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Intimsphäre und Schamgefühl bei Kindern

*******paar Paar
903 Beiträge
Themenersteller 
Intimsphäre und Schamgefühl bei Kindern
Wir leben ja heute alle mehr oder weniger in einer Zeit, wo wir Vieles lockerer angehen als noch unsere Altvorderen.

Trotzdem stelle ich mir derzeit im Rahmen einer Therapie so einige Fragen im Zshg. mit der Intimsphäre und der Entwicklung des Schamgefühls bei Kindern.

Konkrete Fall mit Fragen:
Familie hat - sagen wir mal - 2 Kinder, beides sind Jungs. Ich wähle bewusst hier keine Mädchen, um den "lüsternen Vater" mal außen vor zu lassen. Die beiden Jungs sind 11 bzw. 15 Jahre alt.

Geht die Mutter ins Bad, so zieht sie sich auch vor den Kids aus, macht sogar die Intimhygiene, bis hin zur Rasur vor den Kids.
Ist es altmodisch das nichs so gut zu finden?

Die Jungs reden da auch in der Familie drüber, als sich der große Sohn rasieren möchte und es ihm die Mutter einfach zeigt, als der Vater nicht zu Hause ist. Der Sohn sagt lapidar, "die Mum kann das, rasiert sich ja auch immer Beine und Muschi, habe ich ja schon öfter gesehen!"

Umgekehrt geht sie ohne zu fragen oder anzuklopfen auch ins Bad rein, wenn die beiden Jungs einzeln oder zusammen im Bad sind und sich umziehen oder waschen. Aus meiner Sicht kann das nicht normal sein, bin ich da so weltfremd?

Auf wiederholte Hinweise des Vaters reagiert die Mutter überhaupt nicht, wird sogar wütend und meint, ob man ihr das was unterstellen wolle?

Der große Junge wurde von seinem Vater sogar schon darauf angesprochen, ob er da nichts dagegen habe? "Das macht mir nichts aus, ich schäme mich da nicht, sie kann ruhig reinkommen". Das war die Antwort. Ich denke die Antwort alleine zeigt doch schon, dass da Vieles im argen liegt, denn gerade, dass der Junge sich nicht schämt und ihm das nichts ausmacht, das zeigt doch die Problematik. Ein Schamgefühl kann sich doch da erst gar nicht entwickeln.

Was kann man da raten, oder bin ich mit 50+ da doch schon zu alt, um das richtig zu sehen?


Lächelnde Grüße - Andy
Hmm.... *gruebel*

Es ist schon recht lange her, aber ich erinnere mich noch recht gut, wie das zuhause bei uns gehandhabt wurde.

In meiner Familie war keiner prüde oder verklemmt. Ich kannte meine Eltern von frühester Kindheit an nackig, ohne daß einer von beiden permanent unbekleidet im Haus rumgelaufen wären.

Als ich sehr klein war, habe ich auch manchmal mit meinem Vater gebadet. Das hörte auf, als ich ungefähr 5 oder 6 Jahre alt war.
Ich denke nicht, daß es eine wirklich bewußte Entscheidung von ihm war. Allerdings kam er - obwohl selbst Zeit seines Lebens ein Künstler und Freigeist - aus einem sehr "preussischen" Elternhaus. Vielleicht hat das seine Verhaltensweise doch etwas geprägt.

Ich wußte, daß erwachsene Frauen ihre Periode hatten, meine Mutter mußte auch mal ihre Binden wechseln, wenn ich in der Wanne saß. Das fand ich auch nicht anstösssig.

Die Badezimmertür blieb aber generell bei Geschäften kleiner und großer Art geschlossen, das war jedermanns Privatsache.

Als ich etwas älter war und dann auch mal einen Freund hatte, betrachteten meine Eltern es als eine Selbstverständlichkeit, vor dem Betreten meines Zimmers anzuklopfen! (Ok, es hat halt öfter geklopft als sonst, je älter ich wurde ... *ggg*)

Summa summarum kann ich sagen, daß wir die Dinge natürlich und normal angegangen sind, aber jedem das Recht auf seine ureigenste Privatsphäre gelassen haben.

