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Freundschaften...

******ana Frau
1.991 Beiträge
natürlich
empfindet das jeder anders. ich zb fühle für mich eine andere art liebe zu den einzelnen wichtigen menschen in meinem leben.

was ich meinte, liebe andrea, hast Du eigentlich schon geschrieben. die freundschaft zwischen einem mann und einer frau kann in den bereich seelenzwilling gehen. und hier ist sie dann in dem bereich der liebe ohne eros, den Du ausgeklammert hattest. zwillinge sind geschwister.

dass dies möglich ist, und gar nicht selten, zeigen eben jene von mir erwähnten kibutz-kinder. menschen, die gemeinsam in einem kibutz aufgewachsen sind, gehen miteinander keine partnerschaft ein, weil sie sich als geschwister empfinden.

lg su
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
lächel
ich definiere SEELENZWILLING anders und sehe das NICHT in richtung geschwister, für mich sind das zwei seelen, die miteinander verwachsen sind, die den anderen menschen wie sich selbst kennen.

ich denke, dass es sehr schwierig ist, eine allgemeingültige formel zu finden, denn jeder mensch denkt und empfindet anders. so ist sowohl deine erklärung als auch die meine plausibel, ein richtig oder falsch gibt es hier nicht. *g*

lg von andrea *blume*
******aga Frau
4.722 Beiträge
Für mich sind Freunde Menschen, die auch wirklich da sind, wenn´s drauf ankommt.
Ich habe auch die eine oder andere virtuelle Freundschaft, die aber nur aufgrund der Entfernung virtuell ist. Ich wollte diese auch nicht missen.
Reale Kontakte habe ich auch und es sind wenige - aber dafür beständig und ich schwöre ja auch irgendwie auf den Spruch :"eine Hand wäscht die andere"
Aufrechnen mag ich auch nicht und bei einer Freundschaft ist das auch völlig unnötig, weil sie - zumindest bei den meinem - auch ausgewogen sind.
********sure Paar
347 Beiträge
@ Andrea + @ su
Hallo ihr Lieben,

mit Interesse verfolgte ich euren Austausch über Freundschaft und Eros. Dazu habe ich eine Erfahrung beizusteuern. Ich habe eine "Sandkastenfreundin". Wir fühlen uns seelenverwandt seit unserer Kindheit. Sexuell war sie für mich immer neutral und ich für sie auch.

Während meiner Studienzeit jedoch besuchte sie mich in der WG und wir haben mangels Alternativen im selben Bett geschlafen. Da hat es tatsächlich geknistert, was wir nach ein bisschen Händchen halten dann aber kontrolliert beendeten. Wir waren uns einig, wenn wir das zuließen könnte es langfristig unsere Freundschaft gefährden. So war das Thema Erotik wieder für Jahre erledigt.

Eines Tages teilte sie mir mit, dass sie für unbestimmte Zeit ins Ausland gehen würde und am letzten Tag vor ihrer Abreise ist es dann passiert. Als sie mich besuchte um sich zu verabschieden haben wir ohne zu überlegen Zärtlichkeiten ausgetauscht, waren ganz sinnlich Frau und Mann.

Hinterher fühlten wir uns aber schon komisch. Vor allem weil wir die Angelegenheit per Brief aufarbeiten mussten, weil sie ja abgereist war.

Seitdem sind jetzt über 15 Jahre vergangen und wir sind immer noch befreundet, können uns aufeinander jederzeit verlassen. Geknistert hat es nie wieder und wir können uns auch nicht wirklich erklären wie das damals passiert ist.

lg - soul
Männer? Freundschaft.
Nun, diese Ecke ist bislang noch nicht besetzt, der Knochen noch nicht abgenagt. Deshalb möchte ich ein paar Gedanken zu diesem Thema ergänzen.

1991. Ich besuchte ich mit meiner schwangeren Frau einen monatelangen Geburtsvorbereitungskurs, um später auch ja nichts falsch zu machen. Es war eine herrlich unbeschwerte Zeit, die Damen hatten sich sooviel zu erzählen und die Männer fühlten sich auf dem Zenit ihrer Kraft. Erst am letzten Kurstag, als es unseren Frauen schon gar nicht mehr so super ging, wurden die drei Kurse zusammengelegt, weil uns ein Kinderarzt aus seiner Sicht auf alles nun Bevorstehende vorbereiten sollte. Als am Schluss Fragen gestellt werden sollten, war ich so frei und sprach auch das Thema „Plötzlicher Kindstod“ an, was mehr oder weniger befriedigend besprochen wurde.

