Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Freunde des Dirty Talk
3250 Mitglieder
zum Thema
Beziehungs-Aftercare - Was kommt vor dem Ende der Beziehung?145
Nachdem es aktuell einen Beitrag gibt, in dem ein devoter Part…
zum Thema
Beziehung, wenn die Gefühle weg sind?147
Angestoßen durch eigene Erfahrungen stelle ich mir obige Frage.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ist ein Kompromiss gerecht?

Ist ein Kompromiss gerecht?
Gestern abend hatte ich eine Diskussion, die mich sehr zum denken angerecgt hat und ich gerne hier einbringen möchte.

Es ging um die Frage - Ist ein Kompromiss gerecht?

Ich hatte behauptet, dass ein Kompromiss nicht gerecht sein kann, da jeder Abstriche von dem machen muss, wass er eigentlich will. Was allerdings nicht schlimm ist, wenn sich jede Partei darüber bewusst ist.

Nun kam der Einwand, dass diese Haltung gerade für längere Paar-Beziehungen kritisch wäre, da sich dann jeder doch schlecht behandelt fühlt und dies irgendwann hoch poppt.

Nun andererseits gibt es keine Beziehung ohne Kompromisse!

Ist nun jeder Kompromiss faul? Was meint Ihr dazu?

Ergänzen möchte ich noch ein Zitat von Henry Kissinger: "Ein Kompromiss ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Parteien damit gleich unzufrieden sind."


Bin auf Eure Meinungen gespannt.

LG

Il_maschio
Ich (w)
seh´s so, dass das ganze Leben eigentlich ein Kompromiss ist. Mit irgendwem muss man sich doch immer wegen irgendwas einig werden, wenn man nicht als A...loch dastehen will.

Es sei denn, man ist in der Hinsicht völlig schmerzfrei. Dann kann man natürlich im Leben viel erreichen und alles haben, alles. Eben nur keine echten Freunde und auch keinen Partner. Nun gilt, zu entscheiden, was einem wichtiger ist...
****low Frau
8.319 Beiträge
Ist es nicht Sinn einer Beziehung, auch Kompromisse eingehen zu können? Wenn jeder auf seine Meinung, seinen Wunsch stur behaart und nicht bereit ist, auch nur einen cm abzuweichen, können besagte Menschen doch eine Partnerschaft gleich sein lassen oder?

Es kommt natürlich auch auf die Angelegenheit an. Wenn mein Partner jetzt nach langer Zeit ein Wochenende im Monat möchte, um seinem neuen Hobby nachzugehen und ich es gewohnt war, jedes Wochenende mit ihm zu verbringen und auch die gewesen war die entschieden hat, was unternommen wird, so bleiben mir doch noch die drei weiteren Wochenenden im Monat. Hier wäre ich doch etwas inflexible und egoistisch wenn ich darauf behaaren würde, dass er weiter jedes Wochenende mit MIR verbringen muss.

Ist es aber ein Kompromiss so nach dem Motto: Schatz, der Sex mit Dir ist eintönig geworden und zur Abwechslung möchte ich mir eine Liebhaberin suchen, stimmst Du dem als monogame und körperlich total treue Frau nicht zu gehe ich, dann wird hier kein Kompromiss von meiner Seite aus stattfinden. Dann kann er gehen. Lieber gestern als heute.

Es kommt doch immer auf die Thematik an, weswegen man vielleicht einen Kompromiss schließen könnte/sollte. Für mich bedeutet das, dass jeder den anderen wertschätzt, bereit ist ihm entgegenzukommen wissend, dass auch er mir entgegenkommt. Schlimm fände ich, wenn einer der Partner dem anderen immer entgegenkommt aus Angst, er könnte gehen, denn er wird irgendwann mal gehen.
Schade
dass bei uns dem Wort Kompromiss meist vorschnell etwas negatives anhaftet - wie zB das Attribut "faul".

Für mich ist ein Kompromiss eine Siegesformel, bei dem beide Seiten davon profitieren dass sich sie bewegt haben. Denn was wäre die Alternative: Eine Situation, bei der eine Seite gewinnt und die andere verliert?

