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Geltungsbedürfnis eine Sucht??

Geltungsbedürfnis eine Sucht??
Das Geltungsbedürfnis hat eine physische Kompinente (neurobiologisch).

"Neurobiologische Studien zeigen, dass nichts das Motivationssystem so sehr aktiviert, wie von anderen gesehen und anerkannt zu werden."
Quelle: Zitat Medizinprofessor Joachim Bauer

Soziale Anerkennung wirkt wie eine Droge. Es macht uns glücklich und wir fühlen uns stark.
Es hebt unser Selbstwertgefühl. Wir sind dynamischer und strahlen das auch aus und wirken auf andere Menschen vertrauenserweckend und somit anerkennenswert.

Aber leider bekommen wir statt dessen immer mehr Gegenwind, im Beruf, in der Beziehung und im gesamten sozialen Umfeld.

Man braucht nur die Nachrichten verfolgen, um festzustellen, wie häufig Standpunkte und Meinungen verändert werden, nur um in gehobenen Positionen nicht abgesetzt zu werden und diese Position zu halten, damit die Anerkennung und dieses Gesehen werden, erhalten bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, greift man oftmals auch schamlos zu unlauteren Mitteln, wie Unwahrheiten bei Fakten und toxischen Theorien, die alles in Frage stellen. Die Quintessenz ist, man durchschaut das Prozedere und der Mensch wird schlichtweg ausgetauscht. Genau dieses kommt in allen sozialen Bereichen unseres Lebens immer wieder vor. Aufgrund der Digitalisierung wird uns dies immer deutlicher vor Augen geführt.

Was macht dieser Umstand persönlich mit uns ??
Ich hab mein ganzes Leben lang Anerkennung nur zu sehr kleinem Teil im Beruf gesucht, deshalb hat mich das alles nicht angefochten. Mir sind andere Dinge viel wichtiger (auch bei der "Beurteilung" anderer Menschen und ihrer Qualitäten) als beruflicher Erfolg oder Status. Deshalb war es für mich nie ein Problem, weitgehend authentisch zu bleiben. Und genau dafür ernte ich jetzt umso mehr Anerkennung, im Beruf und privat....
****42 Mann
4.930 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich sehe in meinem weiteren Umfeld das Phänomen auch, dass eine Anerkennung im Beruf und im direkten sozialen Miteinander immer weniger wird. Nicht umsonst präsentiert sich nicht nur die Jugend in den sozialen Medien. Man sieht es hier auch überall. Clicks und Follower sind die neue Droge für das Belohnungssystem. Das ist ziemlich arm, weil man genau das durch einen unüberlegten Post riskiert.
Nichts ist aus meiner Sicht verwerflich daran sich über deinen Beruf zu definieren. Beruf=Berufung war aber leider einmal. Wer sich über seinen Beruf resp. Job definiert wird heute sofort Opfer von Ausbeutung, Ausnutzung, Stress bis zum Burnout und u.U. Mobbing. Und trotzdem fehlt die Anerkennung. Beim ersten Fehler oder Krankheit merken viele was alles Gerede davor Wert war. Fachkräfte werden nicht mehr gehalten, sondern aus Kostengründen heißt es "Reisende soll man nicht aufhalten". Coole Menschverachtung, gepaart mit Dummheit, aber die Basis z.B. des angeblichen deutschen Fachkräftemangels.
Ich als Unternehmer agiere anders. Nicht zuletzt, weil ich Fachkräfte beschäftige, die da "draußen" nicht einfach mal rumlaufen. Diese hält man nicht ausschließlich mit Geld. Ganz im Gegenteil. Trotz alledem rate ich jedem, den Job nur als Teil der Selbstbestätigung zu sehen. Man braucht sie, um jeden Tag wieder in die Firma zu rennen. Ich persönlich brauche das als Unternehmer noch mehr. Ergo habe ich eine Passion, eine Vision und hole mir bei erfolgreichen Projekten meine Anerkennung und gleichzeitig die für meine Mitarbeiter. Eines sollte jeder wissen, Geld erzeugt keine ehrliche Anerkennung, sondern nur falsche Freunde.

