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Was sind Freunde?

*******paar Paar
903 Beiträge
Themenersteller 
Was sind Freunde?
In unserer schnellebigen und oft konsumorientierten Zeit, verlieren für mich die Begriffe "Freund" und "Freundschaft" immer mehr an Wert. Oft frage ich mich wie viele Freunde ich habe und was ich für diese Freunde zu tun bereit wäre?

Heute haben Bekannte hier aus dem Joy einen Satz eingestellt, der mich sehr nachdenklich machte, ging er doch in die gleiche Richtung.

"Freunde sind wie Bäume, es kommt nicht darauf an wie viele es sind, sondern wie tief ihre Wurzeln sind."

Wenn ich hingegen in sozialen Netzwerken sehe, dass viele Profile dort mindestens eine 3-stellige Zahl von Freunden haben, dann kann ich das so nicht glauben. Wäre hier vielleicht der Begriff "Bekannte" statt Freunde angebrachter?

Auch wir pflegen eher einen kleineren Freundeskreis, diesen aber doch sehr intensiv. Diese Freunde, das sind Menschen die ich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen darf, die wissen, dass wenn ich das tue, dass ich dann auch dringend ihren Rat oder ihre Hilfe benötige. Manche dieser Freunde sehe ich nur alle paar Monate, aber wir verstehen uns auch ohne Worte und ohne uns täglich zu sehen sehr gut. Die Chemie stimmt einfach.

Einer dieser Freunde rief mich wor Jahren kurz nach Mitternacht an, er hatte mit der Familie einen schweren Unfall mitten in Mailand. Der Wohnanhänger war völlig zertrümmert worden und sie wussten nicht wie sie mit dem ganzen Gepäck und der Ausrüstung jetzt nach Hause kommen sollten. Ich habe sofort meinen Hänger ans Auto gekuppelt und mich auf die Fahrt nach Mailand gemacht. Kurz nach Sonnenaufgang war ich bei unseren Freunden und konnte sie nach Hause begleiten.

Auch im Rahmen meiner Trennung durfte ich vor Jahren wirkliche Freundschaft erfahren und habe gesehen wer bereit war mir zu helfen ohne Partei zu ergreifen, mir Rat zu geben und mich auch mal in den Arm zu nehmen.

Solche Freunde brauche ich und für diese würde ich alles tun. Ich bin glücklich wenige, aber solche Freunde zu haben!

Wie seht Ihr das, was heißt Freundschaft für Euch, wer darf sich bei Euch "Freund" nennen?
**ny Paar
1.543 Beiträge
Bekanntschaften haben wir sehr viele, intensive Bekanntschaften viele, Liebschaften hatten wir einige, Freunde haben wir nur ganz wenige.
Gute Freunde beleiten einen Menschen durch das ganze Leben, sie sind immer da.
Sie sind mit Rat und Tat an unserer Seite.
Wir haben es erlebt, dass in den letzten Stunden eines Menschen nur noch ein Freund
oder eine Freundin da waren, alle anderen haben sich ganz langsam im Vorfeld verabschiedet, ungefähr in der Reihenfolge, wie wir sie oben aufgezählt haben.
Wir denken sogar, dass eine Liebe entweder in einer intensiven Freundschaft endet
oder zerbricht (siehe Anzahl der Scheidungen).

Die Ganys, die froh sind Freunde zu haben.
****565 Paar
2.170 Beiträge
Freunde , sind nicht Namen auf einer Liste
es sind Menschen , die dann für einen da , wenn man sie am nötigsten braucht .

Sie sollten offen und immer ehrlich sein
und auch die Wahrheit sagen , wenn sie weh tut .
Das erwarten wir ,von einer Freundschaft .
Freunde , in guten wie in schlechten Zeiten .

