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Einsam unter Menschen

Einsam unter Menschen
kennt Ihr das Gefühl schon einmal einsam inmitten vieler Menschen gewesen zu sein. Ich meine jetzt nicht die Situation an sich z.B. im Urlaub unter vielen fremden Menschen sondern das Gefühl inmitten bekannter Menschen und dennoch fremd zu sein. Ein Gefühl dass nach einer Feier aufkommt, dabei gewesen zu sein aber nicht richtig. sprich das Gefühl dass die Menschen einen gar nicht wirklich kennen, nur oberflächlich, man mitgeredet hat, mitgelacht aber im Nachhinein spürt das man trotz der vielen Bekanntschaften ein einsamer Mensch ist? Vieleicht Fragen die aufkommen wie "Warum war ich eigentlich mit dabei" oder in der Familie, dass man dazu gehört rein verwandschaftlich aber trotzdem nicht wirklich.

lg Diana
***lc Mann
6 Beiträge
Hallo Diana,
ich kenne dieses Gefühl sehr gut und glaube es hat viel mit der eigenen Einstellung bzw. der aktuellen Stimmungslage zu tun. Je nachdem, was einen gerade innerlich bewegt.

Man ist zwar körperlich anwesend, hört zu und erzählt etwas. Aber zu einer echten/tiefsinnige Kommunikation, die wirklich interessant ist und einem was gibt, gehört aber mehr als nur Small-Talk.

Das ist aber auch nicht schlimm. Man kann nicht erwarten, dass alle Menschen so ticken und fühlen wie man selbst. Jeder ist halt anders, egal ob Verwandtschaft oder nicht. Die wirklichen Freunde, mit denen man auf einer Wellenlänge schwimmt und auf die man sich blind verlassen kann, muss man sich halt suchen.

LG *g*
*******sher Frau
38.866 Beiträge
ich kenne es nicht ..
es liegt wohl an meine eignende Persönlichkeit das ich
gerne auf Menschen zugehe und sie auch ansprechen.

ob es auf feiern ist oder Gesellschaften wo ich keine kenne ..
liegt es mit am Sternzeichen ?
ich kenne keine Widder die zurückhalten sind
Nein, das kenne ich überhaupt nicht.

Wenn ich mich auf eine Gesellschaft einlasse, sind da viele einzelne "Dus" und wenn ich nicht bereit bin von mir Gedanken und Einstellungen preiszugeben, wird auch nichts zurück kommen. Jedes "Du" ist in seiner Einzigartigkeit überaus wertvoll und das soll es auch merken und spüren. Alleinunterhaltung bietet nur das Kino.

Es geht eigentlich darum zu erkennen, dass jeder Mensch ein Individium ist mit seinen eigenen Meinungen, Sorgen, Bedenken und seinem eigenen Individualleben. Das ist unheimlich spannend und über den gemeinsamen Gedankenaustausch kann ich viel über mein "Du", die Menschen, die Meinungs- und Einstellungsentstehungen und für mein eigenes Leben lernen.

Gespräche sind Chancen, mich persönlich weiterentwickeln zu dürfen.
Ich kenne das auch,
aber nur von Gesellschaften, bei denen ich mich deplatziert fühle.

Die Gründe sind unterschiedlich. Hauptsächlich fühle ich mich bei ungeliebten Veranstaltungen so. Meist habe ich zu keinem sonstigen Anwesenden einen "Draht" gefunden; sei es aus mangelndem Interesse oder durch eine strenge Sitzordnung.

Mit einem interessanten Gesprächspartner sieht es ganz anders aus. Es besteht dann auch immer eine echte Gesprächsgrundlage. Reinen Small Talk hasse ich und sehe es als vergeudete Zeit an und Frust ist das Ergebnis.

...und trotzdem halte ich viel von dem passenden Gedicht, das ich unter "Kontakte" in meinem Profil habe.
*****oul Frau
289 Beiträge
Mir geht...
... es da ähnlich wie Venatoribus.