Maschio, dem ich für die Eröffnung dieses interessanten Themas herzlich danke, fragt uns

Es ging um die Frage - Ist ein Kompromiss gerecht?

Hier wird es ein wenig schwieriger. Denn meist packen beide Seiten soviel an "Verhandlungsmasse" in ihre Forderungen, damit sie Reserven haben, die einen Kompromiss erst ermöglichen. Bestes Beispiel sind die ständigen Tarifverhandlungen, wo utopische Forderungen gestellt werden, damit man sein Minimalziel erreicht.

Und hier wird er schnell zum faulen Kompromiss- wie beim Kuhhandel wird nur mehr gefeilscht, und der Prozess wäre abkürzbar. Sind die Fronten hingegen so verhärtet wie bei manchem Bahnhofsprojekt, ist ein echter Kompromiss nahezu unmöglich.

In einer Beziehung hingegen ist es ein Zeichen der Reife, wenn man sich soweit in den anderen hineinversetzt, dass seiner Position auch ohne Feilschen gerecht wird. Hier gefallen mir Manilows Aussagen ausgezeichnet. Und
stimmst Du dem als monogame und körperlich total treue Frau nicht zu gehe ich
ist schlicht Erpressung, die jeden Konsens und Kompromiss schlicht ausschliesst.

LG Martin
Das ganze Leben
besteht aus Kompromissen außer man lebt als egozentrischer Einzelkämpfer/in dem alles und jeder völlig egal ist.

Ob Komprimisse gerecht oder "faul" sind. Es kommt darauf an. Wie oft schließt man Kompromisse aus dem Herzen heraus und wird dann immer unglücklicher. Das Beispiel mit den Wochenenden finde ich gut. Nur was ist wenn, gerade in einer Partnerschaft, sich der andere so verändert und plötzlich alles was man gemeinsam gemocht hat nicht mehr in sein neues Leben passt?. Geht man einen Kompriss ein, ihm zuliebe und ist nicht doch der andere dann ein Gewinner? Man kann einen Menschen nicht an seiner Weiterentwicklung hintern aber soll man deshalb auf der Strecke bleiben mit ein paar Kompromissen die derjenige wiederwillig erfüllt? In meiner alten Beziehung ging es genau deswegen in die Brüche. Sein neues Leben beinhaltete dass er auf einmal unsere Freunde nicht mehr mochte, nicht mehr ausgehen mochte, sich ein Hobby zulegte, dass er nur alleine ausführte, einen neuen Job der eine Wochenendbziehung zur Folge hatte und immer der Satz auf den Lippen "Du gönnst mir nichts". Seine Kompromisse: Ich solle halt sein Hobby teilen, seine berufliche Weiterentwicklung akzeptieren. Ab und an ging er mit mir noch weg, dem Kompromiss zuliebe, starrte ständig auf die Uhr, war müde, hatte Kopfschmerzen oder unterhielt sich mit niemanden, sein Kompromiss ging auf: Ich fragte ihn nie wieder ob wir miteinander ausgehen. Er war der Gewinner, ich der Verlierer bis ich so nicht mehr wollte.

Ob man bei einem Kompromiss wirklich zufrieden ist merkt man oft erst wenn es zu spät ist. Aus Liebe beugt man sich viel zu viel und geht oft Komprimsse ein, nur dem anderen zuliebe.

lg Diana
@ Diana
Ich gebe dir völlig Recht mit dem, was Du da schreibst. Wenn man zu Kompromissen mehr oder weniger gezwungen wird, ist das ja kein echter Kompromiss mehr, sondern eine Beugung von bisherigen Verhältnissen.

In jeder Beziehung verlaufen nun mal Veränderungen, und gerade berufliche Weiterentwicklungen wird ein(e) vernünftiger Partner(in) sicher noch am ehesten mit tragen- heute ist ja jeder froh, wenn er/sie einen vernünftigen Job hat der Freude macht und von dem man leben kann. So ist mitunter ein Umzug in ganz andere Städte oder Länder erforderlich, wenn man seine Arbeit nicht verlieren will.