Und hätte ich Kinder, würde ich mir bestimmt nicht die Mumu in deren Anwesenheit rasieren!
Das finde ich geschmacklos (nur meine persönliche Meinung).

Sami
@Hypnosepaar
Also mal meine ganz unmassgebliche Meinung zu dem Thema:

1)
Ich wähle bewusst hier keine Mädchen, um den "lüsternen Vater" mal außen vor zu lassen
allein dieser Satz ist in meinen Augen (als Vater einer Tochter) ein bodenlose Frechheit von Dir und unterstellt latent das Väter per se lüstern sind wenn sie Töchter haben...

2) Das Problem in deiner "Theorie" scheint ja wohl der Vater zu haben - sonst keiner. ER sollte sich mal überlegen wer hier wohl das Problem ist und wer sich moralisch über die anderen erhebt.

Ansonsten, um das Ganze mal auf eine sachliche und nicht moralisch erhöhte Ebene zu bringen - ist Schamgefühl etwas anerzogenes das jeder für sich hat oder festsetzt. Ich als Vater kann es nur vorleben, aber OMHO nicht aufdrücken oder erzwingen. Dadfurch schadet man den Kindern mehr als man ahnt. Und die moralische Keule ist hier vollkommen fehl am Platz.

Meine "Grenzen" lauten z.B. dass, wenn jemand im Bad verweilt, man anklopft und eine Antwort abwartet. Das man die Intimsphäre des Anderen wahrt - also kein ungefragtes Anfassen, anstarran o.ä. - wenn also eins meiner Kinder (ich hab noch einen Sohn) im Bad ist, und ich weiss es ist nicht Händewaschen, dann klopfe ich an oder gehe erst garnicht rein. Bin ich im Bad unterbreche ich meine "Tätigkeit"(ausser duschen o.ä.) bis ich wieder allein bin...meine Intimrasur erledige ich generell nicht im Beisein meiner Kinder.

Das wars vom Tellerrand *zwinker*
*******paar Paar
903 Beiträge
Themenersteller 
@corleonenero
"Ich wähle bewusst hier keine Mädchen, um den "lüsternen Vater" mal außen vor zu lassen"

allein dieser Satz ist in meinen Augen (als Vater einer Tochter) ein bodenlose Frechheit von Dir und unterstellt latent das Väter per se lüstern sind wenn sie Töchter haben...


Sorry, aber gerade damit wollte ich jetzt wirklich niemand auf den Schlips treten, sondern gerade die Diskussion um "wenn es sich aber um Mädchen handeln würde..." vermeiden. Ich unterstelle hier gar nichts, habe ja in der täglichen Praxis gerade damit sicher genug zu tun.

Es geht hier einzig und allein darum, dass es sich um Jungs handelt. Natürlich fällt auch mir auf, dass es sich in Fällen wo das anders herum ist, dann gerade ganz anders gesehen wird. Mir geht es hier nur um das Verhältnis Mutter zu Sohn/Söhnen.

Danke für die bisherigen Antworten.


Gruß - Andy
@Hypnosepaar
Ich kenne keinen einzigen Vater, der seiner Tochter wegen, lüstern wäre... und es scheint eher so, als wenn "das Problem" lediglich in Deinem Kopf existiert und hier eine Bestätigung gesucht wird. Und die Unterstellung, dass doch so wäre, weil Du in der "täglichen Praxis" genug damit zu tun hast (mit was? Pädophilen? Männern? Vätern? Oder macht das bei Dir schon keinen Unterschied mehr?), finde ich schon am Rande der pauschalen Beleidigung und üblen Nachrede.

Solche kruden Theorien sind schon reichlich abwegig und als Fred hier vollkommen fehl am Platz, weil es im Ansatz eine Pauschalverurteilung darstellt.

Man könnte genauso (abwegig) der Mutter "Lüsternheit" unterstellen, oder den Söhnen...wer so denkt, sollte sich mal professioneller Hilfe unterziehen.