Vor einigen Wochen erfuhren wir , dass die Mutter eines lieben Freund von uns ,
plötzlich verstorben war .
Auch wenn er 250 km von uns entfernt wohnt wussten wir , dass wir ihm , in so einen schweren Moment zu Seite stehen wollten .
Wir erkundigten uns , wann die Beerdigung war , haben Urlaub genommen und wollten bei ihn sein .
Trotz seiner großen Trauer und dem tiefen Schmerz , wollten wir ihn , ein Lächeln ins Gesicht Zaubern und das haben wir geschafft *top*, als er uns auf der Beerdigung ,
entdeckt hatte .
Wir nahmen ihn still in den Arm und er sagt dann nur , er seid doch verrückt
und wir antworteten nur , nein wir sind Freunde *friends*

Freunde sind Verbindungen mit Menschen , die deinen Leben einen besonderen Wert geben .

Sie sind wie Sterne , auch wenn Du sie nicht immer siehst , weißt Du das sie da sind .

Bekannte hat man viele im Leben , doch wahre Freunde nur ganz wenige ........
Der Begriff
wird von Marketinggurus immer mehr verwässert und beschädigt. Neulich wurde ich beim Kauf einer Packung Mohrenköpfe sogar dazu aufgefordert, mich auf FB mit dem marktführenden Hersteller der besonders großen und dicken Kalorienbomben... (Ihr wisst schon) zu "richtig dicken Freunden" zu verbinden, damit die Freundschaft noch weitergehe, wenn die Packung längst leer sei.

Ich hab sie natürlich nicht zu meinen 15 Freunden hinzugefügt. *crazy* Denn Freunde sind etwas völlig anderes, wie jeder von uns weiß.
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Ja,
der Begriff Freunde wird in sozialen Netzwerken in seinem eigentlichen Sinn verunstaltet, verwässert.

Auch für uns sind Freunde die Menschen, mit welchen wir uns am engsten verbunden fühlen, die uns fehlen nach ein paar Wochen, welche aber auch noch nach Jahren des aus den Augen Verlierens, noch genauso vertraut sind wie jeher.
Wirkliche Freundschaft
liegt heutzutage nicht mehr im Trend. So scheint es uns jedenfalls. Begünstigt durch die schnelllebige Zeit und das Internet scheinen viele Menschen oberflächlich zu sein. Wir wären auch dafür Freundeslisten in Bekanntschaftslisten umzubenennen.

Uns kommt es oft so vor, als wolle man sich mit einer ellenlangen Freundesliste schmücken und das Selbstbewußtsein aufmöbeln. Frei nach dem Motto: Schaut alle her, wie beliebt ich bin. Nebenbei bemerkt: Wer mit vielen Freunden prahlt, ist selber der Schlechteste...

Gibt man aus freien Stücken zu keine Freunde zu haben, wird man oft scheel angeschaut. Den meisten scheint so etwas schier nicht möglich zu sein. Es gibt aber tatsächlich Menschen, die sich selbst genug sind. Die nur einen Partner zu ihrem Lebensglück brauchen und manchmal nicht einmal das. Der typische Einzelgänger eben.

Wir pflegen einige, wenige Freundschaften, die schon über Jahre hinweg bestehen und sich bewährt haben. Mit diesen Menschen haben wir nicht täglich Kontakt, sehen sie eher selten. Aber wenn wir mit ihnen zusammen sind, ist es so als hätten wir sie gestern erst verabschiedet. Sie motivieren uns zu Höchstleistungen und bringen uns dazu über das Ein oder Andere nachzudenken. In ihrer Gegenwart können wir reden wie uns der Schnabel gewachsen ist, vertragen ihre Kritik und können selbst kritisieren ohne dass uns das übel genommen wird.

Das zeichnet für uns eine Freundschaft aus.

Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache.

Marcus Tullius Cicero
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Wir pflegen
relativ viele Geschäftskontakte auch bei Facebook, da kommt man nicht mehr ganz drum rum, zumindest in unserer Branche.

Somit ergibt sich eine lange Freundesliste, welche aber zu 99% keine Freunde, sondern geschäftliche Verbindungen sind. Und dann fängt das Verwirrspiel schon an - einmal bezüglich der Anrede "Sie" oder "Du"? Und zum zweiten erweckt man auch den Eindruck, mit jedem "befreundet" sein zu wollen, der aus welchen Gründen auch immer eine Freundesanfrage sendet.

