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Bestattung

Bestattung
Das Ende des Lebens selbst bestimmen vielleicht für viele ein schweres Thema über das man nicht spricht oder Nachdenkt,
ich sehe das nicht so,
der Tod ist ein Geschäft- durch meinen Beruf als Gärtnerin habe ich auch oft auf Friedhöfen zu tun und ich selbst möchte das nicht- vielmehr sagt mir da das einfache eines Friedwaldes zu!
Wer möchte kann seine Gedanken dazu hier Schreiben!
LG Rose
*******elb Frau
700 Beiträge
Habe
mir schon viele Gedanken gemacht und dies auch schriftlich festgelegt.
Ich gern anonym auf einer schönen Blumenwiese und wenn es bis dahin freigegeben wird (wir nehmen ja alles an was Amerika zu bieten hat, warum nicht auch das) dann gern unter dem von mir gepflanzten Baum im Hausgarten.

Ganz still und ruhig, ohne viel Gedöns für den Rest der Welt wie Reden, Feiern oder Zeitungsantzeigen oder Stein....
So still und einsam wie ich geboren wurde möchte ich auch gehen dürfen! In der Hoffnung das dies auch selbstbestimmt möglich ist.
*******paar Paar
903 Beiträge
Friedwald
Auch ich wurde vor knapp 3 Jahren mit dieser Thematik konfrontiert, als meine Mutter unerwartet verstarb. Mein Vater lag zu dieser Zeit selbst im Krankenhaus und ich durfte mich um alles kümmern, was ich als letzten Liebesdienst für meine Muttet gerne getan habe. Sie hatte schon zu Lebzeiten geäußert, dass sie eine Feuerbestattung wünscht und wir ein Urnengrab aussuchen sollten, das uns wenig Arbeit macht.

Ein guter Freund und Trainingskamerad ist Bestatter und hat mich pietätvoll beraten, alle Formalitäten erledigt und sich mit seiner Frau wirklich um alles gekümmert. Wir haben uns dann spontan für eine Urnenbeisetzung im Friedwald entschieden und es nie bereut.

Zusammen mit meinem jünsten Sohn (damals 15 Jahre alt) habe ich die Urne durch den Wald bis zum Grab getragen. Meine Herz war voll mit Gefühlen und ja, ich habe hemmungslos geweint. Es war ein unglaubliches Gefühl die Asche der Frau zur letzten Ruhestätte zu tragen, die mich 54 Jahre zuvor 9 Monate unter ihrem Herzen getragen hat und mich danach für einige Jahre auch als Baby immer getragen hat.

Wir haben ganz bewusst auf einen Pfarrer verzichtet, die Grabrede habe ich selbst geschrieben - nur Vortragen konnte ich sie nicht - ein Freund hat es vorgetragen und vom Tablet liefen am Grab zuerst "Amazing Grace" und danach als die Urne ins Grab gelassen wurde "time to say good bye." Es war sehr emotional und nicht so kalt und gefühllos wie ich viele kirchliche Beisetzungen erlebe. Auch mein Vater hat sich für diesen Weg entschieden, sollte er eines Tages die Erde verlassen.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Friedwald
Durch verschiedene Bestattungen, die ganz unterschiedlichen Emotionen und oft ein nicht so sonderlich gutes Gefühl - mal abseits vom menschlichen Verlust - hinterließen, hab ich mir die verschiedenen Optionen angeschaut.