Ich tue mich da in größeren Runden, in denen es viel auf Small Talk ankommt, schwer. Dies ist nicht meine Welt. Ich tue mich auch schwer, Begeisterung für etwas vorzuheucheln, was nicht da ist. Meist betrachte ich das Ganze dann eher mit Distanz, von etwas Abseits. Ich wunder mich dann immer, wie auf einmal Menschen in diesen Runden von Thematiken begeistert sind, die sie vorher noch abgelehnt haben...nur um mitzureden und vorne dran zu sein.

Allerdings habe ich es auch schon erlebt, dass sich in größeren Runden durchaus auch Menschen entdecken lassen, mit denen mehr als Small Talk möglich ist. Es kommt eben immer auf die Menschen selber drauf an.
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
liebe diana
ich entdeckte deinen strang durch zufall und sage DANKE dafür! ein interessantes thema.


mir ging das oft so, wenn ich meinen EX in seinen elitären R.Club begleitete, ich war zwar körperlich anwesend, als schmückendes beiwerk, aber wirklich interessiert hat sich niemand für meine belange.

es war eine einzige bühne, die leute spielten ihre rollen perfekt und taten nach außen so, als sei man eine aufeinander eingeschworene gemeinschaft, eine große familie, in der jeder für den anderen einsteht.
bussi rechts, bussi links, umarmungen waren die begrüßungen. toll, anfangs glaubte ich an diesen zauber und fühlte mich beschützt, aber eben doch einsam und unwichtig. ...dann kam der scheidungsgedanke, als erstes musste ich mir vom clubpräsidenten und dem vorstand anhören: "bei R. trennt man sich nicht, man bleibt zusammen." KEINER fragte ernsthaft nach, ob er helfen könne, sie glaubten allen ernstes, ich würde mich fügen und nachdem ich klar signalisierte, dass ich die ehe beende, ließen sie mich als nestbeschmutzer fallen und nahmen die neue frau an der seite meines EX mit einem lächeln und bussi bussi auf. thats real life!

also, liebe diana: ein klares JA auf deine frage, was die gesellschaftliche seite betrifft, innerhalb meiner familie hingegen fühle ich mich sehr wohl und gut aufgehoben.

liebe grüße von andrea *blume*
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
nachtrag
ich denke, dass es auch, wie schon erwähnt, auf die persönliche stimmung ankommt. wenn ich gut drauf bin, trage ich ein lächeln auf den lippen und so manch einer schaut freundlich zurück.
im fitness-studio ist es wirklich so, dass da lauter einzelkämpfer an den geräten sitzen und leicht verbissen ihre übungen absovieren. dort fühle ich mich fast UNSICHTBAR, ich bin zwar mitten drin im getümmel, aber werde kaum registriert, geschweige denn angesprochen.
es ist mir aber an vielen tagen durchaus recht, denn ich brauche nicht immer eine ansprache. vielleicht drückt das mein gesicht oder meine körperhaltung dann auch aus und schaut abweisend *gruebel*
ich fühle mich ja auch eher von einem gutgelaunten menschen angezogen. *g*
es liegt an uns, ob wir uns einsam fühlen, denke ich, es ist oft auch fehlendes selbstbewusstsein, das uns im wege steht, auf andere offen zuzugehen.

liebe grüße von andrea
Andrea
Solche Männer-Service.Clubs und -Bünde kenne ich auch aus persönlicher Erfahrng. *lach*

Ein Mal im Jahr die gemeinsame Weihnachtsfeier mit Gattin im keinen Schwarzen, goldbehangen und Bussi, Bussi. Der Tischschmuck ist meist von einer Behindertenorganisation gestellt und für die Mtnahme eines kleinen Kerzchens wird ein entsprechendes großzügiges Geldgeschenk dafür erwartet. *lach*

Wir haben es bisher so gehalten, dass wir Frauen uns zusammen gerudelt haben, gemeinsame Sozialprojekte schmiedeten und unter der Schirmherrschaft der Herren und deren freundlichen Unterstützungszusage auch durchgeführt haben: Kleider für die hier urlaubenden Tschernobyl-Kinder, Kontakt und Hilfe für die Winter-Aufenthalte auf Florida für die entsendeten Muskeldystrophiker - irgendwo finden wir Frauen auch unseren Mithilfeplatz.