Ich muss auch eines sagen, dass meine Leidenschaft BDSM eine ganz andere Form von Anerkennung und Stärkung des Selbstwertgefühls erzeugt, die man im Alltag so kaum erreicht. Das liegt weniger an den Praktiken oder dem Machtspiel, sondern an der Offenheit wie man mit Gefühlen umgeht, dies formuliert, offenbart und auslebt.
****sso Mann
1.659 Beiträge
Soziale Anerkennung wirkt wie eine Droge. Es macht uns glücklich und wir fühlen uns stark.
Es hebt unser Selbstwertgefühl. Wir sind dynamischer und strahlen das auch aus und wirken auf andere Menschen vertrauenserweckend und somit anerkennenswert.

Aber leider bekommen wir statt dessen immer mehr Gegenwind, im Beruf, in der Beziehung und im gesamten sozialen Umfeld.


Geltungsbedürfnis und streben nach Anerkennung sind für mich zwei Paar Schuhe.
Die meisten Menschen streben nach Anerkennung. Diese muss ich nicht zwangsläufig im Beruf finden.
Ich kann sie zum Bsp. In der Familie als gelebtes Vorbild finden, im Sportverein als RealPlayer, oder aber auch in einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Das verbinde ich mit streben nach Anerkennung

Dieses selbst zur Schau stellen als Infloenza ist eher dem Ego geschuldet und den Geltungsdrang sich im Mittelpunkt zu stellen.

Für mich liegen Welten dazwischen.
Ich muss eine Anerkennung nicht über Konsum, Geld, materiellen Erfolg, Statussymbole, Einschaltquoten definieren.
Zitat von ****sso:
Soziale Anerkennung wirkt wie eine Droge. Es macht uns glücklich und wir fühlen uns stark.
Es hebt unser Selbstwertgefühl. Wir sind dynamischer und strahlen das auch aus und wirken auf andere Menschen vertrauenserweckend und somit anerkennenswert.

Aber leider bekommen wir statt dessen immer mehr Gegenwind, im Beruf, in der Beziehung und im gesamten sozialen Umfeld.


Geltungsbedürfnis und streben nach Anerkennung sind für mich zwei Paar Schuhe.
Die meisten Menschen streben nach Anerkennung. Diese muss ich nicht zwangsläufig im Beruf finden.
Ich kann sie zum Bsp. In der Familie als gelebtes Vorbild finden, im Sportverein als RealPlayer, oder aber auch in einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Das verbinde ich mit streben nach Anerkennung

Dieses selbst zur Schau stellen als Infloenza ist eher dem Ego geschuldet und den Geltungsdrang sich im Mittelpunkt zu stellen.

Für mich liegen Welten dazwischen.
Ich muss eine Anerkennung nicht über Konsum, Geld, materiellen Erfolg, Statussymbole, Einschaltquoten definieren.

Wird dieses Geltungsbedürfnis immer stärker, wird es zur Geltungssucht. Gemeint ist damit der übersteigerte Wunsch nach Anerkennung, Beachtung, Respekt, Ansehen oder Ruhm. So sehe ich es.

Das sind meiner Meinung nach Menschen mit sehr wenig Selbstbewusstsein und die würden alles dafür tun, um durch Anerkennung, wo auch immer im Mittelpunkt zu stehen.

Das braucht nicht explizit im Beruf zu sein.
****sso Mann
1.659 Beiträge
Wird dieses Geltungsbedürfnis immer stärker, wird es zur Geltungssucht. Gemeint ist damit der übersteigerte Wunsch nach Anerkennung, Beachtung, Respekt, Ansehen oder Ruhm. So sehe ich es.

Das sind meiner Meinung nach Menschen mit sehr wenig Selbstbewusstsein und die würden alles dafür tun, um durch Anerkennung, wo auch immer im Mittelpunkt zu stehen.

Das braucht nicht explizit im Beruf zu sein.



Da sind wir aber bei ,,der Stofffreien-Sucht" bzw. einer Störung, so wie Kaufsucht, Spielsucht.

