Lieber Hendrik...
...ich kann Deine Trauer gut verstehen. Mit dem Musiker von Pink Floyd stirbt ja nicht nur die Band, sondern auch ein Teil Deines Lebens, eine wichtige Episode mit all ihren Höhen und Tiefen. Eine Seite im Buch des Lebens wird umgeschlagen - und Zurückblättern geht nicht. Ich denke, es geht jedem von uns so, wenn wir sehen wie die Helden unserer Jugend altern und sterben - wie das, was uns begeistert hat, auf einmal Geschichte ist. Und manchmal sieht man daran auch, dass sie die Jugend aus dem eigenen Leben verabschiedet - Stück für Stück.
Selber sind wir uns des beständigen Wechsels oft nicht bewusst - wir glauben oft, wir seien noch dieselben wie vor 10, 15 oder 20 Jahren. Und dann auf einmal... merken wir unsere Endlichkeit. Irgendetwas, was uns immer leicht gefallen ist, geht auf einmal nicht mehr so reibungslos. Oder die Treppe, die wir immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hinaufgestürmt sind, verursacht uns Herzklopfen und ein klein wenig Atemnot, wenn wir oben sind...wir entdecken bei einem geliebten Menschen das erste graue Haar oder die ersten Falten in den Augenwinkeln... und das kleine Mädchen aus der Nachbarschaft,dem wir ab und zu Geschichten erzähl haben, ist auf einmal ein Teenie der seine eigenen Wege geht...
Und dann hilft es oft nur wenig, sich goldene Grundsätze ins Gedächtnis zu rufen wie den, dass man die Dinge der Jugend mit Grazie aufgeben soll...Die Zeit rieselt unmerklich und bedeckt das was uns lieb und teuer ist - WENN WIR ES VERGESSEN !
Es gibt aber glücklicherweise ein paar Dinge, die über der Zeit stehen:
Die Liebe - der Glaube an Ideale und die Hoffnung auf eine bessere Welt - und der Geist der Rebellion, ohne den diese Hoffnung nicht leben könnte....