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Sprache, Diplomatie & Niveau

Viele starke Beiträge!
bereichern inzwischen dieses Thema inzwischen, Kompliment an alle!

Heute möchte ich noch eine Ergänzung aus eigenem Erfahrungsschatz hinzufügen.

Nach meiner Wahrnehmung hat es sich zur regelrechten Mode entwickelt, Botschaften möglichst verschlüsselt abzuschicken. Da gibt es die "Generation Zynismus", die sich ermuntert vom Konsum der "Pleiten, Pech und Pannen"-Shows über pure Schadenfreude definiert und ihr Selbstwertgefühl mitunter aus der Niederlage des Angesprochenen zu ziehen scheint. Es gibt die "Generation Doof" (sorry, wenn ich einmal mehr Weiss/Bonner zitiere), deren Sprach- und Wissensschatz sich aus unsäglichen Vorbildern und einem nicht wesentlich gebildeteren Elternhaus rekrutiert, und die sich überwiegend im Dschungelcamp oder bei Castinsgshows weiterbildet.

Es gibt die Generation "Das hätte ich auch gewusst", die sich entspannt auf der Couch darüber amüsiert, dass Zeitgenossen unter erheblichen Stressfaktoren schon in der Zwischenrunde bei Günter J. oder anderen auf der Strecke bleiben. Und in den Folgetagen durch Büros und Strassencafes ziehen, um ihr so aufgenommenes Kurzzeitwissen den staunenden KollegenInnen zu präsentieren.

Und es gibt die "Generation Provokation", die sich möglicherweise von Dieter B. angespornt um möglichst vernichtende Kommunikation bemüht. Wenn heutzutage Schulhofpausen in der Grundschule nicht mehr für Räuber- oder Indianerspiele genutzt werden, sondern der "Bohlen des Tages" ermittelt wird (durch möglichst ekelhafte Behandlung der anderen), dann fühle ich mich in unserer Gruppe doch einmal mehr richtig wohl.

Mein Wunsch: Reden wir offen, empfängerorientiert mit unserem Gegenüber. Überlegen wir vorher, wie er/sie sich bei der Diskussion heikler Punkte fühlen wird, welche Ziele wir verfolgen. Bedenken wir, dass der Wurm stets dem Fisch schmecken muss, nicht dem Angler. Nur so lassen sich Missverständnisse im Vorfeld vermeiden.

Aufmunternde Grüße: Martin
Hey Leutz.....

sicherlich für unsere bemerkenswerten Neuzugänge der letzten Wochen und Monate ein grandioser Denkansatz....!!!!

Was ist Eure Meinung zu diesem spannendem Thema...?

Ganz liebe Grüßle
Viele interessante Beiträge
habe ich hier gelesen, die für mich vielfach schlüssig und nachvollziehbar sind.

Und dann stellte sich mir die Frage, wie dies alles mit dem Titel des Threads zusammenhängt?

Sprache - englisch, französisch, schwäbisch, sächsisch, hessisch?
Niveau - von was? Art des Satzbaus, Wortwahl, evtl. Lautstärke, Kultur? Was für eine?
Diplomatie - Was heißt das? Freundlich sein außerhalb meines Umfeldes? Schleimen? Nicht wissen wie ich es sagen soll, weil ich die Kultur nicht kenne?

Denn wenn ich die Beiträge so lese, habe ich das Gefühl, dass alle, mehr oder weniger einer gleiche oder zumindest ähnlichen Sprache mächtig sind, sich mehr oder weniger auf einem ähnlichen Niveau bewegen und wahrscheinlich in einer ähnlichen Kultur sich bewegen. Wenn sich diejenigen, dann noch gegenseitig wertschätzen wollen, wovon ich ausgehe, ist keine "aufgesetzte" Diplomatie nötig, da sog. Du-Botschaften ausbleiben und die Grenzen gewahrt bleiben.

Was will ich sagen - ich versuche es mit einer Methapher zu vermitteln. Früher gab es einen Ausspruch in Verbindung mit der Zeitschrift EMMA, der da hieß: Emma lesen immer die falschen Frauen.

Oder noch mal anders. Die art der Kommunikation und wie sie verstanden wird, hängt immer, ja immer, davon ab, in welchem Umfeld man sich bewegt. Es gibt Kreise, auch in Deutschland, in denen Geschreie als normal empfunden wird, während andere es als anmaßend empfinden. Es gibt Kreise in denen persönliche Beleidigungen und Du-Botschaften als das normalste auf der Welt gesehen werden und wenn Du es nicht auch machst, Du als Schlappschwanz angesehen wirst (wobei auch dies relativ ist) und Kreise in denen persönliche Beleidigungen als K.O. Kriterium angesehen werden.

