herrschenden, Reichen oder besonders Gläubigen vorbehalten. Es gibt im budistischen, eine Seelenschule. Die Seele muss auf ihrem Weg viele Aufgaben bewältigen und lernen. Kann sie das nicht, wird sie so oft wieder geboren, bis sie alle Aufgaben erfüllt hat.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
wenn
ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt, dass er zu früh geht.
wenn
ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt, es ist Zeit, dass er geht
(aus: Puhdys,
)
als meine Mutter starb war es ihre und unsere Erlösung nach Schwerer Krankheit Pflegestufe3 und des 5jährigen dahinsiechens war es Erlösung,
alle die schon Zuhause gepflegt haben wissen was ich meine-abschieben in ein Heim kam aus Menschlicher sicht nie in Frage!
LG Rose
*******elb Frau
700 Beiträge
Nun
ich pflege derzeit auch, aber bin mir bewusst, dass es nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich ist...als abschieben möchte ich es nicht bezeichnen, ich hole mir dann noch mehr professionelle Hilfe als ich sie derzeit benötige.

Strafe oder Geschenk? Diese Begriffe passen für mich beide nicht. Wenn die Lebensuhr abgelaufen ist, dann wird der Tod eintreten. Ob er erwartet oder gewünscht wird oder ob man ihm mit Angst entgegen sieht ist von Situation und Mensch sehr unterschiedlich. Manche sehen ihn als Geschenk, aber als Strafe...für was? Weil man sein Lebensziel nicht erreicht hat? Seine Mitmenschen nicht mochte oder nach seinem Willen gelebt hat und einem alles andere am A...vorbei ging?
*gruebel*
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Wer proffessionelle Hilfe ...
... in Anspruch nimmt handelt verantwortungsbewusst, gegenüber seinem zu pflegenden Angehörigen wie auch den anderen im Haushalt lebenden Personen.
Abschieben, dass habe ich zu letzt von Menschen mit kirchlich verkorkster Moral gehört, die auch peinlichst genau darauf geachtet haben, wer wie lange Trauer trägt, wann eine Witwe wieder heiratet und wen? Ob der Grabstein angemessen groß ist und das Grab immer mit frischen Blumen eingedeckt ist.
Abschieben
dazu gibt es viele Beispiele,
meine Patin 89 Jahre hatte einen Oberschenkelhalsbruch(ansonsten war sie immer fit)
große op folgte danach saß sie schon wieder und sagte:
ich will wieder laufen können was sie auch nach der Reha wieder konnte,
in der zeit begleitete ich sie und hatte Respekt vor ihr und ihren Willen,
so weit so gut ihre Angehörigen beschlossen dann sie auf Kurzzeitpflege ins Altersheim zu geben,
in der Zeit ihres Aufenhaltes merkte ich deutlich wie ihr Willen sank,
und jetzt soll sie fest dort bleiben ihre Tochter möchte nicht täglich nach ihr sehen(obwohl sie nur paar Häuser entfernt wohnt und Rentnerin ist)
ich fürchte nun meine Patin wird ihr 90igstes nicht mehr Erleben der Willen ist weg ,geblieben ist Resignation-das soviel zur Abschiebung man tut es ohne zu erkennen was man der betroffenen antut!
man könnte es auch- vor Verantwortung Drücken nennen!

meine Mutter durfte ihre Zeit Zuhause verbringen fünf Jahre war ich ohne Job, mit Pflegedienst umbauten und Geschwistern ging es,
sie bekam von mir das zurück was sie für mich getan hat!
*******ter Frau
5.111 Beiträge
ich denk das so ein Thema ...
... aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet und diskutiert werden kann.
Um jemanden vor werfen zu können, er würde sich vor der Verantwortung drücken, müsste man nachweisen, das er kognitiv überhaupt in der Lage ist Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet, er/ sie muss in der Lage sein Bedürfnisse, Gefahren etc. zu erkennen und der Situation entsprechend zu handeln.

