Kabarett und Satire

Geschmäcker sind zum Glück verschieden - und mit Priol und Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand hab ich´s nicht so. Aufgesetzt und wenig witzig. Obendrein ißt das Auge mit - und Herrn Priol kann ich mir nicht anders vorstellen als gescheiterten Oberschlullrat (Mathe und Pyhsik), der jetzt "in Kabarett" macht. Gymnasial-Witzchenreißer, in meinen Augen...

Gegenvorschlag zur Güte. Wenn schon Lehrer-Image, dann anders, mit Vokuhila: Richtiges (politisches) Lehrer-Kabarett macht nämlich m.E. vor allem Volker Pispers. Es wäre momentan der einzige, für den ich auch Geld berappen würde, um ihn live zu sehen.

Hier kann man´s ohne Geld sehen!

http://de.youtube.com/watch?v=Nkn0CmrNPIs

jacky

In den letzten Jahren schien es fast so, als ob das Motto wäre: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Das war schon oft ziemlich ätzend. Ich sage nur Mittermeier und Co.

Allerdings entlockt mir Bully nichts desto trotz so das eine oder andere Lächeln, obwohl man da eher auf Unterhaltung, als auf Tiefgang gefasst sein muß.

Aber ansonsten liebe ich diese selbsternannten Comidians nicht wirklich.

Da ist mir der hintersinnige Humor eines Oleg Popovs wesentlich lieber.

Aber, regional bedingt, ist meiner Meinung nach Rainer König ein Erzkomödiant vor dem Herrn. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so vielfältig, spielerisch genial und minimalistisch humorvoll sein kann, wie er. Ob als Enterich im Bettelstudenten, als Pantomime oder - unschlagbar - als Hexe Babajaga - er ist ein Erlebnis der Sonderklasse. Für jeden, welcher Dresden einen Besuch abstatten will, ein großer Geheimtipp (siehe Staatsoperette oder Komödie).

Liebe Grüße Chris

Lieber Martin,

mit Priol konnte ich leider auch noch nie wirklich
etwas anfangen, Volker Pispers ist da schon ganz
anders zu empfangen.

Zur Zeit freue ich mich auf Dieter Nuhr, im Dez. 08.

Liebe Grüße in die Runde

Katti

Nuhr ist ein pedantischer Neinsager, der alles mies macht. würg

Die angestaubten Herren aus Martins Vorschlag sind mir zu steif und Raab, Herbig, Mittermeier und Co. zu unkultiviert. (Einzig der Barth bringt mich zum Lachen, weil er mir so gnadenlos den Spiegel vorhält.)

Pispers ist mir immer wieder ein reichhaltiger Quelle der Freude, ebenso der junge Liedermacher Bodo Wartke - sind sie doch mit Witz, Charme und Wortspielereien sofort in mein Herz gehüpft.

Mit Randkomikern wie Badesalz, Mundstuhl, Atze Schröder usw. kann wohl nur das geistige Prekariat etwas anfangen. (Man möge mir den Wortklau von Herrn Pispers verzeihen. )

Cîl

wird heute mal wieder wachgeküsst. Aus aktuellem Anlass- denn gestern lief nicht nur die aktuelle Folge der zweifellos besten deutschen Kabarettsendung, sondern Mrs. und Mr. Night hatten das seltene Glück, einmal live dabei zu sein.

Das Format wird im Rückgebäude der Münchner Arri-Studios produziert und war wie erwartet bestens besucht. Zu unserer Überraschung begann das Ensemble bereits 20 min früher mit einem Warm-up, das man mühelos auch ausstrahlen könnte. So waren alle auf den Punkt vorbereitet, als die Sendung um 22:15 Uhr begann.

Urban Priol und Frank-Markus Barwasser (alias Erwin Pelzig) waren wie gewohnt in Top-Form und man kam aus dem Lachen über herrlich spitzfindige Pointen zur politischen Landschaft kaum heraus. Auch der gewohnt "zerstreute" Piet Klocke und der brilliante Arnulf Rating konnten bemerkenswerte Akzente setzen. Völlige Fehlbesetzung war eine Akteurin namens "Carmela de Feo", die ihren Auftritt während des Warm-up nur durch massive Aufforderung ans Publikum zu klatschen scheinbar erfolgreich pushen konnte- weder ihr Humor noch der sinnleere Inhalt ihrer Darbietung vermochten uns zu überzeugen.

Am 6. Februar 2011, 20.15 Uhr wird die Sendung auf 3sat wiederholt- meine Empfehlung: Wie immer sehenswert.

Hallo zusammen,

ein trauriges Thema mal zum lachen.



lg - soul

obwohl ich zugeben muss, dass ich diesen recht eloquenten "Chin Meyer" bisher nicht kannte. Er beschreibt zutreffend die von mir in manchen Threads offen angeprangerte Gier aller Systembeteiligten, die gar keine Lösung am langen Ende vorsieht außer der Übernahme durch den Steuerzahler.

Prima Fundstück!

