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Museen - Mein Ausflugstip II

*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Museen - Mein Ausflugstip II
Das Wahrzeichen von Prag - Karlovy Most,
oder auch Karlsbrücke genannt kennt Jeder. Die Karlsbrücke verbindet die sogn. Altstadt mit der Kleinseite.

Was nur wenige wissen, das eine der ältesten Brücken Prags eine Vorgängerin hatte. Die Judithbrücke.
Bis dahin konnte die Moldau nur mit dem Schiff überquert werden. Mit dem Bau der Brücke gelangten nun Mensch und Ware schneller auf die andere Seite.

An dieser Stelle muss ich gestehen das ich aus der Erinnerung schreibe und nicht mit korrekten Fakten und Zahlen dienen kann. Die angefragten Informationen aus Prag sind auf dem Coronaweg verschwunden. Das Museum ist geschlossen.

Also: *tipp* nördlich der Karlsbrücke befand sich die Judithbrücke. Ein kleiner freigehaltener Platz auf der altstätter Seite erinnert daran. Und genau darunter, befindet sich das Karlsbrücken - Museeum. Zugegeben dafür das es ein nicht unwesentliches und wirklich sehenswertes Museum ist, ist es sehr schwer zu finden und selbst als ich davor stand, war ich mir nicht sich weil primär ein Bootsanleger und ein Café ausgewiesen sind.

Man steigt eine schmale Treppe hinab, diese Kellerstiegen sind so Typisch für Prag da das eigentliche Straßenniveau früher viel niedriger lag.
Am Ende der Treppe gelangt man in ein Foyer das eher an ein Hotel oder Theater erinnert und durch seine Säulen, Vertäfelungen den alten Gemälden fasziniert.

Das Museum wird von einer aktuellen Ausgrabung dominiert. Sie zeigt die Statuette einer Frau.
In diesem Jahr (2020) zum Gedenken an den 1100. Jahrestag der Ermordung der heiligen Ludmilla, der ersten böhmischen sowie slawischen Heiligen, der Großmutter des zukünftigen hl. Wenzels, die hier in Prag sehr verehrt wird. Es finden sich Reliquien und Zeitdokumente dieser Zeit.

Zurück zum eigentlichen Grund meines Besuches.
Die Judithbrücke war in Folge eines Hochwassers zerstört und durch einen einfachen schmalen, unsicheren Holzsteg ersetzt worden. Dieser erfüllte nicht die neuen Anforderungen, etwa schnelle Truppenverlegungen auf die andere Moldauseite.
Und so begann unter Kaiser Karl der Bau einer neuen, größeren und breitere Brücke.

Im Keller also auf dem nieveau des Flussbettes kann man noch die original erhaltenen Fundamente der Karlsbrücke bestaunen.
In den folgenden Räumen sieht man Modelle zu den baulichen Veränderungen, Modernisierungs- und Restaurierungsmaßnahmen bis in die heutige Zeit. Auch die Wegplatten auf denen ich schon vor über 30 Jahren ging sind heute schon wieder Geschichte. Erstaunt war ich über die Tatsache das man früher mit einer Pferde- Straßenbahn über die Karlsbrücke fuhr.

Doch zurück zum Anfang. Die Ausstellung zeigt detailliert im Model die unterschiedlichen Baustufen und vermittelt über die einzelnen Gewerke einen Eindruck von der ungeheuren Kraftanstrengung, eine so gewaltige Brücke zu bauen.