Es hat seine Vor- und Nachteile, ob und wie man sich dem Spiel hingibt, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Beruhigend für mich (Frau), dass meine Kinder wissen, was ein Freund wirklich ist und tatsächlich auch nur mit den Menschen, welche sie real kennen "befreundet" sind und nicht wild drauf los eine ellenlange Liste sich schaffen.

Die Wertevermittlung liegt an den Eltern, sind deren "Freundschaften" sehr wahllos und unverbindlich, so lernen es die Kinder auch nicht wirklich, was ein Freund/Freundin bedeutet
****lle Frau
64 Beiträge
Die Beweglichkeit der Freundschaft
Ich habe nachgedacht. Schon oft verhedderte ich mich: ist das jetzt eine Freundschaft oder eher eine Kollegialität? Bekanntschaft oder Liebe?

Freunde sind für mich Menschen, die all das sein können. Manchmal für längere Zeit, manchmal auch nur kurzfristig. So kann eine Kollegin plötzlich zur Freundin werden, weil genau in diesem Moment wo ich sie brauche, ihre Anwesenheit mein Leben bereichert und sie mir helfen kann. Wenn danach der Kontakt wieder locker wird, kann das wieder durchaus eine gute Kollegialität werden.

Andererseits: da war vor 40 Jahren eine Freundin, dich ich sehr intensiv empfunden habe. Der Kontakt wurde dann durch Lebensumstände total abgestellt. Als wir uns nach 20 Jahren wieder sahen, passierte es uns, dass wir das Gefühl hatten, wir hätten uns erst gestern gesehen!

Auch mein Mann ist für mich ein Freund - weil ich mich bei ihm wohl fühle, geborgen und sicher, weil er mich wie kein anderer Mensch versteht und kennt.

Meine Mutter - auch sie ist ein Mensch, die mir unzählige Male in meinem Leben eine Freundin war und noch immer ist - Gott sei Dank!

Ein völlig unbekannter Mensch kann in einer Notsituation ein Freund werden, dem ich Dinge anvertrauen kann, die ich sonst noch niemandem mitgeteilt habe.

Freundschaft ist für mich etwas, das sich ändern kann und beweglich ist. Ein Mensch kann für einen Augenblick ein Freund sein, für nur kurze Zeit oder für ein ganzes Leben. Freundschaft ist mit bedingungsloser Liebe verbunden und etwas sehr Wichtiges in meinem Leben, wofür ich jeder einzelnen Seele namens "Freund", unendlich dankbar bin.

Ich wünsche allen Menschen Freunde!
Der ewige Moment ist der Freund,
alles andere ist eine Momentaufnahme!!

So sollte man drei ganz natürlich gebene Freunde haben, das Leben, die Mutter und den Vater (in dieser Reihenfolge und doch gleichberechtigt nebeneinander stehend, nicht der die das sondern das die der).
Warum und weswegen dies häufig nicht der Fall ist, das steht auf einem anderen Blatt Papier.

Wenn ich dann im Lauf meines Lebens eine Person treffe, die dem Wort Freund gerecht wird, dann bin ich unheimlich reich vom Leben beschenkt worden, egal was das Leben sonst an angenehmen oder wenigen schönen Begleitumständen für mich noch parat halten tut.

Der Freund sieht dich als eigenständige Persönlichkeit, schenkt dir Vertrauen und Respekt, niemals begegnet er dir mit Neid, Mißgunst, Heuchlerei, klar und deutlich gibt er dir Antworten, ob sie einem nun gefallen oder nicht, aber er läßt dich nicht in Stich, solange wie du selbst nicht der Fehler bist.

Der Freund ist ein ungeschriebenes Gesetz und wird es ewig bleiben, da wird keine Verwässerung egal wie heftig sie auch betrieben wird, je etwas daran ändern können. Es ist wie mit der Wahrheit, die immer stärker sein wird als die Lüge, weil die Lüge so verlogen ist.