Im Vorjahr hat sich unser 62-jähriger Ordinarius der Anatomie nach über 30-jähriger Ehe von seiner Frau für eine 23-Jährige scheiden lassen. Seine jüngste Tochter ist 25.... Es hat den Männern zwar ordentlich gefunzt, aber die Ex-Gattin bleibt nach so vielen Jahren selbstverständlich in unserer Damenrunde und ist eine meiner besten Freundinnen geblieben .... *lach*
wohl falsch erklärt
ich danke Euch erstmal für Eure Antworten aber ich hatte das Thema eigentlich völlig anders gemeint.

Ich meinte nicht gesellschaftliche Veranstaltungen, Meetings, starre Sitzordnungen und auch nicht das Problem nicht ins Gespräch zu kommen.Ich z.B. lerne sehr schnell und überall Leute kennen. Nein ich meinte das Alltagsleben sprich man hat Kontakte, beim einkaufen, in der Arbeit, im Internet, Emailbekannte, Nachbarn usw usw aber quasi keine Freunde, oder auch die Familie weiß nichts über einen. Immer nur Smalltalk, immer lächeln, vom Urlaub, Wetter, Blumen pflanzen etc. pepe erzählen aber daheim in seinen vier Räumen sitzt man und merkt man dass man völlig allein ist, es ruft niemand an, es kommt niemand zu Besuch. Das Gefühl meinte ich. Das man quasi zwei Gesichter hat, aber die Leute nur eines kennen. Das mann unter vielen Bekannten weilt, in vielen Vereinen unterwegs ist, sich mit vielen Menschen verabredet aber dennoch das Gefühl der Einsamkeit unter einem weilt weil das alles nur immer oberflächlich ist.


@****ea ja das stimmt, jeder will am iebsten gutgelaunte Menschen um sich haben, aber genau das meinte ich ja damit. Man hat eben mal Sorgen und Probleme und ist nicht immer top gut drauf und dann wird man uninteressant. Bei Einladungen zeigt man stets sein "erwartetes" Gesicht.

lg Diana
Hey...nachdenkliche Diana....
es ist wohl ein Phänomen heutiger Zeit das es so ist, wie es ist...

als ich vor geraumer Zeit in Miami verweilte fiel mir auf, das jeder, damit meine ich wirklich jeden und bei jeglicher Alltagsgelegenheit mich als Erstes frug: "Wie geht es ihnen?"...meist sogar ohne mich dabei anzusehen...
ich dachte nur, was gehts dich an wie´s mir geht, interessiert dich doch nicht wirklich...
diese scheinheilige, nett gemeinte Oberflächlichkeit ging mir derart auf den Zeiger, das ich schon spitz wie Nachbars Hund auf diese Floskel wartete...
doch ich fand sie an jeder Ecke...frei nach dem Motto:
The Show must go on....

Leider Gottes schwappen gerade die üblen Gewohnheiten nach Jahren der Zeitverschiebung irgendwann über den großen Teich zu uns...alles was von den Amys kommt ist angeblich schick....
meint man...

Die Coconisierung heutiger Zeit spinnt ihre Netze nach eigenen Regeln....
Es interessiert kaum noch was du fühlst, wie es dir geht...
Gemessen wird an Leistung oder (und das ist das Erbärmliche) was du hast, welchen Status du erfüllst...

Doch ich glaube es liegt in unserer Entscheidung diesen Trend zu durchbrechen...indem wir hinschauen und auf unseren Instinkt hören...

Fröhliche Ostergrüße
*******sher Frau
38.866 Beiträge
und wie gehts dir ...
ich finde es auch schlimm
aber ich lüge nicht mehr ..
meine antwort ist " das willst du nicht wirklich wissen"
damit gehst du den richtigen Weg....
und manchmal sagst du sogar, wie es dir wirklich geht....smile
*knuddel*
und das finde ich absolut stark...