Von den ersten Holzpfählen, Senkkästen, Fundamentlegungen, Steinmetzarbeiten, Bogenmodel, Tretkränen bis zu den fertigen Brückenbögen und den Türmen.
Die folgenden Bilder sind Ausschnitte eines großen Panoramamodels.
Die original Fundamente
Das größte liebevoll hergerichtete Modell.
Vorn die Judithbrücke, die vom Hochwasser zerstört war, hinten Bau der Karlsbrücke.
Die Brückenmodel werden gezimmert
Mit Muskelkraft betriebene Pfahlramme im Vordergrund. Das Wasserrad dahinter, treibt eine Pumpe an um das Grundwasser aus den Senkkästen zu Pumpen.
Mit der Pferde Straßenbahn über die Karlsbrücke. Im Hintergrund verschiedene Schiffsmodelle aus der Dampfschifffahrt.
Tia die I. von hinten und Karl der IV.
In der Lücke zwischen gotischem Turm und Gallerie, verlief der Zugang zur Judithbrücke.
Wie immer ein mehr als beeindruckender Ausflugstipp unseres fleißigen Mitglieds!
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Brückenheiliger
Nachtrag
Wenn man über die Karlsbrücke geht, sieht man die vielen Figuren und Figurengruppen, die alle unmittelbar mit der Landes und Stadtgeschichte zu tun haben.

Eine der Figuren ist Johannes Nepomuk. Da sich die Figuren alle Ähnlich sehen, kann man sie nur an dem erkennen, was sie in den Händen halten oder am Körper tragen. (Attribute)
Johannes Nepomuk ist der einzige männliche Heilige dessen Heiligenschein mit Sternen verziert dargestellt wird.

Als Johannes Welflin oder Wolfflin im westböhmischen Pomuk bei Pilsen um 1350 geboren
gest. † 20. März 1393 in Prag, war ein böhmischer Priester und Märtyrer. Er wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. Nepomuk gilt als Brückenheiliger und Patron des Beichtgeheimnisses.

Kurz zum Hintergrund. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen König und Kirche, sowie der Verteilung von Ämtern und Privilegien.
Es wurden in Abwesenheit des Königs Ämter neu Besetzt. So das der König seine Einspruchsfrist nicht wahren konnte.
Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung wurde Johannes von Pomuk zusammen mit anderen erzbischöflichen Beamten verhaftet und gefoltert, während dem Erzbischof selbst die Flucht gelang. Als ranghöchster, seiner Herkunft nach aber unbedeutendster Bischofsvertreter wurde Johannes von Nepomuk schließlich von der Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertränkt.

Sein Leichnam ist heut in der Wenzelkathedrale auf dem Hrad, in einem Hochgrab aufgebahrt.
Das silberne Kunstwerk wiegt mehrere Tonnen und ist wirklich beeindruckend.

Um die Stelle zu markieren, aber wohl auch um die Statue vor Beschädigungen zu beschützen wurde eine Gedenkstätte auf der Karlsbrücke eingerichtet.
Gedenkstätte für Jan Nepomuk auf der Karlsbrücke
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Hier eine Auflistung aller Figuren auf der Karlsbrücke.

https://www.kafka-prag.de/pr … %20kniet%20Maria%20Magdalena.
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin in der Sommerpause
Aber ...
Das Filmmuseum "Kinder von Golzow" hat seine Türen wieder für Besucher geöffnet.
(Fr.- So. 11-16 Uhr)
Im Sommer vor 60 Jahren war Drehbeginn. Das Thema der Ausstellung trägt den Titel des ersten Films. "Wenn ich erst zur Schule geh"

Leider sind und bleiben alle Veranstaltungen abgesagt und es ist ungewiss ob es eine Lange Filmnacht geben wird. Vielleicht schafft das Fernsehen ja Abhilfe. Sollte es Sendetermine geben, werde ich sie online Stellen.

*wink*

"Wenn ich erst zur Schule geh" auf Youtube.de


*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Kloster Chorin
Das Kloster Chorin ist eine ehemalige gotische Zisterzienserabtei ca. sechs Kilometer nördlich von Eberswalde. Es wurde 1258 von askanischen Markgrafen gegründet und hatte weitreichende Bedeutung am nördlichen Rand des Einflussbereichs der Askanier an der Grenze zu den Slawen.
Nach der Säkularisation 1542 war das Kloster dem Verfall preis gegeben und wurde von den Siedlern als Steinbruch benutzt.

Chorin ist vor allem durch seine Sommer - Freiluftkonzerte Bekannt geworden, die schon in der DDR zu einem festen Bestandteil der Musikkultur wurde. Eine Tradition, die sich bis heute Erhalten hat und der Region zahlreiche Besucher beschert.

