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Streitschrift: Von (Fehl-) Entwicklungen und (Un-) Sitten.

*******and Mann
221 Beiträge
Zum Abschnitt der Streitschrift "Veränderte Kleidung"
@ zHart

Ich war gestern in Darmstadt auf einer Milonga, dort musste ich an Deine Streitschrift denken, für die ich mich auch bedanken möchte, sie ist sehr anregend, auch wenn ich dir nicht in allen Punkten zustimmen kann, aber deshalb ist sie ja auch eine Streitschrift. Doch zurück zu gestern, insbesondere musste ich an folgenden Abschnitt Deiner Streitschrift denken:

Veränderte Kleidung

Während Frauen tendentiell im "kleinen Schwarzen" und schön gemacht zur Milonga gehen, gibt es immer noch (Tendenz zunehmend) Männer, welche sogar auf Bällen und Festivals, Cargohosen, zerissene Jeans, T-Shirts und Turnschuhe für angemessen halten...

Nur, daß wir uns nicht mißverstehen:

Ich trage auch Cargohosen und zerrissene Jeans! Aber ich weiß auch, wo NICHT!

In Pràcticas, im Unterricht etc. ist das m. E. völlig OK!
Aber immer dann, wenn die Ladys sich -mehrheitlich- herausputzen, sollte das ein guter Indikator für die Männerwelt sein, sich daran BITTE anzupassen, findet Ihr nicht?!

Es scheint fast so, als glaubten viele Männer (und einige Frauen) daß man heute gar nicht mehr "underdressed" sein kann...
Zu diesem Abschnitt hast Du meine 100%-tige Zustimmung, auch mir fällt immer wieder diese Entwicklung auf, wie nachlässig sich unsere Geschlechtsgenossen (Männer) kleiden. Dieses Phänomen fällt mir allerdings nicht nur bei Milongas auf, auch auf Salsa-Partys, wenn auch dort der Dresscode auch etwas lockerer ist, sind Männer oft stark underdressed.
Klar, niemand erwartet, dass wir im Frack erscheinen, aber es ist doch nicht zu viel verlangt wenigstens ein frisch gewaschenes und gebügeltes Hemd anzuziehen, und eventuell auch mal ein besseres Paar Schuhe, als schon wieder die ollen ausgelatschten Turnschuhe. Wer's mit dem Bügeln nicht so hat, ein Polohemd und darüber ein Sakko ist auch elegant. Ferner sollten Seife bzw. Duschgel und gelegentliches Rasieren keine Fremdwörter für uns Männer sein!
Ich denke, das sind wir den Frauen einfach schuldig. Ich erfreue mich immer an Frauen, die es verstehen sich elegant zu kleiden und dazu noch schicke High-Heels tragen. Früher in den 80-ger und 90-ger Jahren war ich sehr oft in der Alternativ-Szene zu Gange (Anti-Startbabn-West, Anti -AKW, Friedensbewegung, etc.) - sorry, aber heute habe ich von dieser Latzhosen-Klientel (ich war auch einer von denen) die Nase einfach gestrichen voll!

Allerdings – das darf ich jetzt auch nicht verschweigen – habe ich mich mit einer Tanzpartnerin über dieses Phänomen unterhalten. Sie sagte: „Je schlechter die Männer gekleidet sind, um so besser tanzen sie.“
Haben es also gute Tänzer nicht mehr nötig auf ihr äußeres zu achten?
Also ich bin stets bemüht mich auf Milongas, aber auch auf Salsa-Partys, gut zu kleiden, und so ein schlechter Tänzer bin ich auch nicht. *g*
Kampf der Monotonie...
...sagte mein erster Tangolehrer, und Recht hat er!

Wir Männer gehen doch nicht zu einer Milonga, um dort Fotomodell zu sein.

Es mag viele Gründe und Absichten geben, aber meine persönliche Absicht ist es, meinen Stil zu zeigen und gleichzeitig für die Frauen attraktiv zu sein. Den Geschmack aller Frauen kann man natürlich nicht treffen, aber zumindest im Gros denjenigen der eigenen Zielgruppe.

Aber es gibt doch diverse Möglichkeiten, attraktiv angezogen zu sein.

Ich empfinde mich im schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd teils genauso "für die Frauen herausgeputzt" wie in grauglitzernder weiter Hose mit bedrucktem T-Shirt.

