"Non-Tango" abschaffen!

Hm... Warum einen feststehenden Begriff ändern? Eigentlich weiß doch jeder, was mit Non-Tangos gemeint ist. Aber die Übersetzung Nicht-Tango halte ich für überflüssig. Also warum nicht beim Non-Tango bleiben? Nur, weil es irgendjemand missverstanden hat?

Ja, dem stimme ich zu. Es bringt es kurz auf den Punkt. Non Tango - jeder weiß, was das ist. Man kann theoretisch zu fast jeder Musik (sogar zu gruseliger Marschmusik, hihi!) Tango tanzen. Ich habe schon ein paar schöne überraschende Non-Tangos getanzt und bei manchen nur die Augen verdreht.

Wenn es nur um die Begrifflichkeit geht, sehe ich keinen Grund dafür Non-Tango anders zu nennen. Das finde ich eindeutig. Erst die Übersetzung zu " Nicht-Tango" macht es missverständlich.

... das problem, nieder mit der lösung!!!!

ich bin auch der Meinung: non-tango bleibt non-tango.
Dass dieser Begriff auch herrlich offen ist, macht ihn noch besser.
Wie bei allen Versuchen hier und in anderen Foren, "Schubladen" durch eindeutige Definitionen zu schaffen - es nützt nichts.
Wir müssen uns doch immer wieder darum bemühen, die jeweiligen Verständnisse miteinander abzustimmen, der schöne Teil der chat-Kommunikation.

Möchte man haben.

Oder doch lieber nicht.

Nicht babbeln. Kommt eh nix dabei raus ausser Stress. Und wer braucht den?t

...tanzen? Oder was?

... unbedingt!

Ich liiiiebe es, auf Non-Tangos zu tanzen!

Ein Thema das niemand braucht

die überschrift ist unglücklich gewählt:
es geht doch darum, ein wort zu finden,
das passender ist als "non-tango"

ich hab keine idee,
wie der begriff non-tango
eleganter und treffender beschrieben werden könnte...


interessant ist das thema trotzdem,
weil sich damit automatisch fragen stellen:
woher kommt die bezeichnung non-tango?
wer hat sie geschaffen?
gibt es diese bezeichnung nur im deutschen oder auch international?

warum werfen manche auch tango nuevo
z.b. piazzollas werke
(in bausch und bogen anstatt musikalisch definiert)
modernen tango wie electrotangos
und alle nicht-argentinischen tangos
in diese schublade non-tango?

liegt es vielleicht daran,
dass für diejenigen
nur tango musik aus buenos aires aus der "goldenen epoche" der "echte tango" ist?


ich erkenne da häufig unsicherheit,
gerade wenn es um die beiden themenstränge im forum geht
non-tangos/ tango (im ohr)
und ich dann manchesmal erkläre, ich sehe tango/vals/milonga musikalisch,
deshalb freue ich mich auch über polnische, finnische, russische, deutsche und moderne tangos....
die grenze ist ja manchesmal auch fließend,
und tangofusion... wohin gehört diese richtung eingeordnet?

manche sagen auch zum tanz non-tango
dabei ist meines wissens die richtige bezeichnung neo-tango
oder tango tanzen zu non-tango
je nach tanzstil-richtung

manche mögen das als erbsenzählerei sehen,
aber mir macht es spaß, hintergründe zu erfahren
über die unterschiedlichen sichtweisen zu diskutieren

und dafür gibt es ja schließlich dieses joy-forum!


und das alles gehört
für mich
zur freude an der musik und am tango tanzen dazu...

Es gibt nur gute und schlechte Musik. Vieles Tangos bzw. Tandas sind schlecht. Zum Beispiel die endlosen, eintönigen Instrumentalorgien bei manchen DJs. Gerne genommen wird Di Sarli. Oder manchmal auch Pugliese. Weil manchen DJs einfach Flaschen sind und eine Tango-DJ-lehrbuchmäßige Doktrin verfolgen: "Same period, same orquesta". Vor allem machen sie sich die Sache einfach, weil sie dann Alben abnudeln können.

Gute DJs schaffen eine Atmosphäre, in der es einen auf die Tanzfläche reißt.

Für uns ist es egal, was für eine Musik sie spielen: Gerne auch Tango Nueveo, Neo-Tango, Eletctrotango, Non-Tango- Auf manche Klezmer und jiddische Lieder kann man gut tanzen.

Wie man die Musik nennt ist uns ganz egal.

