@**********ender
Man erfährt viel, wie der Zucker im Körper um- und abgebaut wird, aber praktisch nichts, wozu der Zucker eigentlich verwendet wird???
Aus Sicht der Evolution war / ist alles, was süsslich schmeckt(e) gut - also ess- und geniessbar. Bittere Früchte galten als giftig. Bis man herausfand, dass Medizin bitter schmecken muss und die Menge das Gift macht, dauerte es allerdings...
So hat sich der Gebrauch von Zucker eben etabliert. Nur leider neigt der Mensch zu maßlosem. So ist der weisse Haushaltszucker (raffiniert) eben nicht ganz so gut zu den Zähnen. Als (schneller) Energielieferant allerdings nicht zu unterschätzen. Rohr- oder Rübenzucker süsst zwar auch, schmeckt aber zu Kaffee nicht ganz so dolle... und steht dem Körper auch nicht so schnell zur Verfügung, da Höherwertiger.
Leider neigt der Körper auch hier, das Übermaß an Kalorien schnell einzulagern, weil der Körper für schlechte Zeiten vorsorgen will. Genauso wie Fette (die allerdings erst aufgespalten werden müssen, damit der Körper überhaupt etwas damit anfangen kann).
Nach dem Krieg war zB eine fettreiche Ernährung ein Muss. Zucker, so wie wir ihn heute kennen, war Mangelware. Trotz der fettreichen Ernährung wurden die Arbeiter nicht dick. Das Bild vom übergewichtigen Deutschen kam erst während des Wirtschaftswunders auf, als Schreibtischtäter sich wie Arbeiter ernährten. Die Ernährung, sprich die Kalorienzufuhr, wurde auch dann nicht umgestellt bzw. zurückgefahren, als der Arbeiter in den Ruhestand ging und auf seine sonntägliche Schwarte und den Fettrand bestand.
(Arbeiteressen: Haxe, Eisbein, dicke Rippe, Sülze, Bauch, prinzipiell "Resteverwertung": Pfefferpotthast, Töttchen, Saumagen etc)
Traubenzucker ist der Einfachzucker schlechthin und geht sofort ins Blut, süsst aber nicht so gut. Kartoffeln und Mehle sind prinzipiell Mehrfachzucker und müssen (wie Fette) erst aufgespalten werden - stehen dem Körper also nicht sofort zur Verfügung. Das typische weisse Haushaltsmehl ist dabei genauso kritisch wie der Haushaltszucker.
Aus diesem Grund gibts für die deutsche Nationalmannschaft vor dem Spiel auch ein kalorien- und mineralstoffreiches Fresserchen aus Mehrfachzucker, sonst könnte ein Özil oder Lahm nicht 90 Minuten über den Platz wetzen (das kann man mittlerweile gut steuern). Im Erste-Hilfe Köfferchen des Mannschaftsarztes befinden sich u.a. auch Ampullen mit Traubenzucker- und Minerallösung in konzentrierter Form, um Krämpfe vorzubeugen oder zu behandeln.
Silent
Nachtrag: Salz, Zucker und Fett sind auch Geschmacksträger. Daneben sind sie auch Konservierungsstoffe. Salz und Zucker werden auch zur Herstellung (genauer: Umwandlung) von Lebensmittel benötigt. Das Sauerkraut und das Bier wäre zB ohne Zucker nicht möglich.