Infos unter ---> https://www.kloster-chorin.org

Das Kloster als hist. Bauwerk ist ohne frage ein Kultur historischer und architektonischer Schatz. Schade das nur die Events Priorität genießen und nicht das Bauwerk.

Der Kloster interessierte Besucher bleibt mit vielen Fragen zurück. Einen Lageplan und Erklärungen gibt es nicht. Dafür prangen hier und da lustige QR Codes an den Wänden oder Schautafeln. Die in Wuchtigkeit und technischem Aufwand dem Inhalt nicht gerecht werden.
Gezeigt Werden Exponate deren direkten Bezug man sich jedoch erst mühsam erlesen muss und dann bleiben so viele Fragen offen.
Das Leben, Schaffen und Wirken der Zisterzienser scheint nur eine unbedeutende Rolle zu spielen. Die große Überschrift ist Schinkel gewidmet man möchte glauben er hätte das Kloster gebaut.
Ziegelsteine, ohne weitere Erklärung oder Bezug zum Kloster oder etwaigen Restaurierungsarbeiten, machen wenig Lust länger als nötig vor den Vitrinen zu verweilen.

Wie die Räume genutzt wurden, wie sie ausgestattet waren, bleibt der Fantasie der Besucher überlassen.
Für jemanden der Kloster in echt erlebt hat, eine beschämende Vorstellung!
Denn es ist ja nicht so, dass es das Wissen um Zisterzienser oder dem Klosteralltag nicht gibt.
Ob Küche, Refektorium oder Kapitelsaal sie alle werden für Events benutzt und sind mit dem entsprechenden Mobiliar und Technik voll gestopft. Spätestens in der Klosterkirche wird klar wo hier die Prioritäten liegen.

Nach einer Stunde bin ich mit Allem durch und beschließe noch einen Spaziergang um den Amtsee zu machen.
Trotz Sonnenbrand und Mückenstichen alles in allem ein schöner Ausflug.
Und jetzt die Bilder
Ruine der Klostermühle vor den Klostermauern
von li. Brauhaus, Küche, hinten Klosterkirche, ganz re. Wärmestube und Toiletten
Küche mit Herd. Hier wurde über offenem Feuer gekocht. Im Abzug hingen Wurst und Schinken.
Teil des Kreuzgangs im Konversenflügel.
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Kloster Chorin
Der Bilder II. Teil
Das "neue" Refektorium vermutlich war das alte schon früh zerstört oder zu klein geworden.
Verziertes Fenster im Refektorium
Das Hauptschiff der Klosterkirche
Durchblick vom Klausurgang zur Klosterkirche
Evangelische Kapelle
Der Innenhof
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Kloster Chorin
Bilder III. Teil
Außenansicht des Kirchenchores
Friedhof
Am Amtsee
Gotische Fassade der Klosterkirche
Rückblick und Abschied
*******sima Frau
2.540 Beiträge
Danke, @*******ter, es ist immer eine große Freude, Deine Schilderungen zu lesen und die Fotos zu genießen!
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
*knicks*
Ganz großes Kino. herzlichen Dank an unser fleißigstes Gruppenmitglied!
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Vielleicht kommen ja noch ein paar kühle Sommertage. Meine Ausflugsliste hat einen Rückstau. *lol*
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Der Oybin
Mystisch, romantisch, Sagenhaft ...

In Anlehnung an den aktuellen Urlaubsthread möchte ich euch auf einen Rundgang auf den Oybin einladen


Ausführliche Informationen ---> https://www.sachsen-erkunden.de/berg-oybin-burg-klosterruine/

Vom Bahnhof gelangt man etwa in 15 min an den Fuß des Berges und passiert dabei die kleine Bergkirche von 1734.

Über ausgespülte und teilweise durch ersetzte Sandsteintreppen geht es nun steil bergan.
vorbei an der Ritterschlucht, dem Duellfelsen, den Burgtoren, der Zisterne am Jungfernsprung, der Burgruine zur Klosterruine über den Friedhof.