*huhu*
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
" das willst du nicht wirklich wissen"


...ist auch schon zum Schlagwort geworden *snief*
bald wissen wir gar nichts mehr vom anderen...??!!?? hmmmm....


lg
Das ist ein sehr intersantes Thema, Diana.

Aber ich kann dir sagen: Du bist nicht allein. Mir geht es auch häufig so. Meist hab ich das Gefühl, mein Mann ist der einzige, der sich ehrlich für mich interessiert.
Es gibt nahezu keinen Menschen, den ich tatsächlich Freund nennen kann. Ein paar Bekanntschaften sind auf dem Weg dahin, aber meistens ist es am Ende doch nur oberflächlich.
Ich durfte das schon öfter schmerzvoll erfahren. Ich hoffe einfach, das ich irgendwann sowas wie einen "besten Freund/in" neben meinem Mann finde - denn auch zweisam ist man allein. (Ihm geht es nicht anders als mir)

"Wie geht's dir?" - jaja, wie oft erwischt man sich selbst, diese Floskel zu nutzen, ohne wirkliches Interesse zu haben.
"Das willst du nicht wissen" darauf zu antworten finde ich ehrlich gesagt etwas voreingenommen - manchmal sind die Menschen nämlich doch an einem interessiert - zu mindest für den Moment. Ich versuche mir anzugewöhnen darauf kompromisslos ehrlich zu antworten. Die Leute, die kein Interesse haben, fragen bei "mir gehts richtig scheiße" auch nicht genauer nach. Aber die überraschten Gesichter, wenn man mal ehrlich antwortet, sind doch erstaunlich.
Ich hab mich gerade gefragt, warum man eigentlich meistens einfach "mir gehts gut" antwortet. Ich denke, das hat einfach damit zu tun, was Andrea schon gesagt hat: Wir fühlen uns in Gesellschaft von gut gelaunten Menschen wohler. Und wie oft bekommt man den Rücken zugekehrt, wenn man zeigt, das es einem schlecht geht. Also: Maske auf, lächeln, dann hat man wenigstens etwas Gesellschaft und kann sich vielleicht etwas ablenken.

LG,
Mary
*******sher Frau
38.866 Beiträge
ne Fotograf ich sage wie es mir geht

ich wollte damit sagen, das ich nicht sage ok ganz gut
oder geht schon

nein ich sagen es geht mich gut oder schlecht
der Tag war scheiße oder so

die mich fragen müssen mit der Antwort zurechtkommen
auch wenn es oft sicher nicht so ausfällt wie sie sich das denken .

ich bin im Einzelhandel und verkaufe hinter der Theke das heißt ich muss aus beruflichen gründen mit sehr viel Menschen reden .

da wir eine sehr großen Stammkundenanteil haben
merkt man es schon schneller ob es den Menschen gut oder weniger gut geht .
Ich bin ein etwas extrovertierter Mensch und man merkt es mir sofort
an wenn es mir gut oder schlecht geht ..
Mary, ich glaube einfach: "Mir geht es gut" klingt für den Anderen unverbindlich, während bei: "Mir geht es schlecht" Hilfe und Unterstützung erwartet wird und wir dann oft mit der Hilfe an der eigenen Grenze landen oder der Andere eigentlich gar keine direkte Hilfe will, sondern sich nur einfach mal beklagen.

Aus der Praxis habe ich da eine sehr liebe Freundin in einer langjährigen Lebensgemeinschaft. Nur ihr Partner ist halt beruflich für seine Alarmanlagen immer untewegs, schaut gerne und oft zu tief ins Glas und hat sich gleich zwei Fix-Beziehungen nebenher angelacht, bei denen er zwischendurch wohnt. Eine ist Ärztin und möchte mit ihm gemeinsam ein Haus am Land kaufen. Meine Feundin solle zwecks Geldorganisation ihr Grundstück verkaufen und das Geld ihm schenken. Dafür darf sie dann ins Haus miteinziehen und für sie beide den Haushalt führen....

