Going Back
Der Song von Phil Collins Going Back hat mich heute zu diesem Thread inspiriert.Song Text Übersetzung:
Ich denke ich werde zu der Sache zurückgehen,
die ich so gut in meiner Jugend gelernt habe.
Ich glaube ich werde zu all den Tagen zurückkehren,
als ich noch jung genug war die Wahrheit zu kennen.
Jetzt gibt es keine Spiele mehr, nur um
die Zeit verstreichen zu lassen.
Keine elektrischen Züge und keine Bäume zum klettern.
Jung zu denken und älter zu werden ist keine Sünde
und ich kann das Spiel des Lebens spielen um zu gewinnen.
Ich kann mich an die Zeit erinnern als ich mich
nicht schämte einen Freund zu erreichen.
Und ich glaube jetzt habe ich eine Menge mehr
zum Ausborgen habe als nur meine Spielsachen.

Es gibt jetzt mehr zu tun als nur mein Segelboot
beim dahingleiten zu beobachten und
jeder Tag kann mein magisches Paradies sein.
Ich kann mit meinen Ängsten Verstecken spielen
und meine Tage leben anstatt meine Jahre zu zählen.
Lass die Anderen über die wahre Realität debatieren.
Ich würde lieber meine Welt sehen wie sie einst war.
Ein kleines bisschen Mut ist alles was uns fehlt.
Also fang mich wenn du kannst, denn ich gehe zurück.
Ich gehe zurück, sitze nicht nur herum,
gehe davon. Ja, ich gehe zurück,
zurück in meine Jugend.
Komm schon, fang mich, denn ich gehe zurück.
Ich gehe zurück...
Über Musikgeschmack lässt sich selbstverständlich streiten und pragmatisch denkende Männer werden dieses jetzt als "Gefühlsduselei" beschreiben. Frauen ticken da meist etwas anders. Aber darum geht es mir hier nicht.
Als ich heute nach sehr langer Zeit mal wieder diesen Song gehört habe, ist mir klar geworden, dass man im Prozess des Älter werden auch vieles verdrängt, was in der Jugend und in den Jahren danach wirklich "GUT" war. Das Leben hat uns in vielen Dingen abgehärtet, Schicksalsschläge, berufliche Herausforderungen, Erfolge und Misserfolge, Beziehungen, Krankheiten und vieles mehr.
Es ist nicht mehr "IN", Gefühle zu zeigen. Es wird schnell so dargestellt, als würde man diese dem Partner oder Freunden aufdrängen, um damit eventuell gewisse Ziele zu erreichen.
Durch unsere Welt, die gerade sowieso extrem auf dem Kopf steht, haben sich gravierende Bindungsängste aufgetan. Verständlich und durchaus nachvollziehbar; es ist ein gewisser Selbstschutz. "Lass nicht zuviel von Dir raus, dann kann Dich auch keiner verletzen". Vertrauen ist ein starkes Schwert und sollte nur sehr achtsam vergeben werden, davon bin ich überzeugt.
Damit wir psychisch und physisch gesund bleiben, ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, sich auch zu erlauben die Seele mal baumeln zu lassen und sich diesen "Gefühlsduseleien" hinzugeben. Ich stelle dann fest, dass es mir doch sehr gut geht und ich einfach mal den Kopf frei bekommen habe und wieder weiß, wo ich stehe gefühlsmäßig und überhaupt. Es fällt mir danach viel leichter, wieder mal zuzuhören und vor allen Dingen zu begreifen, was andere Menschen bewegt, weil ich mit mir im Reinen bin.
Ein Zustand, den ich sehr erstrebenswert empfinde.
Wie ist das bei euch ? Schämt ihr euch Gefühle zu zeigen ? Macht ihr das nur unter euch aus, im stillen Kämmerchen oder besteht die Möglichkeit Gefühle auch beim Partner oder Freunden rauszulassen ohne aufdringlich zu wirken?