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Choreographie vs Improvisation

Choreographie vs Improvisation
Einer der Gründe, warum ich vom Tango so angetan bin, ist die Möglichkeit des Eingreifens in die Handlung, die Möglichkeit spontaner Reaktion und der Möglichkeit zu individuellem Ausdruck, jedoch immer als Dialog mit dem Partner, ja ne is klar.
Im klassischen Tanz spielt die Improvisation eine eher untergeordnete Rolle, von daher bin ich auch gewohnt, mich genau an vorgegebene Choreographien zu halten, bzw Takt für Takt zu analysieren und zu "vertanzen".
Natürlich, das Ergebnis einer geübten Choreographie ist normalerweise weit ansehnlicher als bei der Improvisation, allerdings macht sie auch nicht so viel Spaß.
Mein Partner lehnt Choreographie strikt ab, was wohl von den unleidlichen Zeiten des Turniertanzes herrühren mag.
Ich selbst sehe diese Bindung nicht so negativ, einerseits, weil man am Schluß ein attraktives Erfolgserlebnis vorweisen kann, andererseits, weil man üblicherweis dann an gewissen Einzelteilen etwas mehr feilt und diese auch besser in den Griff bekommt. Und zwar nachhaltig. Und zum Dritten, weil man sich dabei mit einem Stück näher auseinandersetzen muß und dadurch wesentlich besser das Wesen der Musik erfassen kann.
Wie seht Ihr das?
****75 Mann
1.445 Beiträge
Hallo...
sicher kann man im klassischen Tanz seine erlernt oder zusammen-gestellte Choreographie tanzen und sie verbessern, doch ich liebe auch die spontane Reaktion auf die Musik, denn nicht jedes Lied ist gleich und nur wenn ich spontan auf die Musik reagieren kann lebt auf meiner Sicht der Tanz mit der Musik (Tuniertanz lassen wir mal aussen vor).
Es besteht bei jedem Tanz ob Klassisch oder Latein, den Tanz im Rahmen des in jeder Figur wiederkehrenden Grundschrittes und Rythmus so zu gestalten, wie man es möchte. Das ist das, was ich an tanzen so liebe und so kann man als führender Herr mit der Dame zusammen den Tanz gestalten.

Lieben Gruss
Nico
Einspruch
und nur wenn ich spontan auf die Musik reagieren kann lebt auf meiner Sicht der Tanz mit der Musik

Ich verstehe nicht ganz, warum die Spontanreaktion besser, wertiger, sein soll, als die Reaktion, die in bei einer Choreographie auf die Musik habe.
Verschiedene Choreographen werden auf die gleiche Musik verschiedene Stücke herausbringen, das ist ja grundsätzlich schön und spannend.
Und natürlich spreche ich der Spontanreaktion, also der Improvisation die Berechtigung nicht ab, im Gegenteil: da ich bisher fast ausschließlich Choreographie getanzt habe, ist die Improvisation - noch dazu mit Partner - ein absolutes Novum.
Im zeitgenössischen Tanz findet man oft worshops, die sich "Kontaktimprovisation" nennen, es hat für mich den gleichen Hintergrund, jedoch etwas einfacher, weil ja bei der Kontaktimprovisation meistens ein größerer Abstand zwischen den Protagonisten besteht.

Jedenfalls bedank ich mich für das erste Kommentar, ich dachte schon, das Thema sei für Euch komplett unwesentlich.
****75 Mann
1.445 Beiträge
Ich verstehe Deinen Einspruch und möchte Dich auch nicht ändern, auch wenn es vielleicht so rüber kam. Tanzen ist ein Ausdruck, der eigenen Persönlichkeit und die des Partners.
Bei Choreographien muss man nur bedenken, das sie von Anfang eines Tanzes bis zu seinem Ende immer gleich aussehen und die gleiche Schrittabfolge haben. (Das einfachste Beispiel anhand des Wiener Walzers: Vier rechts Drehungen, vier links Drehungen, vier rechts Drehungen, vier links Drehungen, usw.). Geht man nun schon hin und tanzt zwei oder drei rechts Drehungen mehr, weil z.B. eine Ecke oder ein anderes Paar im Weg sind habe ist spontan Improviesiert.
Genauso ist es mit den anderen Tänzen, so lernt man in der Tanzschule für jeden Tanz einzelne Abschnitte (Tango: Wiegeschritt, Kehre,...) diese Abschnitte kann ich nun als Choreographie immer im selben Ablauf tanzen oder ganz spontan in fast jeder beliebigen Reihenfolge tanzen, die ich spontan andere und in die ich die Dame dann führen muss. Somit habe ich auch dann keine Choreographie mehr.
Ich hoffe nun mich jetzt etwas besser erklärt zuhaben wie ich das meinte und wünsche Dir immer Spass und Freude am Tanzen.