Es müssen nicht nur Menschen mit sehr geringen Selbstbewustsein davon betroffen sein. Süchtig nach Glück sein , oder Narzisten können diese Sucht auch sehr schnell erfüllen. Da müsste ich den Link dazu nochmal suchen.
@****sso

Das stimmt. Es kann durchaus zur Sucht werden.

Das Miteinander mit solchen Menschen kann sehr belastend für einen selbst sein. Ich habe das selbst in meinem beruflichen Umfeld als auch privat bei meiner Schwester erlebt.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
ich sehe dieses Problem ...
als Teil unserer Gesellschaft. Was mit ein Grund ist, warum es sich so gut etablieren konnte.

Das es dabei selten (eigentlich nie), ehrlich zu geht, wird dabei wohlwollend ignoriert.
Unsere täglichen Lügen gib uns heute. Und niemand kann daran etwas schlimmes finden. Wird doch ständig propagiert, dass Lügen gesellschaftsfähig ja sogar notwendig, also normal wäre.
Nur desshalb sind Fb, Instergramm und Co so erfolgreich.

Die eigentliche Frage ist doch: Warum schaffen es nur so wenige Menschen sich davon zu distanzieren?

Ich stelle im selben Kontext fest, dass sich zwar immer mehr Menschen mitteilen wollen, aber sich gleichzeitig immer weniger für den Gegenüber interessieren.
Kommunikation wird zur Einbahnstraße. Eine Antwort ist nicht erwünscht.

Der Wert eines Menschen wird an der Zahl seiner Follower gemessen.
Kritische Stimmen werden über brüllt. Das macht Spaß. Das verbindet.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
Ich frage mich ...
ob den Betroffenen ihre Geltungssucht bewusst ist?
Keine Frage, darauf angesprochen, würden sie das Offensichtliche leugnen.

Da habe ich ein ganz böses Erlebnis. In den 90er Jahren war sexueller Missbrauch das alles beherrschende Thema. Ich befand mich noch im Praktikum als sich eine Berufskollegin in den Kopf gesetzt hatte, einen sexuellen Missbrauch in einer Familie auf zu decken (und dafür Ruhm und Ehre ein zu heimsen???)

Eine ganz unsaubere Geschichte, an deren Ende eine Ehe geschieden und zwei Kinder ins Heim gekommen sind. Ohne Konsequenzen für diese Kollegin.

Eine ganz andere Geschichte ist mir selber passiert. Eine Frau sprach mich im Einkaufscenter an. Sie könne mir bei häuslicher Gewalt helfen. Sie war nicht davon ab zu bringen und interpretierte mein Leugnen als typisches Verhalten von Opfern.

Eine ganz lange und wirklich unschöne Geschichte, wo Geltungssucht im Gewand der Hilfsbereitschaft daher kam. Erst nachdem eine Polizistin "die Spuren der häuslichen Gewalt" als Folge einer kürzlich erfolgten Zahn OP bestätigte. Ließ diese Frau von mir ab.

Ich finde es gut, dass es aufmerksame Menschen gibt. Es ist auch traurig, dass es so etwas wie den weißen Ring oder das weiße Kreuz überhaupt geben muss.

Aber Menschen mit Geltungs- oder Profilierungssucht, sind definitiv ungeeignet für diesen Job.
*****021 Frau
1.165 Beiträge
Das Thema ist sehr vielschichtig, und die Frage nach dem Warum geht vielleicht tiefer, als man auf den ersten Blick denkt.
Mehr Schein als Sein ist doch allgegenwärtig, nur: Woher sollen die Menschen ihre Werte nehmen?