Die Zweite ist eine junge Hofratswitwe mit Haus, Swimmingpool und Garten und möchte ihn alleine. aber nicht heiraten, damit sie um ihre hohe Hofratswitwenpension nicht umfällt.

Die Freundin jammert, weil sie hat die Kocherei und Putzerei und manchmal seine inzwischen erwachsenen Töchter in der Wohnung, die ihr schlichtweg erklären: "Die Wohnung gehört dem Papa und nicht dir. Wenn dir etwas nicht passt, hau doch endlich ab."

Ich habe meiner Feundin empfohlen auszuziehen und für sie schon drei Wohnungen zu ihrem Preis und in ihrer Größe organisiert gehabt. Der Balkon in den Garten passte nicht, es sollte eine Loggia sein. Ein Wohnzimmer war zu klein, eine Wohnung mit 100 m zu weit weg von der Straßenbahn, bei einer passenden Wohnung kein Einkaufszentrum ums Eck.... letztlich passte alles, aber das Siedeln...... und warum solle sie nicht nach ihrer Meinung in dieser Wohnung bleiben, wo doch für sie alles optimal passt.....

Folglich höre ich mir die aktuellen Gruselgeschichten gerne an, aber helfen? Eigentlich will sie keine Hilfe und nur, dass alles so bleibt oder wieder wird, wie es einmal war. Vielleicht arbeitet sogar die Zeit für sie.... *lach*
Vielen Dank für Eure Antworten. Ja MaryundJack so ist das. Aber es gibt auch mal Themen bei denen man mit dem Partner auch nicht einig wird, gerade wenn es um die Kinder geht und man möchte gerne mal jemanden Außenstehenden um eine Meinung fragen. Das geht halt nicht. Das Theater geht weiter, man geht aus und hat Fun.

Mein Mann hat seine Fmailie, seine Freunde. So doof es klingt ich geh auf den Friedhof oder alleine spazieren und rede in Gedanken mit meinen Eltern.Schreibe Gedichte um es von de rSeele zu reden.

Manchmal komme ich selbst auf eine Lösung oder es geht mir dann einfach besser es "gesagt" zu haben. Aber niemand kann reale Menschen ersetzen.
Im Eingangstext ging es darum, sich als einsamer Mensch zu fühlen. Das ist auch mir nicht unbekannt. Allerdings ist es ein Gefühl für den Moment und kein Grundgefühl. Dafür ist man zum großen Teil selbst verantwortlich, wie ich finde. Es gibt immer die zwei Seiten, die eine Situation herstellen. Sich einsam fühlen, ist für mich nicht per se problematisch. Wenn es aber ein Problem ist, gibt es die eigene Beteiligung am Entstehen.

Small talk gehört zum Leben. Man kann mit den wenigsten Menschen eine Verbindung haben, in der man sich selbst in aller Tiefe wiederfindet. Man kann aber mit den meisten Menschen einen guten Kontakt haben, der aus small talks besteht und gerade deshalb gewinnbringend ist. Denn small talk ist mehr als das, was hier in den vergangenen Beiträgen anscheinend gemeint ist. Er ist eine einfache und angemessene Art des Austausches, bei dem alle Dinge, die für mich eine Rolle spielen, beteiligt sind: Respekt, Offenheit, Interesse, Zugewandtheit, Humor. Ich versuche, in jedem neuen Kontakt von diesen Dingen auszugehen und sie anzubieten. Ich merke doch selbst, mit wem ich es zu tun habe und kann leicht entscheiden, ob ich näher komme oder nicht. Den Ausstieg macht eben der small talk so leicht.
"Mir geht es gut" klingt für den Anderen unverbindlich, während bei: "Mir geht es schlecht" Hilfe und Unterstützung erwartet wird [...] oder der Andere eigentlich gar keine direkte Hilfe will, sondern sich nur einfach mal beklagen.