Und somit #EOD (End of diskussion)
@ all
Nachdem man uns jahrelang vorwarf wir würden bei TmN nur über Friede, Freude und banale Dinge diskutieren, haben wir nun wieder mal einen etwas schwereren Thread. Dabei fand ich den Beitrag von Sami_X rundweg gelungen und bis in den letzten Abschnitt bemerkenswert klar positioniert. Ein vorschnelles Schließen ist für mich stets eine kritische Lösung, auch wenn mir beide Mitglieder nun den Gruppenaustritt andeuten.

Das reduziert meinen Spielraum nicht unerheblich, doch sollten wir in der Lage sein solche Dinge unter uns zu diskutieren und zu lösen- und schon gar nicht den Joy heranziehen. Ich habe den Startbeitrag mehrfach gelesen seit Eröffnung und tue mich bis jetzt schwer, die eigentliche Fragestellung zu erfassen- denn sie kennt eigentlich nur eine einzige Antwort.

Der Threaderöffner (TE) hat das Thema aus seiner Sicht als Therapeut gestartet und thematisiert offenbar eigene Wahrnehmungen. Er beschreibt diese und stellt im Gegenzug kritische Fragen:

Ist es altmodisch das nichs so gut zu finden?

Aus meiner Sicht kann das nicht normal sein,...

Damit positioniert er sich eindeutig an einer Stelle, die erfreulich kritische Distanz zu den geschilderten Aussagen ausdrückt, was ich als Mitglied ohne Einschränkung unterstreiche. Denn bei aller Toleranz gibt es sicher eine ziemlich klare Grenze, die geschlechts- und altersunabhängig unantastbar sein sollte. Das hat Sami_X so auch klar zum Ausdruck gebracht und im letzten Absatz eine klare Antwort formuliert.

Der Dissenz ist eher an der vielleicht etwas unglücklich formulierten Stelle entstanden, die aus meiner Sicht eine nicht wirklich nötige Verfremdung ins Spiel brachte
"Ich wähle bewusst hier keine Mädchen, um den "lüsternen Vater" mal außen vor zu lassen"
Eine sachliche und vorurteilsfreie Diskussionseröffnung hätte diese Relativierung nicht gebraucht und führte in der Folge zur durchaus nachvollziehbaren Formulierung
...im Ansatz eine Pauschalverurteilung...
. So kann ich durchaus nachvollziehen, dass in der Antwort Empörung und Distanz zur Fragestellung zum Ausdruck gebracht wird.

Auch die spätere "Richtigstellung"
Es geht hier einzig und allein darum, dass es sich um Jungs handelt.
kann das verschüttete Wasser nicht wieder aufnehmen und lässt mich die Sinnhaftigkeit des Themas nicht besser erfassen. In diesem Kontext verstehe ich die Eingangsrelativierung wieder gar nicht mehr.

Aus meiner Sicht wird sich (hoffentlich) niemand finden, der die geschilderte Vorgehensweise der Mutter (?) auch noch gut findet. Von daher verstehe ich die Empörung und Forderung nach Schließung des Themas. Als Mitglied und Familienvater möchte ich anfügen: Eine Positionierung für den Schutz unserer Kinder -gleich welchen Geschlechts und Alters- kann gar nicht klar genug ausfallen!

Was kann man da raten...


Ich gehe ich davon aus, dass alle zustimmen wenn ich behaupte, dass eine solche Frage von einem Therapeuten nicht ernsthaft gestellt werden braucht. Auch oder gerade in einem Erotikforum. Sie knüpft für mich an gleicher Stelle an, wo sich erwachsene Nudisten auch bei Joy gelegentlich in Rage reden, dass es für sie "unerträglich" sei wenn sich Kinder und Heranwachsende am Fkk-Strand nicht ausziehen. Offenbar haben manche Menschen ein anders positioniertes Selbstverständnis. Gut finden muss das dennoch nicht jeder finden. Und ich distanziere mich als Mitglied eindeutig von solchen Einlassungen.

Als Mod lasse ich den Thread bewusst offen, damit jeder seine ganz persönliche Meinung schreiben kann. Dabei bitte ich alle um eine möglichst vorwurfsfreie und persönlich nicht verletzende Formulierung. Damit schon gar keine Austrittswelle losbricht, denn zum Thema Schutz der Kinder kann es aus meiner Sicht nur einen Standpunkt geben.