Die Mädels stehen ja nicht umsonst oft sowohl auf den "Mann in Uniform" als auch auf den "Piraten in zerfetzter Kleidung" oder den Coca-Cola-Mann mit seinem verschwitzten zerrissenen T-Shirt.

Sobald ein Outfit also als gezieltes Herausputzen erkennbar ist und der Pflegezustand des Mannes stimmt (v.a. Mund- und Körpergeruch), fühle ich mich adäquat angezogen.

Was meint ihr?
Je schlechter die Kleidung...
@*******and

Da muß was dran sein. Zumindest gibt es eine ganze Reihe sehr guter Tänzer, deren Kleidungsstil geradezu grotesque ist. Daher denken vermutlich manche Frauen z.B. von mir: "Aha, der zieht sich ordentlich an, also hat er es wohl nötig!" Ich habe aber nicht vor, mich der Sport-Mode anzuschließen, nur um als guter Tänzer zu gelten. Aber soll doch jede und jeder anziehen, was sie oder er will. Mich stören nur manche Rambo-Tänzer auf der Tanzfläche und die haben ganz unterschiedliches Outfit.

Eine andere, vermutlich etwas altmodische Sichtweise ist die: Die Männer sollen sich so unscheinbar wie möglich kleiden, damit die Frauen in jedem Fall glänzen können, auch wenn sie an dem Tag nicht die Comme-Il-Faut-Schuhe tragen.
Volltreffer
leider ist es tatsächlich so. ich tanze nun schon 9 jahre in berlin, allerdings mit einer längeren unterbrechung, und als ich 2007 wieder anfing, war ich erstmal schockiert, was mit dem ehemals ansprechenden dresscode passiert ist. wenn ich so ausgegangen bin wie früher, war ich im kleinen schwarzen schon overdressed, auch bei den damen finde ich gibt es beklagenswerte stilverluste.
und der frauenüberschuss ist tatsächlich so schlimm, dass ich mich auch (was ich früher nie getan habe) sicherheitshalber lieber verabrede. anstrengende tänzer gibt es immer mal wieder, aber was ich ausgesprochen störend finde ist die angewohnheit mancher djs, einfach nur noch die zufallswiedergabe anzumachen. da kann man gar nicht in meditatives, gemeinsames schwelgen kommen, wenn dieses sammelsurium an verschiedenen stimmungen ungefiltert über einem ausgeschüttet wird.
noch eines ist mir wichtig: oft trauen sich die etwas sensibleren männer nicht, attraktive frauen anzusprechen. TUT ES BITTE! nichts ist schlimmer, als wenn dann einer dieser tangoguerillas sich die verzweifelt um lockeres warten bemühte dame schnappt und meint, er könnte durch einen festen griff und flotten schritt die distanz nach lust und laune bestimmen. einen solchen hab ich vor 2 wochen nach 2 tänzen wieder abgestellt. ging einfach nicht anderes. aber das war notwehr, meines erachtens.
liebe grüße und viele beiträge wünsche ich , damit das klima in den salons wieder tanzbar wird!
lilie29
In was ...
... für Etablissements treibst du dich herum, in denen dj’s die Zufallswiedergabe quälen?
@lilie29
Wenn Du natürlich ins HdS oder ins TL gehst, kein Wunder :~) Komm doch nächsten Dienstag ins bebop. Ich verspreche, Dich aufzufordern!

(Kein Tangogorilla, da kleiner und leichter als Du.)
******_bw Mann
240 Beiträge
Auffordern...
noch eines ist mir wichtig: oft trauen sich die etwas sensibleren männer nicht, attraktive frauen anzusprechen. TUT ES BITTE!
Lilly, das ist nett gesagt, aber ich sage mal die Sicht der anderen Seite:
Nach ich weiß nicht wieviel Abfuhren von 'attraktiven' Frauen, verzichte ich nicht nur auf das Auffordern selbiger Damen sondern meide gezielt Orte, in denen ich nicht nur eine zu hohe Quantität sondern auch eine zu unwürdige Qualität an Körben erlebt habe. Ein solches Verhalten kann die
(musikalisch,atmosphärisch) schönsten Milongas zu No-go-areas für Nichtverabredete machen.