Das "klassische" Friedhofsgrab ist so überhaupt nicht meins. In unserer Familie gab es daneben Überlegungen und teils Erfahrungen mit Urnengrab, anonymer Bestattung und Seebestattung. Und als das Konzept mit dem Friedwald aufkam haben wir an einer Besucherführung teilgenommen und uns über die verschiedenen Möglichkeiten informiert.
Für mich ist das definitiv genau das Richtige. Schön im Grünen, unter einem Baum.
Wir haben gerade gestern im Familienkreis beschlossen, das Grab meiner Großeltern auf unserem örtlichen Friedhof für 15 Jahre nachzukaufen. Meine beiden Besten, meine Ma und mein Pa, sind in den Achzigern und möchten alles bereit wissen für den Fall der Fälle. Sie möchten auch dort beerdigt werden, und ich fände es ebenfalls schön, dort irgendwann einmal meine letzte Ruhestätte zu haben. Es ist ein schöner Platz, unter Bäumen und mit viel Grün drumherum. Ich besuche das Grab der Großeltern gerne; es gibt dort eine Bank, auf der man bequem sitzen und seinen Gedanken nachhängen und innerliche Zwiesprache halten kann. Mich tröstet es, dort zu sein.
Die Sicht der Nighties
Wie so vieles ist in Deutschland auch für den Sterbefall ein eigendes Gesetz formuliert: Das Bestattungsgesetz. Es rührt zurück bis ins Mittelalter, hat Vor- und Nachteile. In Deutschland ist es Ländersache, und somit fand Bremen als einziges Bundesland inzwischen den Mut, der Regelung zuzustimmen dass man die Asche des Verstorbenen auf eigenem Grund etc. verstreuen darf.

Aus hygienischen Gründen ist es natürlich verboten, Leichen innerhalb bebauter Flächen zu begraben. Aber nachdem gerade die Bestatter oft beachtliche Kosten in Rechnung stellen und der bis 2004 geltende Krankenkassenzuschuss entfiel, wollen viele Menschen einfach nicht mehr die früheren Regelungen akzeptieren. Der Friedwald ist eine solche Alternative.

Wir haben uns schon sehr früh genau für diese Lösung ausgesprochen. Wir wollen keinen falschen Totenkult mit schwarzer Graberde und teuren Pflegekosten an einem Ort, wo unsere Kinder schon lange nicht mehr beheimatet sind. In der heutigen Berufswelt zerstreut es die arbeitende Bevölkerung längst in alle Winde, und auch meine (Martins) Eltern sind viele hundert Kilometer entfernt beigesetzt worden. Dort lebt längst niemand mehr aus unserer Familie, also erfreut sich eine anonyme Friedhofsgärtnerei an unserem Dauerauftrag.

Die Gesellschaft verändert sich über die Jahrzehnte und Jahrhunderte. Warum also nicht auch die Bestattungskultur? Warum setzte mich der Bestatter beim Tod meiner Mutter so brutal unter Druck, um mir möglichst den teuersten Eichensarg anzudrehen "Sie wollen ihre Mutter, die sie neun Monate unter ihrer Brust getragen hat, doch nicht etwa in einem billigen Fichtenholzsarg verscharren"...

Viel wichtiger fände ich, wenn endlich mehr Menschen bereit wären, ihren Körper bzw Teile davon für dringend notwendige Organspenden zu überlassen- gerade vor einer Einäscherung. Aber dieses Thema hatten wir hier bereits an anderer Stelle (Talk mit Niveau: Tag der Organspende)
Vielen Dank für eure Gedanken dazu, denen bestimmt noch viele folgen. Auch ich besitze ein Familiengrab wo meine Eltern liegen- ich finde damit hat das Grab seinen Sinn erfüllt, es ist belegt und gut ist es....

Ich finde, es müßte einem selbst Überlassen sein was man mit der Urne tut, wo man sie aufbewahrt u.s.w
Es ist für mich keine Glaubensfrage dass ich in den Friedwald möchte, denn ich glaube und möchte dass auch ein Pfarrer dabei ist, mehr aber nicht, denn hier ist eine katholische Beerdigung verbunden mit zig Rosenkränzen und Seelenämtern. Meine Mutter hat das alles bekommen, sogar den Pfarrer zur Kommunion zu Hause- weil ich wußte das sie das will.

Aber ich will das nicht. Ich brauche nicht das ganze Dorf das "Anteil"nimmt,
ich empfinde das als eine seltsame Heiligkeit was da abgeht. Den Glauben den ich ihn mir trage, ist was Persönliches zwischen mir und den "dort oben"! Und ich brauche keine zig Leute, die wegen mir "Anstandstränen"vergiessen!
*********sinn Frau
301 Beiträge
Friedwald
Ein sehr berührendes Thema.