Martin als Mod, als Mitglied, als Familienvater
@Martin
Damit hast Du eine klare Position pro Vor- und Pauschalverurteilung bezogen.

Einen derart abwertenden Fred eines möchtegern Hobbypsychologen in diesem Forum zuzulassen, finde ich persönlich "grenzwertig" und ein Schlag in das Gesicht eines jeden Vaters.

Aber - der Mod hat (mutlos) gesprochen...somit ist zumindest für mich diese Gruppe untragbar geworden.

*wink* und wech...
Es fällt mir etwas schwer, die Aufregung zu verstehen.

Zum Thema "lüsterner Vater":

Menschen sind sexuelle Wesen. Natürlich nimmt ein Vater die Entwicklung seiner Kinder - sagen wir ruhig mal: Töchter - wahr und ich glaube schon, daß das in ihm teilweise ambivalente Gefühle auslösen kann. Ich bin kein Fachmann, kann also nur mit meiner "HausfrauenAmateurHobby"-Psychologie aufwarten.

Ich bin allerdings weit davon entfernt, so etwas als lüstern zu betrachten. Es sind normale Emotionen eines Mannes als Reaktion auf die Entwicklung eines Mädchens zur Frau.

Mein Vater hatte das bestimmt auch - denke ich.
Und ich denke weiterhin, daß diese Emotionen sich dann in teils versteckter, teils erkennbarer Eifersucht auf meine Freunde gezeigt haben.

Und ich spinne den Gedanken weiter, indem ich sage, daß auch meine Mutter an allen Freundinnen meines Bruders etwas zu mäkeln gehabt hätte, würde dieser noch leben.

Allerdings betrachte ich solche Gefühle als normal.

Gerade aus diesem Grund empfinde ich die Berücksichtigung der Privatsphäre aller Familienmitglieder als wichtig, genauso wie die Offenheit und das Darüber-Reden-Können, was Nacktheit, Sexualität usw. betrifft.

Was mich etwas erstaunt, ist die Aufregung um diesen thread - ist es nicht auch ein Thema, das jedes Elternteil mal betrifft?
Kann und darf ich nicht zugeben, daß ich meine Tochter/meinen Sohn schön/attraktiv finde?

Ich habe keine Kinder. Also bewege ich mich hier auf ganz dünnem Eis, wenn ich behaupte, daß diese Frage Jedes Elternteil mal trifft.

Aber das hat doch nichts mit Übergriffigkeiten zu tun oder dem Wunsch, Dinge anzutasten, die unantastbar sind. Ist das denn nicht alles natürlich und kommt es denn nicht auf unsere eigene Reflektion an an diesen Momenten?

Sami
Ruhig Blut
schade, dass Corleonore die Gruppe verlassen hat. Dabei kann ich seine Vorwürfe gegen mich in keinster Weise nachvollziehen. Wenn jemand hier mit Beiträgen unzufrieden ist und scharfe Geschütze auffährt, sollte er mich bitte nicht mit sofortiger Sperrung des gesamten Themas sowie alternativ seinem Austritt konfrontieren. Als Mod und Mitglied kann ich mich nicht vorschnell auf eine Seite spannen lassen.

Ich denke, mein Statement war völlig unmissverständlich und hat ein glasklares Bekenntnis ausgedrückt. Wer meint, daran rütteln zu müssen oder andere Interpretationen abzuleiten hat mich unzutreffend eingeschätzt- sonst kann ich demnächst jedesmal die eine gegen die andere Mehrheit ausspielen lassen.

Unaufgeregte Grüße: Martin
Guten Abend

Ich versuche auch mal etwas zu diesem Thread zu schreiben.

Ich versteh die ganze Aufregung nicht und auch nicht den Austritt eines Mitgliedes. Aber es zeigt mir mal wieder, dass sich so viele Leute auf den Schlips getreten fühlen, nur weil sie etwas lesen und dies evtl. falsch verstehen und nicht verstehen warum jemand so etwas schreibt. Oder sie regen sich auf, dass überhaupt jemand so etwa schreiben kann.
Wir sind doch alle erwachsene Menschen und können oder sollten vernünftig miteinander reden bzw schreiben.