Um die Übersicht nicht zu verlieren hat man einen Lageplan mit empfohlener Laufroute auf die Eintrittkarte gedruckt. Hier sind die einzelnen Stationen nummeriert und beschrieben.
Lebendig wird das ganze durch die vielen Sagen die es rund um den Oybin zu erzählen gibt und von denen ich als Kind nie genug bekommen konnte. Sie hier wieder zu geben würde aber den Ramen sprengen.
Viele der Sagen haben einen wahren Kern. Armut, Rechtschaffenheit und Gottesfürchtigkeit haben diese Region über Jahrhunderte geprägt. Das spiegelt sich in den Traditionen und den Liedern wieder die auch jenseits der Grenzen gesungen werden.

Wer den Oybin besucht, sollte diese Geschichten kennen und sich verführen lassen als Protagonist daran teil zu haben.

In diesem Zusammenhang sei auch an den Flugzeugabsturz von 1972 in Berlin Schönefeld erinnert. https://de.wikipedia.org/wik … von_K%C3%B6nigs_Wusterhausen

https://www.google.com/searc … h16BAgjEAE#imgrc=MKlzuDf3WSM

Dazu später noch eine Anmerkung.
Jetzt die Bilder.
Aufstieg
In der Bergkirche
Hier habe ich schon als Kind gestanden und gestaunt
In den Kassettenbildern ist die gesamte Bibelgeschichte gemalt. Jedes Bild ein Kunstwerk!
Sagenhaft, die Ritterschlucht.
Eingravierte Schwerter im Fels erinnern an blutige Kämpfe am Duellfelsen.
Restauriertes Tor mit Brücke
Der Jungfernsprung. Sie wollte ihn nicht zum Manne nehmen und sprang in den Tod.
Von der "Rosstreppe" ist heute nichts mehr zu sehen. Touristenfreundlich zu betoniert.
Amts- und Wohnhaus
Keller des Amtshauses
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Berg Oybin II. Teil
Das Kaiserhaus verfügte über eine Heißluftheizung!
Die Klosterruine (erbaut um 1100) schon vor dem Kloster und der Burg, siedelten hier Menschen.
und plötzlich steht die Zeit still.
Seitenraum am Ende des Kreuzgangs
Das Bibliotheksfenster. (von Caspar David Friedrich in Öl verewigt, wohl das berühmteste Fenster der Welt.)
Der Kreuzgang unten, die Klausur oben (es fehlt der Fußboden)
Der hist. Bergfriedhof. Hier wird der 3 Oybiner gedacht, die 1972 beim Flugzeugabsturz ums leben kamen.
Der Berggasthof. Links Gedenktafel vor der großen Zisterne. Die meisten dürften beim lesen der Tafel verunglückt sein.
Blick zurück. Die Klosterkirche ist selbst als Ruine beeindruckend groß.
und jeder Stein einzeln da rauf getragen!
Ursprünglich war die Kirche in den Fels gehauen. Wegen der Feuchtigkeit, meißelte man sie frei.
Blick vom Jungfernsprung auf den Ort
... und es gibt noch so viel mehr zu sehen. Wegen eines schweren Gewitters Abbruch der Tour.
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Berg Oybin III. Teil

Hier mal ein paar historische Aufnahmen zum Vergleich.
Der Duellfelsen
Die Schneiderstube
Die Schneiderstube ist heute Touristeninformation. Die moderne Lösung in Glas und Beton ist geschmackssache.
Der Kreuzgang im Winter 79
Beeindruckend und absolut vorbildlich engagiert stellt uns das fleißige Mitglied ihre Reiseberichte hier vor, ein- und ausdrucksvoll mit sehr schönen Bildern. Stellvertretend für das Modteam und wohl alle Mitglieder spreche ich heute mal ein Riesenlob für die zahlreichen großartigen Reiseberichte aus!

Herzlichen Dank, liebe Tia!
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
*danke* *knicks*
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Schiffshebewerk Niederfinow
Eins vorweg. Es ist nicht das Einzige. Es ist nicht das Größte aber es ist das Älteste im dienst befindliche Schiffshebewerk mit Gegengewichtsprinzip.

