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Martins Sportecke

Sommerloch
Der FC Köln nimmt sich mal wieder selbst auf die Schüppe...



Lächel, so eine aufwendige Persiflage kann vermutlich nur aus Köln kommen. Trotzdem haben sie sich dieses Jahr in die Herzen vieler Fans gespielt, nicht nur der eigenen. Zwar waren sie unter dem Strich die Unentschiedenkönige der Liga (13 Remis) und schossen ganze 38 Tore in 34 Spielen (selbst Stuttgart und Bremen schossen immerhin 50 Tore!), aber der Fussballstil ist seit dem Aufstieg unter Peter Stöger ein ganz anderer geworden- schnell, mutig, kraftvoll. Abgänge wie Ujah wurden bestens neu besetzt, und mit Jonas Hector haben sie sogar wieder einen Nationalspieler. Der neunte Platz ist ein toller Erfolg, und mit Marco Höger von Schalke konnte ein weiterer überdurchschnittlicher Spieler für die kommende Saison verpflichtet werden.
Schweinsteiger
verlässt die Nationalmannschaft, wie schade! Für mich ist er einer der Spieler, die mit Geist und
taktischem Geschick eine zusammen gewürfelte Mannschaft mit vielen Einzelinteressen zusam-
menführen kann. Der Bundestrainer verliert mit seinem Weggang einen Denker und Lenker,
der immer loyal zu ihm stand.
Geist, Dankbarkeit und Loyalität zeichnet sich am Text seiner Mail ab, die verbreitet wurde.
Sein Tor (nach langer Verletzung) bei der EM in Frankreich und seine unglaubliche Freude daran, wird
uns allen in bester Erinnerung bleiben!
Ich wünsche ihm Erfolg auf seinem weiteren sportlichen wie ebenso privaten Weg und danke für all
die bewegenden und schönen Momente, an denen er in der Nationalelf beteiligt war, Danke!
Meinen Respekt und Dank hat er
denn wer in den letzen 13 Jahren 120 Länderspiele für Deutschland absolviert hat ist ganz sicher einer der ganz Großen, zumal er immerhin als Weltmeister abtritt- gerade den Titel hat er selbst durch grandiosen Einsatz in Brasilien mit erkämpft.

Man sah ihm zuletzt immer erschreckender an, wie deutlich er gealtert ist. Nach fast 400 Einsätzen als Aktiver fordert der Körper seinen Tribut. Und er tritt mit Würde ab, denn weder schmiss er nach dem unglücklichen Halbfinal-Aus frustriert hin, noch wartet er zu bis er ausgemustert wird. Das ist professionell und eines Mannschaftskapitäns würdig.

Leider steht er offenbar auch in England vor der Aussortierung. Aber dann kann er sich umso mehr seiner jungen Frau und ihrer beider Ehe widmen.
Jogis Talenteschuppen
wächst nun langsam zu einem bemerkenswerten Kader heran. Wer die letzten drei Länderspiele gegen Norwegen, Tschechien und Nordirland gesehen hat kam aus dem Staunen nicht heraus. Drei ungefährdete Siege ohne Gegentor, mit bis zu 80% Ballbesitz und beeindruckenden Spielideen.

Was wurde bei der WM noch gejammert- wir haben keine Außenverteidiger mehr! Inzwischen sind Jonas Hector (bereits 24 Länderspiele!) und der junge Joshua Kimmich auf den Außenpositionen fest gesetzt und nicht mehr wegzudenken!

Boateng und Hummels befinden sich in der Form ihres Lebens und spielen -nun in München vereint- diagonale Traumpässe über den halben Platz. Mit Özil, Kroos, Gündogan, Kedhira, Müller und Weigl haben wir ein geniales Mittelfeld, Özil und Müller dürften bei der kommenden WM auch in den Kreis der Spieler mit mehr als 100 Einsätzen gelangen.

Okay, im Sturm sehe ich neben dem verletzten Gomez, dem schwankenden Götze und dem noch nicht angekommenen Volland noch Nachholbedarf.

Mir hat insbesondere das jüngste Spiel gegen Nordirland super gefallen. So macht deutscher Fussball wieder Spaß!
Frauen WM Volleyball
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten haben unsere Volleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst den WM-Titel in Österreich geholt und sind damit nach dem Olympiasieg 2016 auch Weltmeisterinnen. Herzlichen Glückwunsch!

Obwohl die Amerikanerinnen nach einem recht ausgeglichenen ersten Satz in Führung lagen, deklassierten die Deutschen sie im zweiten Satz deutlich. Zwei Serien mit je vier Punkten ließen sie im entscheidenden dritten Satz den Titel gewinnen. Und das bei einer Sandtemperatur von unglaublichen 62° C!

Für die 10.000 Zuschauer war es faszinierend, mit welchem Kampfeswillen Laura Ludwig schier unmögliche Bälle noch herausholte. Genauso faszinierend, mit welcher Sprungkraft Kira Walkenhorst am Netz Bälle blockte oder megahart schmetterte. Der Sieg war auch in dieser Deutlichkeit hochverdient, und die beiden zeigten, dass sie trotz schwerer Verletzungen und Trainingsrückstand zu einer solch grandiosen Leistung fähig waren.

Kompliment auch an den Gastgeber Österreich. Das Publikum feuerte die Spielerinnen immer wieder an, und wurde zum Dank mit Feuerwehrschläuchen gegen die sengende Hitze abgekühlt *g*
Danke @ Martin
Es war wirklich ein faszinierendes Endspiel und stand mehrmals auf des Messers Schneide, alle vier Spielerinnen waren voll motiviert aber die Deutschen Damen hatten letztendlich das Glück auf ihrer Seite; sie waren auch im Überschwang ihrer Freude wunderbar! *knicks*
Und wieder ist Frauen-Volleyball-WM
und kaum jemand merkt es. Dabei findet sie sogar in Hamburg statt, und ich genieße jeden Abend teils hochklasige Matches. Und das im 13.000 Zuschauer fassenden Tennisstadion am Rothenbaum. Der Eintritt ist generell frei, Tickets gibt es allerdings auch.

Kira Walkenhorst musste ihre Karriere ja leider beenden. Doch Laura Ludwig kämpft weiterhin wie eine Löwin, nun an der Seite von Margareta Kozuch. Die beiden haben nun die Amerikanerinnen Hughes/Summer als nächstes Spiel.

Sehr gut gefallen hat mir das deutsche Duo Borger/Sude, die nun gegen ein anderes deutsches Team (Behrens/Tillmann) antreten müssen. Ittlinger/Laboureur taten sich schwer, kamen aber auch weiter. Bieneck/Schneider treten nun gegen Holland an.

Das schönste Match war gestern Abend aber die letzte Partie Schneider/Körtzinger, die gegen die total eineiigen Zwillinge Nicole und Megan McNamara aus Kanada (echt nur an den Trikotnummern zu unterscheiden) antraten. Sie kamen in beide Sätze sehr schlecht hinein, drehten sie aber jedesmal und kamen so eine Runde weiter.

Für Volleyballfans wie mich einfach ein absolutes Highlight, viel spannender als Wimbledon.
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