Spezialthema Fastenzeit
Liebe Mitglieder,heute möchte ich Euch noch ein weiteres neues Thema zumuten, dass die Meisten sicher auf „nicht mehr beobachten" setzen werden und können.
Seit gestern hat die diesjährige Fastenzeit begonnen. 46 Tage lang besteht die Möglichkeit, sich in dieser Zeit einmal zurückzunehmen und auf Dinge zu verzichten oder sie zumindest eingeschränkt zu konsumieren. Das muss nicht zwangsläufig mit Glaubensfragen verbunden sein.
In der Nacht, in der meine Tochter geboren wurde, schwor ich mir, wenigstens bis zum Erreichen ihrer Volljährigkeit in der Fastenzeit manche Opfer zu bringen, wenn die Geburt nur erfolgreich für Mutter und Kind verläuft. Da dem so war, will ich auch dieses Jahr knapp sieben Wochen lang auf jeden Alkohol verzichten. Süßwaren und Salzgebäck weitestgehend streichen. Mahlzeiten deutlich zu reduzieren, Fleisch und Wurst zurückzudrängen.
Das fällt mir zugegebenermaßen jedes Jahr aufs Neue sehr schwer. Lebensgewohnheiten von einem Tag auf den anderen radikal umzustellen, erfordert einfach unglaubliche Disziplin, insbesondere in den ersten Tagen. Aber es ist auch eine unglaublich starke Erfahrung, am Ende dieser Zeit darauf zurückzublicken und sich auf all das wieder zu freuen, worauf du verzichtet hast. Okay, zur Belohung gehen dabei auch etliche Pfunde verloren, was ein sehr angenehmer Effekt ist.
Ja, mein Glaube hilft mir enorm dabei, denn für mich hat das ganze Thema ja auch eine religiöse Komponente. In erster Linie ist der innere Schweinehund, die Konsumfreudigkeit zu überwinden. Und das fällt vielleicht leichter, wenn andere mich auf dm Weg begleiten. Könntet Ihr euch vorstellen, die längst angebotenen Ostereier und –hasen noch bis zum 12. April unberührt zu lassen? Auf Kino oder andere Events zu verzichten?
Mal sehen, ob sich eine kleine Runde findet, die sich mit mir gemeinsam nach Golgatha aufmacht.
Begrenzt optimistische Grüße; Martin, der das Thema auf Wunsch auch gerne auf privat stellt.