@****op:
Das ist sicherlich richtig; doch für uns liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Gerade ich (Jack) bin manchmal (und war früher noch mehr) ein "Mecker"-Mensch, der sich leicht längere Zeit mit Problemen, speziell auch zwischenmenschlicher Natur, beschäftigt. Allerdings versuche ich das immer früher zu merken, ein solches Problem angemessen für mich zu behandeln und dann weiter zu sehen.
Mir ist bei der Frage "Wie geht es dir?" wichtig, dass mein Gegenüber mich ganz wahrnimmt und ich ihm wichtig bin. Ich möchte diese Frage als potentielles Hilfsangebot verstehen können, sollte es mir einmal nicht gut gehen. Fehlt dieses, verliert diese Nachfrage für mich jeglichen Wert und wird zur Floskel.

Zurück zum Thema:
Ich kenne das Gefühl der Einsamkeit sehr gut. Ob in Schule oder Gemeinde, oft hatte ich das Gefühl nicht dazuzugehören und nur das Mindestmaß an Höflichkeit zugeteilt zu bekommen. Oft gab ich mir selbst die Schuld, fragte mich ob mit mir etwas nicht stimmt; was ich an mir ändern könnte. Auch hier liegt die Wahrheit zwischen schwarz und weiß - ohne meinen Charakter hier jetzt ausrollen zu wollen, kann ich soviel sagen: ich bin ein Mensch, der die Welt um sich kritisch hinterfragt (womit andere meist nur schwer zurecht kommen) und sehr ehrlich ist. Man hat mir oft nachgesagt (und tut es bis heute): du bist weit für dein Alter. Das soll jetzt keine arrogante Selbstdarstellung sein; wirklich nicht! Denn gerade unter den Folgen dieser Eigenschaften habe ich viel gelitten. Beispiel: Als Mary und ich vor 3 Jahren zusammengezogen sind, hatten wir in unserem direkten Freundes- und Bekanntenkreis niemanden in einer ähnlichen Situation (eigenes Geld verdienen, Haushalt schmeißen, Studium, etc.) - selbst meine deutlich älteren Arbeitskollegen lebten teilweise noch zu Hause und ließen ihre Wäsche von Mami machen. *zwinker*
Mittlerweile habe ich festgestellt (und Mary geht es im Prinzip genau so), dass ich mit Menschen, die ein wenig älter sind als ich, deutlich besser zurecht komme; allerdings nur sofern diese sich auf mich einlassen können ohne vordergründig mein körperliches Alter zu bedenken. In Foren wie diesem ist dies etwa möglich, da die geschriebenen Beiträge im Vordergrund stehen und das Profil dahinter einem bei Interesse Hintergrundinformationen zum Schreiber geben kann. Im real life ist es eher genau anders herum: Man betrachtet (gerade in Gruppen wie z.B. Gemeinden) sich erst das Äußere und die Basisinformationen (Alter, Beruf, usw.) und hat sich dann schon sein Bild über die entsprechende Person gemacht ohne erstmal einige Stunden intensiv mit ihr zu kommunizieren (das Äquivalent wären hier einige Dutzend Foreneinträge, die eine Person relativ gut charakterisieren können).

Er
Déjà-vu
An dieses recht nachdenkliche Thema musste ich während meines 14-tägigen Urlaubs immer wieder denken, denn es sollte bis zur Rückkehr beinahe das Leitmotivs meines geliebten Türkei-Aufenthaltes bleiben.

Ursache war, dass erstmals nach vielen Jahren mein bester Freund nicht mehr mitfahren durfte, weil ihm das seine neue Partnerin aus Eifersucht nicht „erlaubte“. Das haben wir beide respektiert, fanden es indes wenig hilfreich für die neue Beziehung.