D.h. bei diesen Begriffen, kommt es aus meiner Sicht darauf an aus welchem Blickwinkel es betrachtet wird und damit wo man sich selbst befindet - dabei immer vorausgesetzt, man ist sich dessen bewusst.

LG

Il_maschio
Ich...
bin der Meinung, daß man alles Bereden, Diskutieren kann, auf einem gewissen Niveau, aber dazu gehören einfach die Menschen, mit denen man dies kann.

Jeder hat seine Meinung, Äußert sich vielleicht auch anderst...
Ich halte es für mich so, daß ich meist sage/schreibe was ich denke, aber so, daß sich "hoffentlich" niemand verletzt fühlt.
Vertrete meine Meinung, vertrete MICH... aber ich Akzeptiere auch andere Meinungen.
Wird aber versucht, "herablassend" weiter zu Diskutieren, dann kann ich doch auch zur "DreckSau" werden, ohne Umschweifen, auch Verletzend werden... aber das mit einem Lächeln im Gesicht, aber nur dann, wenn es MEINE Person betrifft.
Denn ich Akzeptiere jede andere Meinung, das verlange ich dann auch von meinem Gegenüber, und das mit einem Hauch an Gespür.
Ich verlange Toleranz, Feingespür und Ehrlichkeit, ehrlich zu sich selbst, denn sonst macht für mich eine Diskussion keinen spaß.
Ich muß bei einer Diskussion Lächeln können, Überlegen dürfen, auch Fehler eingestehen und wenn mein Gegenüber das zulässt, dann ist das für mich Niveau, Respekt und da finde ich, kann man reden, egal wie... ich muß nicht irgendwelche "hochgestochenen" Wörter benutzen, um mich auszudrücken... ich bin ICH, mit Leib und Seele, vor allem mit MEINEM MUNDWERK*zwinker*

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag.

lg
Tami
Guter Thread. Danke fürs Wiederbeleben.

Ich teile erst mal il_maschios Meinung, denn es ist bei dieser Frage wirklich nicht unerheblich, wo ich mich befinde, wie wichtig das Thema ist (dazu noch: ist es privat oder allgemein) und wer mir gegenüber steht.

Zum Wo:
bin ich auf einer gesellschaftlichen Veranstaltung von Rang? Bin ich eher rustikal unterwegs? Ein Hannoveraner würde beispielsweise wie vom Blitz erschlagen umfallen, wenn ihm bei einer hitzigen Diskussion auf einer schwäbischen Dorfhocketse ein „leck mi doch am Arsch, du Allmachtsbachl“ entgegengeschleudert werden würde. Wir Schwaben haben eine derbe Sprache; die Dörfler noch viel mehr als die Ballungsräume.
Und diese Unterschiede sind einfach überall zu beachten. Ich muss mein Niveau auch den Gegebenheiten anpassen (können), wobei ich anmerken möchte, dass obiger Satz nicht unbedingt über meine Lippen kommt. Im übrigen ist dieser Satz keine Kriegserklärung, er bedeutet nur, dass der Redner gerade etwas erhitzt ist - morgen schon nicht mehr *g*.

Zum Thema:
Geht es darum, dass meine Freundin ein so schreckliches Kleid gekauft hat, dass ich Augenchmerzen vom puren Betrachten bekomme oder geht es um grundsätzliche Einstellungen, bei denen ich nicht über meinen Schatten springen kann? Geht es um Grundsätzliches in einer Beziehung oder nur um die Überlegung, welche Farbe der neue Übertopf haben soll?

Je nach Wichtigkeit entscheide ich für mich, ob ich gnadenlos ehrlich bin oder ob ich Diplomatie walten lasse. Wenn ich diese Freundin noch vom Kauf abhalten könnte, wäre ich ehrlich und würde ihr deutlich sagen, dass sie in diesem Fummel wie eine angezogene Kartoffel aussieht. Begegne ich ihr aber erst auf einer Veranstaltung darin, würde ich sie belügen – einfach nur, um ihr den Abend nicht zu verderben. Hier kann ich gerne und guten Gewissens lügen, weil mich in diesem Fall Ehrlichkeit keinen Schritt weiter bringt sondern ich dem Mädel nur ein schlechtes Gefühl einimpfen würde. Ich würde sie vermutlich sogar umarmen und ihr sagen, wie hübsch sie heute ist – weil sie meine Freundin ist und ich ihr einen schönen Abend wünsche.

Bei sachlichen Diskussionen ist das etwas anderes. Wenn mir eine Meinung oder Gesinnung völlig konträr begegnet, vertrete ich meine eigene Meinung in aller Deutlichkeit. Aber auch hier kann ich meine Worte so wählen, dass ich nicht beleidigend werden muss.

