@venatoribus
Dein Statement inspiriert mich zu folgenden Zitat:
"Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst".....
Ein Mensch mit einem Helfersyndrom, wie weiter oben schon beschrieben, ist nicht in der Lage sich selbst zu lieben. Dementsprechend ist dieses sog. "Helfen" nicht durch ein überfliessendes Geben zu erkennen, sondern wird mißbraucht als Selbstzweck und Lebensinhalt. Helfer sind in der Literatur als co-abhängig (Co-dependence) beschrieben, Co-Abhängigkeit gilt als Sucht, nämlich Beziehungssucht.
Wenn die Affinität zu problembeladenen Menschen zu auffällig und stark ist, kann es ein Hinweis auf Beziehungssucht sein.
Ein Alkohliker z.B. funktioniert mit seiner Sucht nie allein, sondern er hat immer einen Co im Schlepptau, der ihn in seiner Sucht gefangen hält und auch aktiv unterstützt. Dazu gehört z.B., den Alki auf der Arbeit zu entschuldigen, ihm Alk zu besorgen, seine Schläge/Verletzungen und seine Beziehungsunfähigkeit immer wieder zu entschuldigen und zu erdulden.
Einem Co geht es nie um Erlösung vom Leiden, sondern er braucht zum eigenen Überleben das Gefühl, ge/mißbraucht zu werden. Und Sucht, auch Beziehungssucht hat immer die WURZEL in der Autoaggression, sich LANGSAM aber sicher selbst zerstören zu wollen.
Bei WIKI finden sich mehr Infos, wer das Thema vertiefen möchte.
Diese Sucht ist in Deutschland enorm verbreitet. Das Helferlein sucht sein GERINGES SELBSTWERTGEFÜHL zu verdrängen, indem er sich immer Menschen anzieht, die noch schlimmer dran sind als er. Er kann sich dann in eine heimliche Grandiosität und Überlegenheit den "armen Schweinen" gegenüber hineinsteigern.
Von dieser GLEICHWERTIGKEIT, wie sie im Christentum gefordert wird, die ich auch für sehr gesund und auch gemeinschaftsförderlich halte, (eine Gemeinschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied) kann beim Helfer also überhaupt nicht die Rede sein.
Liebe existiert nur unter GLEICHWERTIGKEITEN.
"Du sollst deinen Nächsten lieben WIE Dich selbst
postuliert genau diese Gleichwertigkeit. Dann hat es mit NÄCHSTENLIEBE im Sinne von gesundem HELFEN zu tun.
Ich werde sehr inspiriert durch das Thema, irgendwie erschaffe ich Sinnverbindungen, die ich vorher nie so klar heraus gearbeitet habe.
Christus propagiert zwar die Nummer am Kreuz, um uns auch zu zeigen, wie OPFERMACHT ausgeübt werden kann, wenn eben NICHTS anderes MEHR GEHT.
Und manche der Problembeladenen mißbrauchen ihre Macht. Es sind nicht so wenige. Schuld sind dabei immer die anderen.
Wer kennt sie nicht, diese ewigen Jammerlappen im Absteigerdeutschland, dennn es geht ihnen ja immer soooooooooooooooo schlecht...und wenn wir sie vielleicht persönlich nicht kennen, die Presse/Nachrichten profilieren sich weiterhin mit ihrer Sensationslust an Opferstories...eigentlich NUR......
Ich kann z.B. opfermächtige Frauen nicht mehr ertragen, die nur über ihren blöden Ex am jammern und klagen sind und was DER für moralisch-ethisch schlimmes Schweinwar. Die andere Seite der Wahrheit, dass sie wahrscheinlich sehr viele Unterlassungssünden begangen oder ihn massiv/passiv-subtil provoziert haben, wird verschwiegen. Frauen sind darin enorm raffiniert.....
.....Mein Ex das Schwein.....
Verantwortung übernehmen ist allerdings etwas anderes....
Wenn GUTHEIT anfängt weh zu tun und sich der benutzte Seelenmülleimer anfängt, leer zu fühlen, weil es keine eigenen Anstregungen des OPFERMÄCHTIGEN sichtbar werden, seine Probleme wahrhaftig zu lösen, dann muss sich der Seelenmülleimer seines WAHREN und gesunden Selbstwertes bewusst werden.
Oftmals ist es dann WEISE, diese Menschen in Ruhe zu lassen. Sie müssen ihren KAPITULATIONSPUNKT (=Tiefstpunkt im persönlichen Leiden) in sich selbst finden, der nur echte Veränderung möglich macht. Das mobilisiert die eigenen Problemlösungsressourcen, oftmals ist der Leidende erst dann in der Lage, wahrhaftig einen Rat zu befolgen und den tröstenden Zuspruch des Umfeldes wirklich zu fühlen. Dann geht es ihm besser und es geht vorwärts....
Manche fristen auch weiterhin als Energievampire ein abhängiges DASEIN.
So einen Energievampir habe ich letztens 2 Mal einfach stehen lassen. Weil es nervt. Einmal habe ich mich auf's Klo geflüchtet mitten in seinem mich Zuschwallen wollen und Atemübungen gemacht. Ich bin kreativ geworden, wenn es um meinen Selbstschutz geht
....
Energievampire sind teils sehr narzisstische Menschen, die ihr Leiden als den Mittelpunkt der Welt betrachten. Meine Worte prallten nur gegen die Wände des Rechthaben-Behalten-Wollens des anderen. Null Chance. Also flüchten...