Bei geschriebenen kommt es oft zu Missverständnissen. Und leider sind die meisten Menschen nicht in der Lage die Dinge vernünftig auszudiskutieren.

Ich denke mal, dass die Formulierung "Ich wähle bewusst hier keine Mädchen, um den "lüsternen Vater" mal außen vor zu lassen"
gewählt wurde um nicht wieder eine Diskussion los zu treten, dass Väter die jenigen sind, die ihr Mädchen, naja, Ihr wisst was ich hier meine.
Also nochmal in Ruhe den Erstbeitrag lesen und vielleicht auch mal drüber nachdenken, bevor man lospoltert.
Und nicht nur die Wörter " lüsternen und Vater" im Kopf behalten.
Vielleicht mal kurz innehalten und auch mal hinter die Wörter schauen, was evtl.noch gemeint sein kann. Nicht immer ist das gemeint, was man als erstes sieht.

Liebe Grüße
SweetAngel_38

P.S. Martin, dein Beitrag ist klasse und danke das Du diesem Thread eine Chance gibst. Ich denke, wenn die Mitglieder hier sich an gewisse Regeln halten, kann das eine gute und interessante Diskussion werden.
Es geht weiter
und ich freue mich gerade über die Zustimmung von unseren beiden weiblichen Mitgliedern, die unisono die Schärfe aus der Diskussion nehmen und mit viel Sachlichkeit trumpfen.

Ja, Du hast durchaus Recht liebe SweetAngel38, dass ein solches "Kommunikationsversagen" schnell vom Zaun bricht. Nicht nur bei uns, nicht nur bei Joy. Wir sind alle täglich in so unterschiedlichen Stimmungslagen unterwegs, die uns mitunter eine völlig andere Wahrnehmung bescheren. Was der Eine grenzwertig findet, ist für den Anderen noch normal oder sogar unauffällig. Bei gute Laune sind wir besonnener und umgekehrt auch schneller aufgebracht als üblich.

Als Blick hinter die Kulissen ergänze ich ganz offen, dass ich beide Mitglieder umgehend angeschrieben hatte und bei klarer Abgrenzung das Gemeinsame herausstellte. Leider ist es mir nicht gelungen, ein Mitglied vor der Spontanreaktion zu bewahren, was ich ausdrücklich bedauere. Doch wir wissen nicht, was seine bisherigen Lebenserfahrungen zu diesem Thema sind, die ihn möglicherweise so heftig reagieren ließen. Sicher ist es stets hilfreich, zunächst einmal eine Nacht zu überschlafen bevor man enie Entscheidung trifft.

Lasst uns alle miteinander auch weiterhin versuchen, bei möglichen Missverständnissen nach einem Konsens zu suchen. Damit ist ganz sicher kein Friede auf kleinstem gemeinsamen Nenner gemeint, sondern das Aufeinanderzugehen, der direkte Austausch per CM ("Wie hast Du das gemeint", "mich stört...", "Ich bin verärgert über"), und habt auch den Mut einmal Textpassagen im Nachhinein zu überdenken und neu zu formulieren. In so vielen Profilen steht unter "was ich nicht mag: Intolerante Menschen".

Die Mods zur umgehenen Schließung eines Themas aufzufordern ist Euer gutes Recht, doch bitte akzeptiert auch wenn der Mod die Dinge anders einschätzt. Natürlich hätte ich bei einer klar erkennbaren Grenzverletzung das Thema zumindest vorübergehend egschlossen und mich mit den Modkollegen oder auch unserer Joy-Mod abgesprochen.

Weiterhin beruhigende Grüße: Martin, als Mod
******yZH Mann
374 Beiträge
Wirklich ein interessantes Thema...
...zu dem ich mich nach langer Zeit auch mal wieder äussern möchte.

Ich muss zugeben, dass mir die Bemerkung über die lüsteren Väter zunächst auch sauer aufgestossen ist, aber Sweet_Angel hat schon recht, wenn man es genauer anschaut bzw. nochmal liesst, erhält es eine andere Bedeutung. Deswegen aber so einen Aufstand zu machen...seissdrum, nicht belastbar der Mann...

Nun aber zurück zu Lück bzw. zum Thema.