Als wir nachher beim Bier zusammensaßen, ereiferte sich ein werdender Vater aus einer Parallelgruppe wie unmöglich er es fand, dass jemand angesichts solch goldener Lebensphase allen Ernstes nach dem Thema Kindstod fragen konnte- er hätte ihm“ am liebsten was auf die Fresse gehauen“... Lächelnd gab ich mich zu erkennen, und nach ein paar irritierten Blicken sowie Erläuterungen meinerseits einigten wir uns bei ein paar Bierchen auf einen gemeinsamen Nenner.

2009. Ich kenne Martin, meinen besten Freund, nun länger als unsere demnächst volljährigen Kinder auf der Welt sind. Wir haben sein und mein Haus gebaut, haben seine Scheidung und meine vorübergehende Trennung durchlebt, die Wohnung geteilt. Ein knappes Dutzend Umzüge miteinander bewältigt, Autos repariert, traumhafte Urlaube in Afrika und der Türkei verbracht, sind in den Pyramiden von Gizeh herumgeklettert. Wir sind unglaublich unterschiedlich und ergänzen uns gegenseitig doch auf unbeschreibliche Weise. Wenn dann der Samstagabendflieger in Antalya landet und wir 2 Stunden später das erste von einigen Bierchen genießen, wissen wir, was wahre Männerfreundschaft bedeutet. Wir oft habe ich nachts im Sand geschlafen, damit er das gemeinsame Zimmer für sich (und andere) alleine hatte... Wobei er als Womanizer stets die Frauen magisch anzieht und ich die Abende mitunter alleine ausklingen lassen muss, denn an mir haben sie meist schlicht Null Interesse.

Streit oder Stress gibt es keinen, auch wenn einer von uns manchmal ein bißchen grummelt. Aber ungeschminkte Wahrheiten sind an der Tagesordnung. Das ist gut so. Ich bin dankbar, einen solchen Freund an meiner Seite zu wissen, wie ihn Millionen nie finden werden.

LG Martin
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
@martin
genieße diese mänenrfreundschaft, denn sicher, dass sie ewig hält, kannst du nicht sein.
ich habe erleben müssen, dass eine felsenfeste, langjährige freundschaft von heute auf morgen zerbrach und das schlimme daran ist, dass ich nicht einmal sagen kann, woran das lag. meine freundin und ich waren ab der fünften klasse unzertrennlich, eine lehrerin nannte uns damals nur DIE ZWILLINGSFREUNDINNEN. wir teilten alles miteinander, trugen dieselben klamotten und verbrachten jede freie minute miteinander. bei mathearbeiten, die wir beide gleichermassen verabscheuten, stand am rand der satz: siehe X und bei meiner freundin: siehe Y, klar, dass wir dieselbe mangelhafte note kassierten. gemeinsam durchlebten wir liebeskummer und pubertät und schworen uns ewige freundschaft. ich hätte für sie meine hand ins feuer gelegt und sie für mich, wir waren echte blutsschwestern.....tja und trotzdem kam der tag, an dem sie mich verriet und geheimnisse ausplauderte, was mich fassungslos machte. ich kann das nicht damit entschuldigen, dass sie mit meiner scheidung nicht klarkam, in zeiten tiefster seelischer not war meine zwillingsfreundin nicht mehr für mich da, viel schlimmer noch, sie setzte mir zu, indem sie unwahrheiten verbreitete.

und die moral von der geschicht: ewige freundschaft gibt es nicht.

desillusionierte grüße von andrea
@ all
Welch eine spannende Entwicklung des Themas. Und es zeichnet sich immer mehr ab, dass wir alle recht nahe beieinander liegen mit unseren Erwartungen an eine wahre Freundschaft: Bedingungsloser Einsatz, Vertrauen, Verlässlichkeit.

Im Umkehrschluss klingt bei einigen des Rätsels Lösungsansatz durch: Nur wenn wir selbst zu genau diesen Eigenschaften bereit ist, haben wir eine Chance, dass etwas daraus wird. Eine Garantie freilich noch nicht, und so gehen auch langjährige Freundschaften mitunter völlig überraschend in die Brüche (egal in welcher Konstellation).