Die vielleicht einzige früher einigende Institution, die Kirche, existiert als Wertemaßstab praktisch nicht mehr und hat zudem alles unternommen, um sich und ihre moralische Kompetenz abzuschaffen (sexuelle Gewalt gegen Kinder….).
Schulen: Leider empfinden die wenigsten Lehrer ihren Beruf als ethische Bildungsaufgabe, die Lehrpläne sind verstaubt und realitätsfern: Die ausführliche Beschäftigung mit den punischen Kriegen (vor 2000 Jahren!) vermitteln keine Kompetenz zur Bewältigung der Gegenwart.
Also tritt die Orientierung an der Peergroup immer mehr in den Vordergrund. Dort zählen eben die Likes, dort regiert ein Mainstream, der durch Hörensagen, nicht durch Fakten dominiert wird, wir sehen die Ergebnisse überall in sog. Randgruppen, die auch vor Anwendung von Gewalt nicht zurückschrecken, ja sogar „das System“, also unsere Demokratie, für die anderen Ortes so erbittert gekämpft wird, abschaffen wollen.
Hinzu kommt die ausschließliche Orientierung am Geld, die nicht hinterfragt wird. Da muss der Nachbar mit einem noch grösseren Auto, etc., übertrumpft werden, ein letztlich sinnloser, oft lebenslang anhaltender Geltungsdrang, der das Individuum daran hindert, sich mal Fragen nach den wirklich wichtigen Dingen im Leben zu stellen - und zudem unsere Umwelt zerstört.
Hinzu kommt - sorry - das besonders bei Männern anzutreffende Imponiergehabe (Autos, Sport, Luxusgüter), wodurch auch der Frage nach dem Sinn des Lebens ausgewichen wird.
Übermäßigen und inadäquaten Geltungsdrang zeigt aber auch derjenige, der überall als Querulant auftritt, jede Regung seiner Umgebung mit Drohungen, Mahnungen und Prozessen überzieht.

Mir fehlt es bei all diesen gesellschaftlichen Phänomenen an der Urteilsfähigkeit zum rechten Maß der Dinge UND an Mut und Rückgrat, ggf. sich öfter mal dem Gruppendruck entgegenzustemmen.
Tut man dies, wird man entweder aus der Gruppe ausgeschlossen - oder man nimmt erstaunt zur Kenntnis, dass man vielen stummen Mitläufern plötzlich „aus der Seele spricht“, den Versuch ist es also mindestens wert!
@*****021

Danke für diesen Beitrag. Für mich genau auf den Punkt gebracht.

Man muss wieder lernen, sich dem Gruppendruck entgegen zu stemmen. Respektvoll aber konsequent.
*****021 Frau
1.165 Beiträge
@*****una: Dafür muss man aber auch eine eigene Verortung in einem Wertesystem haben….
*******ter Frau
5.117 Beiträge
Eben, und es ist nicht allein der Kirche Schuld hier versagt zu haben.
Es sind ganz Andere die im großen Stil moralische Monumente gestürmt und zerstört haben. Und nicht selten begegnen mir im Alltag Menschen die lachend Werte und Moral in Frage stellen und ganz stolz auf ihr "hoch Philosophisches" Weltverständnis sind.

