Choreographie vs Improvisation
Einer der Gründe, warum ich vom Tango so angetan bin, ist die Möglichkeit des Eingreifens in die Handlung, die Möglichkeit spontaner Reaktion und der Möglichkeit zu individuellem Ausdruck, jedoch immer als Dialog mit dem Partner, ja ne is klar. Im klassischen Tanz spielt die Improvisation eine eher untergeordnete Rolle, von daher bin ich auch gewohnt, mich genau an vorgegebene Choreographien zu halten, bzw Takt für Takt zu analysieren und zu "vertanzen".
Natürlich, das Ergebnis einer geübten Choreographie ist normalerweise weit ansehnlicher als bei der Improvisation, allerdings macht sie auch nicht so viel Spaß.
Mein Partner lehnt Choreographie strikt ab, was wohl von den unleidlichen Zeiten des Turniertanzes herrühren mag.
Ich selbst sehe diese Bindung nicht so negativ, einerseits, weil man am Schluß ein attraktives Erfolgserlebnis vorweisen kann, andererseits, weil man üblicherweis dann an gewissen Einzelteilen etwas mehr feilt und diese auch besser in den Griff bekommt. Und zwar nachhaltig. Und zum Dritten, weil man sich dabei mit einem Stück näher auseinandersetzen muß und dadurch wesentlich besser das Wesen der Musik erfassen kann.
Wie seht Ihr das?