Lg che59
*****oul Frau
290 Beiträge
Freunde....
... sind Menschen, die immer für einen da sind, egal ob es einem gut geht oder schlecht, die einen so akzeptieren, wie man ist. Menschen, die man möglicherweise jahrelang nicht sieht und im Moment des Treffens diese besondere innige Verbindung sofort da ist, als ob es die Jahre dazwischen nicht gegeben hat.

Freunde erkennt man besonders dann, wenn alle anderen Bekannten weg sind.

darksoul

die es sehr bedauert, dass in der heutigen schnellebigen Zeit das Wort "Freund" oftmals nur oberflächlich verwendet wird und Menschen an der Zahl ihrer "Freunde" gemessen werden.

Wie sagte mir erst vor kurzem ein Kollege: Freunde im Internet funktioniert bei ihm nach dem Motto: wer kennt wen.
*********ds57 Paar
1.841 Beiträge
Das Problem in den sozialen Netzwerken (FB, WkW, JC, etc.) ist eher das man dort halt nur eine "Freundesliste" hat.

Inwieweit die Freundschaft sich auf das reale Leben projezieren lässt wissen nur diejenigen die dort miteinander befreundet sind.
Aussenstehende können nur die Anzahl der Freunde dort sehen, aber nicht den Hintergrund.

In meinen Freundeslisten befinden sich nur Leute mit denen ich in jedweder Form privat oder beruflich Kontakt pflege. Es können Monate vergehen bis man miteinander schreibt, telefoniert oder man sich sieht.

Wahre Freunde mit denen man durch dick und dünn geht (oder bis in die Hölle und zurück) sind davon ganz ganz wenige. Sie begleiten einen über mehrere Dekaden
und stehen einem in größter Not bei. So etwas kann auch mit der Familie erlebt werden. Freundschaften können auch via Internet entstehen und sich mit der Zeit als solche entwickeln.

Vertrauen, zu hören, austauschen, wahre Worte finden, füreinander da sein,
Spontanität im miteinander.Alles das sind "Eckpfeiler" einer wahren Freundschaft.

Wie steht es doch in manchem Profil hier "Meine Freundesliste ist keine F...liste"
In einem meiner Profile habe ich unter anderem stehen:

´´Listenjäger´´ brauchen mich nicht
anklicken. Da habe ich kein
Interesse daran. Bitte respektiert
das.

LG,
Thomas
****565 Paar
2.170 Beiträge
Wahre Freunde ....
Das haben wir gerade passenden dazu gefunden *top*
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Ein Freund
ist in meinen Augen ganz einfach gesagt ein Vertrauter von mir,mit dem ich Probleme besprechen kann,Spass haben kann,lachen als auch weinen kann...
Der eine trage des anderen Last und geteilte Freude ist doppelte Freude.

Das sind in etwa die Grundzüge einer echten Freundschaft für mich.

Lg

*friends*

*gg*
Wahre Freunde sind Menschen

denen ich vertraue,
mit denen ich über alles reden kann und die mir zuhören,
die mich nicht verraten,
mir niemals den Rücken zuwenden,
mit denen ich hemmungslos lachen kann,
die meine Blicke ohne Worte richtig deuten können.

Und :

Auch wenn man sich sehr lange nicht gesehen hat sind sie mir beim nächsten Treffen so nahe als wären nur ein paar Tage verstrichen.
*******paar Paar
903 Beiträge
Themenersteller 
Von Marlene Dietrich stammt angeblich der Ausspruch "Freunde, die man morgens um 4 Uhr anrufen kann, die zählen."

So scheint es meiner Meinung nach auch wirklich zu sein. Für mich ist ein "guter Freund" ein Mensch, den ich zu jeder Zeit anrufen kann (und darf) und der mir zuhört. Es scheint mir nicht von Bedeutung, ob ich es dann auch mache, es geht nur um das Wissen, dass ich es machen könnte, wenn ich es wollte.

Bei mir sind es dann nicht gar viele Menschen, die ich, wie Marlene Dietrich es formuliert hat, morgens um 4 Uhr wegen eines Problems anrufen würde.

