morgens um 6 uhr auf dem fahrrad...
..ja, ihr habt richtig gelesen , um die zeit, wo sich andere am wochenende nochmal ein mütze schlaf nehmen, warf ich mich in die radelklamotten und begrüßte den noch jungfräulichen samstagmorgen mit einer kleinen tour zum see. die morgendliche kühle tat gut, sie weckte und schärfte alle sinne, ich begann immer kraftvoller in die pedale zu treten. ich glitt nur so dahin und saugte gierig den duft des noch feuchten kornfeldes auf, das mich ein ganzes stück des weges begleitete. hin und wieder schaffte es der kräftig rotblühende mohn, ein paar farbtupfer ins feld zu zaubern. es gibt kein schöneres licht, als das, was die morgen- oder die abendsonne hervorbringen kann. die ganze landschaft schien noch etwas verschlafen zu sein und so schien auch die sonne noch etwas ungebremst und müde, ohne ihre geballte kraft entfalten zu wollen. sie schickte mir nur hin und wieder mit einem warmen luftzug eine ahnung, wie heiß es heute werden würde. ach, könnte ich nur jeden morgen so früh radeln und die natur genießen!! am golfplatz sah ich zwei leute, die wohl auch nicht länger schlafen konnten und ihre bälle mit kräftigen schlägen ins grün beförderten. lächelnd bemerkte ich einige wildhasen, die sich in sicherer entfernung über diese verrückten zu wundern schienen und aufmerksam ihre langen löffel in den himmel streckten, überhaupt hatte ich bei all den tieren, die mir auf meiner radeltour begegneten, den eindruck, als ob der morgen ihnen gehörte und sie sich an uns menschen etwas störten.
am baggersee entdeckte ich immer wieder schlafende jungendliche, die die vergangene nacht wohl zum tag gemacht hatten und nun ihren rausch ausschliefen. eine gruppe junger leute winkte mir beim vorüberfahren zu, ich schmunzelte nur über die verwuschelten haare und zerdrückten klamotten......und dachte an ähnliche erlebnisse in meiner jugend.
der see lag wie ein spiegel vor mir, nur ein paar schwäne zogen sanft und stolz ihre kreise und beobachteten die enten, die sich auf den stegen niedergelassen hatten. HIMMEL!! welch eine friedliche stimmung lag über allem! WUNDERVOLL!
ich änderte dann meine route und fuhr am donaudamm entlang, der anblick der schaukelnden boote und die milde brise erinnerten mich an das meer und ich bekam für einen moment fernweh, eigentlich fehlte nur noch der salzgeruch in der immer wärmer werdenden luft.
auf meinem rückweg entdeckte ich ein junges pärchen, das gedankenverloren und sich an den händen haltend durch die parkanlage schlenderte, das mädchen trug ein himmelblaues, zerknittertes ballkleid, hatte die sandalen in der linken hand und tapste barfuss neben ihrem hübschen begleiter her, immer wieder schauten sie sich verliebt an und sie verwuschelte ihm den blonden schopf. als ich auf ihrer höhe war, grinsten sie mich verlegen an und ich musste lachen! WELCH EIN SÜSSER AUGENBLICK!!
dieser anblick begleitete mich auf dem weg zurück und ich lächelte immer noch, als ich beim bäcker die brötchen fürs frühstück kaufte.
ich bin dankbar für diesen schönen MORGEN!!
liebe grüße von andrea