mal ganz davon abgesehen,
dass romantik in wahrheit eher das existenzielle im leben eines menschen beschreibt - die auflösung von der grenze zwischen dem dieseits und jenseits -
haben wir menschen daraus ein vollkommen neues bild geschaffen.
und damit wäre ich auch gleich beim thema:
ich denke, es würde ja schon genügen,
wenn jeder
einfach nur offen ist für momente, die unerwartet entstehen. auch ich lese, wie ihr, überall von sehnsucht nach romantik. keine ahnung, welche vorstellung dahinter steht. ich lese dort überwiegend von wein, nebeneinander sitzen ect
ich kann da nur von mir selbst sprechen:
sich gemeinsam betrinken vor `ner kerze hat für mich persönlich überhaupt nichts mit romantik zu tun, da es sich für mich eher mehr als flüchtig und unerfüllt anfühlt. manchmal erlebte ich das sogar als "ausgehöhltes event". leer und kalt.
kann sein, dass andere das anders erleben...und ich keine ahnung habe...
(das muss ich unbedingt erwähnen,
da es mir zu oft in letzter zeit aufgefallen ist:
manche männer haben vermutlich die idee,
dass sie als romantiker gelten, wenn sie weibliche rituale übernehmen. mich persönlich "törnt" das total ab, da ich eher die männlichkeit der männer als anziehend empfinde, als die weibliche seite. die weibliche seite habe ich selbst, fehlt also nicht)
dagegen erlebte ich romantische momente,
wenn sich die luft wie eine leise melodie anfühlt,
wenn gedachte oder ausgesprochene sätze wie von allein ineinander greifen,
wenn eine bewegung, eine geste beantwortet wird und wiederum sich neue gesten ergeben.
wenn es für minuten mal nichts zu sagen gibt,
da die atmosphäre um mich allein
oder um mich und meinen partner so vielsagend ist.
nach meiner erfahrung lässt sich romantik seltenst organisieren,
lässt sich noch weniger durch materielles hervorzaubern.
es ist einfach da, nur erkennen und beantworten und geniessen ist dann dran. ein gefühl, als wenn die zeit stehenbleibt.
noch relativieren ....
oft genug erlebt, die "vorlage", die schwingungen sind da,
doch die eigenen vorstellungen und alte muster und natürlich das ego (ich will nur so und ich will nichts opfern, nur kriegen)
dämpfen
oder die "graue gwohnheit" übergiesst sich
über das gerade erst keimende pflänzchen der romantik.
dann gucke ich in die malerei,
sehe, dass es die empfindsamkeit,
die achtsamkeit
und die freude tatsächlich gibt. eine erfüllung sozusagen.