Nach meiner Ansicht bzw. meinen Erfahrungen entwickelt sich die Intimsphäre von Kindern ganz alleine und besonders dann, wenn man einen offenen Umgang mit dem Theme Natürlichkeit in allen Bereichen pflegt.

Ich bin in einem sehr verklemmten Elternhaus aufgewachsen und kann mich noch heute an den Schlachtruf meiner Mutter erinnern "kann ich mal durch" und sofort mussten alle Türen und Tore geschlossen werden, um ja keinen Blick von nacktem Fleisch zu erhaschen. Auch an die Ohrfeige in der Badewanne, bei der mir hören und sehen verging, nur weil ich an meinem Geschlechtsteil rumspielte, erinnere ich mich noch sehr genau. Daher war es mir immer ein Anliegen, meinen Kindern diese Offenheit zu vermitteln.

Das heisst natürlich nicht, dass ich, wenn ich auf das stille Örtchen verschwinde, nicht die Tür zumache. Auch frage ich vorher, ob noch jemand etwas schnelles zu erledigen hat, wenn es mal etwas länger dauern sollte. Das Anklopfen und auf Antwort warten, wenn jemand vor einer geschlossenen Türe steht, erachte ich ebenfalls als selbstverständlich. Niemand muss auch befürchten, dass ich mein freidenkendes Gedankengut zur Natürlichkeit jemanden aufs Auge drücke, sondern ich akzeptiere die Schamgrenze von anderen.

Aber alles andere fällt bei mir in die Rubrik der Natürlichkeit und die Grenzen, was für meine Kinder nicht mehr ertragbar ist, haben sie selber für sich ganz alleine festgelegt. Irgendwann haben meine Tochter und der Sohn meiner ehemaligen Frau die Türe zugemacht und dann war klar, ab jetzt wollten sie allein sein.

Wir ziehen sie gross, setzen sie aufs Töpfchen, rennen wenn sie klein sind nackt vor ihnen herum und plötzlichverstecken wir alles?

Mir ist das völlig egal, ob jemand neben mir, wenn ich mich im Bad befinde, was auch immer macht, ich habe damit keinerlei Problem, denn für mich ist das alles natürlich. Ich bin mir natürlich bewusst, dass jeder andere Grenzen hat. Meine Kinder wissen von dieser Denkweise. Wenn also jemand reinmöchte, wenn ich im Bad bin, wird geklopft und gefragt, ich sage dann was ich gerade mache und die Person, die vor der Tür steht entscheidet selber, ob sie das akzeptieren kann oder nicht.

Wenn also die Mutter aus dem Eingangs Thread, einen ebensolchen freidenken Umgang mit ihren Kindern pflegt, was soll daran verwerflich sein, bzw. was soll da im Argen liegen? Die Kinder sind vermutlich so aufgewachsen und kennen nichts anderes und warum soll die Mutter, solange es die Kinder nicht stört, plötzlich Spiessigkeit vortäuschen?

HALLO, wir werden alle nackt geborgen, müssen alle aufs Klo gehen, sehen alle mehr oder weniger gleich aus, wissen wie wir aussehen und das sollen wir alles verstecken, zwischen dem Zeitpunnkt wo die Gesellschaft uns dazu nötigt und in zwei verschiedene Menschen aufteilt, bis zu dem Zeitpunkt, wenn wir alt sind und wir dann möglicherweise von unseren Kindern, weil wir es nicht mehr selber können, ihnen das abverlangen, was wir vorher vor ihnen versteckt haben? Plötzlich sollen sie uns wieder nackt sehen dürfen, uns pflegen, uns waschen und uns den Hintern abwischen dürfen?

Nee liebe Leute, an der Geschichte ist ausser dem spiessigen Verhalten vom Vater, aus meiner Sicht nichts dran. Lediglich wenn bei den Jungs Erektionen zu bemerken wären, wenn sie die Mutter bei was beobachten, dann wäre eine Verhaltensänderung der Mutter sicher angebracht...

Einen lieben Gruss

Stan
Es ist schon erschreckend, wenn sich ein Drittkläßler in der Jungen-Umkleidekabine versteckt, nur damit niemand ein Stückchen Haut von ihm sieht. So erging es mir, der Drittkläßler war ich. Gedrillt auf Scham und Schande.

