Museen - Mein Ausflugstip II
Das Wahrzeichen von Prag - Karlovy Most,oder auch Karlsbrücke genannt kennt Jeder. Die Karlsbrücke verbindet die sogn. Altstadt mit der Kleinseite.
Was nur wenige wissen, das eine der ältesten Brücken Prags eine Vorgängerin hatte. Die Judithbrücke.
Bis dahin konnte die Moldau nur mit dem Schiff überquert werden. Mit dem Bau der Brücke gelangten nun Mensch und Ware schneller auf die andere Seite.
An dieser Stelle muss ich gestehen das ich aus der Erinnerung schreibe und nicht mit korrekten Fakten und Zahlen dienen kann. Die angefragten Informationen aus Prag sind auf dem Coronaweg verschwunden. Das Museum ist geschlossen.
Also: nördlich der Karlsbrücke befand sich die Judithbrücke. Ein kleiner freigehaltener Platz auf der altstätter Seite erinnert daran. Und genau darunter, befindet sich das Karlsbrücken - Museeum. Zugegeben dafür das es ein nicht unwesentliches und wirklich sehenswertes Museum ist, ist es sehr schwer zu finden und selbst als ich davor stand, war ich mir nicht sich weil primär ein Bootsanleger und ein Café ausgewiesen sind.
Man steigt eine schmale Treppe hinab, diese Kellerstiegen sind so Typisch für Prag da das eigentliche Straßenniveau früher viel niedriger lag.
Am Ende der Treppe gelangt man in ein Foyer das eher an ein Hotel oder Theater erinnert und durch seine Säulen, Vertäfelungen den alten Gemälden fasziniert.
Das Museum wird von einer aktuellen Ausgrabung dominiert. Sie zeigt die Statuette einer Frau.
In diesem Jahr (2020) zum Gedenken an den 1100. Jahrestag der Ermordung der heiligen Ludmilla, der ersten böhmischen sowie slawischen Heiligen, der Großmutter des zukünftigen hl. Wenzels, die hier in Prag sehr verehrt wird. Es finden sich Reliquien und Zeitdokumente dieser Zeit.
Zurück zum eigentlichen Grund meines Besuches.
Die Judithbrücke war in Folge eines Hochwassers zerstört und durch einen einfachen schmalen, unsicheren Holzsteg ersetzt worden. Dieser erfüllte nicht die neuen Anforderungen, etwa schnelle Truppenverlegungen auf die andere Moldauseite.
Und so begann unter Kaiser Karl der Bau einer neuen, größeren und breitere Brücke.
Im Keller also auf dem nieveau des Flussbettes kann man noch die original erhaltenen Fundamente der Karlsbrücke bestaunen.
In den folgenden Räumen sieht man Modelle zu den baulichen Veränderungen, Modernisierungs- und Restaurierungsmaßnahmen bis in die heutige Zeit. Auch die Wegplatten auf denen ich schon vor über 30 Jahren ging sind heute schon wieder Geschichte. Erstaunt war ich über die Tatsache das man früher mit einer Pferde- Straßenbahn über die Karlsbrücke fuhr.
Doch zurück zum Anfang. Die Ausstellung zeigt detailliert im Model die unterschiedlichen Baustufen und vermittelt über die einzelnen Gewerke einen Eindruck von der ungeheuren Kraftanstrengung, eine so gewaltige Brücke zu bauen.
Von den ersten Holzpfählen, Senkkästen, Fundamentlegungen, Steinmetzarbeiten, Bogenmodel, Tretkränen bis zu den fertigen Brückenbögen und den Türmen.
Die folgenden Bilder sind Ausschnitte eines großen Panoramamodels.