In privaten Dingen hingegen hilft wie sehr oft zunächst das offene und ehrliche Gespräch. Warum will ich Dinge nun anders oder ganz andere Dinge? Welche Auswirkungen hat das auf meinen Partner? Ist mir bewusst, was ich ihm zumute? Steht es noch in Relation zu den abgesprochenen Auffassungen und Aufgabenverteilungen?

Wenn ich meine Partnerin liebe und sehe, dass sie mit bestimmten Aufgaben zunehmend überfordert ist, muss ich Dinge eben ändern. Aufgaben übernehmen oder zumindest vorübergehend mit übernehmen. Und sei es zeitweise, bis neue Lösungen gefunden sind. Das für alle sicher bekannteste Beispiel ist die Schwangerschaft und Niederkunft der Partnerin, die beiden plötzlich ganz andere Lebensrhythmen aufzwingt. Stehst Du auf oder ich? Kannst Du sie mal wickeln, wenn ich es schon mehrmals heute machte, auch wenn Du ja deinen Job hinter dir hast? Liebe schafft neue Herausforderungen, und das Gespräch sowie Verständnis für den Anderen lösen sie.

In manchen Dingen aber, zB beim Ausleben erotischer Vorlieben, muss man sich auch schon mal Wünsche versagen wenn der andere sie nicht mitträgt. Sonst läuft man einfach Gefahr, die Beziehung zu überfordern und ganz zu verlieren. Und dort sind wir bei deinem eingangs zitierten Egoismus: "Wenn sie mich wirklich liebt, erlaubt / ermöglicht sie mir..."

LG Martin
****low Frau
8.319 Beiträge
Nur was ist wenn, gerade in einer Partnerschaft, sich der andere so verändert und plötzlich alles was man gemeinsam gemocht hat nicht mehr in sein neues Leben passt?

Wenn mein Partner sich nach langer Zeit so verändert, dass unsere Gemeinsamkeiten nicht mehr in sein neues Leben passen, gehöre ich dann ggfs. vielleicht auch nicht mehr zu seinem neuen Leben? In einer Beziehung denke ich, geht man gemeinsame Wege. Vielleicht biegt der eine oder andere auch mal kurz ab, aber man findet sich wieder. Wenn mein Partner jetzt scharf nach rechts abbiegt und ich ihm folgen muss, um ihn nicht zu verlieren, habe ich ihn bei seinem Abbiegen nicht schon vielleicht verloren?
@alle
die Gedanken, die alle haben sind sehr spannend. Und es scheint als dass Kompromiss einseitig ablaufen?

Daher würde ich ganz gerne ergänzend darüber nachdenken wollen, ob denn ein Kompromiss einseitig ist oder zweiseitig in einer Paarbeziehung.

Wird darüber geredet, wie Martin schon erwähnt, im Sinne eines Vertrags z.B. oder bleibt alles unausgesprochen?

Wird dann auch explizit darüber gesprochen, dass es ein gemeinsamer Kompromiss ist?

Wird dann auch darüber geprochen, wass jeder aufgibt?

Kommt alles in eine Wagschale? Kommt es zu einem Ausgleich?

Gerne würde ich nochmals darauf zurück kommen. -- Ist ein Kompromiß gerecht?

LG

Il_maschio
Wagschale? Bitte nicht...
denn das würde doch zu gegenseitigem Aufrechnen von Soll und Haben führen! "Du hast fünf mal nachgegeben, ich schon sechs mal" *crazy*

Bevor man einen Kompromiss schließen kann, muss doch zunächst offen darüber gesprochen werden, wer was aufgeben müsste und wie man damit umgehen kann. Wirkliche Gerechtigkeit wird es dabei vermutlich nie geben, doch kann der Partner das Ergebnis umso besser mit tragen wenn er weiß, dass auch seine Belange an anderer Stelle mal wieder stärker ins Gewicht kommen werden. Es ist ein Geben und Nehmen! Und manchmal soll das Geben ja wirklich seliger sein als das Nehmen *engel*

Als wir uns kennenlernten und dann irgendwann zusammenziehen wollten, beschlossen wir auch nach kurzer Diskussion, dass nicht der Eine beim Anderen einzieht- wir suchten nach einer neuen gemeinsamen Wohnung.