Namen? In Berlin z.B. WLG, Ballhaus RD, aber jede Großstadt-szene, die ich kenne, hat eine kritische Masse an Arroganzeras (und -os).

Im übrigen, da ist doch nichts einzuwenden, wenn du dein Ausgehverhalten leicht änderst und du dich verabredest. Es geht ja darum, den Abend für sich zu nutzen und nicht der Veranstaltung die Erfüllung der eigenen Erwartung abzuverlangen.
Lg
B. (der bei nächster Gelegenheit dann auch ins Bebop kommt)


@******ein zum Thema des Threads: Es gibt eine Sammlung an Veranstaltungen von traditionellen Veranstaltungen
XXXXX wurde vom ADMIN gelöscht! Bitte KEINE EXTERNEN LINKS! zHart *modda*
oder suche nach "Düsseldorf tradicional"
******cht Paar
77 Beiträge
Auf das EP bezogen:
Im Grunde ist die Thematik/Problematik doch so alt wie der Tango selbst.

Einst verrufen als ordinärer Anmachtanz, musst er in den 20ern erst in Paris für schick erklärt werden, bevor er als offizielles argentinisches Kulturgut akzeptiert wurde.

Dann Nuevo. Piazzola, der Protagonist dieser neuen Strömung, wurde quasi nach Europa "verbannt", und erst als er weltweit grossen Erfolg verzeichnen konnte, wurde seine Art der Tangointerpretation salonfähig und gehört mittlerweile zum Standartprogramm auf Milongas.

Irgendwie habe ich den Eindruck, das die selbsterklärte Szene dazu neigt, sich selbst im Weg zu stehen, und die einzelnen Richtungen versuchen, dem Tango im Allgemeinen ihr Dogma aufzuerlegen.
Und das passt natürlich nicht zum Tango, welcher mittlerweile weit über 100 Jahre alt ist, aber sich Zeit seines Bestehens ständig weiterentwickelt hat. Warum sollte diese Experimentierfreude, diese Lust, mit Traditionen und neuen Einflüssen zu spielen, jemals aufhören? Genau DAS ist doch der Grund, warum Tango als einer der wenigen Tänze so lebendig ist, nicht vermottet oder gar altbacken. Und es ist ein Grund, warum er in den letzten Jahren wieder solch einen immensen Zulauf erhalten hat.

Um definitiv zu beurteilen, ob sich in den letzten Jahren das Verhalten auf Milongas verschlechtert hat, bin ich auch noch nicht lange genug dabei, aber was ich sehe und beobachte, gefällt mir im Grossen und Ganzen recht gut. Und wenn ich Berlin als zweitgrösste Tangometropole der Welt mit ein paar Tausend Tänzern und 30-40 Milongas pro Woche so anschaue, fällt mir auf, daß der Weiterentwicklung des Tangos in verschiedene Richtungen anscheinend Rechnung getragen wird: die Szene teilt sich auf, einzelne Schulen, Lehrer, Practicas und Workshops gehen mit den Entwicklungen mit, und vor allem im Bereich der Milongas entsteht eine grosse Vielfalt durch das Entstehen der "Neo-Schuppen", der Milongas mit gewagter Musikauswahl und viel Non-Tango, der absichtlich traditionell bleibenden klassischen Milongas, der Riesen- und der Mini-Milongas, den schicken Tango-Tempeln mit ihrer Hackordnung, den kühlen Designer-Tangobars und den kuscheligen, unkomplizierten "Wohnzimmer-Salons".
Dementsprechend verteilt sich das Publikum. Auf den klassischen Milongas Berlins sieht man immer weniger Cargohosen und Jeans, in den Neo-Schuppen kaum die 9 cm Stiletto's von Comme-il-faut.

Zu beachten wäre noch, das Berlin modetechnisch gesehen die Hauptstadt des coolen Schluffi-Schicks ist, in so fern ist ein hübsches Kleidchen von einer hippen Neo-Tänzerin getragen schon ein immenses Zugeständnis an den Tango, auch wenn sie unten barfuß tanzt...

Jedem also das Seine - ich finde das gut und richtig so. Der Tango lebt, und solange die Strassenverkehrsordnung eingehalten wird und niemand in der Ausübung SEINES Tangos behindert wird, ist doch alles in Ordnung.