Meine Frau und ich legten von Anfang an wert auf eine freizügige und schamfreie Entwicklung der Kinder. Selbst der Geschlechtsakt konnte (dann allerdings mit übergezogener Decke) durchaus vor den Kiddies stattfinden, wenn diese in den Raum stürmten. Es versteht sich von selbst, daß man bei den Älteren dann mal einen Moment innehält in seinem Tun und sie sanft des Raumes verweist.

Selbst heute noch verrichtet meine Frau ihre diversen Angelegenheiten vor den Kindern. Noch hat sich keines - weder Jungen noch Mädchen - beschwert. Die Mädels (soweit sie altersmäßig bereits so weit sind) entwickelten von sich aus mit ca. 12/13 Jahren ein Schamgefühl. Und das ist dann auch der Zeitpunkt für mich als Vater, daß ich wegblicke, anklopfe, einfach das Empfinden der Kinder akzeptiere.

Es ist seltsam, aber das Schamempfinden der Mädels ist von Tag zu Tag und von Situation zu Situation unterschiedlich ausgeprägt, wohl auch ihren eigenen Launen geschuldet. Und natürlich betrachte ich auch unsere Töchter, wobei ich reinen Gewissens behaupten kann, daß die Große - so schön, wie sie ist, ich keinerlei Lustempfinden dabei verspüre. Ich betrachte sie ausschließlich mit dem Stolz des Vaters. Und ich muß gestehen, daß ich in Situationen, da man mehr als nur Büstenhalter und Höschen sehen könnte, wegsehe. Denn es ist mir wichtig, den Mädels ein Gefühl der Sicherheit zu geben, das Wissen, daß sie mit allem, was je sein könnte, ruhig auch zu ihrem Vater kommen und sich ihm anvertrauen können.

Sind Freund/Freundin der Kinder da, so ist es selbstverständlich, daß man anklopft.

Wir vermitteln den Kindern durchaus das Gefühl, daß man sich nicht verstecken muß, legen auf die Natürlichkeit großen Wert. Ich hoffe, daß wir damit einen halbwegs ordentlichen Kompromiß eingegangen sind und ihnen den Unterschied zwischen Privatsphäre, falsch verstandenem Schamgefühl und der persönlichen Selbstbestimmung vermitteln konnten.

Viele Grüße
Ralf
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Auch wenn der Thread schon relativ alt ist, möchte ich doch auch etwas dazu sagen, denn ich war/bin auch mit diesem Thema konfroniert (Frau Anantara schreibt)

Ich habe drei Söhne. Jetzt im Alter von 23, 22 und 15 Jahren. Seit 13 Jahren von ihrem Vater getrennt.

Und ich bin Swingerin. Also sexuell sehr aufgeschlossen, ohne Tabus. Ich gehe auch gerne in FKK Bereiche von Badeseen/Meer. Nacktsein ist für mich selbstverständlich. Aber eines war und ist mir immer klar: jeder Mensch hat eine Schamgrenze und Kinder erst recht.

Für die gesunde Entwicklung eines Kindes gehört es dazu, dass man seine Schamgrenze respektiert. Diese Scham fängt im Alter von ca. 7 - 9 Jahren an. Meist mit der Einschulung, manchmal auch früher. Es ist nicht mehr so selbstverständlich sich anderen nackt zu zeigen. Es ist auch eine Schamverletzung wenn man "gezwungen" wird andere nackt zu sehen. In diesem Alter fangen Kinder an sich abzugrenzen. Die kognitive Entwicklung beginnt, sie erkennen, dass jeder anders ist, sie werden sich ihres eigenen Körpers bewusst.

Meist geht dies bis ins Erwachsenenalter rein, wenn sie dann auch mal den ersten Sex hatten, oder eine längere Beziehung, wird es wieder etwas lockerer gesehen.

Wenn die Eltern diese biologische und entwicklungsbedingte Schamgrenze nicht respektieren, versuchen die Kinder mitzuhalten und überschreiten ihre Grenzen. Das kann für das weitere oder auch erst spätere Leben fatal sein.