Uns allen gemeinsam ist die Sehnsucht nach einigen wenigen so guten Freunden. Dass darüber hinaus das Eis schnell brüchig wird, ist sicher allen sonnenklar. Natürlich habe ich über meinen besten Freund und meine beste Freundin hinaus eine Reihe von Menschen, die ich zu meinen Freunden zähle- diesen allerletzen Einsatz kann ich aber gar nicht für sie erbringen, weil auch meine Zeit begrenzt ist. Und das letzte Hemd bleibt diesen beiden Menschen einfach als kostbarstes Geschenk vorbehalten.

Ob ich bei all denen, die mich als Freund betrachten, die Erwartungen auch erfülle? Manchmal sollte ich wirklich auch lernen, schon mal Nein zu sagen und mich abzugrenzen. Denn wo keine Erwartung besteht, kann auch keine Enttäuschung auftreten.

Mein Kompliment an alle, die frei von Harmoniesoße oder Modkult solch niveauvolle Beiträge einstellen!
@alle
mensch, ward ihr in den Tagen fleißig, in denen ich nicht ON war. Ich muss erst einmal über den einen und anderen Beitrag nachdenken...

LG Marisa
...
freundschaft ist eine seele in 2 körpern....


Liebe Grüße

susi*
******ana Frau
1.991 Beiträge
hmmm
liebe susi

da stimme ich für mich nur bedingt zu.
meine freunde haben sicherlich viele gemeinsamkeiten mit mir. viele dinge wo wir im gleichen takt schwingen, eine wellenlänge haben etc.

dennoch leben - finde ich - meine freundschaften gerade von den unterschieden. und der gegeseitigen toleranz dafür.
die reibungspunkte und denkanstöße empfinde ich oft als das bereichernste.

lg su
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
ich denke..
...dass jeder eine freundschaft anders empfindet. für mich gilt die seele in zwei körpern eher für eine liebesbeziehung.

lg von andrea *blume*
Freundschaften... ;-)
... lebe ich unterschiedlich stark und intensiv. Die Tiefe einer Freundschaft bedingt sich dadurch, wie sehr diese Freundschaft von beiden Seiten gepflegt wird:
• je nach dem, wie sehr wir in Kontakt stehen (Telefonate, schriftliche Nachrichten, persönliche Begegnungen),
• je nach dem, wie tief die Verbundenheit zwischen uns empfunden wird (bis hin zur sog. „Seelenverwandtschaft“),
• je nach dem, wie sehr wir bereit sind und waren, uns voneinander Preis zu geben.

Freundschaften können bei mir schnell in einer neuen Situation oder in einem neuen Umfeld entstehen. Diese Freundschaften haben bei mir oft einen Freizeitbezug und uns verbinden gleiche Interessen an bestimmten Dingen bzw. Hobbies. Mit diesen Freundschaften bin ich auch mal gern unterwegs, um um die Häuser zu ziehen, Bars und Clubs zu besuchen, Kinofilme anzusehen und darüber zu quatschen, zum Shoppen, usw. - Dazu zähle ich auch die über eine bloße Bekanntschaft hinausgehende Verbindung zu anderen Menschen auf rein erotischer/ sexueller Basis (Joy) u. a. Zweckbeziehungen. - Mit diesen Freundschaften verbringe ich einfach Zeit, um mich zu entspannen und um mit Leuten zusammen zu kommen. Diese Freundschaften begleiten mich nicht selten nur für einen bestimmten Zeitabschnitt.

Andere Freundschaften beruhen auf gemeinsame Erfahrungen oder ergeben sich aus ähnlichen Antrieben heraus. Diese Freundschaften begleiten mich in meinem Leben auch nur bedingt langfristig. Denn eine solche Freundschaft besteht immer nur solange, bis sich die Ursache des Anlasses durch neue Ereignisse erledigt oder der Zusammenhalt aus dem Beweggrund heraus erübrigt hat. Nicht selten treffe ich in „schlimmen“ Zeiten auf Gleichgesinnte. Die Verbundenheit ergibt sich z. B. aufgrund einer Trennung oder eines Verlustes. Gedanken, Erfahrungen und Strategien für das Weitermachen werden ausgetauscht und ggf. in einsamen, kontaktarmen Situationen auch gemeinsam umgesetzt.

Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Freundschaften habe ich auch Freundschaften, bei dem der Einklang zwischen Geben und Nehmen nicht mehr wichtig erscheint. Keiner fühlt sich - egal in welcher Situation - in der Freundschaft als Gewinner oder Verlierer. Entscheidend ist, dass es den anderen (überhaupt) gibt und ohne ihn eine Lücke im Leben des anderen entstehen würde. Diese Freundschaft bedeutet für mich: Sicherheit fühlen, Gemeinsames teilen, Vertrauen geben. In schweren (schmerzlichen, verwundbaren, traurigen, unheilvollen) Zeiten gibt eine solche Freundschaft Asyl und ist Schutzwall. Sie ist geduldiger Zuhörer (auch nach dem 100.Mal Sturmklingeln mitten in der Nacht), fühlt mit (d.h., wenn du jemanden anlachst, erkennt ein Freund, falls du innerlich eigentlich weinst) und spendet Trost. In ausweglosen Zeiten ist sie zudem ein fairer Ratgeber, Schulter zum Anlehnen und helfende Hand. Ggf. empfinde ich in einer solchen Freundschaft das Verhältnis so bedingungslos und stark, dass ich mich für den anderen selbst aufopfern würde. In guten Zeiten bleiben diese Freundschaften neidlos auf positive Entwicklungen im Leben. Und erlebnisreiche, prägende und ggf. lebensverändernde Momente werde freudig und herzlich/ gern geteilt. Diese Freundschaften sind geradlinig, gnadenlos ehrlich und geprägt durch gegenseitigem Respekt, gegenseitiger Achtung und Wertschätzung sowie Loyalität.
Eine besonders schöne und starke Freundschaft kann meines Erachtens auch in einer Beziehung der Liebe aufgehen. In diesem Fall kommt zu den erst beschrieben Punkten noch die erotische bzw. sexuelle Anziehung innerhalb der Freundschaft hinzu. Wie jede Freundschaft ist wohl diese die stärkste Form und unterliegt auch einem wachsenden Prozess, in dem z. B. Erlebnisse, Erfahrungen, Gemeinsamkeiten, Grund- und Lebenseinstellungen einen bestimmten Wert haben und „geteilt“ werden („Dinge haben nur den Wert, den man ihnen gibt.“ Moliére). Nicht maßgebend ist m. E., wie sich in dieser Form der Freundschaft beide einander in allem offenbaren. Auch hier gibt es eine Grenze des sich gegenseitigen Preisgebens. Geschätzt und geliebt sind also auch die Dinge am anderen, die nicht ausgesprochen sind oder werden (weil die Freundschaft es an sich nicht verlangt - nicht will oder kann).
********sure Paar
347 Beiträge
@sahneundzucker
Klasse Beschreibung von Freundschaft(en) so fühlen auch wir - hatten Freude und schöne Gefühle beim Lesen und es ist eine Bereicherung über Deinen Beitrag zu diskutieren.

lg - soultreasure
...
wahre Freundschaft: eine sehr langsam wachsende Pflanze.
Georg Washington
********sure Paar
347 Beiträge
Feedback erhalten...
heute erhielt ich von einem Freund folgende e-Mail.
-------------------------------
"""nur zur Info diese Mail.
Wenn Du mir das vor einem Jahr gesagt hättest, dass das so kommen wird, hätte ich es vermutlich nicht geglaubt.
Ein wesentlicher Anteil daran, dass das jetzt so geworden ist, habe ich Dir zu verdanken und Deinem Druck mit dem Morphologischen Kasten, mit dem Du mich vor einem Jahr in den Urlaub geschickt hast.
Du kannst manchmal ein sehr unbequemer Freund sein, aber Du bist ein wirklicher Freund!!!
Gruß"""
---------------------------------
Er leitete mir ein Schreiben weiter, indem ein Ereignis zu dem ich ihn mit sanftem Druck ermuntert hatte, weiter und kommentierte das Ereignis mit oben stehendem Text. Hier hat es sich gelohnt ehrlich zu sein und in der Freundschaft etwas zu riskieren. ICH FREUE MICH RIESIG über dieses Feedback meines Freundes.

lg - soul
;-)
ich freue mich für dich auch, Soul. Nicht zuletzt deshalb, weil man gerade diese Freundschaften in seinem Umfeld abzählen kann und die Zahl wird nicht 2stellig - jedenfalls bei mir ist das so.

LG
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
@soul
welch schönes beispiel einer freundschaft. *g*

JA, freunde sind auch mal unbequem, wenn sie die wahrheit sagen. wir sollten dann durchatmen und vertrauen, dass man es nur gut mit uns meint. dein freund hat deine gute absicht vielleicht nicht sofort erkannt, aber er nahm sich offensichtlich deine denkanstöße zu herzen.

schön!

ich freu mich für dich/euch!

lg von andrea *g*
********sure Paar
347 Beiträge
danke
es ist schön, dass ihr euch für mit mir freut - DANKE!

