Viele starke Beiträge!
bereichern inzwischen dieses Thema inzwischen, Kompliment an alle!Heute möchte ich noch eine Ergänzung aus eigenem Erfahrungsschatz hinzufügen.
Nach meiner Wahrnehmung hat es sich zur regelrechten Mode entwickelt, Botschaften möglichst verschlüsselt abzuschicken. Da gibt es die "Generation Zynismus", die sich ermuntert vom Konsum der "Pleiten, Pech und Pannen"-Shows über pure Schadenfreude definiert und ihr Selbstwertgefühl mitunter aus der Niederlage des Angesprochenen zu ziehen scheint. Es gibt die "Generation Doof" (sorry, wenn ich einmal mehr Weiss/Bonner zitiere), deren Sprach- und Wissensschatz sich aus unsäglichen Vorbildern und einem nicht wesentlich gebildeteren Elternhaus rekrutiert, und die sich überwiegend im Dschungelcamp oder bei Castinsgshows weiterbildet.
Es gibt die Generation "Das hätte ich auch gewusst", die sich entspannt auf der Couch darüber amüsiert, dass Zeitgenossen unter erheblichen Stressfaktoren schon in der Zwischenrunde bei Günter J. oder anderen auf der Strecke bleiben. Und in den Folgetagen durch Büros und Strassencafes ziehen, um ihr so aufgenommenes Kurzzeitwissen den staunenden KollegenInnen zu präsentieren.
Und es gibt die "Generation Provokation", die sich möglicherweise von Dieter B. angespornt um möglichst vernichtende Kommunikation bemüht. Wenn heutzutage Schulhofpausen in der Grundschule nicht mehr für Räuber- oder Indianerspiele genutzt werden, sondern der "Bohlen des Tages" ermittelt wird (durch möglichst ekelhafte Behandlung der anderen), dann fühle ich mich in unserer Gruppe doch einmal mehr richtig wohl.
Mein Wunsch: Reden wir offen, empfängerorientiert mit unserem Gegenüber. Überlegen wir vorher, wie er/sie sich bei der Diskussion heikler Punkte fühlen wird, welche Ziele wir verfolgen. Bedenken wir, dass der Wurm stets dem Fisch schmecken muss, nicht dem Angler. Nur so lassen sich Missverständnisse im Vorfeld vermeiden.
Aufmunternde Grüße: Martin