Mache mit und profitiere (vielleicht) davon, ist die große Botschaft für die keiner der Teilnehmer eine 2. Aufforderung braucht.
Und jeder der Teilnehmer will den anderen glauben machen er hätte nur Vorteile davon.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Die richtige Wirkung auf andere Menschen ist wie in vielen Bereichen die goldene Mitte zwischen zwei negativen Extremen.
Das eine Extrem ist es, sein ganzes Handeln so auszurichten, dass man möglichst viel Lob und Anerkennung erntet. Damit schafft man sich eher oberflächliche Freunde und erweckt Erwartungen, die man nicht immer erfüllen kann.
Das andere Extrem ist ein eigenbrötlerisches Verhalten, sich nie darum zu scheren, wie man auf andere wirkt. Das ist in gewissem Sinne asozial und man macht sich damit nicht viele Freunde. Auch gute Ideen kann man damit nur schwer verwirklichen.
Die modernen Medien (z.B. ein Forum wie dieses) ermöglichen in einem bisher nie dagewesenen Maß die Selbstdarstellung nach außen und die Versuchung und der Sog, da zu übertreiben ist groß, ebenso wie die Abhängigkeit von Zustimmung und Beifall.
Wichtig ist dabei die Selbstbeobachtung, kritisch die die eigene Selbstdarstellung zu hinterfragen und zu erforschen, was Anerkennung und Ablehnung mit einem macht.
Besonders dann, wenn man bei anderen ein übermäßiges Geltungsbedürfnis, Angeberei oder Besserwisserei feststellt, ist es ganz heilsam, bei sich selbst nachzuschaeun, ob es da nicht ähnliche Tendenzen gibt.
*****021 Frau
1.165 Beiträge
@*******ter: Die Haltung der Kirche in Bezug auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist aus meiner Sicht aber ganz besonders destruktiv, da gerade die Kirche sich anmaßt, auf Einhaltung von Regeln zu pochen, die tief in das Leben von Hläubigen eingreifen, sei es das Verbot von Abtreibungen oder Sex vor der Ehe.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern, die ihr gerade zur Bildung von moralischen Kriterien anvertraut wurden, stellt für mich eines der krassesten Verbrechen dar, was geradezu zu einer Erosion jeglichen moralischen Empfindens führt. So als sei ein Polizist Dieb oder Mörder.
Diese Aufweichung von moralischen Kriterien bewirkt eben auch, dass sich viele Menschen aus Geltungsdrang nur noch den profansten Betätigungen zuwenden, Geld und Güter quasi zu neuen Götzen werden, durch deren Erwerb sie sich über Andere erheben wollen.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
@**n, "DIE" Kirche!
Das sind einzelne Menschen, die ihre Macht- Positionen missbrauchen. PUNKT!

Würde ich als gelernte Ostfrau, DIE Kapitalisten, oder DIE Wessis schreiben, wüsste ich wer sich als erste darüber beklagt.

Missbrauch findet überall dort statt, wo sich die Gelegenheit dazu bietet.
In Krippen, Kindergärten, Schulen, Heimen, Krankenhäusern im Sport sogar in Hollywood. Das zahlreich beschlagnahmte Kinder pornographische Bildmaterial stammt ganz sicher nicht von DER Kirche. Polizisten sind auch (nur) Menschen. Sie können Mörder und Vergewaltiger sein, schlagen Ehefrauen, und missbrauchen Kinder. Sie per se zu vertrauensvollen Gutmenschen zu stilisieren ist naiv und falsch. Nicht gegen Richter, Polizisten o.ä. Berufsgruppen zu ermitteln empfinde ich als eine ebenso große wie fahrlässige Pflichtverletzung von Berufskollegen und dem Staat als oberste Institution.

Als ich meine zweite berufliche Karriere begann, arbeitete ich in einer Stiftung. In einer Schule für schwerst- mehrfach- geschädigte Kinder. Eine Aufgabe die keiner machen will und die man großzügig der Kirche überlässt. Auf diese Menschen, vom Hausmeister, Erzieher, über Lehrer, Ärzte, bis zum Pfarrer mit dem Finger zu zeigen, ist einfach nur unfair. Die geleistete Arbeit im Verständnis von Christlichkeit und Barmherzigkeit, verdient es mindestens genauso pauschal gewürdigt zu werden.

Ja, im Namen von Irgendwem werden Kriege geführt und gerechtfertigt.
Macht das das tägliche Unrecht durch Vertreter des Kapitals ungeschehen oder weniger schlimm???
Wurden die Kriege der letzten 75 Jahre wegen religiöser Ansichten geführt oder aus politischen und wirtschaftlichen Überzeugungen?
Macht das diese Kriegsverbrechen weniger schlimm?

Dank mal drüber nach bevor du wieder mit deinen Pauschalverurteilungen um dich schlägst.
*****021 Frau
1.165 Beiträge
@*******ter: Funde den Ton Deines Kommentars einfach nur ärgerlich, aber vermutlich war das ja bezweckt…. Dem möchte ich nichts mehr hinzufügen.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
@**n, dass ist auch besser so, sonst rutscht dir noch sowas wie "Ostpropaganda" raus.

Im übrigen finden Verbrechen nicht nur dort statt wohin politisch korrekter Journalismus die Aufmerksamkeit lenkt.
Bitte zurück zum freundlichen Umgang.