Üblicherweise begannen wir den Urlaub immer bereits am recht kleinen Airport Nürnberg, der uns mit seiner überschaubaren Anlage herrlich ruhig empfängt, denn unsere Abendmaschine nach Antalya ist am Samstag die einzige überhaupt, die noch abgefertigt wird. Dort prallen wir nach dem wie immer heftigen Endspurt aufeinander und reden uns bei einem Weißbier erst mal den ganzen Stress von der Seele, bevor die 737 in den Nachthimmel steigt. Dieses Mal saß ich alleine auf einer Bank und begann das erste von 7 Büchern zu lesen.

Nach einiger Verspätung war ich morgens um vier noch am Airport Antalya, der sonst zur üblichen Ankunft um Mitternacht noch immer einem Taubenschlag gleicht. Dieses Mal war eine beinahe lähmende Ruhe. Und statt eines Transferbusses war ich der einzige Reisende für meine Zielregion und wurde in einem Minibus zum Hotel gebracht. Auch hier herrschte gespenstische Nachtruhe, und ich verschwand nahezu unbemerkt in diesem Koloss.

In den beiden folgenden Wochen war ich von vielen hundert, ja beinahe tausend Menschen umgeben und doch völlig alleine (bis auf den Volleyballsport). Fast jede Mahlzeit, am Strand, abends an der Bar. Ja, am Strand hatte ich wie all die Jahre immer eine zweite Liege mit ans Wasser gezogen- in der sinnlosen Idee, mein Freund würde doch noch hinzustoßen.

Am Abholtag wimmelte es vor dem Hotel von sich lautstark unterhaltenden Menschen mit Koffern, die nach und nach von verschiedenen Transferbussen abgeholt wurden- bis auf mich. Irgendwann stand ich völlig alleine da, längst war der Termin verstrichen. Bis irgendwann ein Minibus kam und mich als wieder einzigen Fahrgast aufnahm. Welch Déjà-vu. Im kaum gefüllten Flieger hatte ich meine Sitzreihe für mich und konnte auch das letzte Buch noch lesen.

Wohl gefühlt habe ich mich in diesem Urlaub nicht.

Nachdenkliche Grüße: Martin
*******ca1 Frau
1.592 Beiträge
das klingt ja sehr traurig...
es tut mir leid, dass der diesjährige Urlaub SO für dich verlief, martin, aber ehrlich gesagt, habe ich das befürchtet. es ist nicht schön, alleine zu verreisen, man fühlt sich überall wie das fünfte rad am wagen.
als ich mit meiner freundin vor ein paar jahren auf formentera war, saß mir gegenüber am nachbartisch ein mann, der sich sichtlich unwohl fühlte. sein ständiger begleiter im hotel, am strand, an der bar war ein dickes buch, in das er sich vor lauter einsamkeit vergrub. leider hatten wir nur einen zweiertisch, sonst hätte ich ihn eingeladen, bei uns zu sitzen. es machte mich sehr traurig, als ich sah, dass er das köstliche essen mechanisch in sich hineinstopfte, während er las.

ich würde nur eine ausgewiesene single-reise machen, wenn niemand mit mir den urlaub verbringen könnte oder aber verzichten. es ist so traurig, wenn man mit keinem die reiseeindrücke genießen kann. der mensch ist nicht fürs alleinsein bzw. alleinreisen geboren.


mtfühlende grüße von andrea
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Wohl gefühlt habe ich mich in diesem Urlaub nicht.


das kann ich Dir gut nachempfinden, Martin,
ich bin gerne mal alleine, aber nicht 2 Wochen lang,
Dein Bild dazu trifft es voll...

Grüße
Udo
@ Andrea
Vielen Dank für die einfühlsame und exakt zutreffende Beschreibung, in der ich mich überall wiedererkenne. Auch der Mann, der eher mechanisch das Essen zu sich nimmt beschreibt mich passend. Wie schön ist es doch vielmehr, sich schon über die Köstlichkeiten auszutauschen, gegenseitig zu probieren und zu naschen, Eindrücke zu schildern und zu hören. Gerade das Essen fiel mir schwer, und ich habe so wenig gegessen, dass ich trotz Ultra All Inclusive 2 Kilo abgenommen habe in den beiden Wochen.