Meiner Meinung ist eine gute Freundschaft u.a. gekennzeichnet durch Folgendes:
  • Man nimmt sich füreinander Zeit, ist füreinander da, hat ein offenes Ohr füreinander. Das heißt aber nicht, dass man sich regelmäßig treffen muss. Das wurde hier im Thread schon mehrfach erwähnt. Denn Freunde gewähren einander auch ihre Freiheiten

  • Freunde lassen sich gegenseitig so sein, wie sie sind. Man muss dem anderen nichts mehr vormachen, muss sich nicht verstellen, kann sich so geben, wie man wirklich ist

  • Freundschaft beruht auf gegenseitigem Verständnis, Vertauen und auf Respekt

  • Man hört einander zu. Zuhören ist enorm wichtig (gerade für uns Männer!)

  • Offenheit und Ehrlichkeit. Auch gegenseitige ehrliche Kritik ist gestattet ja sogar erwünscht. Aber Kritik sollte immer so vermittelt werden, dass sie nicht verletzend bzw. beleidigend wirkt

  • Man kann miteinander lachen, aber auch weinen, reden und schweigen. Aber auch wenn man schweigt, versteht man sich...

  • Man kennt einander genau, die Stärken und Schwächen des anderen, die Fehler, die kleinen Macken

  • In einer Freundschaft gibt man gerne, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Natürlich sollte das nicht einseitig ausgenutzt werden


Es ist für mich auch wichtig mir meiner wahren Freunde bewusst zu sein, das ist glaube ich oft nicht der Fall. Das kann dann auch dazu führen, dass man Freundschaften nicht genügend pflegt, denn jede Freundschaft bedarf der Pflege. Sehr schnell kann sich eine wertvolle Freundschaft verflüchtigen, weil man sich nicht genügend darum bemüht hat.

Ich habe mir gestern eine Liste gemacht und darauf mal alle die Menschen notiert, die ich morgens um 4 Uhr (um beim obigen Zitat zu bleiben) informieren möchte, wenn mir Etwas zustoßen würde. Es geht mir weniger darum, ob ich es tatsächlich machen würde. Auch die Reihenfolge habe ich festgelegt und die Liste war nicht sehr umfangreich, wenn ich Familienmitglieder mal aussen vor lasse.

Ich kann meine echten und wahren Freunde an zwei Händen abzählen und ich denke das geht anderen Usern ähnlich. Die Qualität der Freundschaften sollte im Vordergrund stehen, nicht die Quantität.

Für mich muss ich feststellen, dass ich meine Freundschaften noch mehr pflegen sollte und einige Menschen stehen auf der Liste, die ich nie als so enge Freunde wahrgenommen habe.

Andy
(der männliche Part vom Hypnosepaar)
*******paar Paar
903 Beiträge
Themenersteller 
Traurig...
wenn man gar keine Freunde hat! Heute Abend habe ich ein Interview mit Niki Lauda (der Ex-Rennfahrer und derzeitige ARV des Mercedes-AMG Formel 1 Teams) gesehen. Da sagt er selbst, dass er überhaupt keine Freunde hat und auch keine braucht.

Bekannte habe er, Menschen die er mag usw., aber eben keine richtigen Freunde. Er verlässt sich lieber auf sich selbst und würde auch nie jemanden um Hilfe bitten oder um Rat fragen. Er geht davon aus, dass ihm diese auch nicht helfen könnten, denn ihre Ratschläge würden sie immer aus ihren eigenen Erfahrungen heraus geben und das wäre oft für sein Problem nicht das Richtige.

Ich habe diesen Mann vor einigen Jahren persönlich kennenlernen dürfen und bin auch schon mit ihm geflogen, aber dass er ohne Freunde durchs Leben geht, das wundert mich doch.

Es stimmt mich auch nachdenklich, denn da ist auch etwas Wahres dran. Aber sollte man deshalb ohne Freunde durchs Leben gehen?


Andy
Hier scheint
das Sprichwort zuzutreffen, dass ein Mensch die Summe seiner Erfahrungen ist. Manche sind aber einfach nur Einzelgänger und kommen prima ohne tiefergehende Kontakte aus. Wichtig scheint zu sein, dass man an sozialen Kontakten nicht verarmt.