Wer sich mit Definitionen und Einordnungen herumschlagen will, soll das tun. Uns bringt das zum Gähnen.

es gibt sicher auch "schlechte" Musik …
IMHO dürfte es öfter zutreffend sein, davon zu sprechen: jene Musik gefällt mir oder eben nicht.

Das mag unterschiedlichste Gründe haben, zB dass sie mir zu eintönig ist
oder (aus Tänzer-Sicht) dass sie mich nicht reizt, darauf zu tanzen.

Persönlich erscheint mir 12-Ton-Musik nicht schön und dennoch halte ich mich zurück mit der Behauptung,
dass diese Musik explizit "schlecht" sei! Evtl verstehe ich einfach nicht

(erfahrene) TJs stellen ihre Tandas nach den unterschiedlichsten Gesichtspunkten zusammen,
zB auch wie traditionell die jeweilige Veranstaltung beschallt werden soll,
die besseren reagieren sogar auf das Geschehen auf der Fläche
ein anderer Abend, eine andere Stimmung und plötzlich passt die Tanda, die vorherige Woche noch der Burner war, einfach nicht mehr so gut.

Die "Doktrin" same period, same orquesta hat durchaus ihren Sinn. Ich persönlich hasse es, wenn während einer Tanda ein Bruch entsteht, denn ich wähle sorgfältig aus, sowohl ob und mit wem ich welche Musik tanzen mag.

Die meisten DJs haben gar keine Zeit zu reagieren, da sie permanent selber tanzen.

Und Stimmung wirkt sich nur marginal aus, da die meisten Teilnehmer sowieso dauer tanzen und alles tanzen.

Im übrigen neigt der Deutsche dazu, duckmäuserisch den Kopf zu nicken. Wenn der Kellner im Restaurant fragt, ob es geschmeckt habe, nickt er artig mit dem Kopf. Besonders wenn es nicht sonderlich geschmeckt hat.

Manchmal leert sich eine Milonga schneller als gewöhnlich. Dann ist es aber schon zu spät.

Mit Geschmack ist es so eine Sache. In manchen Diskotheken wir den ganzen Abend stumpfsinnig Stampfdiscofox getanzt. Immer andere Lieder und doch im Grunde den ganzen Abend dasselbe. So geht es bei mancher Milonga zu. Tanda für Tanda dasselbe, alles klingt gleich. Man muss einfach sehen, das Musiker unter Reproduktionszwang stehen, die Platten müssen gefüllt werden.

Kürzlich hörte ich zufällig ein Interview mit Adele, deren "Hello" uns Dutzende Male am Tag im Duselfunk vorgesetzt und zum Hit gepusht wird. Sie, sagte, dass sie während der Produktion der neuen CD verzweifelt war,dass ihr nix mehr einfiele. So hört sich ihr Album auch an.

.... du sprichst mir aus der seele

erster satz: leider, ja
zweiter satz: traurig aber ja
dritter satz: ist so

ich war neulich auf einer milonga und der player fiel aus. ich hab dem dj mein handy mit tangomusik gegeben. ankoppeln, random play und los - niemand hat das gemerkt.

Fotojob, auf der einen Seite spricht das für Deine Musikkollektion, auf der anderen Seite finde ich es schade, das es keiner gemerkt hat.

Das klingt für mich als wenn dort viele "Durchtänzer" am Start waren, die Tango als Sportersatz betrachten und sich tanzend auspowern.

Meine Interpretation mag da jetzt absolut falsch sein. *lach
Sicher spielt da mit rein, das Ramdom Play für mich keine Cortidas beinhaltet.

Gerade diese habe ich für mich seit einiger Zeit genießen gelernt. Bietet sie doch die Möglichkeit mich neu zu orientieren, nicht zwangsläufig was die Tanzpartnerin angeht, aber auf jeden Fall was die generelle Stimmung angeht. Die beeinflusst mich auch beim Tanzen, auch wenn ich sie manchmal nicht bewusst wahrnehme.

Hinzu kommt, das für mich eine Milonga auch einen sozialen Aspekt abseits der Tanzfläche hat und so habe ich Gelegenheit den Menschen auch dort zu begegnen.


Aber egal ob traditionelle oder Non/Neo-Tango Milonga, ich bin ebenfalls der Meinung eine Milonga lebt vom DJ(ane), den Gästen und den Gastgebern.
Man muss ja nicht persönlich begrüßt werden, aber anzukommen und sich willkommen zu fühlen macht für die Gesamtstimmung viel aus.