Heute komme ich nach totaler Arbeitsüberlastung (ohne Geltungssucht) endlich dazu, mich auch mal einzubringen:

Geltungsbedürfnis und das Streben nach Anerkennung trenne ich tatsächlich. Anerkennung eigener Leistungen sind für mich die Antwort auf das Streben, sein Handeln bestmöglich für den Anderen auszuführen. Mache ich etwas schlampig oder gar falsch, zeigt fehlende Anerkennung klar auf dass es besser gemacht werden kann und muss. Allerdings habe ich in meiner Kindheit tatsächlich stets unter fehlender Anerkennung gelitten- egal wie sehrt ich mich anstrengte. Die Standardaussage meines Vaters war stets "Soll ich dich dafür etwa auch noch loben?"

Die Geltungssucht erkenne ich vor allem bei Menschen, die nicht wahrhaben wollen wer und was sie sind. Bei Männern ist es oft die fehlende Körpergröße (nicht einzelner Körperteile), was schon bei Napoleon zu beobachten war und sich bis heute beim Russischen Diktator fortsetzt.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
Immer zu wenig!
Ich denke, dass es zeitlebens, rückblickend, immer zu wenig Anerkennung gegeben haben wird. Auch über die Art und Weise wie diese zu geschehen hätte, wird immer hinter der Realität zu rück bleiben.

Anerkennung zu erhalten, setzt die Fähigkeit vor aus, Leistungen anerkennen, würdigen zu können.
Dabei ist es nicht unwichtig ob der Anerkennende bekennt, nicht in der Lage wäre diese Leistung zu erbringen oder sie nicht anerkennt, weil er deren Wert von seiner Position aus nicht erkennen kann.

In einer Zeit wo es wichtiger ist WER etwas sagt, aber weniger wichtig ist was gesagt wird, bekommt Anerkennung einen sehr Inflationären Beigeschmack.

Wenn ich deine Leistung würdige, musst du auch meine Leistung würdigen. Leute die ich nicht kenne, nicht mag, bekommen keine Würdigung. Also erfolgen Anerkennungen immer innerhalb einer Kommunikationsblase. Weshalb sie für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbar sind.

Oder: Wenn eine Würdigung Teil eines pädagogischen Konzeptes ist, bleibt Sie hinter der Leistung eines lernschwachen Schülers, der unverhältnismäßig mehr Zeit aufwenden muss, um ein, sein bestes Ergebnis zu erzielen, immer zurück.
Die Leistung wird als ungenügend bewertet. Weil nur das Ergebnis verglichen wird.

Kann ein Arbeiter einen Produktionsengpass durch Mehrarbeit ausgleichen, so wird er die Lohnfortzahlung im Ergebnis nicht als würdigende Anerkennung verstehen. Während man einen Vorschlag in der Vorstandsetage mit einem 5 Stelligen Beitrag honoriert.

Geltungssucht, empfinde ich als Charakterschwäche, die zu weilen krankhafte Züge annehmen kann.
Dazu gehört um jeden Preis mitreden, und auf Grund früher erbrachter Leistungen (tatsächliche oder erlogene) ein Generalbonus erwartet wird.

Beispiel: Jemand arbeitet auf einem bestimmten Fachgebiet, welches in der Öffentlichkeit (verdienter/ unverdienter weise) Prestige genießt. Dinge bewertet, beurteilt, die er ganz offensichtlich nicht versteht. Ungehalten ist, weil ihm weder Applaus noch Anerkennung zu teil werden. Da seine Aussagen ohne Gewichtung sind und bleiben.

Oder; für mich völlig unverständlich, dass immer in den Medien präsent sein. Scheiß egal worüber die Leute reden, Hauptsache sie reden. Die Bildzeitung ist eine Zeitung mit der höchsten Auflage, gefolgt von den Bunten. *kopfklatsch*

Ich persönlich finde Fußball generell überbewertet. Kein Fußballspieler wird jemals von mir eine Würdigung seiner Leistung erfahren. Das gleiche gilt für überbezahlte Schauspieler die ich bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen würde.
Würdigungen zu erwarten, sich feiern zu lassen ... zählt für mich auf jeden Fall zu Geltungssucht. Die wenigen Bodenständigen Promis, fallen hinten runter. Bis es in den Nachrichten heißt: Ist gestern im Alter von ... gestorben.