Nicht minder unerfreulich war aber oft schon die Platzsuche, denn an den größeren Tischen wird man gleich zurückgewiesen bei der Frage ob noch ein Plätzchen frei sei: "No, I'm waiting for my boyfriend" *crazy*. Das hab ich mir lieber erspart.

Auch das unerlässliche, selbständige Eincremen mit Sonnenlotion geriet zur motorischen Akrobatik, wollte ich nicht verbrennen.

Einmal setzten sich 2 Frauen neben mich an die Bar, und ich alter Tor
empfand leise Hoffnung wenigstens auf ein freundliches Gespräch. Doch sie unterhielten sich nur aufgeregt, wie sie wohl ihre beiden Traumtypen vom Vorabend wiederfinden könnten. Als die beiden dann zufällig vorbeikamen dachte ich mir angesichts derer Erscheinungen und Verhaltensweisen meinen Teil und zog mich noch tiefer in mein Buch zurück. *crazy* Jenseits der 50 bist du einfach nur noch nutzloser Weltraumschrott für die Frauen. Da wird kein einziges Lächeln erwidert, kein Blickkontakt gesucht, kein Wort mehr mit dir gewechselt.

Ja, befürchtet hatte ich den Urlaub im Vorfeld schon etwa so. Ja, ich bin wirklich nicht fürs alleinsein bzw. alleinreisen geboren. Und Nein, so einen Urlaub möchte ich wirklich nie wieder erleben.
Mein Frühstück
Mein Mittag (nach 2 h Volleyball)
Mein Dinner
Lieber Martin!
Bein Anblick des Hotelkomlexes fiel mir nur ein Wort sofort ein: Massentourismus - weiche, weiche, möglichst weit weg von dort. *lach*
.
Familien mit Kindern wollen geschlossen unter sich sein. Junge Pärchen die Zweisamkeit. Bei älteren Paare hat er Angst um seine Partnerin. Freundinnen-Paare träumen von Sand, Strand und Männeraufriß und die Männerpaare überwiegend gegengleich. Türkei - welch ein Abenteuer! - Nur nicht für dich.

Es tut mir unendlich leid, dass du die Türkei von dieser Seite kennenlernen musstest und Lesen hättest du ja daheim auch können; dazu brauchst nicht in die Türkei zu fliegen.

Ich unterstütze Francescas Vorschlag betreffend einer Nur-Single-Reise absolut. Es gibt auch Reiseclubs, die eventuell in Frage kommen. Zudem würde ich mir das nächste Mal vorher einen Plan für Besichtigungen und Besuchsmöglichkeiten zurechtzimmern. Busse fahren ja überall und wenn du nur den Bazar der nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit durchstöberst.

Meine Mutter war vor ihrem Seehaus absolute Singelreisende und hat einfach durch Bekanntgabe ihres Tagesplans schon im Foyer einen Schwanz von Leuten hinter sich her gehabt, die sich alleine nicht an soolche Stadtfahrten gewagt hätten.

Meine Freundin war heuer im März alleine in Antalya in so einem Hotelkomplex. Angeturnt von Mamas Antalya-Erfahrungsberichten war sie trotz zweier künstlicher Hüftgelenke viel per Bus auf der Achse und bereits am dritten Tag hatte sie eine bunt gemixte Anhängerschar und entwickelte sich zur guten und erfolgreichen Feilscherin für ihr Gefolge.

Dein Nachteil war ganz sicher auch, dass du keine weiteren Reisebusurlauber für dieses Hotel bei der Reise hattest, womit dir schon von vorneherein sämtliche Kontaktmöglichkeiten untergraben wurden. In den Hotels ist es üblicherweise bis auf den Barbetrieb stink langweilig und wenn du hier keine Gesprächspartner findest, stürzt du psychisch in eine tiefe Senkgrube. Das können Sonne, Sand & Meer auch nicht ausgleichen.

Auch ich wünsche dir aufrichtig, dass du nie mehr so einen Horror-Urlaub erleben musst. Schade um das Geld und die Zeit!
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