Bedeutend ist für mich nur, was unter dem Strich dauerhaft an Verhandlungsqualität herauskommt! Wenn nicht manipuliert oder Meinung passend gemacht wird. Sonst gerät die Beziehung in eine Schieflage, die kaum dauerhaft funktionieren wird.

LG Martin (als Mitglied)
*****shl Mann
159 Beiträge
Leben ist ein einziger Kompromiss ..
.. nur sollte man tunlichst keine faulen Kompromisse eingehen. Die Schwierigkeit ist, das eine vom anderen zu trennen.

Kompromißlos kann u.U. ein Robinson Kruse leben; eine jedwede Partnerschaft lebt mit Kompromissen.

Ist ein Kompromiß gerecht?

Wer in einer Partnerschaft Gerechtigkeit fordert, mag vor Gericht ziehen. Doch zuvor mag geklärt sein, welche Art des Kompromisses gefragt erscheint. Im alltäglichen Einerlei, ob wir erst einkaufen und dann den Punsch trinken mögen, wird sicher nicht gefragt sein; einen Seitensprung zu akzeptieren ist durchaus fragwürdig und letztlich, wenn keine Einigung dabei erzielt wird, durchaus ungerecht, mit Konsequenzen ist zu rechnen.


Somit schließe ich mich einigen meiner Vorredner an.

L.G.,

anders aus HL
********sure Paar
347 Beiträge
es ist schon ein großer Unterschied, ob ein Kompromiss in einer Ehe, in einer Freundschaft oder im Berufsleben zustande kommt.

In der Beziehung denke ich, ist jeder ehrliche Kompromiss gerecht, weil eine Beziehung mehr bereichert, als sie nimmt. Falls das nicht der Falls ist, stellt sich die Frage um welche Art Beziehung es sich handelt; wohl nicht um eine Beziehung auf der Grundlage der Liebe. In der Liebe gibt es kein "wasch mich aber mach mich nicht nass" Wer zulässt, dass er berührt wird, erlebt wunderbares, aber es gibt eben auch die andere Seite. Gegensätze gehören zum Leben.

Somit ist die Eingangsfrage für mich nicht beantwortbar, nicht in einer Beziehung.

Anders betrachtet, geht es für mich bei Kompromissen nicht um kurzfristiges Denken, sondern um das langfristig Nachhaltige. Wenn wir eine ganze Lebensspanne betrachten so ist das Leben wie ein Strom, immer in Bewegung, manchmal gar ein Wasserfall. Der Wasserspiegel sucht aber immer wieder die Waagerechte.

Einen Kompromiss eingehen hat ja auch etwas mit geben zu tun. Und wer gibt bekommt immer etwas zurück. Eine durchschnittliche Lebensspanne ist lange genug dafür, manchmal muss man auch im Vertrauen darauf warten.

lg - soul
@nightphantasy
Das für alle sicher bekannteste Beispiel ist die Schwangerschaft und Niederkunft der Partnerin, die beiden plötzlich ganz andere Lebensrhythmen aufzwingt. Stehst Du auf oder ich? Kannst Du sie mal wickeln, wenn ich es schon mehrmals heute machte, auch wenn Du ja deinen Job hinter dir hast?