Nur weil man schwanger wird, kann man nicht grundsätzlich Verantwortung für das Kind übernehmen und eine gute Mutter, Erzieherin und Lehrerin sein. Man gibt sein Kind ganz selbst verständlich und nicht nur aus Zeitgründen, oder weil man es nicht leiden kann, in den Kindergarten und in die Schule!

Aus dem Vertrauen in die Notwendigkeit gebe ich einen Angehörigen in ein Krankenhaus, eine Reha oder in ein Pflegeheim. Wenn das Pflegeheim wegen Personalmangel, schlechter Qualifikation, die älteren Herrschaften nicht fördert, sondern nach der bewährten Formel S+S+T = gut (satt, sauber und trocken) verfährt, muss diese Diskrepanz mit dem Heim geklärt werden und nicht mit dem "abschiebenden" Angehörigen. Der handelt nämlich in guten Glauben.
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Aber ...
ich bin ja nicht Weltfremd. Das Verhältnis der Angehörigen zu und untereinander ist ein nicht unwesentlicher Faktor. Habe ich ein gutes Verhältnis oder erwarte ich sogar eine finanzielle Zuwendung. Nehme ich schon eher ein Opfer auf mich. Und stelle mich dann noch als Wohltäter da.
Der Charakter eines einzelnen Menschen, ist Gott sei dank, kein allg. gültiges Kriterium.
Wenn man den Zustand in sehr vielen Pflegeheimen betrachtet, ist es durchaus vorstellbar den Tod als Gnade zu verstehen. So gibt Deutschland nur 1% des BIP (Bruttoinlandsprodukts) für die Pflege aus, die Schweden gleich dreimal soviel.

Hervorragend aufbereitet wurde das Thema übrigens in der Anstalt vom 05. Dezember:


Dort wird u.a. klar ausgesprochen, dass der europäische Marktführer für private Pflegeheime im vorvergangenen Jahr 422 Mio Euro Gewinn gemacht hat- fast eine halbe Milliarde!

Der Faktencheck dazu kann im Netz heruntergeladen werden: Einfach "DIE ANSTALT - DER FAKTENCHECK" eingeben.

Schaut es euch bitte einmal an. Auch wenn einem angesichts der dort glasklar aufgezeigten Realität das Lachen im Halse stecken bleibt.
das Geld nehmen meist schon die anderen in Vorfeld,
die alten sind da etwas zu gutgläubig,erwarten dann nur das beste,
meine Mutter war zeitlebens Hausfrau mit 5Kindern also fällt der Beweggrund des Geldes weg,
einen zusammenhang mit Kirche Grabstätte u.s.w ist auch weit hergeholt,
Moral sollte jeder Mensch haben gerade in dieser Situation,
bei uns gab es keine Art von Gefühlen die uns Kindern entgegen gebracht wurden und trotzdem hab ich für sie gesorgt und konnte ihr das geben was sie nie konnte,
diese Erfahrung hat uns beide versöhnt!
Fassungslos
nachdem meine Patin alles gut überstanden hat wieder Laufen kann und Fit ist ,
hat man sie endgültig ins Altersheim gesteckt,
der Lohn für ihre Mühe ihren Willen Gesund zu werden!!!
Der...
...Tod ist nichts anderes, als das Stadium vor unserer Geburt. Er begleitet uns bei jedem Schritt, bei jeder Minute, die wir sind.
Wir klammern uns so sehr an das Leben, dass wir vergessen, dass der Tod uns eines Tages begrüßt, als wäre er der Freund, der uns nie im stich lässt.
Die Erde gibt es seit Milliarden Jahren, ein Menschenleben ist dagegen ein kleiner Tropfen in einem Ozean. Sehr viele Menschen haben Angst, dass ihnen etwas zustoßen könnte, sie wachen am nächsten Tag und stellen fest, dass ihre Angst unbegründet war.
Dabei ist es nicht der Tod, wovor wir uns fürchten, es ist vielmehr die Angst, alles zu verlieren, was wir haben.
Ich habe keine Angst vor dem Tod, auch keine Angst etwas zu verlieren. Mein Leben ist nur geliehen, das ich, wenn die Zeit gekommen ist, sehr gerne zurückgebe, damit etwas anderes daraus entstehen kann.