Ausschlaggebend ist wohl die eigene Zufriedenheit mit der Situation. Auch ein Mensch ohne beste Freunde, kann mitten im gesellschaftlichen Leben stehen und seine Mitte und innere Ruhe gefunden haben.

Es gibt da noch so eine Weisheit: Der einfachste Weg einen Freund zu haben, ist sich selbst einer zu sein...
je höher du zu klettern scheinst,
so dünner und kälter die luft.
geld verbrennt alles aber wärmt nicht.
Eine wahre Freundschaft...
... braucht vor Allem eines nicht: viele Worte.

Es war mir vergönnt einen solchen Menschen Freund zu nennen. Wir haben uns Dreiviertel unseres Lebens begleitet, obwohl wir sehr verschieden waren. Doch wir hatten uns in unserer Art, das Leben anzunehmen, zutiefst verstanden, durch Reisen und Gemeinsamkeiten in jungen Jahren geprägt.

Wenn wir uns nach Monaten zumeist nur für einen Augenblick sahen, unseren Chai, einen Kardamom getränkten Tee tranken, sahen wir uns zumeist nur an - und das wahre Leben stand zwischen den wenigen Worten und Blicken. Es war Fülle und Reife, die wir miteinander verspürten, innige Verbundenheit. Es bedurfte keiner Absprachen, keiner Bitte, keines Hilferufs - ginge es einem von uns schlecht, dauerte es keinen Tag und wir waren füreinander da, die räumliche Entfernung stand nie wirklich zwischen uns - was braucht man mehr.

Was bleibt, ist ewige Dankbarkeit, bis man selber von der Bühne geht...
*******paar Paar
903 Beiträge
Themenersteller 
...der beste Freund
Es gibt da noch so eine Weisheit: Der einfachste Weg einen Freund zu haben, ist sich selbst einer zu sein...

Dieser Satz von @*******nts macht mich nachdenklich. Und je mehr ich nachdenke, desto mehr erkenne ich darin einen wahren Kern! Sicher ist es nicht der einfachste Weg, aber wohl der wichtigste Weg, diesen Freund in uns zu finden und zu behalten.

Wenn wir wieder einmal im Leben eine Hürde genommen, einen großen Erfolg erzielt, ein Ziel erreicht oder sonst etwas Besonderes geschafft haben, dann sind die "Freunde" da, spenden uns Lob, Beifall und Anerkennung. Für kurze Zeit, meist nur wenige Tage, sind wir dann die Gewinner und stehen auf der Sonnenseite des Lebens. Aber vielleicht wäre es ehrlicher, wenn wir uns dann vor den Spiegel stellen würden, hineinschauen und lauschen würden, was der Mensch im Spiegel zu uns sagt.

Dieser Mensch im Spiegel ist weder unsere Mutter noch unser Vater, auch nicht unsere Partnerin oder unser Partner, es ist kein Freund aus dem richtigen Leben vor dem wir bestehen müssen, er ist viel mehr für uns.

Der Mensch der mich aus dem Spiegel anschaut ist, so denke ich, der einzige Mensch, dessen Meinung für mich zählen sollte.

Im Real Life halten uns sicher viele Menschen für korrekt, aufrichtig und zum Handeln entschlossen. Sie bezeichnen uns als bezaubernde Frau oder als tollen Mann, doch wie oft nennt uns der Mensch im Spiegel einfach nur einen Versager, wenn wir ihm nicht ehrlich und offen in die Augen schauen können?

Ich denke nur auf diesen Mensch im Spiegel kommt es an. Im Gegensatz zu all den anderen, die uns bei unseren Erfolgen loben und um uns sind, ist dieser Mensch im Spiegel bis ans Ende unserer Tage stets bei uns. Ich denke wir haben erst dann die Schwierigste aller Prüfungen bestanden, wenn dieser Mensch im Spiegel einmal unser bester Freund geworden ist.