Ich wünsche mir einen Platz im Friedwald.

Bei uns gibt es eine wunderschöne Wanderung, welche auch durch einen Friedwald führt. Dort ist es sehr mystisch. Die Ruhe und Kraft, die dort zu spüren ist, ist einzigartig. Meine Kinder spüren dies ebenso. Es ist ein magischer Ort, völlig anders wie ein normaler Friedhof.

Ich mag diesen Hype um das schönste Grab, welches herausgeputzt wird bis alles perfekt fürs Hochglanzprospekt ist, nicht.

Der Tod ist für mich keine Präsentation nach außen. Ursprung kommt mir in den Sinn. Deswegen ist ein Friedwald für mich das RICHTIGE, geerdet für das, dass DANACH kommt.
*********sinn:
... Hype um das schönste Grab, welches herausgeputzt wird bis alles perfekt fürs Hochglanzprospekt ...

*******paar:
... kalt und gefühllos wie ich viele kirchliche Beisetzungen erlebe ...

*********tasy:
... falschen Totenkult mit schwarzer Graberde und teuren Pflegekosten ...


... nun, meiner Meinung nach ist das sicher nicht allgemeingültig. Und es wäre sehr schön, wenn auch diese Form der Bestattung einfach als das akzeptiert würde, was es ist: EINE mögliche Alternative, die man doch einfach so stehen lassen kann, ohne sie abzuwerten.
*********sinn Frau
301 Beiträge
GEDANKEN sind frei
Meines Erachtens ging es darum, die eigenen Gedanken hier offenzulegen.

Selbstverständlich bin ich tolerant gegenüber anderen Formen der Trauer, der Beerdigungszeremonie etc.

Es war keine Intention meinerseits irgendetwas abzuwerten.

Schlichtweg sind dies meine Empfindungen und meine Überlegungen.
****42 Mann
4.929 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da ich mein Geburtsland
verlassen habe, mich zwar in Norwegen sehr heimisch, bisweilen angekommen, fühle, fehlt mir doch nach wie vor ein tiefes Heimatgefühl. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich eine Seebestattung haben will. Ich bin schon seit Jahren mental auf der Reise. Manchmal war ich auf der Flucht. Manchmal habe ich mich nach einem fest verankerten Heimatgefühl gesehnt. Die Seebestattung ist dann das logische Ende dieser Reise.

LG
Hank
Bestattung
Danke Dir Rose10764, dass Du dieses Thema aufgegriffen hast. Erst gstern Abend sah ich in der Kölner Lokalzeit einen Bericht über Erdbestattungen, der mich in meiner Überzeugung voll und ganz bestätigt hat.
Es gibt tatsächlich Gegenden, in denen der Leichnam während der angegebenen Liegezeit nicht verwest........
Auf diese Einzelheiten möchte ich nicht eingehen (wer Interesse hat: Lokalzeit Köln, 14.11. 17)
Schon in den 80-ger Jahren habe ich mich zu einer Urnenbeisetzung im Friedwald entschlossen. Damals gab es das m.W. nur auf der "Alpe Spielmanda" in der Schweiz!
Gott sei Dank sind die strengen deutschen Gesetze und Regularien langsam der Realität näher gekommen und geben den Menschen mehr Möglichkeiten seinen Platz auszuwählen, den man nach dem irdischen Tod für sich aussuchen darf! Andere Länder sind in so vielen Dingen uns weit voraus.....Für mich jedenfalls kommt nur ein
Platz in der Natur infrage, der nichts mit einem herkömmlichen Friedhof gemein hat!
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Den Lebensabend in Würde ...
... verbringen und ein würdiges Ende, selbst bestimmt festlegen. Das sind meine Ziele für die restliche Lebenszeit!
Der Markt für die sterblichen Hüllen ist aufgeteilt und ausgereizt. Und so stellt sich auch hier nicht die Frage was man möchte, sondern was man sich leisten kann, oder die Angehörigen leisten wollen.
Ein Friedwald klingt erstmal romantisch, ist aber auch nur ein Friedhof mit Bäumen und nach 25 Jahren, heißt es auch hier, ausziehen. Für die noch vorhandenen Reste, geht's ab in die blaue Tonne.
Mit Würde hat das alles nichts zu tun!
hm aber was und welche Form hat dann mit Würde zu tun?
ich hab schon so manches erlebt(durch meinen Beruf als Gärtnerin)
mit Bestattern Totengräbern und den Umgang mit Verstorbenen und meiner Meinung nach hat das alles nichts mit den Worten-Ruhe in Frieden-nix zu tun!
die Pietät die vorgegaukelt wird ist es nicht-jedenfalls nicht im Umgang mit den Toten!
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
*******ter:
Ein Friedwald klingt erstmal romantisch, ist aber auch nur ein Friedhof mit Bäumen und nach 25 Jahren, heißt es auch hier, ausziehen. Für die noch vorhandenen Reste, geht's ab in die blaue Tonne.
Mit Würde hat das alles nichts zu tun!

