Da möchte ich doch mal einhaken,
als eher noch fortgeschrittener Anfänger habe ich das Problem, eher zu den "Marschierern" (wie eine von mir aufgeforderte Dame mal nett amüsiert von mir meinte) zu gehören. Meine Fertigkeiten, die Dame in viele Drehungen zu führen und ihr Raum für alle möglichen Verzierungen zu geben, sind noch begrenzt. Zum Problem kommt es aber nur in vollen Salons. Wir haben von unseren Tangolehrern sog. "Verkehrsregeln" beigebracht bekommen: Es gibt (bei ausreichend großer Fläche) zwei Außenkreise, in denen ein ständiger Bewegungsfluss ist, der allerdings gelegentlich, aber nicht dauernd unterbrochen werden kann. Spurwechsel zwischen Außen- und Innenkreis sind verpönt, ebenso wie Überholen von vorübergehend platztanzenden Paaren. Diejenigen, die hingegen stilistisch viele Figuren auf der Stelle bevorzugen, sollten in der Mitte tanzen. Soweit die Theorie. In einigen größeren Salons sind jedoch die "Dauerrotierer" auch außen zu finden (bei bestimmten Stücken sicher unvermeidlich, wenn die Musik langsam und tragend oder gezogen ist). Spätestens, wenn 2-3 Paare davon zusammenkommen, steht man in der Sackgasse, für mich meist die Aufforderung zum Setzen, will ich nicht dauernd die gleichen drei Sachen tanzen oder herumpendeln. Sich auf die Interpretation der Musik zu konzentrieren, wird fast unmöglich. Auch von erfahreneren Tänzern habe ich schon gehört, dass diese sich dadurch genervt fühlen, ebenso aber von Slalomrennern, Leuten, die keinen Abstand halten können und andere in der Tanzausführung behindern und solchen, die umgekehrt rigoros ihr Ding durchziehen und herumrempeln. Und die Störenfriede sind keineswegs alles Anfänger (die wie ich zu Beginn noch einen gewissen Welpenschutz genossen haben und viel zu verunsichert sind, auf voller Fläche weiterzutanzen), sondern solche, die anscheinend wirklich fürs Puplikum zu tanzen glauben. Wie sind Eure Erfahrungen damit, und wie können sich Tänzer mit unterschiedlichen Levels und Stilen auf vollen Flächen arrangieren?