Persönlich bevorzuge ich die gemütlichen Salons mit gut gemischer Musik (klassisch, Nuevo und gerne reichlich Non-Tango). Und ja, ich mache mich gerne ein wenig schick, dies habe ich auch bei meiner Partnerin sehr gerne.

Und ich finde auch, daß es durchaus seinen eigenen Reiz hat, wenn eine junge Neo-Tänzerin im Tanktop und Turnschuhen mit einem älteren Tanguero mit Hosenträgern und zurückgegeelten Haarresten tanzt...

Nur eines kann und will ich nicht akzeptieren:

Kaugummi kauende Tänzer.


Grüße,

Acht
*******and Mann
221 Beiträge
Gut, ...
... ich will hier jetzt auch nicht als Moralapostel für den Dresscode auftreten.
In erster Linie sollte sich jeder so kleiden, wie er sich am wohlsten fühlt.
Allerdings kann man sich auch gut an bessere Kleidung gewöhnen, wenn man(n) das will. Ein gesundes Maß an Eitelkeit schadet nicht, solange man es damit nicht übertreibt.
Gerade bei Tango fasziniert mich nicht nur der Tanz als solches, sondern auch das „Drumherum“ und ich fände es schade, wenn das verloren ginge.
********otic Frau
164 Beiträge
Schlabbriges... Schlampiges...
Leute, wißt Ihr, welchen Verdacht ich habe?

Wir alle haben festgestellt, dass es eine scheinbar wachsende Klientel derer gibt, die sich als "Profis" fühlen und sich daher umso "unpassender" für den Tango kleiden.

Schaut Euch mal die Ballettänzer/-innen an, wie sie zur Show gehen, wie sie trainieren und dann der ultra krasse Gegensatz bei der Show.

Gleiches bei Flamenco-Shows. Man sieht den/die Tänzer/innen zuvor oft zwischen den Besuchern, man meint, da ist noch die Putzfrau unterwegs, um nachzusehen, ob ein Putzlappen vergessen wurde auf der Bühne oder ob das Licht an ist.

So hab ich es erlebt... diese gleiche Person wird zum Paradiesvogel, sobald die Show beginnt... vielleicht ist es die gewollte Koketterie, dass sich das Publikum schön anzieht und der Künstler es demonstrativ nicht nötig hat oder sich sogar "unkenntlich" machen will.

... was aber wieder ob der ausgeprägten Groteske und Absurdität von langen Cargo-Hosen und darüber einem geblümten dünnen Sommer-Rock mit Turnschuhen für die Damen und Ringelsocken, Schlabberoberteile, ungepflegte Haare, ungeschminkt und betont hässlich zurecht gemacht eigentlich extrem auffällt.

Meine Vermutung ist, dass diese Leute ein ganz ausgeprägtes Bedürfnis des Auffallens haben. Sie wollen ihren Non-Konformismus demonstrieren, Tango als Selbsterfahrung und Therapie mit Bachblüten und Yoga, statt der erotische Nuttentanz von den Hafenbars frühere Jahrhunderte...
*******and Mann
221 Beiträge
Cargohosen und Kleinkinder
Gestern (Sonntag) war ich wieder auf einer Milonga, und schon wieder musste ich leider an @***rt`s Streitschrift denken und auch an deinen letzten Beitrag liebe @***dy, denn auch ich habe seit gestern eine ähnliche Vermutung wie Du.
Diesmal habe ich die Cargohosen gezählt. Ich kam auf 5, in Worten: fünf!!! Das entsprach in Etwa 20% der anwesenden Männer.
Bis vor kurzer Zeit habe ich dieses Chargohosen-Phänomen noch für eine Randerscheinung gehalten, dem ich keine größere Bedeutung zugemessen hatte. Ich interpretierte es einfach als eine Unachtsamkeit der Männer in Puncto Kleidung. Aber damit scheine ich mich auf dem Holzweg zu befinden, denn die Tendenz der Cargohosenträger auf Milongas ist in den letzten Monaten eindeutig steigend. Nach meinem subjektiven Empfinden, sehe ich in letzter Zeit nirgends wo anders so viele Cargohosenträger auf einmal, wie auf einer Milonga. Ich glaube sogar, dass sich diese Männer ihre Cargohose speziell für Tango-Argentino zugelegt haben!

Setzt sich da ein neuer Dresscode durch, den ich noch nicht verstanden habe?

