Geduld <-> Ungeduld
Wenige Charakterzüge eines Menschen sind so klar zu erkennen wie die Fähigkeit zur Geduld.Dem möchte ich heute mal ein eigenes Thema widmen, denn in diesen Dingen habe ich selbst immer wieder Potenzial zur Verbesserung. "Herr, schenke mir Geduld- aber bitte schnell" umschrieb es jemand mal humorvoll. Tatsächlich werden wir von klein auf mit diesem Thema konfrontiert. Das "Warten aufs Christkind", auf den Geburtstag, auf Ferien sind uns allen ebenso vertraut wie die Frage des kleinen Kindes auf längeren Autofahrten- "Wann sind wir endlich da?"
Natürlich sind in jedem von uns noch unzählige Hoffnungen, Wünsche, Sehnsüchte vorhanden. Und wenn überhaupt lernen wir oft erst in fortgeschrittenem Alter damit zurecht zu kommen. "Wenn es nur schon Sommer wäre" frage ich mich monatelang. "Wie lange dauert diese Erkrankung denn noch?" oder "Werde ich den Rest meines Tages in diesem verflixten überfüllten Wartezimmer verbringen müssen?". "Wann endlich bietet sich eine Lücke, damit ich in die stark befahrene Strasse einbiegen kann?". "Hoffentlich gibt es noch von dem oder dem Artikel, bis ich endlich dran bin"...
Oft versuche ich genau darauf selbst einzuwirken: Andere Wartende einscheren lassen. An der Supermarktkasse Kunden mit nur wenigen Artikeln vorlassen. Mir in der endlosen Schlange beim Einchecken am Airport den Blick zurück zu leisten, wo inzwischen mehr Menschen anstehen als noch vor mir sind. Im Stau nicht die Spur zu wechseln, die scheinbar immer schneller voran kommt als meine.
Als Kinder werden wir mit "Geduldsspielen" vertraut gemacht. Puzzle spielen, Patiencen legen, Bilder ausmalen. Doch immer wieder holt uns der Blick auf den Anderen ein- scheinbar sind die anderen immer schneller dran als wir.
Was sind eure Erfahrungen? Wie geht Ihr damit um? Habt Ihr brauchbare Tipps?
Neugierige, und hoffentlich geduldige Grüße bis zu euren Beiträgen: Martin