LG
Beatum
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Ich hatte mal einen Traum
Ein für mich sehr wichtiger Mensch war gestorben und der Verlust sehr schmerzlich.
Im Traum kam dieser Mensch zurück. Ohne Begrüßung, ohne Erklärung, als wäre nichts geschehen, kam und machte sich an die Arbeit, die liegen geblieben war. Ich stand da und konnte es nicht fassen. Auf meine Verwunderung hin bekam ich zur Erklärung: "Ich könne jederzeit wiederkommen!"
Ging ohne Abschied und kam nie wieder.

Und ich werde ganz sicher auch keine Verlängerung beantragen.
Ich sehe den Tod weder nur als Strafe noch als bloßes Geschenk.

Zwar habe ich von vielen Krebspatienten im Endstadium schon gehört oder gelesen "Ich habe den Krebs zu Recht bekommen, weil ich meine Seele immer wieder unterdrückte um den Willen meiner Eltern / meines Partners/Anderer zu erfüllen. Doch ist auch eine solche subjektive Erklärung keine Strafe, sondern nur eine nachvollziehbare Einsicht.

Den Tod als Geschenk zu verstehen kann man gerade bei todkranken Menschen hören, die ihn als Erlösung von irdischen Qualen und Schmerzen verstehen. Aber auch bei völlig verzweifelten Menschen, die zwar körperlich noch stark genug sind doch seelisch am Abgrund stehen.
Angst vor dem Tod hab ich auch nicht.
Man merkt ja nicht dass man tot ist.
Angst vor einem langsamen schmerzvollen Sterben schon eher.
Und zu früh gehen zu müssen. Menschen zurückzulassen, die mich noch brauchen.
Aber so im Alter... ich glaub (und sehe es bei meinen Eltern), dass man "müde" wird, die Welt scheint sich schneller zu drehen als man es begreifen kann.
Aber ich bin für jeden Tag dankbar. Je älter ich werde desto mehr. *ja*
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Es wäre schön ...
Wenn wir Ort und Zeitpunkt selbst bestimmen könnten. Dann hätte diese leidige Diskussion um "Menschenwürde" die in meinen Augen keine ist, Lebensverlängernde Maßnahmen, Hypokratischen Eid und katholisch geprägter Pseudomoral ein Ende.
Schalter umgelegt und aus die Maus.
Absolute...
Zustimmung!

Wir Menschen kontrollieren schon die Geburt, warum wird so ein Aufstand um den herbei geführten Tod gemacht.

Einzige Erklärung für mich, den männlichen Teil dieses Profils, Geldgier! Mit Halbtoten läßt sich mehr Geld machen, als mit zu Grabe getragenen!

Schon vor Jahrzenten habe ich dafür plädiert jedem Menschen eine Pille einzupflanzen, direkt nach der Geburt, die mit 75 Jahren aufplatzt und jeder von uns friedlich einschläft, spätestens nach drei Generationen würde keiner mehr nach dem "Warum" fragen.

Aber...
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Organspendeausweis
Ich habe nun zum 2. mal in Folge zur Weihnachtszeit (wie passend) einen Organspendeausweis zu geschickt bekommen. Diesmal nicht als Einzelexemplar sondern gleich 4 Stück!

Man bekommt die Gelegenheit, gleich 4x einer Organspende zu zu stimmen und nur einmal "NEIN" zu sagen.

Auch wenn man wie ich, alle 4 "Ja" Möglichkeiten, fälschungssicher schwärzt, bleiben doch noch Zweifel.

