Die Gesellschaft - das bin auch ich
Als brandneues Mitglied dieser Gruppe habe ich mich erwartungsvoll auf diesen Thread mit einem so provokanten, aber ansprechenden Thema gestürzt.
Bis auf wenige positiv konstruktive Beiträge - besonders an Anfang - finde ich hier hauptsächlich ein kollektives Jammern vor, über die bösen Politiker, Investoren, Konzerne usw. und natürlich das altbekannte Ping-Pong zwischen einzelnen Mitgliedern.
Ich will nicht leugnen, dass vieles davon zutrifft - CETA, TTIP und TISA sind Knebelverträge, die Macht liegt nicht mehr in den Händen des Volkes, sondern bei den Großkonzernen, mit Atomenergie und Gentechnik wird die Schöpfung zu Grunde gerichtet, der Energiehunger plündert und verwüstet unseren Planeten, der blanke Materialismus und die Gier nach Wohlstand überlagert jede Moral.
Aber ist es nicht so, dass alles worüber ich mich im außen und bei anderen aufrege auch in mir selbst ist?
Ich rege mich auf über die Allmachtsphantasien von Microsoft, Google, Amazon und Konsorten, die alle Konkurrenten an die Wand drängen und inzwischen mächtiger und einflussreicher sind als manche Regierung.
Doch dann sitze ich an meinem Windows-PC, suche bei Google nach Informationen zu einem wichtigen Thema und lande schließlich bei Amazon, wo ich mir ein Buch dazu bestelle, weil es da sicher und bequem ist.
Ich rege mich auf, dass wegen Öl- und Gasvorkommen Kriege geführt, Regierungen gestürzt und mit Fracking unsere Erde kaputt gemacht wird.
Dann kommt die Nebenkostenabrechnung und ich bin entsetzt, wie teuer es ist, wenn man alle Räume kuschelig warm haben will, jeden Tag ausgiebig duscht und ständig alle möglichen Geräte an hat.
Ich könnte damit noch beliebig weitermachen - Konsumverhalten, Autonutzung, Ernährung usw. , will aber damit aufhören.
Da hier Zitate offensichtlich sehr beliebt sind, möchte ich diesen meinen ersten Beitrag in dieser Gruppe mit einem schlauen Spruch von Erich Kästner abschließen, der aber ein Tipp sein kann, wie man den Ekel vor dieser Gesellschaft (zu der man selbst gehört!) überwinden kann:
Es gibt nichts Gutes - außer man tut es.
Un wer in diesen Aspekt des Themas weiter einsteigen möchte, dem sei noch ein schönes Gedicht von Christian Morgenstern ans Herz gelegt:
http://de.wikisource.org/wiki/Was_klagst_du_an