Vorbedingung für den Friedwald ist die Einäscherung. Du meinst doch nicht ernstlich, dass sich nach 25 Jahren jemand die Mühe macht, die Restasche wieder auszubuddeln?

Mir geht es dabei nicht um "Romantik". Ich lebe jetzt im Wald und empfinde das als ideale Stätte für meine Asche. Ich möchte nicht von Würmern gefressen werden. Logische Konsequenz: Einäscherung
Eine Seebestattung hatte ich auch überlegt, aber so verbunden mit dem Meer bin ich nicht. Bäume und Erde um mich sind mir lieber und es kann gerne jeder Fuchs und jedes Reh auf meine letzte Ruhestätte pieseln, aber ich mag den Gedanken an die Bäume und das hin und wieder ein Eichhörnchen oder anderes Waldtier vorbeihuscht.

Meine geliebte Oma hatte in ihrer Küche folgenden Spruch in einem Bilderrahmen aufgehängt
Schenke Blumen während des Lebens,
denn auf den Gräbern da sind sie vergebens

Aber wie es in der Generation üblich war pflegte sie die Familiengräber mit viel Liebe und verbrachte Stunden damit Blumen zu pflanzen und zu gießen. Ich hoffe ihr hat das was gegeben, aber weder will ich das für mich noch möchte ich jemandem diese Arbeit aufbürden.

Aus meiner Sicht findet da einfach ein gesellschaftlicher Wandel statt und die gesellschaftlichen Gegebenheiten ändern sich ein wenig.

Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, dass meine Asche auf dem Kaminsims eines geliebten Menschen steht. Aber DAS ist derzeit mit der deutschen Gesetzgebung noch nicht vereinbar. Also wird es für mich der Friedwald (oder ein ähnliches Konzept).
*******paar Paar
903 Beiträge
Bestattung im Friedwald
Anscheinend ist manchen Mitgliedern nicht klar was da genau gemacht wird. In der Regel sind rund um einen Baum 9 Gräber / Urnenstellen angelegt. Dort kommt die Urne auf 80 cm Tiefe. Die Urne ist im Friedwald aus Maisstärke und baut sich schnell ab. Ich habe mich vor der Bestattung meiner Mutter mit dem zuständigen Förster unterhalten und mich informiert. Er hat mir bestätigt, dass bereits nach 2 Jahren kaum mehr etwas von der Urne vorzufinden ist. Nach 4 Jahren ist die Urne komplett aufgelöst und auch die Asche hat sich mit der Erde so vermischt, dass nichts mehr zu finden ist.

Deshalb kann nach 25 Jahren getrost eine Neubelegung erfolgen, Da ist nichts mehr vorzufinden.

Die Bäume sind numeriert und auch ohne Namenssschild weiß ich immer wo meine geliebte Mutter ihre letzte Ruhestätte gefunden hat.

