wie schön...
ein gutes Thema.
In den Achtzigern hieß es, BLADE RUNNER sei der beste Film des Jahrzehnts gewesen. Es geht um Klone, die absolut lebensecht sind, und mit einer persönlichen Geschichte ausgestattet werden; mit Erinnerungen und Fotos, die eine Vita belegen sollen.
Teils glauben sie dann selbst an die Authentizität dieser Belege.
Einer der Klone bringt einem Menschen (seinem "Jäger") gegenüber das Dilemma seiner Gattung auf den Punkt; in etwa:
wir wollen auch nur wissen woher wir kommen, wohin wir gehen und wieviel Zeit uns bleibt.
Würden wir anders leben, wenn wir wüssten, wann wir abberufen werden und wenn ja, würden wir bedauern, unser Leben so gelebt zu haben oder würden wir gerne das Rad der Zeit zurückdrehen, um bestimmte Dinge anders zu machen?
Das Irre ist, wir wissen ja, dass wir abberufen werden; da wir den Zeitpunkt grundsätzlich für
nicht so schnell annehmen, werden wir lebenfähig.
Würden wir ihn kennen, müssten wir einige Wertbegriffe neu definieren; was lohnte dann noch, wieviel vom Guten müsste her, als dass wir noch mitmachen? Und wieviel vom Schlechten, dass sich zeigte, ertrügen wir, ohne schon vorher Amok zu laufen, an Vergeltung zu denken... zu resignieren und aufzugeben.
Hoffnung ist der Motor.
Und das Benzin ist die Idee des freien Willens; wenn wir diese /diese Illusion -vielleicht -nicht hätten, was würde uns überhaupt noch vor die Haustür bringen?
Das Thema passt mir gut; vor einigen Tagen starb meine gleichaltrige Cousine an Krebs. Sie hatte vor zehn Jahren eine Überlebensprognose von 18 Monaten erhalten.
Ich hatte zu wenig Kontakt mit ihr, um sagen zu können, wie sie angesichts des Todes lebte. Sie reiste, sie besuchte Städte, Menschen, das weiß ich.
Was mich sehr beschäftigt hat, nachdem ich´s am Samstag vor Ostern erfuhr, war die Frage: ist es überhaupt möglich, die Zeit zu nutzen? Ja, NUTZEN?
Wie sähe ein bewusstes Leben aus?
Und wäre die permanent bewusste Allgegenwart der Endlichkeit noch eine Lebens- Qualität?
Also hier, im Westen, an der Straßenkreuzung, am Arbeitsplatz... nicht im tibetischen Kloster?
Ich glaube es ist unsere Gnade, soweit noch Kreatur zu sein, dass wir unsere Endlichkeit ausblenden können.
Und doch: etwas mehr Bewusstheit hülfe. Aber das kommt sicher in den nachfolgenden Beiträgen.