Das Schiffshebewerk Niederfinow gehört zu den Beliebtesten und bekanntesten Ausflugszielen in der Näheren Berliner Umgebung. Knapp 60 Km entfernt liegt es sozusagen vor der Haustür und war schon Ziel von Klassenfahrten und Radtouren.

Der Bau des neuen Schiffshebewerks um des es ganz plötzlich still geworden war, ist der eigentliche Grund meines Besuche nach 21 Jahren. Ernüchternd die Feststellung das das Neue voraussichtlich erst ab Oktober zu besichtigen sein wird.

Gleich vor Weg ein paar Zahlen.

• Bau des Finowkanals unter Friedrich dem Großen im Jahre 1743
• Erweiterung und Einweihung des "Großschiffartsweges" Oder-Havel- Kanal durch Kaiser Wilhelm den II. am 17. Juni 1914
• Der Höhenunterschied von 38 Metern wurde in 5 Staustufen (Schleusen) überwunden.
• 1906 lagen mit dem Kanalbau schon erste Pläne für ein Senkrecht- Hebewerk vor
• 1924- 1926 Anfertigung eines funktionsfähigen Modells im Maßstab 1:5
• 1926 Baubeginn
• 1927 und 1928 Fertigstellung des oberen und unteren Vorhafens
• 1928 beginn und Fertigstellung des Grundbaus
• 1933 Fertigstellung
• Erprobung bis 1934
• Baukosten insgesamt: 27,5 Mio. RM

Das Hebewerk funktioniert nach folgenden Prinzip.
Ein Wasser gefüllter Trog kann Schiffe bis 1000t aufnehmen. (Das Gewicht bleibt wegen der Wasserverdrängung immer gleich.)
An Seilen und über Umlenkrollen hängen entsprechende Gegengewichte. 4 Elektromotoren mit je 55 Kw, die über Wellen mit einander verbunden sind um einen synchronen Hub zu ermöglichen, sind ausreichend um den Trog an Zahnstangen gerade zu mit spielerischer Leichtigkeit in die Höhe zu befördern. Um Wasserverluste aus zu gleichen kann der Trog auf jeder Höhe über ein Drucksystem bewässert werden.
Ein spielerischer Nebeneffekt ist ein Springbrunnen, der wenn er in Betrieb ist, die Funktionstüchtigkeit des Systems anzeigt.
Um ev. Schieflagen oder gar einen Absturz zu verhindern wird der Trog mit 4 gigantischen Spindeln in der Waage gehalten.

Diese kann man sich als Model in der vorgelagerten Ausstellung ansehen. Sehenswert ist die Ausstellung für jeden Erstbesucher vor allem wenn man mit der Binnenschiffart nicht so vertraut ist. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung in Bildern, die gigantische Kraftanstrengung beim Bau des "Alten" Schiffshebewerkes aber auch die Probleme die es beim bau des Neuen Hebewerkes zu lösen galt.

Ein Modell des Neuen Hebewerkes zeigt die Funktion aber auch konstruktive Unterschiede auch wenn das Funktionsprinzip sich nicht geändert hat.
Das neue Hebewerk soll lediglich die neuen großen Containerschiffe aufnehmen. Das Alte wird dann aber noch für Ausflugsdampfer und Sportboote zur Verfügung stehen.

Nach dem Besuch der Ausstellung beginne ich meinen Rundgang und den Aufsteig zur Aussichtsplattform.