Auch ich empfinde beim Betreten des Friedwaldes in Dudenhofen (Rheinland-Pfalz) eine große Ruhe, und eine enorme Kraft/Energie wird dort spürbar. Selbst der Hund verhält sich dort auffallend anders als sonst bei Waldspazierängen. Da ich mich als Hypnosetherapeut auch sehr viel mit dem Tod und dem Thema Reinkarnation beschäftige, ist es für mich aber sehr wohl erklärbar woher das kommt. Ein Gefühl übrigens, das ich noch auf keinem Friedhof hatte und ich kenne viele Friedhöfe aus meiner Zeit als Lektor/Ministrant in der Kirche.
@Hypnosepaar
Danke für die allgemeine Aufklärung dazu und genau diese Worte und Handlungsweise bestätigen mich in meinen vorhaben im Friedwald wirklich die letzte Ruhe zu finden,
wer will schon von Würmern aufgefressen werden zudem hat jeder Sarg eine Sollbruchstelle (laut eines Todengräbers den ich kenne)aber spätestens wenn der Steinmetz mit den Rüttler das Grab bereitet ist da nichts mehr mit Ruhe in Frieden,
auch hab ich was dagegen das bei einer erneuten Belegung die Knochen manchmal auf den Erdaushub verstreut rumliegen,wer da liegt sollte da unangetastet liegen können!
Bei meinen Eltern halte ich das so und ich möchte garantiert nicht deren Ruhe stören!
LG Rose
@Hypnosepaar
Danke für diese grundlegende Erklärung, die uns allen sicher mehr Klarheit verschafft. Und vielleicht dem einen oder anderen sogar Mut macht, diesen evtl. noch fremden Gedanken einfach mal zuzulassen.

Der Friedwald kommt den Kommunen eher zugute, haben sie doch längst ein großes Platzproblem. Dennoch liegen in einer Gemeinde in NRW die Kosten bei 770 Euro für ein Grab an einem "Gemeinschaftsbaum" und 3.350 Euro für einen "Familienbaum" mit bis zu zehn Grabstätten- ganz schön viel Geld; doch der hohe Preis soll ja gerade möglichst viel Geld in die Kassen spülen und die Kämmerer entlasten.*crazy*. Dass Friedhofsgärtnereien und Bestatter diesen letzten Weg nicht unbedingt lustig finden, liegt auf der Hand. Allerdings müssen die Gemeinden auch Verkehrswegesicherungen durchführen und sicherstellen.

Je nach Schutzstatus der beanspruchten Waldfläche werden Urnen aus Holz, einem Bioplastik oder solche aus dauerhaftem Edelstahl verwendet. Ein hermetischer Geruchsverschluss verhindert Wühltätigkeit durch Wildschweine, die ursprünglich verwendeten Maisstärke-Urnen haben sich als ungeeignet erwiesen... Bestattungswälder sind im Wesentlichen auf den deutschsprachigen Raum beschränkt und unterliegen dem Wettbewerb. Mehrere Unternehmen sind gegründet worden, die sich ihre Namensrechte als Wort-Bild-Marke haben schützen lassen, sie betreiben ca. 160 Standorte in Deutschland...Die Unternehmen bieten ihre Dienstleistung entweder selbst an oder vertreiben sie mittels Franchising, bei dem der Waldeigentümer das Konzept und die Marke gegen Entgelt nutzen darf...Im Unterschied zu Bestattungen und Nutzungsrechten kommunaler oder kirchlicher Träger unterliegen die Leistungen privater Leistungserbringer der Regelsteuerpflicht, u.a. der vollen Umsatzsteuer, weshalb in Urnenwäldern keine Gebühren, sondern Entgelte erhoben werden
Quelle: Wiki Also leider auch wieder Kommerzialisierung, Geschäftsmodell, Gewinnstreben, Steuergier...

Noch ein Wort zur "Kremierung", also Einäscherung. Es verbleiben in der Regel ganze 5% des Körpergewichts als Asche nach dem Brennvorgang. Das klingt nicht nach viel, doch bei einem Mann von 100kg sind das immer noch 5 kg. Man muss also auch berücksichtigen, welche Aschemenge in einem Bestattungswald dem Erdreich beigefügt wird und welche Auswirkungen das auf Fauna und Flora hat. Auch Schwermetallrückstände sind in der Asche nachweisbar.
*******ter Frau
5.111 Beiträge
Es gibt sicher unterschiedliche Nutzungskonzepte ...
.. aber im Prinzip sind sie alle gleich.
Vorbedingung für den Friedwald ist die Einäscherung. Du meinst doch nicht ernstlich, dass sich nach 25 Jahren jemand die Mühe macht, die Restasche wieder auszubuddeln?