... Und schauen wir uns doch nur mal Joy an.
Wer schreibt denn hier was im Forum und wer meldet sich mit ICH ICH ICH zu Wort? Ist doch haarsträubend was einem hier an lebenszentrierenden Erfahrungen um die Ohren geschlagen wird.

Ich bin dazu übergegangen im Forum nur noch die Überschriften zu lesen.
****42 Mann
4.930 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Gesellschaft und das untrennbar dazugehörige Wirtschaftssystem leben davon Leistungen anderer zu missachten. Das ist systemrelevant an 1.Stelle. Beide basieren darauf andere Menschen zu unterdrücken und auszubeuten. Unser Wohlstand basiert auf der massenhaften Missachtung anderer Menschen und deren Leistungen. Wir können also alle bei uns selbst anfangen zu überlegen, wie wir andere Menschen und deren Leistung achten. Wenn wir ehrlich wären, dann müssten wir auf das verzichten, was den meisten von uns am wichtigsten ist. Wohlstand und Sicherheit. Das ist eine unbequeme und bittere Erkenntnis, dass die angeblich beste Gesellschaftsordnung nicht ohne mindestens die gleichen Anzahl mieser Gesellschaftssysteme funktioniert. Worüber wir gerade nachdenken, ist das Gerangel um Anerkennung und die Geltungssucht in unserer behütenden Blase. Und seltsam ist auch, dass Anerkennung in unserer Gesellschaft offensichtlich nur noch monetär stattfindet oder erwartet wird. Das ist ethisch ganz schön arm.
****sso Mann
1.659 Beiträge
Zitat von *****una:
Geltungsbedürfnis eine Sucht??
Das Geltungsbedürfnis hat eine physische Kompinente (neurobiologisch).

"Neurobiologische Studien zeigen, dass nichts das Motivationssystem so sehr aktiviert, wie von anderen gesehen und anerkannt zu werden."
Quelle: Zitat Medizinprofessor Joachim Bauer

Soziale Anerkennung wirkt wie eine Droge. Es macht uns glücklich und wir fühlen uns stark.
Es hebt unser Selbstwertgefühl. Wir sind dynamischer und strahlen das auch aus und wirken auf andere Menschen vertrauenserweckend und somit anerkennenswert.

Aber leider bekommen wir statt dessen immer mehr Gegenwind, im Beruf, in der Beziehung und im gesamten sozialen Umfeld.

Man braucht nur die Nachrichten verfolgen, um festzustellen, wie häufig Standpunkte und Meinungen verändert werden, nur um in gehobenen Positionen nicht abgesetzt zu werden und diese Position zu halten, damit die Anerkennung und dieses Gesehen werden, erhalten bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, greift man oftmals auch schamlos zu unlauteren Mitteln, wie Unwahrheiten bei Fakten und toxischen Theorien, die alles in Frage stellen. Die Quintessenz ist, man durchschaut das Prozedere und der Mensch wird schlichtweg ausgetauscht. Genau dieses kommt in allen sozialen Bereichen unseres Lebens immer wieder vor. Aufgrund der Digitalisierung wird uns dies immer deutlicher vor Augen geführt.

Was macht dieser Umstand persönlich mit uns ??

Zu rück zum Thema: stecken hier nicht mehrere Fragen drin? Das eine war ob Geltungsbedürfniss eine Sucht ist.

Nein, kann es aber werden, wenn diese übersteigert wird. Definition Sucht...ganz grob, ohne Google, meine Sicht, wenn alles auf eins ausgerichtet ist und nur dieses Gefühl im Fordergrund steht, welches absolut befriedigt werden muss, um das Glücksgefühl des Moments Rechnung zutragen, dem hat sich alles andere unterzuordnen, Drogensucht, Kaufsucht,...usw. Sucht ist eine Krankheit.