Ich habe gestern Freudentränen geweint. Es macht mir Mut meinen Gefühlen zu vertrauen und danach zu handeln.

lg - soul
Was kennzeichnet den Begriff "Freundschaft"
Hier einige Strophen aus "Die Bürgschaft" von Friedrich Schiller
...

"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben,
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen."

Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken.
Doch wisse! Wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muss er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."

...

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen,
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.
...

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet,
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär,
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Lässt schnell vor den Thron sie führen.

Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen,
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn,
So nehmet auch mich zum Genossen an
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte."
@sundowner
ganz lieben Dank für diesen, echt umwerfenden Beitrag. Ich kenne das Gedicht auch, aber irgendwie ist es mir gar nicht mehr im Kopf gegenwärtig gewesen.

Nur weiß ich nicht, ob eine Freundschaft heute auch bis auf einen Todesschwur halten würde... ist heute nicht irgenwann alles käuflich?
hab´.....
....mir alle eure beiträge mehrmals durchgelesen.

ob heute nicht irgendwann alles käuflich ist.....wie sahneundzucker diese interessante frage geschrieben hat.
ich meine das nicht alles käuflich ist.
freundschaft gehört dazu, zufriedenheit, glücklich sein, herzlichkeit.
für mich bedeutet freundschaft, freund sein.
für ihn/ sie da sein, mitlachen, mitweinen, reden oder schweigen.
aber......das alles habt ihr schon alle so treffend geschrieben. ich würde es nur wiederholen

gruß zwetschkal
Freundschaft?
Für mich ganz klar zu beantworten! Echte Freundschaft ist genauso vertraut, wunderbar, stärkend und anstrengend, wie eine Ehe. Deswegen habe ich auch nicht viele Freunde. Freundschaft ist Liebe ohne Fleisches Lust! Und kein bisschen weniger!

LG shiny
Ein interessanter Vergleich,
liebe Shiny!

So würde ich gerade auch hinzufügen wollen, dass Freundschaft genau wie die Ehe mitunter Unmengen an Geduld braucht. Freundschaften strapazieren wir mitunter weit über alle Maßen, weil wir uns so schwach und hilflos fühlen und des Freundes Wort nicht mehr hören können.

Umso schöner, wenn der wahre Freund dich dann nicht fallen lässt, sondern sich in deiner Not von allen "Bekannten" abhebt, bis es dir wieder gut geht.

Freundschaft definiert sich mitunter aber auch nicht über Quantität (also Häufigkeit an Treffen, Gemeinsamen Unternehmungen, Besuchen etc, sondern über die Qualität der Beziehung.

Gestern hatte ich durch wunderbare Fügung die Gelegenheit, meine mit Abstand beiden besten Freunde wiederzusehen. Leider nicht gemeinsam, denn sie kennen einander bis heute nicht persönlich. Aber es waren wundervolle Begegnungen mit echten Menschen. Ich empfinde Glück, dass ich mit ihnen befreundet sein darf.

LG Martin
@ Martin
Du sprichst mir aus der Seele! Natürlich definiert sich die Beziehung zu einem Freund nicht zwangsläufig darüber, wie oft man sich sieht oder wie oft man sich eine kleine Gefälligkeit erweist. Das kann man auch mit sehr guten Bekannten haben. Ein/e Freund/in hebt sich dann hervor, wenn er/sie im Stillen agiert. Das kann ein verständnisvoller Blick sein, eine Umarmung, bei der unendlich viel rüber kommt, der Wunsch nach Nähe, die Gewissheit, das man vertraut, man selbst sein darf, lachen, weinen, Luft machen. Ein echter Freund wird vor allen Partei für dich ergreifen und zu dir stehen, wenn andere dich angreifen. Und er tut es sogar dann, wenn er selbst der Meinung bist, dass du etwas falsch gemacht hast, aber er sagt es dir unter vier Augen. Das ist für mich der wichtigste Beweis eine wahren Freundschaft! Loyalität!

Ich denke, eine Freundschaft muss genauso ausballanciert sein, wie jede andere (Liebes)beziehung. Es darf nichts die Oberhand haben. Eine reine Spaßlandschaft wird nie die Qualität haben, auch Trauer zu überstehen und wer immer nur Kummer teilt, verliet den Spaß an der Beziehung. Freund sein will gelernt sein, denke ich.

