Rückbesinnung
auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben sollte uns gerade in der Adventszeit immer wieder mal in den Sinn kommen. Viele von uns sind erschreckend fremdgesteuert, werden selbst am Wochenende oder im Urlaub vom Chef herausgeklingelt, müssen für die Wünsche der Schwiegermutter tagtäglich ihren Zeitplan über den Haufen werfen.Und dann ziehen sie dir einfach mal für ein paar Tage den Stecker raus. Du liegst in einem Klinikbett und hast zuviel von dem, was dir das ganze Jahr am meisten fehlte: Zeit. Erstaunt schaust du immer wieder auf die Uhr, vor allem nachts. Seltsam, die Uhr scheint langsamer zu ticken. Warum wohl ständig jemand die Tür aufreisst erschliesst sich dir zwar nicht, aber es tut gut sich einfach wegzudrehen und in den Schlaf zu versinken.
Wenn du dann mal das Zimmer verlässt siehst du Menschen, die ein unfassbar schwereres Schicksal ereilt hat. Gerade in der plastischen Chirurgie einer Millionenstadt kommen Menschen aus den Kriegsgebieten aller Welt zusammen. Aus Ländern wo die Regierung auf die eigenen Bürger schießen lässt. Wo starrsinnige Blockwarte herrschen und regieren wie es ihnen passt. Wo aber die Menschen oft zufriedener und dankbarer sind als hierzulande.
Als ich im vergangenen Jahr in der Vorweihnachtszeit am Flughafen Kopenhagen umsteigen und warten musste, lautete die alles erdrückende Werbekampagne "All I want for Christmas". Für Menschen die niemanden (mehr) an ihrer Seite haben und sich mit immer mehr Elektronik eindecken in ihrer Einsamkeit. Die von niemandem mehr beschenkt werden und sich selbst alle Wünsche erfüllen. Arme reiche Welt, findet Martin...