Das Streben nach Annerkennung alleine ist keine Sucht, sondern km Wesen des Menschen begründet.

Anerkennung können wir uns in vielen Bereichen suchen.

Die Quintessenz ist, man durchschaut das Prozedere und der Mensch wird schlichtweg ausgetauscht.

Es gibt Leute die suchen ihre Anerkennung im Online- Spiel, weil sie es nicht woanders erfahren. Es ist keine Sucht, daraus kann eine Spielsucht werden weil sie dort anerkannt werden! ( wenn er gut ist wird er auch nicht ausgetauscht)

Mir kommt der Gedanke auf: Es geht eher um eine pers. Erkenntnis. Sich denArsch berufl. aufgerissen zu haben und nicht die ,,gehoffte" Anerkennung erhalten zu haben.
( Werte neutral)

Ich pers. suche meine Anerkennung auf vielen Ebenen.
Aber leider bekommen wir statt dessen immer mehr Gegenwind, im Beruf, in der Beziehung und im gesamten sozialen Umfeld.

Es hängt davon ab, wo und bei wenn wir durch was Anerkennung suchen
Zitat von ****sso:
Mir kommt der Gedanke auf: Es geht eher um eine pers. Erkenntnis. Sich denArsch berufl. aufgerissen zu haben und nicht die ,,gehoffte" Anerkennung erhalten zu haben.
( Werte neutral)

Meine persönliche Erkenntnis habe ich in dieser Hinsicht mit positiven und negativen Erfahrungen gemacht, nicht nur im Beruf sondern in sehr vielen Bereichen meines Lebens.

Allerdings geht es mir explizit um diese Ellbogen -Gesellschaft, die wir meines Empfindens nach, immer mehr geworden sind. Das wird in den Medien verglorifiziert und das bringt viele Leute und vor allen Dingen junge Leute dazu, sich minderwertig zu fühlen, wenn sie dieses oder jenes nicht erreichen.

Das ist eine gefährliche Tendenz, die sich da bemerkbar macht finde ich.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
Also zunächst mal dürfen die beiden Begrifflichkeiten nicht in einen Topf geworfen werden.
Das Bedürfnis nach Anerkennung ist ein soziales "Grundbedürfnis" nach Maslow.

Während Geltungsbedürfnis/ Geltungssucht schon vom Wortstamm her suggeriert das es sich im etwas abnormes handelt. Das auch mit dem Grundbedürfnis "Selbstverwirklichung" nicht zu erklären oder zu rechtfertigen ist.

Hier dazu ---> Der Begriff Napoleon-Komplex wurde von dem Psychologen Alfred Adler geprägt und bezeichnet das vermutete Verhalten, eine kleine Körpergröße durch von außen sichtbare Erfolge und Statussymbole zu kompensieren.
****sso Mann
1.659 Beiträge
Zitat von *******ter:
Also zunächst mal dürfen die beiden Begrifflichkeiten nicht in einen Topf geworfen werden.
Das Bedürfnis nach Anerkennung ist ein soziales "Grundbedürfnis" nach Maslow.

Während Geltungsbedürfnis/ Geltungssucht schon vom Wortstamm her suggeriert das es sich im etwas abnormes handelt. Das auch mit dem Grundbedürfnis "Selbstverwirklichung" nicht zu erklären oder zu rechtfertigen ist.

Hier dazu ---> Der Begriff Napoleon-Komplex wurde von dem Psychologen Alfred Adler geprägt und bezeichnet das vermutete Verhalten, eine kleine Körpergröße durch von außen sichtbare Erfolge und Statussymbole zu kompensieren.

Das Bedürfnis nach Geltung, würde ich gleichsetzen, wie streben nach Annerkennung, wenn das wirklich zwei unterschiedliche Sachen sind müsste ich mich noch mal schlau machen.

In den Wort Geltungssucht, steckt das Wort Sucht drin. Ein normales Geltungsbedürfnis würde ich erst einmal für normal deklarieren.
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