Verstehen, verzeihen, respektieren, vertrauen, Kompromisse eingehen...das alles lernen wir von unseren Eltern im Normalfall in der Kindheit. Das Entscheidende ist eigentlich die Fähigkeit, diese Dinge im richtigen Moment einzubringen und auf seinen Bauch zu hören, auch wenn das nicht immer der einfachste Weg ist. Wir Menschen haben verlernt, unseren Instinkten zu folgen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das mein Bauch immer Recht hatte, wenn es um Zwischenmenschlichkeit ging oder geht. Rationale Anschauungen unterliegen meist dem Modediktat, dem Schönheitsideal oder dem Ego, wenn man Angst hat, der Masse zu wider zu handeln. Dabei sind unsere Instinkte doch sehr verlässliche Partner! Ich würde mir wünschen, das mehr Menschen wieder auf ihren Bauch hören und sich nicht von Äußerlichkeiten blenden lassen. Ich weiß nicht, voher der Spruch stammt, aber ich habe ihn mir zu meinen wichtigsten Lebens"weisheiten" gemacht. "Schätze nie den Wert eines Menschen nach einer flücht'gen Stund. Oben sind bewegte Wellen, jedoch die Perle liegt am Grund." Und manchmal muss man eben über Jahre tauchen *zwinker*

LG shiny
Das Wort „Freund“
Kurz vorab: Wenn ich Freund schreibe, meine ich natürlich auch Freundin, aber diese Schrägstriche gehen mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven und ich würde sie mir und euch gerne ersparen.

Bei diesem Thread geht es nicht um erotische Freundschaften, sondern um Menschen, die man eben irgendwann als Freund erkennt und als solchen in sein Leben integriert.

Mit dem Wort Freund bzw. Freundin gehe ich extrem sparsam um. Man kann noch so nett sein und auch über einen gewissen Zeitraum viel Zeit mit mir verbringen – es macht mir einen Menschen deswegen nicht zum Freund. Bislang war das bei mir eine ziemlich einfache Geschichte. Ich war mir einfach irgendwann der Tatsache bewusst, dass dieser Mensch inzwischen mein Freund ist – aber wie gesagt, äußerst selten.

Eigentlich ist es ja egal, welche Bezeichnung man für einen Menschen hat. Sie sind im eigenen Leben und man geht so oder so mit ihnen um. Trotzdem beschäftigt mich dieses Wort seit kurzem. Das liegt daran, dass es einen Menschen in meinem Leben gibt, der seit Jahren „eigentlich“ mein Freund ist. Und trotzdem weigere ich mich innerlich, dieses Wort zu verwenden. Als mir das auffiel, begann ich, auf seine eigene Wortwahl zu achten (er hat einen extrem großen Bekanntenkreis). Da gibt es „liebe“ „gute“ Bekannte, „liebe“, gute“ Freundinnen, Freunde, Freundinnen… kurzum, er hat so alles Mögliche. Wir kennen uns seit mehr als 10 Jahren, haben zusammengerechnet viele hundert Stunden Telefonate hinter uns, zogen nächtelang um Häuser oder verbrachten redend oder schweigend ganze Nächte mit einer Flasche Wein auf Sofas, Aussichtspunkten oder Dächern. Wir dachten sogar schon darüber nach, uns gegenseitige Vollmachten zu erteilen, wenn es um Krankheiten oder Sterbefälle gehen sollte. Ich beobachtete also. Vor wenigen Wochen waren wir unterwegs und beim Verlassen des Lokals zog er mich ziemlich schnell aus der Tür weil eine ehemalige (Beziehungs)Freundin an der Bar stand, die er nicht sehen wollte, wie er mir kurz danach erzählte. Es würde ihn nerven, wie sie ihn ausfragen würde. Und da das genau in mein Thema passte, fragte ich ihn, als was er mich denn dann deklariert hätte. Inzwischen bin ich mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, ich war „eine liebe Bekannte“. Da musste ich wirklich lachen.

Zwei Wochen später fragte ich ihn am Telefon danach und er kam ziemlich ins Schleudern mit seinen ganzen Begrifflichkeiten.

Heute dagegen kam mein „bester“ Freund vorbei; nach vier Jahren fast vollständiger Stille zwischen uns. In diesen vier Jahren gab es vielleicht fünf kurze Kontakte. Aber dennoch wird er immer mein bester Freund bleiben. Und obwohl er es nicht gerne ausspricht, weiß ich, dass ich einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben bin.

Wie ist das bei euch?

Was erhebt einen Menschen aus dem Kreis der Bekannten zum Freund? Ist es die Dauer? Das Vertrauen? Wie geht ihr mit diesem Wort um?
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