Schamgrenze respektieren heisst nicht prüde zu sein. Ich habe kein Problem damit auch mal kurz nackt oder oben ohne durch die Wohnung zu laufen, wenn meine Söhne da sind. Und sie auch nicht, wenn ich da bin. Aber für alle anderen Dinge gibt es diese Schamgrenze und ich würde sie nie überschreiten. Wann dieses Schamgefühl bei Kindern entsteht merkt man mit ein bisschen Feingefühl und Beobachtung sofort. Da müssen keine Gespräche oder sonstiges geführt werden, es gebietet in meinen Augen der Respekt vor dem anderen - egal ob Kinder oder Partner oder sonst jemand - dass man dies einfach respektiert, so wie man auch selbst respektiert werden will in seinen Grenzen. Und alles was über das blosse sich nackt sehen hinaus geht, verletzt die Schamgrenze eines Kindes, wenn es in das Alter des Schämens kommt.
Schamgefühl
ich lese hier immer Worte wie anerzogen, wie man es vorlebt etc...


ich geh jetzt mal in meine Kindheit zurück. Meine Eltern haben mich (w) zu meinem Paps in die Wanne gesetzt und meinen Bruder zu meiner Mum. Damit wir schon klein wußten wie Erwachsene auch so aussehen. Meine Eltern haben, wenn sie gebadet haben keine Türe abgesperrt und auch mein umziehen sich nicht eingeschlossen.

Sie waren weder offene Menschen noch FKKler oder sonstiges .

Ich hingegen wurde in der pubertät regelrecht bissig. Ich verbot jedem das Bad oder mein Zimmer zu betreten. Flippte aus wenn meine Mum in eine Umziehkabine im Klamottenladen kam und meine Brüstchen damals sah...Horror war ich schlimm wenn ich drüber nachdenke


Als ich mit 26 Jahren einen viel jüngeren Mann kennenlernte schlug er vor in die Sauna zu gehen. Mien Handtuch war wohl das größte was man kaufen konnte und ich hatte vom Kinn bis zu den Zehenspitzen umgewickelt. Meine Mutter lachte als ich ihr das erzählte, sie war nie in einer Sauna aber fand das albern "die sind doch alle gleich da" Ich fand es mega peinlich in öffentlichen Duschen zu sein und heute lache ich drüber wenn Frauen ihren BH aufmachen aber festhalten und verschämt in die Dusche springen. Sind doch alles nur Frauen dort.

Was ich damit sagen will, wir sind heute sehr frei. Wir machen seid einem Jahr FKK mit unseren noch kleinen Kids. Unser ältester ist 8. Aber selbst zuhause im Planschbecken läßt er die Badehose an. Am FKK Strand geht es weil alle nackt sind. Übernachtet ein Freund zieht er seinen Schlafanzug nicht vor demjenigen an obwohl er am FKK Strand mit ihm nackt herum gelaufen ist.
Ich als Mutter werde nichts dagegen tun. Ich komme aus einem pädagogischen Beruf und kann nur für mich selbst sagen: Ein Kind ist ein individuum und hat seinen eigenen Kopf. Das ist wichtig. man darf ein Kind nicht zur Offenheit zwingen.

Sollte er mal so werden wie ich mit 13 war dann wirft er mich eh aus dem Bad aber irgendwann ist er erwachsen und dann kann er selbst entscheiden.

Ich glaube nicht das die Offenheit der Eltern alles beeinflussen können. Ich kenne FKKler deren Kinder seid klein auf dabei waren und es mit 15 boykottieren. Deshalb besteht ihnen noch lange keine verklemmte Zukunft bevor. Es ist einfach eine Zeit. Die kommt und geht und die sollte man ihnen auch zugestehen

Zur Frage des TE. Solange ein Kind das nun wirklich nicht stört würde ich als Erwachsener mein Verhalten nicht ändern. Sprüche wie "Mutti rasiert sich die Muschi" kommen auch von welchen wo es nicht so ist. Pubertäres Gequatsche. Die reden noch ganz andere Sachen wo die Eltern sich in den Boden schämen würden. Wo wir wieder beim Thema schämen wären.

lg Frau PoL
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