Und nun die Bilder
Zhalen rund um das Hebewerk auf einen Blick
Schiffsmodelle in der Ausstellung wecken das Spielkind in mir
Die Baustelle des "Alten" Hebewerkes li. rechts die 5 Staustufen die es zu ersetzen galt. Weil das Schleusen Zeitaufwendig und mühsam war.
li. das Alte Hebewerk, in der Mitte der Neubau. Ganz rechts ist noch die erste der allersten Staustufe zu sehen.
Funktionsmodell des neuen Schiffshebewerkes
Altes und neues Hebewerk. Der moderne Bau ist auch wegen der Farben gewöhnungsbedürftig.
Die Schiffe fahren von unten rechts ein und oben links wieder heraus und umgekehrt.
Wir schauen uns jetzt das alte Schiffshebewerk an. Einfahrt unten. Das Tor ist zu.
Diese gigantischen Stahlseile halten den Trog (unten) die Gegengewichte sind gerade oben.
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Schiffshebewerk Niederfinow II. Teil
Hinter den Trägern laufen die senkrechten Spindeln, sowie die Antriebe der Tore. Ganz rechts die gigantischen Fahrradketten die ebenfalls Teil des Antriebs und Sicherheitssystems sind.
Da oben in der Wanne überqueren die Schiffe die Straße wie über eine Brücke.
Einfach nur Beeindruckend. Li. unten ist der Toraufzug. Er wird separat angetrieben und gesichert.
Blick von der Straße ins Innere. Das vordere Tor ist zu. Das Hintere wird gerade für die Einfahrt eines Schiffes geöffnet.
Durchblick zum Neuen Hebewerk. Der Zugang ist leider versperrt.
Die Ausmaße lassen sich auf diesem Bild nur erahnen. Aufstieg zum oberen Vorhafen.
Jetzt ist das Ausflugsschiff in den Trog gefahren.
Die Fundamente der Pfeiler reichen 4 Meter tief in den Boden.
Der obere Vorhafen. Das Tor hinten kann im Havariefall und für Wartungsarbeiten geschlossen werden. Damit wird ein Leerlaufen des Kanals verhindert. Die Schiffe liegen dahinter in Warteposition bis sie grünes Licht bekommen.
Da die Schubeinheiten eines Verbandes keinen eigenen Antrieb haben, wurden sie früher mit solchen Treidellocks aus dem Trog und wieder hinein gezogen. (heut über elektrische Seilwinden) In den Vorhäfen werden sie wieder zusammengesetzt.
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Schiffshebewerk Niederfinow III. und letzter Teil
Der Ausflugsdampfer kommt fast zeitgleich mit mir oben an.
Blick über das schöne Brandenburger Land.
Blick auf die unteren Vorhäfen. Links neu, rechts alt. Die Berge sind schon Polen.
Oben angekommen. DerAusflugsdampfer und eine Yacht warten auf das Signal zur Ausfahrt. Das Tor (hinten) ist noch geschlossen.
Das Tor ist offen, die Schiffe fahren aus dem Trog. Ein Sportboot wartet auf Erlaubnis zur Einfahrt. Berufsschiffe müssen Länge und Gewicht angeben. Danach erhalten sie eine Zuweisungsnummer und eine Position.
Noch mal ein Blick auf das neue Hebewerk.
Die Treidellock aus der Nähe
Hier noch mal die gigantischen Gegengewichte. Ist der Trog oben, sind die Gewichte unten.
Gewichte und Trog kreuzen ihre Wege
Gewichte oben, Trog unten
Der Springbrunnen. Unscheinbar aber Teil des Sicherheitssystems.
Der Trog ist sicher unten verriegelt, die Gewichte hängen in der Luft. Das Boot fährt in den untere Vorhafen aus.
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Abschließend noch
der Vergleich Alt gegen Neu in Zahlen.

Ich hoffe wie immer, dass euch mein Bericht gefallen hat, mit Lust auf einen Besuch in der Region. Ganz in der Nähe, das Zisterzienser Kloster Chorin, dass dieses Jahr nach Corona wieder mit seiner Konzertreihe in den Choriner Sommer startet.

*knicks*
Größenvergleich linke Spalte neues Hebewerk, rechts altes Hebewerk
Ein richtig toller Beitrag, der weit mehr als nur einen Klick verdient. Danke, dass du uns damit bereichert hast!!!
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
*knicks*
*******ter Frau
5.110 Beiträge
Themenersteller 
Heute 26.07.22 auf SWR "Eisenbahn Romantik" ein Bericht über das Schiffshebewerk Niederfinow. Vielleicht kann man das noch auf You Tube sehen.
****42 Mann
4.929 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Schiffshebewerk kenne ich aus persönlicher Besichtigung. Als Ingenieur geht einem das Herz auf, wenn man die perfekte Konstruktion und die geniale Ausnutzung der Schwerkraft sieht.
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