Hier mal ein unverbindliches Angebot aus dem Net.

Die Beisetzung im Wald erfolgt nach der Kremation. Angebote von .......... beinhalten alle Beisetzungskosten, aber nicht die Kosten der Grabstätte. Diese sind insbesondere von der Art des Waldgrabes abhängig und gelten in der Regel für 99 Jahre Nutzungsrecht:

Zugewiesener Grabplatz am Gemeinschaftsbaum (25 Jahre Nutzungsrecht) ab 490,- EUR

Ich weiß nicht ob es Mühe macht, aber Gräber werden mit Schaufelbaggern aufgerissen! Und nein, die Urnen werden nicht in einer feierlichen Zeremonie geöffnet und die Asche der Natur übergeben. Sie werden zerquetsch, geschreddert und wie anderer Bioabfall in blauen Tonnen, entweder noch einmal verbrannt (Biohazard) oder in einem Bergwerk, gleich neben den leuchtend gelben Tonnen entsorgt.

Übrigens: heut morgen im Radio gehört. Für die Vermittlung von Verstorbenen, haben Ärzte 300,-€ pro Leichnam kassiert!
Mich selbst überrascht es nicht, aber mich amüsiert die künstliche, moralische Eschauffiertheit, die sich sofort über die Medien verbreitet. Wär doch auch mal ein Thema für's Sommerloch und dann regen wir uns alle mal darüber auf. *haumichwech*
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Ich weiß nicht ob es Mühe macht, aber Gräber werden mit Schaufelbaggern aufgerissen! Und nein, die Urnen werden nicht in einer feierlichen Zeremonie geöffnet und die Asche der Natur übergeben. Sie werden zerquetsch, geschreddert und wie anderer Bioabfall in blauen Tonnen, entweder noch einmal verbrannt (Biohazard) oder in einem Bergwerk, gleich neben den leuchtend gelben Tonnen entsorgt.

Ich hab den Eindruck wir reden aneinander vorbei ...
Du meinst Urnengräber bzw. Gräber auf Friedhofen, die nach dem Ablauf der Nutzungsdauer "neu belegt" werden? In der Tat werden die ausgebaggert.

Mein Besuch zwecks Information über das Angebot im Friedwald ist schon einen Moment her. Daher hab ich aktuell auf deren Seite nachgeschaut. Die Urnen dort müssen biologisch abbaubar sein. Wie hier schon jemand schrieb ist die Asche, aber auch die Urne nach 25 Jahren längst "biologisch abgebaut". Sollte dann also erneut an der Stelle, wobei ja auch die Baumwurzeln und deren Veränderungen zu beachten sind, erneut ein Loch gebohrt werden und eine weitere Urne beigesetzt werden ... so what?

Wenn jemanden sowas wirklich so immens stört, dann gibt es die Möglichkeit aus Asche einen (künstlichen) Diamanten pressen zu lassen. Dann könnte man seine Lieben "bis in alle Ewigkeit" bei sich haben. Allerdings würde ich diese Alternative für mich nicht wollen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Zwischenlager zusätzlich zur Lagerung von menschlichen Überresten genutzt wird. Einfach weil der Zwischenlagerplatz viel zu kostbar ist.
da ich im Öffentlichen Dienst Gemeindegärtnerin bin muß ich auch die Friedhöfe pflegen Hecke- Bäume -Mähen sowie die Leichenhalle Putzen falls diese Kraft mal ausfällt,
der Sekzierraum ist das reinste Horrorzernarium und da gibt es einen Schrank mit diversen Chemiezeugs denen sich der Bestatter bedient(was genau das ist und wozu *schweig* )
so manch Angehöriger wenn wüßte was da abgeht- als meine Mutter starb hab ich sie zuhause gelassen und den Bestatter nicht aus den Augen gelassen das alles Human abläuft,
ich muß auch den Mäher anschmeissen liegt jemand in der Leichenhalle als ich zum vorgesetzten sagte das wäre Störung der Totenruhe hat der mir was "gehustet"
nun ich weis ja nicht was in einem Krematorium vonstatten geht mir reicht schon das sogenannte "normale"
die Kosten der Erdbestattung meiner Mutter mit Grabstein weg und wieder setzen beliefen sich auf 7000Euro!
*******paar Paar
903 Beiträge
Kostenaspekte
Bei uns ist der Friedwald von der Gemeinde an den Betreiber für 99 Jahre vermietet. Das ist zum Einen auch ein normales Forstunternehmen, welches den Wald hegt und pflegt, den Bestand erhält, auch mal kranke Bäume fällt und regelmäßig auch wieder aufforstet. Bäume mit Urnengräbern werden nicht gefällt, lediglich bei Gefahr gekürzt und die 25 Jahre "Unantastbarkeit" der Gräber ist gegeben.