Lieben Gruss
Nico
Unwesentlich>??
Hallo,
meiner Meinung nach hilft es nichts, in dieser Frage pauschal zu urteilen, denn sie ist sehr komplex.

In der Rolle des Fuehrenden, besonders, wenn dieser in seiner "Tanzkarriere" ueberwiegend nach Choreographie agiert hat, ist es natuerlich leichter, sich weiter auf, ich moechte es einmal "sicherem Pflaster" nennen, zu bewegen. Schliesslich hat er das Steuer in der Hand, und es ist gut, wenn man den Weg kennt. Sicher sieht es auch geschliffener und professioneller aus. Bei Showauftritten tanze ich meist nach Choreographie, schliesslich gehoert die Tanzflaeche dort mir, ich kenne die Stuecke und ich muss nicht spontan ein paar Neotango-Exhibitionisten ausweichen, die dort ihre letzten Workshoperfahrungen ausprobieren muessen. Soweit so gut.

Aus Sicht der Folgenden, die ich ueberwiegend als Frau bin, stellt sich eine ganz unterschiedliche Betrachtungsweise dar: Anfangs, als blutige Anfaengerin, habe ich darum gebetet, dass meine Tanzpartner doch nach "Absprache" tanzen wuerden - wenigstens blieben mir dann Unsicherheit und peinliche Patzer erspart!
Nun, als alter Hase, langweilen mich Choreographien in einer normalen Samstags-Milonga zu Tode. Der Tango, und das ist lediglich meine ureigenste, persoehnliche Auffassung, lebt fuer die Folgende gerade von dem Nervenkitzel, von dem "auf der Hut sein", da man nicht weiss, was im naechsten Moment kommen mag! Es ist pures Adrenalin, mit einem guten Taenzer zu improvisieren, und ich kenne keine wahre Tanguera, die sich dieser Herausforderung nicht liebend gerne stellt...!
So - ich hoffe, etwas mehr zur Verwirrung in dieser Frage beigetragen zu haben.

Gruss,
Miss Nina
oh weh - Mißvertsändnis
Ich muß mich hier für mein ungenaues Gerfasel entschuldigen und merke erst jetzt, worin der Grund des Mißverständnisses besteht:

Mit klassischem Tanz meinte ich nicht die Standard- oder Latintänze, also Paartanz, wo ja angeblich Choreographien gefertigt werden, die nicht auf die Musik gemünzt sind, sondern ich meine damit eigentlich immer die Choreographien des Bühnentanzes, also das klassische Ballett oder Contemporary.
Hier wird ausschließlich Choreographie getanzt und zwar immer genau zu einem ganz bestimmten Musikstück. Und diese Choreographie paßt dann auch nur dazu und nirgends sonst. Für mich ist Tanz losgelöst von Musik (Zeit) und Raum nicht denkbar.

Die Vorstellung, eine Choreographie zu verfassen, ohne zu wissen zu welcher Musik getanzt wird, erscheint mir sowieso pervers.
Auch die Einbettung verschiedener Figuren in den immer gleichen Grundschritt erscheint mir nicht wahnsinnig attraktiv, soviel zu dem Beispiel der Walzerschritte. Da ich die üblichen Tanzkurse schon ziemlich bald verweigert habe, suhe ich mich in Unkenntnis und ersuche hiermit um Nachsicht.

Miss_Nina, Deine Betrachtung verwirrt mich gar nicht, ich teile sie voll und ganz. Den Nervenkitzel kann ich nachvollziehen, auch wenn ich mich momentan noch eher in der Rolle der peinlich Patzenden sehe.
Missverstaendnis
@******rix: oh mein, mon cher, bitte nicht so was Schlimmes sagen! Wer sich solche Gedanken macht und diese auch noch derart eloquent auszudruecken vermag, kann gar kein peinlich Patzender sein!