Wobei das von Dir genannte Beispiel die meisten Nicht-Kompromisse herbei führt. Veränderte Lebensbedingungen werden oft auf die Waage gelegt. Wie oft passiert es gerade da, dass das offene Gespräch als Vorwurf gesehen wird? Der Mann kommt hundemüde von der Arbeit, das Baby schreit und die Frau sagt "Könntest Du mal bitte". Er sieht das völlig anders, da sie doch den ganzen Tag eh zuhause war und würde auch gern mal abschalten dürfen. Egal wo ich hinsehe im Bekanntenkreis mit kleinen Kindern, überall ist es so. Ein Kompromiss war bei uns, in diesem Abschnitt mal wirklich fair zu denken. Wieviele Stunden arbeitet der Mann, arbeitet er schwer körperlich, ist es wirklich fair ihn dann nachts aufstehen zu lassen während sie sich ja nochmal hinlegen kann am Vormittag. Dann sitzt sie im Mutter-Kind-Kreis und alle anderen Muttis stacheln sie auf, dass ihre Männer alles im Haushalt erledigen. Für mich hat Kompromiss was mit Fairness zu tun. Ich habe nie verlangt dass mein Mann der damals 2 Jobs hatte, auch noch in der Schwangerschaft, Wochenbett oder Erziehung danach zu helfen. Jeglicher Kompromiss wäre unfair gewesen. In dem Sinne hast Du Recht zu sehen "wie geht es dem Partner" Aber auch zu sehen "Schaffe ich es nicht doch allein"

lg Diana
******ire Frau
1.362 Beiträge
Nach langer Zeit...
...melde ich mich auch mal wieder....

Mal rein in der Partnerschaft gesehen...ist

für mich ein Kompromiss eine GEMEINSAME Entscheidung...ohne das der eine sagen kann ich hab aber schon mehr nachgegeben als du...Nein...Ein Kompromiss basiert auf einer gemeinsamen Entscheidung..Man setzt sich zusammen, wägt das für und wider ab und findet einen Mittelweg, der für alle Beteiligten gut ist..Das hat nichts mit Erpressung oder NAchgeben zu tun...

Im alltäglichen Leben...

sieht ein Kompromiss meist etwas schwieriger aus, weil evtl einiges davon abhängt, oder es auch auf das Gegenüber ankommt.Mit meinem Chef zB würde ich einen Kompromiss wahrscheinlich eher zu seinen Gunsten eingehen...mit meiner Kollegin einen Kompromiss der uns beiden etwas bringt...

Aber Kompromisse sind nicht immer negativ...im Gegenteil...manchmal bekommen die Dinge eine ganz neue Perspektive...

Liebe Grüße Ela
Mit Sicherheit geht es im Leben nie ohne Kompromisse.
Kaum jemand ist in der Lage, sein Tun und Handeln einzig seinem eigenen Gusto zu unterstellen. Egal ob im Beruf, in der Partnerschaft oder auch nur im allgemeinen gesellschaftlichen bzw sozialen Bereich, man wird nie einzig nach seiner Facon leben können.
Das ist auch schon in Ordnung so, spiegelt es doch die Fähigkeit wieder, ein soziales Wesen zu sein.
Aber wie alles andere im Leben auch sind Kompromisse nur dann gerechtfertigt, wenn sie auch als solche akzeptiert und wahrgenommen werden. Gerade in einer Partnerschaft finde ich es sehr wichtig, daß man ganz klar stellt: "Eigentlich möchte ich das nicht, aber um Deinetwillen/Deiner Familie willen/Um des lieben Friedens Willen laß ich das jetzt mal so zu." Und sich vielleicht auch ein Stück weit differenziert.
Auch sollten Kompromisse nicht an der Tagesordnung sein, irgendwann bleibt einer auf der Strecke und wird somit "untergebuttert".
Also, Kompromisse: ja.
Aber: selbst der "Kompromiss" zu werden: nein.

LG Sami
Irgendwie erinnert mich dieser Titel an einen "Krieg der Partner um den Sieg". *lach*

Dabei ist für mich weder ein Krieg, noch ein Kompromiss, noch Gleichgültigkeit und schon gar nicht Langeweile angesagt.

Sicher ist, dass wir damals eine Partnerschaft eingegangen sind, weil uns das Wohl am "Du" wichtiger ist als das Wohl am "Ich"- und so ist es noch heute. Jeder hat seine Interessen, seine Hobbys - und so soll es auch immer bleiben. Diese können sich in der Lebensentwicklung sowohl intensivieren, als auch verlagern in neue Bereiche. Als Partner bin ich selbstverständlich an seinen Interessen und Hobbys interessiert und ich kann, muss sie aber nicht zu den Meinen machen und mich mit ihnen identifizieren. Hinzu kommen selbstverständlich noch die gemeinsamen Interessen und Hobbys.