Ich war über den Aufwand echt überrascht, denn die Kosten für Bestatter, Krematorium und Friedwald beliefen sich alles in allem auf 2.800,-- €. Für eine "normale Bestattung" auf dem Friedhof hat das bei den Schwiegereltern fast 7.000,-- € gekostet.

Für uns ist allerdings ein Unterschied im Wald schon nach wenigen Jahren erkennbar... der Friedwald ist viel gepflegter, aber auch auf seine Art ursprünglicher als der Gemeindewald bzw. der angrenzende Staatsforst. Hier wird nicht nach Planung am Reißbrett aufgeforstet sondern nur punktuell. Auch achtet man auf die Artenvielfalt der Laubbäume. Die Wege sind immer sauber und es liegen keine abgefallenen Äste oder umgestürzte Bäume herum. Deshalb hat sich gerade der Friedwald bei uns zu einer Art Naherholungsgebiet entwickelt, wo sehr viele Leute spazierengehen, auch wenn sie dort keine Gräber von Angehörigen besuchen.
es ist schön wenn man einen Friedwald in der nähe hat,
hier bei mir ist der nächste ca.100km entfernt in Ebermanstadt die bieten immer Sonntags Führungen für interessierte an bislang hab ich es mir noch nicht angeschaut,
wollte das mal mit einen Sonntagsausflug verbinden aber da haben viele(die meisten)eine komische Einstellung dazu,
zum einen"Das ist nichts für einen Ausflug" *nachdenk*
zum anderen"über sowas Redet man nicht" *gruebel*
für mich ist das nichts anderes als wenn ich in den Wald gehe *ja*
LG Rose
@ Rose
aber da haben viele(die meisten)eine komische Einstellung dazu,
zum einen"Das ist nichts für einen Ausflug" *nachdenk*
zum anderen"über sowas Redet man nicht" *gruebel*

was kümmern dich "die meisten"? Mach es. Berichte von deinen Gefühlen, deinen Eindrücken, deinen Wahrnehmungen. *g*
****42 Mann
4.929 Beiträge
Gruppen-Mod 
Seebestattung ..
Ich selbst bin weder Seefahrer, noch habe ich eine besondere Verbundenheit zum Meer. Obwohl ich jetzt an der See lebe. Für mich ist es die Idee einer letzten Reise. Der Weg ist das Ziel. So wie bisher mein ganzes Leben irgendwie war. Mir gefällt dieser Gedanke, fernab aller praktischen Überlegungen. Mit dem Verstreuen der Asche ist dann alles endgültig erledigt. Weder 25 Jahre später oder irgendwann muss sich jemand noch damit beschäftigen. Weg ist weg. Jeder Mensch sollte andere und unvergänglichere Spuren in den Seelen seiner Liebsten hinterlassen. Meines Erachtens wird der Asche oder den sterblichen Überresten und deren Verwaltung viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Mensch muss zu Lebzeiten geehrt, geachtet und geliebt werden. Danach ist alles für ihn persönlich egal. Es geht dann nur noch um die Hinterbliebenen.

Hank
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