Interessant, wie hier auf einmal Definitionen des Tango postuliert werden in einer Art und Weise, diese müssten Gültigkeit für alle haben?
Meine Definition des Tango ist: Es gibt so viele Definitionen des Tango Argentino wie es Tangueras und Tangueros gibt. Keine dieser Definitionen hat auch nur ansatzweise das Recht, über Definitionen anderer einen wie auch immer gearteten 'Bann' zu legen. Auch Du nicht,
https://www.joyclub.de/my/4670476.inequivoco.html - egal aus welchen gesellschaftspolitischen Gründen du die deine zusammengebastelt hast. Das ist dein ganz persönlicher Ansatz. Aber muss deswegen noch lange nicht der aller sein.
Manche dieser unzähligen Definitionen passen bestens zusammen, manche gut, manche sagen sich gegenseitig nichts, manche schlechter und manche gar nicht, stoßen sich sogar gegenseitig ab. Das findet man dann heraus indem man sich bei bestimmten Milongas trifft (1. Selektion, und die kann durchaus auch »Nackter Tango« oder CFNM heißen), sich einen passenden Tanzpartner aussucht, miteinander tanzt, schaut ob es passt oder sogar noch mehr oder sogar noch viel mehr, vielleicht ins Gespräch kommt, ob nun verbal oder non-verbal, und unter Umständen dann alles mögliche weitere miteinander unternimmt. Der Knackpunkt am Tango Argentino nämlich ist dabei:
All dies ist Tango. Nicht nur der Tanz! Denn Tango Argentino ist nicht nur ein Tanz - sondern eine ganze Kultur. Zwar auch mit Entwicklungen, Seitenauslegern, schrillen, glitzernden, smoothen, tantrischen, LGBQ oder gendergerechten Varianten etc - aber eben auch mit zwielichten, verruchten Wurzeln und heißen Nächten nach Gusto derer welchen es genau so gefällt und welche genau dort hingehen (und welcher sie solcherart organisieren).
Also bitte: Keine Belehrungen mehr darüber, von wem auch immer, was denn nun Tango sei oder wie das Verhältnis oder das Gefälle oder was auch immer zwischen den Tänzern wie auszusehen hat und was man dabei zu tun oder zu lassen hat oder gar zu denken und zu fühlen hat.
Persönliche (und als solche erkennbare) Meinungen gerne ja. Belehrungen, 'allgemein (für alle und alles) gültige Definitionen' und Besserwissereien bitte nein.