Reine Sakralbauten haben ja als Objekt ...
... eine Funktion. Sie stehen für Reichtum, Größe und Macht und sind weithin sichtbar.
Beindruckend sind dann so Mutterhäuser wie das der Mormonen in Salt Lake City oder Tempel wie der in Freiberg/ sa.
Mich beeindrucken aber eher Bauwerke der Romanik und Gotik. Sie müssen nicht zwingend groß sein.
Oft bestimmen Lage und Zweck darüber ob sie mir gefallen.
Kleine Bergkirchen ziehen mich dabei genauso an wie winzige in Fels geschlagene Kapellen. Die Gottesfürchtigkeit und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.
Als Beispiel sei hier die Loretta in Prag genannt.
Ein barocker Bau bei dem an Zierrat nicht gespart wurde mit einem Glockenspiel das zu jeder vollen Stunde seine Melodie über die Mala Strana erklingen lässt. In den 4 Ecken sowohl an den Längsseiten des mit einem quadratischen Innenhof gebauten Komplexes befindet sich ein Altarraum am anderen. Jeder einem anderen Geistlichen oder Schutzheiligen gewidmet. Nur zu besonderen Anlässen werden die mit Schmucktoren verschlossenen Gebetsnischen geöffnet. Aber auch wer spontan von dem Bedürfnis befallen wird beten zu wollen, dem stehen alte Gebets- und Beichtbänke zum niederknien zur Verfügung.
Der touristische Höhepunkt ist eine winzige mit unzähligen, geschnitzten Engeln verzierte kleine Kirche in der auch Gottesdienste abgehalten werden. In ihr befindet dich die "Schwarze Madonna" . Zu besonderen Anlässen wird sie mal in einem prunkvollem Gewand und mal "nackt" wie sie der Künstler schuf präsentiert.
Die eigentliche Loretta, die aus der Bibel, steht im Innenhof und ist optisch weit von dem entfernt was die Bibel beschreibt. Ich hätte sie fast übersehen. Sie fristet ein trauriges Dasein und bedarf einer dringenden Restaurierung. Da ich innen nicht fotografieren durfte nur eine Außenansicht.
Die Loretta von der Straßenseite mit dem Glockenturm. In den oberen Etagen befinden sich Ausstellungsräume.