Es ist nur eine Stufe...
auf dem Weg zur Liebe.
Begonnen hat das bei mir schon früh, ich war gerade mal so zwölf Jahre, oh war das schön... ich schwärmte für ein Mädchen aus meiner Klasse und wir verbrachten viel Zeit miteinander, gingen Hand in Hand, kuschelten und schmusten. Ich glaubte verliebt zu sein, doch bald stellte sich Ernüchterung ein.
Vier Jahre ging das so, die Eine ging, die Andere kam. Immer glaubte ich verliebt zu sein, machte das fest an Küssen und sonstigen Intimitäten.
Dann mit 16 Jahren war es meine wesentlich ältere Tanztrainerin, die sich meiner annahm. Die Beziehung dauerte über 2 Jahre, okay, sie hat mir fast alles beigebracht was ich als Mann wissen musste und oftmals dachte ich, ich hätte mich in sie verliebt, doch ich verwechselte die sexuelle Anziehung mit Liebe.
So ging das weiter, die Beziehungen wurden länger und intensiver und nunmehr glaubte ich mich verliebt und schließlich auch die große Liebe gefunden zu haben.
Wir heirateten und schon nach einem Jahr kam der Ehealltag und Frust machte sich breit. Die Beziehung kam ins Wanken. Ich lernte eine andere Frau kennen und schüttete ich mein Herz aus. Sie war in einer ähnlichen Beziehung und Gefühle kamen auf. Liebe? Wir glaubten es! Gemeinsam schmiedeten wir Zukunftspläne. Durch einen tragischen Schicksalsschlag kam sie dann ums Leben und ich glaubte die Liebe meines Lebens verloren zu haben.
Nach der Trennung von meiner Frau lernte ich einige Monate später wieder eine Frau kennen... das musste jetzt ja wohl endlich die Liebe meines Lebens sein oder? Doch auch hier schlich sich schon nach dem ersten Jahr die Langeweile ein, Meinungsverschiedenheiten, Monologe und keine Antworten, eisiges Schweigen von der Gegenseite, die Verliebtheit war zu Ende.
Viele Affären, die Suche nach Ruhe, nach Halt und nach Liebe, ließ mich zum Jäger werden, doch Gefühle fand ich nicht. Es war mehr ein konsumieren als ein geniessen. Irgendwann hatte ich damit abgeschlossen und glaubte nicht mehr daran die große Liebe zu finden, dachte ich hätte meine Erwartungen einfach zu hoch gesteckt, fast ein halbes Jahrhundert hatte ich an Lebensjahren nun schon hinter mir.
Die Frauen, oh ja, sie waren meine Leidenschaft, aber stets blieb ein schaler Nachgeschmack. Auch ich fragte mich vor 3 Jahren noch oft "verliebt... was ist das?"
Dann lernte ich eine Frau kennen, mit der es von Anfang an anders war. Mit ihr konnte ich reden, stundenlang, gemeinsame Interessen waren auch da. Über 2 Jahre wuchs dann aus gegenseitiger Achtung, aus ganz viel Respekt und aus Begegnungen auf Augenhöhe das, was wir "verliebt sein" nennen.
Aus diesem "verliebt sein" mit ganz vielen Schmetterlingen im Bauch entwickelte sich etwas, was wir beide noch nicht kannten. Heute wissen wir was wir gefunden haben, die Liebe, unsere Liebe. Verliebt waren wir beide schon öfter, aber die große Liebe hatten wir nie gefunden.
Heute verneigen wir uns beide vor diesen gewaltigen und unglaublichen Gefühlen für- und zueinander. Solche Gefühle hatten wir beide noch nie und ich denke es gehört eine gewisse Reife und Lebenserfahrung dazu, solch tiefe Gefühle überhaupt erleben zu können. Es ist weit mehr als Schmetterlinge im Bauch und Herzklopfen.
Ich glaube, dass es nur ganz wenigen Menschen vergönnt ist, so eine wunderschöne Beziehung zu erleben. Das "verliebt sein" war ein Schritt in diese Richtung, danach kamen Dinge wie
• gegenseitige Achtung und Wertschätzung
• auf Augenhöhe sein
• Loslassen können
• Treue
• Vertrauen
• tiefe Gefühle
• gegenseitiges Verständnis
• füreinander da sein
• und vieles mehr
Das mündete dann in eine unglaubliche Liebe, die selbst mich als gestandenen Mann oftmals sprachlos werden lässt, die meine Stimme zittern lässt und mir die Tränen der Freude in die Augen treibt.
Deshalb scheint mir "verliebt zu sein" nur eine Stufe auf der Leiter zur "großen Liebe"... und ja... ich glaube wieder an die große Liebe, denn ich habe sie in meinem zauberhaften Schatz endlich gefunden.
Ich komme mir vor wie ein Schiff, das nun endlich in seinem Hafen angekommen ist, das Ziel seiner Reise ereicht hat. Dort ist es nicht vor Anker gegangen, sondern es wurde an Land gebracht, es braucht kein Wasser mehr unter seinem Kiel, denn es wird nie mehr Auslaufen.
Hypnosepaar (m)