Und was ein guter wie ein schlechter DJ bewirken kann haben wir wohl alle schon mal erlebt. Mir persönlich sind da sehr positiv u.a. Jo Switten und Don Carlos in Erinnerung.

Aber um dem Eingangsbeitrag entsprechend mal einen Kommentar zu hinterlassen.. Nein, Non-Tango muss nicht umbenannt werden. Als Begriff ist doch eigentlich klar was damit gemeint ist.

Es gibt wirklich schöne Non-Tangos auf die man mit gutem Gefühl Tango tanzen kann, aber nicht auf jeden Non-Tango muss man Tango tanzen.

... dir da in vollem umfang zustimmen.

nur denke ich, dass die überwiegende mehrheit der tangotänzer gar nicht merken, was da für eine musik läuft. die tanzen ihren stiefel ab und fertig. mach dir mal den spaß und setze bei einer milonga einen schallabsorbierenden kopfhörer auf. schau auf die tanzfläche und rate, welche musik da gerade gespielt wird

zum thema cortina: die meisten dj's haben keine ahnung, was diese cortina eigentlich bezwecken soll, setzen die völlig ungeplant ein, um ihren exquisiten musikgeschmack zu demonstrieren.

aber ich bin ehrlich gesagt kein freund der cortina, weil sie den flow, der (für mich) in der milonga entstehen soll unterbricht. und ich bin auch kein freund der "4ofakind-tanda" - warum soll ich mir vier disarlis aus den 40gern hintereinander reinziehen? warum muss ich ewig die gleiche reihenfolge von tanturi-valses abtanzen? warum darf ich nicht in einer viertel/halben stunde mit dieser einen frau den ganzen reigen von unterschiedlichster tangomusik genießen? für mich hat random-play was erfrischendes, wenn die sammlung stimmt.

jetzt hab ich dir in vollem umfang zugestimmt und dann das genaue gegenteil vertreten das ist diskutieren direkt aus dem handbuch von schopenhauer - die kunst, recht zu behalten

Recht hast Du, fotojob.

Um es auf den Punkt zu bringen, es gibt für alles eine Zeit.
Somit wären wir beide wieder im Reinen und beieinander.

Klingt paradox, aber trotz meiner "Vorliebe" kann ich deine
Sichtweise nachvollziehen, akzeptieren, ja manchmal ist
sie mir sogar lieber.

Es hängt für mich viel an der Stimmung, auch wie ich selber mit oder ohne Partnerin zu einer Milonga gehe. Ich stelle immer wieder fest, das meine Tagesstimmung dazu beiträgt in welchen Flow ich gerate.

Manchmal macht es mir absolut nichts aus hier durch eine Cortina einen Akzent zu setzen. Sich nach einem langen Fluss gemeinsam in die Augen zu schauen und das gegenseitige Schwingen zu sehen kann ebenso schön sein, wie einfach
durch zu tanzen.

Generell bin ich da auch kein Freund von festen Arrangements. Die Fähigkeit eines DJs sein Publikum auf positive Art zu überraschen schätze ich da sehr.

Das hat vermutlich was mit unterschiedlichen Traditionen zu tun. Geht man bei uns auf einen (Standard/Latein-)Ball, spielt die Kapelle mit jedem Lied einen anderen Tanz (wenn sie spielt und nicht gerade eine ihrer häufigen Pausen einlegt ).

In Frankreich und Italien zumindest (Spanien bzw. Lateinamerika kann ich nicht aus eigener Anschauung beurteilen) werden in der Regel mehrere (meist drei Stücke) desselben Tanzes gespielt. Vermutlich kommt das mit den Tandas auch daher.

Uns sagt das weniger zu, aber das ist nun mal so. Wir hätten gerne mehr Abwechslung, können aber damit leben.

Interessanterweise werden auf vielen Milongas vier Valses gespielt (statt 3 Stücke, wie sonst bei einer Tanda üblich). Vals ist ziemlich beliebt, wird aber zu selten gespielt, da ja Milongas immer in das T-T-V-T-T-M-Schema gepresst werden.

Cortinas sind uns nicht unrecht, besteht doch dann die Chance, dass eine öde Musikfolge nicht endlos weitergeht, sondern vielleicht was anderes aufgelegt wird. Sonst würden manche DJs gleich ganze Alben abdudeln.

Und manches Verkehrshindernis verlässt die Tanzfläche. Bedauerlicherweise kommt es dann oft wieder.....