Falls Dich Dein Weg in naher Zukunft nach Berlin fuehrt, dann wird es mir eine Ehre sein, mit Dir die schoenste Milonga des Abends aufzusuchen!! Ich fuehre, Du choreographierst..!! *zwinker*

Lieben Gruss,
Nina
Die ...
Spontanität bei der unmittelbaren Interpretation würde ich auch nicht als besser oder wertiger beschreiben, als die Reaktion, die man bei einer Choreographie auf die Musik hat. Beide Ausdrucksformen sind einfach unterschiedlich.
Verschiedene Choreographen werden auf die gleiche Musik verschiedene Stücke herausbringen, das ist ja grundsätzlich schön und spannend.
Dies wird glücklicherweise auch immer so sein. Der Ausdruck in einer Choreographie kann auch völlig unterschiedliche Zielrichtungen haben. Man befasst sich zum Teil tiefer mit der Musik und ergründet, was hierzu passen kann um dies dann auszudrücken. Erfahrungen und Erlebtes sind hierbei m. E. auch nicht hinweg zu denken.

LG
Cabal
Ich werde mich dazu äusern ,wenn ich mit reden kann .
Am Donnerstag werde ich meinen realen ersten Eindruck haben .
ich kann es kaum erwarten .Bin ja gespannt wessen Iterpretation ich mich anschliese
Grinsel
Die Wortschöpfung "peinlich Patzende" ist einfach wieder köstlich.

Da erinner ich mich doch zu gerne, an unseren Erstlings-Workshop, wenn man den Anfängerkursus so nennen möchte. Als Dame ist man stets von einer guten Führung abhängig.

Da wir allerdings beide Anfänger waren und sind, war ich noch abhängiger davon, dass Männe nur ja nicht "schwimmt" oder patzt. Nicht, dass ich völlig unkontrolliert aus seinen Armen laufe und blöd im Raum stehe.

Relativ schnell begriff Monsieur, mein Herr und Gebieter, dass ich von seinem Wollen abhängig war. Grrr, absolut auf ihn eingehen, was tun - ach? Ich durfte die Zeit, die der gnädige Herr für seine Pausen nutzte, also etwas mit meinen Beinchen machen - quasi eine Kür einbauen? Toll - und was hat er sich gefreut. Frauchen musste sich endlich mal anpassen.

Kaum zu Hause, Wohnzimmer leer geschoben, Musik eingelegt und auf ging`s - nicht stur nach Reihenfolge, sondern mal so oder so oder ne Pause oder ganz rasch. Mr. Love hatte auffallend Spaß daran, zu führen. Geht doch. *anbet*
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Genauso sollte es beim Normalo-Tanz auch sein. Nichts ist schlimmer, als wenn Männer nach Gefühl und Wellenschlag immer dieselbe Reihenfolge z.B. beim Disco-Fox einhalten. Es macht viel mehr Spaß beim Tanzen sich voll einlassen zu können und dank guter Führung in plötzliche Drehungen und Ver- und Auswicklungen geschickt zu werden. Erst dann kommt richtig Freude auf.
Dies ...
voll einlassen zu können und dank guter Führung

sind zwei wesentliche Aspekte, die ohne Frage, als Basis verstanden werden könnten.

LG
Cabal *zwinker*
ja sicher, nur ...
... was hat das jetzt mit der Choreographie zu tun? Ich denke, das sind ja zwei paar Schuhe? Oder bin ich schon wieder zu plond? Dafür ist doch June zuständig! *mrgreen*
Das
hat eben nur mit Improvisation zu tun. Allerdings kann Frau nur so gut improvisieren, wie Mann gut führt . . .meint plontchen girl2
Dein
Eingangsposting Vastatrix hatte ich auch dahingehend verstanden, dass du die Choreographie der Improvisation gegenüber gestellt wissen wolltest.
Habe ich nicht richtig geschaut *frage*

LG *zwinker*
richtig geraten *boiiiing* der Kandidat hat 100 Punkte
@******ito, genau. So war s zumindest gemeint.

Verwirrungstift
Nochmal
Ich selbst sehe diese Bindung nicht so negativ, einerseits, weil man am Schluß ein attraktives Erfolgserlebnis vorweisen kann, andererseits, weil man üblicherweis dann an gewissen Einzelteilen etwas mehr feilt und diese auch besser in den Griff bekommt. Und zwar nachhaltig. Und zum Dritten, weil man sich dabei mit einem Stück näher auseinandersetzen muß und dadurch wesentlich besser das Wesen der Musik erfassen kann.

Tanzschritte müssen sitzen, gewisse Tanzabfolgen aber auch. Das verschiedene Aneinanderreihen dieser Tanzabfolgen (bestimmt durch Tanzschritte) sollte jedoch durch die Führung bestimmt werden.