Wir können in unserem Leben lügen, betrügen, hintergehen, täuschen, tricksen und tarnen und uns immer wieder anerkennend auf die Schultern klopfen lassen, doch den Mensch im Spiegel werden wir nicht täuschen können, er ist so etwas wie unser Gewissen. Wenn wir diesen Freund enttäuschen, dann werden Kummer, Trauer, Sorgen und Schuldgefühle uns fortan begleiten. Manche nennen es auch ein "schlechtes Gewissen."

Und insofern haben @*******nts es richtig erkannt, den wahren, richtigen und wohl auch besten Freund muss ich zuerst in mir finden... und mit mir selbst im Reinen kann ich dann auch im wirklichen Leben richtige Freunde finden!

Andy
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
sich selber ein Freund sein
Der einfachste Weg einen Freund zu haben, ist sich selbst einer zu sein...

Dieser Satz von @*******nts macht mich nachdenklich. Und je mehr ich nachdenke, desto mehr erkenne ich darin einen wahren Kern!


Dem stimme ich schon zu,aber was wäre man Ohne seine Freunde..man wäre ganz alleine auf sich selber gestellt und das haut meisten nicht hin....meiner Meinung nach.

Lg
*wink*
*******nige Frau
5.801 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gemeint ist etwas anderes @ Fotograf_56
inhaltlich ähnlich "wie liebe Dich selbst, dann bist Du auch in der Lage andere zu lieben".
******ier Mann
42 Beiträge
Zuversicht
Es fällt mir sehr schwer, den Begriff „Freund“ in „sazielon Nwetzerken“ (meine Tastatur weigert sich beharrlich, diesen Begriff überhaupt darzustellen) zu akzeptieren. Beim letzten Hochwasser im Süden sollen lt. TV diese virtuellen Gruppen jedoch schnell und lösungsorientiert Hilfe geboten haben.

Nur - „Freund“ hat für mich einen höheren Anspruch.

Vielleicht bin ich ja auch jetzt in dem Alter, in denen die Begrifflichkeiten durch die "neue Jugend" gebildet werden - und meinen Vorstellungen, wie damals in meinen Jugendzeiten - den älteren Semestervorstellungen nicht mehr entsprechen.

Den für mich „schönsten“ Begriff hierzu habe ich im Simpliccissimus gefunden. Weil er immer individuell zu beschreiben und auszulegen ist: „Herzensbruder“. Zum Glück kann das (natürlich aus meiner Sicht) auch eine „Herzensschwester“ sein.

Oder wie Gibran schreibt:
„Wenn euer Freund offen seine Meinung sagt, dann fürchtet ihr weder das "Nein" eurer eigenen Meinung, noch haltet ihr das "Ja" zurück. Und selbst wenn er schweigt, dann hört euer Herz nicht auf, seinem Herzen zuzuhören.“

Für andere Notfälle habe ich Schutzbriefe oder „gelbe Engel“.


Der Euch den richtigen Freund im richtigen Moment wünscht
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
liebe Dich selbst, dann bist Du auch in der Lage andere zu lieben".

Auch das stimmt für mich nur bedingt,da ich es anders herum erlebt habe...

*love*
Ein richtige/r Freund/in genügt m. E.:
"Ein guter Freund ist der, der kommt, wenn die anderen gehen."
Und zwar kommt ein richtiger Freund, wenn alle anderen gehen.


Ich bin davon überzeugt, dass es diese Weisheit auf den Punkt bringt.

Man kann immer zu einem Freund gehen, oder er kommt dann, wenn man ihn braucht.

Ein Philosoph - mir fällt grad der Name nicht ein - hat in etwas (sinngemäß) geschrieben:

"Such dir keinen Freund, damit er dir etwas gibt, sondern damit du ihm etwas geben kannst."

Im Umkehrschluss: Ein Freund gibt, ohne etwas dafür zu verlangen.

Weiterhin kann man einem "richtigen" Freund blind vertrauen, man kann mit ihm über alles reden.

Das ist, denke ich, an einer richtigen nachhaltigen Freundschaft wesentlich.

LG
H.
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