Wenn ich ÄRGER spüre, ist das auch auch gesundes Signal, mich noch rechtzeitig abzugrenzen und den Kontakt zu unterbrechen.
Der Mensch ändert sich wahrscheinlich nicht, aber ich kann gehen. Es nützen mir dort meine ganze Weisheiten nichts, meine Konfliktlösungskompetenzen. Ich wünsche mir meist, dass mein Geben/Zuhören eine Veränderung bewirkt zum Besseren. DAS IST MEINE FORM VON SELBSTLIEBE, ich darf mich ja genauso lieben...und definieren, was ich darunter verstehe.
Es staut sich bei mir NUR Frust, wenn ich DAUERHAFT in ein Vakuum GEBE. Das definiere ich unter eigene Dummheit, wenn ich es täte.
Unterscheiden zu lernen, ob ich es mit einem "opermächtigen Energievampir"oder mit einem temporär Leidenen zu tun habe, das hat mich viele Jahre an Erfahrungen gekostet. Und Selbstreflexion. Heute bin ich "trainiert" und spüre das intuitiv.
Das Leben erzeugt AUCH Leiden...es gehört dazu wie das Ein-und Ausatmen.....ob nun bewusst wahrgenommen oder verdrängt wird. Ich kann bewusst Einatmen und auch Ausatmen oder ich lasse es laufen, weil es sowieso passiert.
Leiden, Schmerzen und Tod gehören zum Leben.....die Werbung und unsere Industrien gaukeln uns aber eine Welt vor, die nicht REAL ist: Forever young, sexy, und leistungsstark mit unverwüstlichen gestylten Fitness-Bodies, die bei eintretenden Alterserscheinungen wieder straff und ihn Form gezogen werden....
In Leidensphasen kann TROST und Beistand zu suchen eine mögliche Option sein. Manchmal kann es stimmig sein, sich damit zurück zu ziehen und einfach zu leiden, bis es vorbei ist.
Ohne Krisen keine Reife, die gibt's leider nicht in der Tüte bei Aldi, abgepackt in 100g-Schritten.......obwohl ja sehr viele "Funktionstüchtige beim ersten Anzeichen von Schmerz sofort Chemie reinwerfen, damit sie keinen Schmerz spüren.....da freut sich dann die Pharmaindustrie......viele Millionen Arbeitnehmer schlucken täglich neben Aufputschmitteln regelmässig Tabletten, um in diesem Wahnsinn pausenlos mitmischen zu können.
Wie der Staat und die Industrien zum Leiden stehen, finde ich unter aller.....
Leiden gibt dem Leben Tiefe. Erlöstes Leiden erzeugt DEMUT und Dankbarkeit, auch eine tiefe Empathie für das schlimme Leiden anderer.
Und das schöne an meiner tröstenden Kommunikation ist die vermittelte Zuversicht, dass alle Krisen auch gemeistert werden können und es in der Vergangenheit schon wurden...denn ich kann als kompetenter TRöster diesen Beweis führen. Krisen können sinnspendend sein, oftmals nicht sofort verstanden...aber später wird es oftmal klar.....
Wer selbst nie bewusst gelitten hat, kann kein echter Trost sein für seine Mitmenschen und niemandem wahrhaftig als Freund auch beistehen....zum Leiden und zur Krisenbewältigung gehört der Mut zum Fühlen....
Ich bin nicht für Masochismus, das wäre Lust am Leiden, sondern für die gesellschafts-und salonfähige Akzeptanz des Schmerzes als zum Leben zugehörig. Krisen sind Wachstumschancen...herzlich willkommen im Club...
Auch wünsche ich mir wieder, dass einem Hinterbliebenen die Möglichkeit der Trauerarbeit über ein Jahr gegeben wird und dass wieder Schwarz getragen wird auch als Zeichen für das Umfeld. Diese Zeit heute überholt sich im unbarmherzigen Takt der Stechuhren noch selbst....Geschwindigkeitswahn auch im Sterben und hurtigen Verscharren.....
Solche Riten waren sehr gesund.....aber satt dessen werden lieber Chemikalien geschluckt....
Unsere Gesellschaft propagiert ihre 2 grössetn Verdrängungsmechanismen: SEX und TOD. Und aus dieser Verdrängung resultiert enormes Leiden....davon profitieren soviele Industrien.
Wären wir alle voller Freude, Glück und deshalb von Natur aus selbstgenügsam, weil wir keine Defizite mehr ersetzen oder Verluste verarbeiten usw. müssten, dann wären wir keine gehorsamen Konsumenten mehr....sondern unberechenbar für die uns kontrollierenden Märkte....
Gutheit soll für mich nicht mit Naivität gleichgesetzet werden, die Wurzel allen Leidens nur in der Persönlichkeit des Leidenden selbst zu erkennen. Manches Leiden wird vom gesellschaftlichen Umfeld gefördert und sogar erzeugt.
Die Yequana Indianer im Urwald kenne die meisten unserer Probleme nicht. Dort gibt es noch funktionierende Gemeinschaften.
Im Westen sind ganz pauschal gesagt, die Regale voller Plunder, die ich nicht wirklich brauche, meine "Qual" besteht darin, zwischen 20 Margarine Sorten auswählen zu müssen, aber die Seelen und die Herzen bleiben meist TROTZ des äußeren Überflusses TOTAL LEER.....und SINNVERLUST erzeugt LEIDEN....