Sooo, ich hab mir das Hörspiel angehört und bin zugegeben von soviel Unwissenheit geradezu erschlagen.
In wie weit der Podcast zu dieser Gruppe passt - passen soll
Ich hoffe doch nicht!
Wer sich dabei ertappt sofort in das Gespräch mit einem "Aber" hinein zu grätschen, darf sich der beschriebenen Charaktere durchaus als zugehörig verstehen. Denn alle aufgezählten und erfundenen Persönlichkeiten verfolgen mit ihrem "Aber" allesamt edle Ziele. Ein Jedes für sich mit Alleinstellungsmerkmal und darum wichtig genug angehört zu werden.
Wer es als Berliner geschafft hat über die Eingangsbehauptung und der anschließenden Beweisführung hinaus das Gerät eingeschaltet zu lassen ohne die Sicht der Bayern auf die Berliner mit einem erneuten "Aber" in Frage und die eigene Meinung mit der "Fernsehturmsicht" Weltmännisch nieder zu werfen. Ist bereit sich dem rhetorischen Bombardement überaus amüsiert hin zu geben.
Dabei sind es die wortgewaltigen Ausschmückungen wie "Über-sonder- Spezialwissen" welche für den rhetorischen Totschlag so zwingend erforderlich sind um den nicht vorhandenen oder von Einseitigkeit geprägten "Bildungshintergrund" zu untermauern.
Oft ist diese Beweisführung gar nicht möglich und wird erstaunlicher Weise auch nie eingefordert. Das hier im Joy so typische Zitat: Zitat: Zitat: genügt um zu suggerieren ich habe immer 3x mehr Recht. Auch dann, wenn das Gesagte erst widerlegt wird um es anschließend mit eigenen Worten wiederzukäuen.
Eine Erfahrung die mich dazu bewog dem Forum nun doch endlich den Rücken zu kehren.
Also: An einem Punkt angelangt an dem man zu wissen glaubt, weil einem jene so auf das Trefflichste beschriebenen Charaktere so vertraut erscheinen, zappelig die eigenen Erfahrungen mit in die Waagschale werfend - ungeachtet der Tatsache das Radios als Gesprächspartner ungeeignet sind, erschöpft vom Kopfnicken, sich mit genau jenen "Missbrauchsopfern" identifizierend, die der Fachtermini und Techniki des Fachidioten nichts entgegen zu setzen haben, zu artig sind eine Ausrede zu erfinden, um aus dem Gespräch aus zu steigen, haben wie ich brav bis zum Ende durchgehalten.
Wer einmal eine Führung durch ein technisches Denkmal mitgemacht hat. Wird nicht an diesen "Wissenden" Menschen vorbei kommen, die bei jeder Gelegenheit dem Führer eine ganz wichtige Frage stellen müssen welche eigentlich gar keine ist, sondern nur suggeriert: Schau her ich bin ein ganzer Schlauer!
Und in jeder Führung hast du mindestens zwei von denen dabei. Die sich dann ihr Über- sonder-Spezialwissen gegenseitig bestätigen und sich berufen fühlen die durchaus ernsthaften Fragen 3. zu beantworten. Wobei die zur Erklärung so wesentlichen Details ausgespart werden. Der Fragende bleibt mit der Leere zurück und traut sich nicht die Frage weil unbeantwortet, zu wiederholen.
Dieser Podcast der mit seiner Fülle von Information erschlägt, hat mich in "Unwissenheit" zurücklassend, aber allem zum Trotz, auf das trefflichste unterhalten.
Wäre diese Unterhaltung eine Reale gewesen hätte man sich auf das Herzlichste verabschiedet und sich gegenseitig versichert, sich schon auf das nächste Mal zu freuen.
Danke für dieses bereichernde rhetorische Feuerwerk über Nichts!
Es hat mich an meinen Mentor erinnert der meine von der Prüfungskommission zur Überarbeitung zurückgewiesene Arbeit in den Händen hielt und schweigend eine gefühlte Ewigkeit das Deckblatt betrachtend eine unglaubliche Geschichte zu erzählen beginnt, auf deren Wahrheitsgehalt bestehend versichert: Genau so habe es sich zugetragen.
Am Ende kam es genau so! Meine Arbeit wurde nicht gelesen, der Inhalt nicht auf Richtigkeit bewertet oder gar als "Meilenstein" gelobt. Es ist nie um den Inhalt oder eine Aussage gegangen. Ging es nie! Es ging einzig nur um den Beweis das man "Gliedern" und "systemisch arbeiten" könne.
Die Schaffung eines abstrakten Netzwerkes aus Fakten, Querverweisen, Schlagwörtern und Zitaten welche sich durch weitere Verweise verknüpfen und von schräg nach Quer lesen lassen können muss. Als Fachliteratur den Wissenstand der Zeit aber nicht dem der Autorin widerspiegeln darf.
Genau darum geht es in diesem Podcast. Das beschriebene Phänomen, bei dem sich das Nichts um sich selbst dreht und sich mit "Also bin ich!" seine Existenz und Notwendigkeit selbst bestätigt.
Es geht bei Elternversammlungen tatsächlich nicht um zu lösende Probleme und Abwägung Vernunft geleiteter Argumentationen sondern darum sich mit seinen sich der Realität entziehenden Argumentationsergüssen gegen den sprachlosen und erschöpften Rest durch zu setzen.
Das ist der Anker der unser Gesellschaftsschiff im Kreis fahren und schließlich und schlussendlich untergehen lässt. Kein rein bayrisches Phänomen.
Danke