Die offizielle Seite erklärt, dass Ausweise als Plastikcard aus Gründen des Datenschutzes nur blanco versendet werden und die Wünsche des Inhabers aus den selben Gründen, nirgends hinterlegt und abgespeichert werden.
(Ist das nicht toll?)
Auch eine eindeutige Zuordnung per Passbild oder Fingerabdruck, ist aus den selben Gründen nicht möglich! *freu2*

... und wen interessiert es jetzt was ICH will?

Soll ich ernsthaft glauben, dass der Ersthelfer nach meinem Organspendeausweis oder der Patientenverfügung sucht?

Soll ich ernsthaft glauben, dass die nicht deutsch sprachige Fachkraft in meinen Sachen nach einem Organspendeausweis oder der Telefonnummer von Angehörigen sucht? *lol* *haumichwech* *rotfl*

Soll ich ernsthaft glauben, dass sich überhaupt Jemand dafür interessiert, ob ein solcher Ausweis, eine Verfügung existiert?

Und wenn der Fall eintritt, dass ein Arzt die Wiederverwendung eines oder mehrerer Organe befürwortet - mein Organspendeausweis plötzlich verschwindet? Oder erst nach einem Jahr gefunden wird?

Warum werden so relevante Informationen wie Ablehnung Lebensverlängernder Maßnahmen/ Organspende nicht auf der KK- Card gespeichert?

Die Antwort können wir uns selber geben. Es interessiert keinen. Alles wie immer nur Augenwischerei.

Wer unter 40 ist und gesund, kann davon ausgehen, dass er ausgeschlachtet wird. Nur will man dem gern einen legalen Anstrich geben.

Frohe Weihnachten!
*******sima Frau
2.540 Beiträge
Ich fürchte, ich habe Deiner Prognose nichts entgegen zu setzen. Im Gegenteil! Und ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, wenn Dein Thema damit noch um eine zusätzliche Facette erweitert wird, die aber ebenfalls auf den Umgang mit unseren klar formulierten Wünschen und Informationen für die Notfallmedizin abzielen:

Ich wurde kürzlich nach einem schweren Sturz mit dem Krankenwagen in eine Notaufnahme gefahren und dort behandelt. Ich besitze ein Smartphone, auf dem auch ein sogenannter "Notfallpass" besteht, der auf der Bildschirmoberfläche deutlich gekennzeichnet und selbst bei gesperrtem Phone lesbar ist. Dort sind wichtige Daten verzeichnet, z.B. meine aktuelle Medikamentierung, Medikamentenunverträglichkeiten bzw. Allergien etc., zwei Personen samt Kontaktdaten, die "ICE" (In Case of Emergency , d.h. im Notfall), zu benachrichtigen sind, sowie, als zusätzlicher persönlicher Eintrag, ob ich Organspenderin bin oder nicht.

Auf dem Weg zur Notfallambulanz fragte ich die beiden begleitenden SanitäterInnen, ob sie darüber Bescheid wüssten, dass es diese Einträge gebe und ob sie routinemäßig danach suchen würden, falls ein Notfall eintreten würde, bei dem ich nicht mehr bei Bewußtsein oder zum Sprechen in der Lage wäre. Beide Sanitäterinnen verneinten dies, d.h. sie waren nicht informiert darüber, dass diese Infos auf vielen Smartphones gespeichert und absichtlich zugänglich sind.

In der Notaufnahme angekommen, stellte ich die selben Fragen dem dortigen Personal, Pflegern und Ärzten. Auch dort komplette Unwissenheit!

Ich frage mich nun, wie das sein kann und wie viel Zutrauen ich angesichts dieser empirischen persönlichen Erfahrung haben darf, dass im entscheidenden Fall tatsächlich meine individuellen Umstände berücksichtigt werden.
Von Wünschen oder gar Verfügungen wie "OrganspenderIn ja/nein" mal ganz abgesehen.
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Weil Jede*r nur seinen Job macht!
Ich weiß nicht ob ich es mal erzählt habe.

