Planetenplünderung
„Fracking“ bezeichnet eine inzwischen immer häufiger angewendete Form der Gasausbeutung aus tieferliegenden (meist Schiefer-) Gesteinsschichten. Die Folgen für die Umwelt sind katastrophal, wie ein gestriger Themenabend bei ARTE aufzeigte.
Anhand von Beispielen aus den USA wurde gezeigt, wie täglich Millionen Liter Frischwasser aus Flüssen und Bächen entnommen wird, um es unter hohem Druck in die Erde zu pressen. Zuschlagstoffe wie Quarzsand (schiffsladungsweise aus China importiert) sorgen dafür, dass sich diese Risse dann nicht wieder schließen können und das Gas austritt. Man verkauft diese Methode inzwischen ungeniert als eine bedeutende Chance im Umstieg von der Kernkraft auf alternative Energien.
Die Nebenwirkungen sind ökologisch katastrophal. Das eingepumpte Wasser löst Unmengen chemischer Elemente aus dem Boden und transportiert sie so ins Grundwasser. Teils werden sogar hoch radioaktive Stoffe herausgelöst, wie Trinkwasserstudien ergaben. Obendrein werden erhebliche Mengen von Methan freigesetzt, was noch schlimmere Folgen für die Umwelt hat als der CO2-Ausstoß.
An Beispielen aus Pennsylvania, wo die Förderung schon länger betrieben wird, und der Region um die ostpolnische Stadt Zamosc, in der die Anwohner sich bisher erfolgreich gegen die Förderung von Schiefergas wehren konnten, wurde die Kluft zwischen der Realität der Schiefergasförderung und dem Idealbild, mit dem die Energiekonzerne den Europäern das Verfahren schmackhaft machen wollen, veranschaulicht. Wie immer werden die Gewinne von einigen wenigen Konzernen privatisiert, während die horrenden Folgekosten für die Umwelt von den Kommunen und damit von uns bezahlt werden müssen.
In den USA sank der Gaspreis aufgrund der massiven Gasförderung sogar, was noch mehr Bohrungen auslöste- aber auch den Kauf der spritfressenden Boliden wieder anfeuerte.