Jetzt besser? *skeptisch*
Improvisieren
na das versteh ich nicht . Warum soll die Frau ,oder auch Tanzpartnerin denn Improvisieren wenn der Mann ,also Tanzpartner ,gut führt ? Das braucht Sie doch dann gar nicht .Viel mehr sollte es doch so sein das die Parnerin oder der Tanz partner richtig Interpretiert . Ich bin aber noch Anfänger und lerne gerade dazu ,ich werde sehn .
Tango ist improvisation.
... Warum soll die Frau ,oder auch Tanzpartnerin denn Improvisieren wenn der Mann ,also Tanzpartner ,gut führt ? ...

Na weil das der Sinn des Tango ist. Der Mann gibt der Frau den Rahmen in der Sie sich gut praesentieren kann bzw. improvisieren kann.
Das Leben ist auch nicht immer vorhersehbar und Tango sollte es auch nicht sein ...

Der Mann gibt der Frau den Halt und gibt eine Richtung vor. Wie die Frau in die Richtung geht, wird ihr ueberlassen. Mann kann sie natuerlich anleiten, aber nie wirklich kontrollieren. Es sei denn sie will kontrolliert werden *zwinker*

Viele Frauen trauen sich aber nicht zu improvisieren, um den Mann nicht zu stoeren, obwohl manche Maenner gestoerten werden wollen.
Andere Maenner stoert es allerdings extrem, da sie selbst kaum improviesieren koennen und sie von sich schnell aendernen Situationen uebervordert werden.
Improvisierende Maenner sollten allerdings aufpassen das sie noch mit der Frautanzen und nicht mit sich selbst *g*

Nun nicht jeder Mann ist jeder Frau gewachsen und umgekehrt! *zwinker*
Meine erste Tango Stunde
Was soll ich schreiben ?
Es hat mich überwälltigt .Ich habe das gefunden wonach ich gesucht habe .Dieser tanz fastziniert mich ,er hat mich in seinen Bann gezogen.Ich kann die Musik nichht nur hören,nein ich fühle Sie sogar.
Ich für meinen Teil werde versuchen die Musik zu Interpretieren und danach zu Improvisieren .
Tango ist Improvisation .Ich sehe es ein .
Meine erste Tango Stunde
Ich habe gefunden wonach ich gesucht habe .
Vorher hatte ich nur ein gefühl,jeftzt habe ich die Bestätigung.
Ich gebe Dir recht,Tango ist Improvisation.
Für mich habe ich festgestellt,dasichdie musik fühlen kann ,nicht nur hören.
Ich versuche Sie zu Interpretieren.Ich kann es im Mom. noch nicht genau beschreiben ,aber die ´Zeit kommt sicherlich.
Entschuldigt die Doppel Antwort
Das war ein versehn ,dacht die erste ist nicht raus .sorry.
*******nBln Frau
223 Beiträge
nochmal aufgreifen ...
... Warum soll die Frau ,oder auch Tanzpartnerin denn Improvisieren wenn der Mann ,also Tanzpartner ,gut führt ? ...

Weil Tango ein Spiel ist

;o)
Ein Spiel?
Dann ist dies mein Lieblingsspiel.Ich liebe Spiele ,diese Art Spiele .
*******nBln Frau
223 Beiträge
Genau!
Ein Spiel

oder auch ein Flirt ...

Der/ die Führende gibt den Rahmen vor - wo ist Platz, wo tanzen wir hin? ... -
der/ die Folgende nimmt an und setzt hier und da noch ein paar iTüpfelchen.
So sehe ich das.

Wenn mir - als Folgende - Platz geboten wird, ein paar neckische Spielchen, Verzierungen einzubauen, finde ich das schön*.
Einfach nur Schrittkombis abzutanzen, "stur" aneinandergereihte, finde ich nicht so toll. Kann es aber verzeihen, wenn der/ die Führende noch unsicher ist, was das nun alles wird, was er/ sie da führt (= anfänger).

• ich muss allerdings gestehen, dass das bei mir momentan noch ein theoretischer Aspekt ist.
Verzierungen traue ich mir gar nicht zu, komme mir so furchtbar ungelenk dabei vor *rotwerd*
Ich hoffe aber, das bald ändern zu können.
Gibt ja auch da passende Kurse für (FrauenTechnik?)
Fredrückführung
Is ja alles schön und gut, daß wir uns jetzt einig sind, daß auch unter guter Führung (hey, das klingt wie verschärfte Haftbedingungen) aaalso, daß auch unter guter Führung der Frau ein Spielraum zur Spontanreaktion oder Improvisation gegeben ist.
back to topic: Wie steht Ihr denn dazu, gelegentlich mal eine Stück durchzuchoreograpieren, wegen der anfangs genannten Gründe. habt Ihr das schon mal gemacht, könnt Ihr Euch es vorstellen oder lehnt Ihr es grundsätzlich ab?
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