Als Enkel und bestellte amtliche Betreuerin. Suchte ich nach meinem verschwundenen Opa. Mit ihm verschwunden, 30 000 DM.

Die Polizei tat erst einmal gar nichts! Weil er ist erwachsen, hat ne neue Frau gefunden und spielt sicher Roulett in Vegas. Das wäre sein Recht!

Anwohner fragtem im Kiez. Niemand hatte ihn gesehen aber jeder wusste zu berichten, das er gern mit größeren Geldbeträgen um sich warf.
Die Polizei sah sich bestätigt.

6 Wochen waren vergangen. Das Bild meines Opas war in jeder Zeitung zu sehen und flimmerte Wochenlang über die Bildschirme. Deutschlandweit! Da erkannte ihn eine Krankenschwester auf einem Foto in der Sparkasse und konnte sagen in welchem Krankenhaus er sich (nun seit 7 Wochen) befand.

Es war dem Krankenhaus nicht möglich gewesen seine Identität fest zu stellen. Obwohl eine Senioren Tagesstätte, seine Kleidungsstücke mit Namen versehen hatte!

Opa da und Geld auch! Das war nämlich niemals weg! Aber das ist, was die Leute interessiert.

In einem ähnlichen Fall, ich lag gerade selber in der Klinik. Mein Handy meist abgeschaltet. Trotzdem erreichte mich die Nachricht vom Verschwinden meines Vaters.

Erst nachdem sich Bekannte und Nachbarn über die Fassade Zugang zur Wohnung verschaffen wollten war die Polizei bereit die Wohnung zu öffnen. Niemand da!

Ich war 800 km von zu Hause weg und erfuhr keinerlei Unterstützung durch die Berliner Polizei.
Ich bekam in der Klinik in der ich lag einige Telefonnummern von Leuten die darauf spezialisiert seien, verschwundene Personen zu finden. Nach 2 Tagen dann die Nachricht er sei im Krankenhaus. Es gehe im soweit gut, hätte nur zu wenig Getrunken.
Am nächsten Tag erreichte ich einen Arzt der zwar Zuständig war, mir aber keine Auskunft gab. Ich brach meine Behandlung ab und fuhr nach Berlin.

Dort erfuhr ich, dass mein Vater im künstlichen Koma liege und das er so wie es aussieht, die Klinik nicht mehr verlassen wird. Am nächsten Tag war er bereits tot.

Wo waren seine persönlichen Sachen? Niemand konnte sich an den Patienten erinnern. Man zeigte liegengebliebene Pantoffeln, Gebisse und Krücken.
Ich fühlte mich verarscht. Mein Vater kam schließlich nicht nackt in die Klinik. Er hatte Sachen und Brieftasche mit Ausweisen.

Jetzt wurde es richtig böse. Nach einer Woche, ich konnte die Beerdigung auf Grund fehlender Ausweise nicht einleiten. Wurde auf behördlichen Druck festgestellt wann und wie lange mein Vater auf welcher Station war. U.a. saß er 8 Std. in der Notaufnahme!!! Und kam dann in die Geriatrie!! Da er nicht adäquat antworten konnte, hielt man ihn für dement. Den Herzinfarkt hat man wohl zufällig fest gestellt.

Als dann nach 2 Wochen seine persönlichen Sachen, Kleidung, Tasche und Brieftasche gefunden waren, rechnete man mir die 2 Euro 40 vor. Damit ich nicht sagen könne, Jemand würde sich bereichern!
In der Brieftasche auch ein Ausweis mit den Herzmedikamenten und Blutverdünnern!
Ich dacht ich platze.

Was wäre wenn ich erst nach 6 Wochen aus dem Krankenhaus gekommen wäre? Keine Sau hätte mich informiert!!!
Und der Schrank wäre vermutlich erst nach einem Jahr oder nie geöffnet worden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.