LG Martin

hat die Anstalt erneut ihr Personal komplett runderneuert, und das war im Grunde auch an der Zeit. Der zunehmend fahrige Priol arbeitete sich wie ein HB-Männchen nur noch an der Kanzlerin und ihrem Kabinett auf, und auch der schon ersetzte brilliante Georg Schramm hat inzwischen resigniert den völligen Rückzug beschlossen. Eine Fixierung auf reine Feindbilder alleine macht kein gutes Kabarett aus.

Stark gewonnen hatte in den Jahren zuvor Erwin Pelzig, der sich inzwischen als klar konturierter Rebell gegen Trinkwasserprivatisierung, Goldman Sachs, Deutsche Bank etc profilierte. Auch ihm steht nun eine weitere Häutung bevor, die ihn sicher noch reifer werden lässt.

Die neue Anstalt mit dem brillianten Max Uthoff und dem vielseitigen Claus von Wagner hat uns auf Anhieb durch originelle Ideen und die Art ihrer Umsetzung gefallen. Die Gäste hatten nicht nur Kurzauftritte und waren vielmehr dauernd eingebunden und sorgten so für eine in sich geschlossene Veranstaltung.

Auch wenn die Frankfurter Rundschau ihren heute früh erschienenen Verriss bereits feststehen hatte (und dazu sogar am Anfang gleich eine gelungene Spitze abgefeuert wurde) hat das neue Konzept unserer Meinung nach durchaus ein gelungenes Debut gegeben. Ob der übertrieben ausfällige Egerstörfer mit seiner peinlichen Fäkalsprache eine Bereicherung ist, bezweifeln wir allerdings.

Die Sendung wird am Sonntag, den 09.Februar um 21 Uhr auf 3sat wiederholt.

hat " die Anstalt" mit dem nun dritten Anlauf endgültig die Spitze erklommen. Waren anfangs noch Klamauk und Kanzlerinschelte von Priol Themenschwerpunkt, wandelte sich die Sendung mit Pelzig wie beschrieben zu etwas mehr Gesellschaftskritikund ging sogar an Themen wie TTIP und das Recht auf Trinkwasserversorgung heran.

Inzwischen haben sich die beiden genialen Köpfe Max Uthoff und Claus von Wagner etabliert und die bisherigen Folgen längst vergessen gemacht. Traten früher stets 3-4 Kabarettisten mit ihren kurzen Soloprogrammen auf, werden die Gäste nun in die gesamte Folge eingebunden und arbeiten alle miteinander ein Thema auf. Waren es zuletzt eben das Thema gescheiterte Frauenrechte, wurden davor die tatsächlichen Ursachen und Wirkungen der Griechenlandmisere aufgegriffen und auch die derzeit diskutierten Forderungen nach Reparationszahlungen historisch korrekt und darstellerisch meisterhaft einbezogen. Hier der Link zur gesamten Folge:

Wir haben beide Kabarettisten -wie früher schon Urban Priol und Georg Schramm- bereits mit ihren Soloprogrammen live erlebt und sind vom Wortwitz und Niveau der Präsentation tief beeindruckt. Und kommende Woche werden wir Max Uthoff mit seinem aktuellen Soloprogramm wieder live erleben.

Und hier die Kurzform des Schlussaktes:

Hallihallo,
Was die Anstalt betrifft kann ich nur zustimmen!
Ich würde auch gerne noch auf den schon mal erwähnten Hagen Rether verweisen! Großartig!
Wir hatten das große Glück ihn im Januar live bei einem (Wahl-)Heimspiel in Essen sehen zu dürfen!
Es gibt auch einige Youtube Beiträge.
Außerdem möchte ich auf einen sehr unbekannten Berliner Künstler hinweisen: Volker Strübing. Humorvoll, aber er regt auch immer wieder zum Nachdenken an. Anders als viele der "Ich mache mal meine Witze auf Kosten Anderer - aber sonst kommt nichts bei rum" Comedians.
Ich persönlich habe da übrigens für mich eine Untescheidung zwischen Comedian und Kabarettist festgelegt. Tiefgang besitzt letzteres. Es ist zwar unterhaltsam, aber auch lehrreich oder zumindest regt es zum Denken an.

LG Nahrin

Auch Volker Pispers ist hier in einem Atemzug zu nennen... Seine Pointen sind messerscharf und machen auch komplizierte Vorgänge durch sehr anschauliche Vergleiche sehr verständlich.

...passt zwar nicht so ganz in das Thema "Kabarett", ist aber nahe dran, bzw. unter dem zweiten Etikett: "Satire" absolut richtig aufgehoben, und wir haben uns gestern abend dabei so gut amüsiert, dass wir den Besuch einer Aufführung von

"True Bavarian Blood" der tollhaus-compagnie

allen aus der Region München nur wärmstens empfehlen können. Weitere Aufführungen heute um 20:00 Uhr, morgen um 18:30 Uhr in der Pasinger Fabrik (München), sowie am 9., 10. und 11. März jeweils um 20 Uhr, ebenfalls in der Pasinger Fabrik, und am 19. März um 19 Uhr im Stadttheater Landsberg am Lech.

Karten auch unter www. muenchenticket.de, und hier eine Zeitungskritik dazu:
http://theaterkritiken.com/2 … rik/1306-true-bavarian-blood.

Weiteres findet sich unter http://www.tollhaus-compagnie.de