Zum Wer:
Ich denke, wir alle unterscheiden auch hier, wer uns gegenüber steht. Der Boss, eine gute Freundin, mein Partner, ein humorvoller Mensch, ein Ekelpaket….

Einer alten vereinsamten Dame, die mir zum vierzigsten Mal die gleiche Geschichte erzählt, würde ich die Hand streicheln und mir (ich gebe zu mit innerlich verdrehten Augen) diese Geschichte mit der gleichen Begeisterung anhören wie beim ersten Mal. Freunden würde ich augenzwinkernd raten, mal einen Arzt aufzusuchen, weil sich Vergesslichkeit einzuschleichen scheint.

Sorry, das war jetzt etwas viel Text zum Thema, aber ich sehe hier so viele Facetten, dass für mich diese Frage nicht mit 0 oder 1 zu beantworten ist.

Aber zum Thema Deutlichkeit:
Haus, du hast diesen Thread reanimiert, und wenn wir es wie die Chinesen halten, bist du als „Lebensretterin“ auch verantwortlich.

Ich (wir?) warte(n) gespannt auf deine Meinung *g*
Ohhhhh...Du Fröhliche....
schmierst mir zu viiiiiiiiiiiiiiel Honig ums Mäulchen,
so sehr, das ich zu schlucken vergesse....also lass es bitte gut sein...hihi *rotfl*

Eure Gedanken, besonders von Il_maschio und Dir zeigen mir den psychologischen Tiefgang mit der Materie und darauf hoffte ich bei
Erwecken dieses Threads sehr...
Habt Dank für Eure viele Mühe....auch Du, liebe Tami... *zugabe*

D.h. bei diesen Begriffen, kommt es aus meiner Sicht darauf an aus welchem Blickwinkel es betrachtet wird und damit wo man sich selbst befindet - dabei immer vorausgesetzt, man ist sich dessen bewusst.

Sehr treffend auf den Punkt gebracht, geschätzter @****hio

Denn schaut man über den eigenen Tellerrand, so ist dies eine Grundaussage deren eigene persönliche Umsetzung jeder für sich selbst finden muß.....

So unterschiedlich wie jeder Mensch, so unterschiedlich werden die Auslegungen, Verhaltensmuster und Denkansätze zum Thema sein...
und genau darum geht es bei diesem Thread....
Austausch von Meinungen, Lebensthesen.....

Allein Eure Art hier zu kommunizieren drückt Euren Umgang mit Sprache, Diplomatie & Niveau aus...
uppppppppssssssssss............................... *tomaten*

Wir müssen gar nicht in die Ferne schweifen um genau diese These bestätigt zu bekommen, bleiben wir doch einfach hier bei Joy....

Doch was steckt noch dahinter...gehen wir gemeinsam weiter in die Tiefe...welch Auswirkungen hat es auf uns...auf die Gesellschaft...?
versucht weitere Kreise im Denken zu ziehen, spinnt den Faden weiter.....büdddeeeeeee.... *wow*

Sorry, das war jetzt etwas viel Text zum Thema, aber ich sehe hier so viele Facetten, dass für mich diese Frage nicht mit 0 oder 1 zu beantworten ist.

Hach Süße......Deine vielseitigen, sehr lebensnahen Ausführungen sind hervorragende Ergänzung zu @****hio´s Grundaussage...
einfach perfekt...
Du lebenslustiges Weiberl mit der Gabe ausgepägten Sprachschatzes füllst Definitionen mit wundervollen Leben....
so wie Du halt real auch bist...

Also...nun wieder an @**l ......
was sind Eure Gedanken zu diesem Thema....?
Was fällt EUCH im stinknormalen Alltag auf..`?
Wie handhabt IHR es in Eurem Alltag...?

Wir sind neugierig auf Eure Meinung....!

Ganz liebe Grüße und wundervollen Sonntag...
Der vernunftbetonte Einsatz der Sprache
also frei von wüsten Beschimpfungen, Beleidigungen oder Süßholzraspelei setzt für mich einfach ein Mindestmaß an Diplomatie voraus. Natürlich können wir dabei nicht immer frei von Emotionen bleiben, *fluch*

doch kommt man mit eher bedachtem Worteinsatz meist doch viel weiter. *zwinker*

Wichtig ist mir dabei immer, dass man authentisch bleibt. Dann braucht es auch nicht all zu viele Worte. Und wer klar denkt, kann sich auch klar ausdrücken.

Und manchmal ist es besser, ganz zu schweigen statt auf dem "letzten Wort" zu beharren...
*schweig*

Herzliche Wochenendgrüße an alle: Martin
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