Der erste Knackpunkt ist in Beziehungen oft das Geld. Wir haben dies von vorneherein so gelöst, dass wir ein gemeinsames Konto haben, welches die gesamten Lebenshaltenskosten inklusive Ansparungen und die gemeinsamen Hobbys und Aktivitäten deckt. Daneben hat noch jeder auf seinem eigenen Konto einen bestimmten Betrag zur Deckung der Kosten seiner Hobbys und Interessen zur Verfügung.

Unser gemeinsames "großes" Hobby war beispielsweise das Segeln. Nur weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Segeln konnte, war dies niemals eine Begründung, dass er nicht mehr Segeln soll oder dies Geld aus der Familienkassa gestrichen wird. Ist doch toll und schön, wenn man seinem Partner eine Freude bereiten kann und ihm zumindest die Törns organisiert und ihm für jeden Törn wünscht, er möge der Beste, der Schönste von allen werden!

Andersrm habe ich dafür meine Interessen an Kunst, Antiquitäten, Schmuck und Mineralien intensiviert was beileibe nicht billig ist und wofür mein eigener Etat zu klein wäre - und er freut sich wie ein Kind, wenn ich dann meine Freude an diesen Dingen habe.

Wenn er Jagen und Fischen wollte, hieße dies für mich keinesfalls, dass ich nun die Winternächte lauernd am Hochsitz verbringen und auch nicht ihm stundenlang beim Fliegenfischen an Wildwässern zuschauen müßte. Aber was ihm lieb und wertvoll ist, das ist es für mich erst recht so.

Wenn er sich nicht näher für meine mineralische "Beute" außer mit "Ja, wunderschön!" begeistert, macht das doch nichts und wenn es ihn nicht fasziniert, mir stundenlang bei irgendwelchen magschen Aktivitäten zuzusehen oder seine mögliche aktive Teilnahme an Hundeausstellungen abgrundtief haßt, macht mir dies erst rechts nichts aus. Mein Bahnhof, mein Hobby. Wir feiern dafür hinterher gemeinsam groß, intensiv und voll Besitzerstolz die errungenen Bewertungen und Pokale unseres Hundes oder meiner Aktivität. *haumichwech*

Wichtig ist immer, dass unser Verhältnis zueinander immer so bleibt, wie es damals war: Dass das "Du" das Wichtigste und Wesentlichste im Leben ist. Wenn es für ihn notwendig oder wichtig sein sollte, würde ich mich blind von allen meinen heiß geliebten Dingen samt Haus trennen, weil letztlich zählt nur das Zusammensein. Wie es sich lebt, von Nichts zu beginnen, das beherrschen wir nur zu gut aus der Zeit, als wir uns damals als bettelarme Studenten voll Freude unser erstes Besteck leisten konnten.

Selbstverständlich könnte es passieren, dass mein Partner morgen eine Frau sieht, die ihn als sexy Frau fasziniert. Ich würde alles daran setzen, dass es ja klappt mit den Beiden und würde für seinen "Frauentraum" auch die geeigneten Geschenke kaufen, damit sich nur seine Wünsche erfüllen - die ich ihm möglicherweise nicht erfüllen kann. Nein, Angst hätte ich dabei überhaupt keine, denn erstens würde sich garantiert an unserer gemeinsamen Beziehung dadurch überhaupt nichts ändern und zweitens würde an ihm körperlich nachweislich nicht weniger werden. Gibt es etwas Schöneres als einem geliebten Menscen seinen Traum zu erfüllen?

Darum ist für mich persönlich in Bezug auf Partnerschaft das Wort "Kompromiss" unheimlich schwierig zu gebrauchen, denn wie will ich einen Kompromiss aushandeln, wo für mich doch nur das Wohl am "Du" zählt?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.