Soll ich mir jetzt auch für zukünftige Milongas eine Cargohose anziehen, damit ich richtig dazugehöre?

Meine Tanzpartnerin riet mir dazu allerdings dringend ab. Sie sagte, dass die Cargohosen etwas „gartenzwergisches“ an sich hätten. Nun - vielleicht wird sich als Nächstes auch die passende Zipfelmütze auf den Milongas durchsetzen.

Leider scheint auch bei den Frauen sich ein gewisser Öko-Look immer mehr um sich zu greifen. Schlabbriges Oberteil, darunter vermutlich kein BH, Inka-Strickmütze, muss ich auch immer öfters sehen – scheußlich und absolut antierotisch!
Oh je, und genau davor bin ich doch eigentlich geflohen, und jetzt holt mich meine Vergangenheit wieder ein. *heul*


Milonga mutiert graduell zu einer Krabbelstube.

Auch das war früher eher eine Ausnahmeerscheinung und wird jetzt zur Regel:
Immer mehr junge Eltern bringen als Beleg ihrer Fortpflanzungsfähigkeit ihre Kleinkinder mit zur Milonga, zumindest dann, wenn diese am Nachmittag stattfindet.
Andere nutzen dabei die Gelegenheit, um vor dem Rest demonstrativ als politisch korrekte Gut-Menschen zu glänzen. Sie gehen freudestrahlend auf die quengelnden Kindeleinchen zu und geben eigenartige Geräusche von sich wie: „Ei-ei-ei-ei wer ist den da(?) – ei-ei-ei wer läuft den da(?) – ei-ei-ei wenn das mal nicht der kleine Benjamin ist(!) - ja wenn daaaas mal nicht der kleine Beeeenjamin ist(!) – ei-ei-ei...!“
Und wenn man das nicht macht, bekommt man von den Eltern diesen vorwurfsvollen stechenden „Wehe-du-hast-was-gegen-junge-Familien-Blick“ oder den „Jetzt-wollen-wir-doch-mal-sehen-wie-tolerant-du-bist-Blick“ zurück.

Das ihr mich jetzt nicht falsch versteht, ich habe absolut nichts gegen Kleinkinder, ganz im Gegenteil! Allerdings habe ich sehr wohl was gegen verantwortungslose Eltern! Auch auf den Krabbelstubenmilongas empfand selbst ich, mit meinen schon leicht verschlissenen Ohren, die Musik als relativ laut. Gerade bei Kleinkindern ist das Gehör noch sehr empfindlich. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie schon einen lebenslangen Gehörschaden bekommen, noch bevor sie ihren ersten MP3-Player haben. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich noch ein Kleinkind war, und mir laute Geräusche regelrecht weh getan haben und mir Angst einflößten. Zum Glück waren meine Eltern umsichtiger und haben mich zu meinen Großeltern gegeben, wenn sie ausgegangen sind. Andernfalls hätte sicherlich auch ich mit vollem Recht bei derartigen Veranstaltungen laut losgeblögt, schon allein deshalb, damit sich meine Eltern das nächste mal genau überlegen, was sie mit mir machen.

Nach meiner Meinung gehören Kleinkinder genauso wenig auf eine Milonga wie Cargohosen.

So liebe junge Eltern, politisch korrekte Gut-Menschen und „mit-Cargohosen-auf-Milonga-Geher“, jetzt dürft ihr über mich herfallen, mich virtuell aufhängen und/oder zerfleischen.

Ansonsten seit alle herzlich von mir gegrüßt,
euer Cargohosenzähler *g* Nochjemand
Inkamützen und Kleinkinder
Tja, ist schon blöd, wenn auf einer Tango-"Argentino"-Veranstaltung auf die von Sarmiento und Roca fast restlos ermordeten Collas, Mapuches etc. - wenn auch nur modisch - referenziert wird. Wo bleibt man dann mit seinem Klischee, Buenos Aires sei ein zweites Paris und der Tango ausschließlich eine Erfindung europäischer Migranten?

Und dann auch noch Kinder! Wo kommen wir denn dahin? Sicher, beim Tango-Urlaub in Buenos Aires findet man es toll, wenn die Argentinier mit ihren Kindern auf der Stadtteilmilonga sind (nicht nur nachmittags, auch mitten in der Nacht), aber wir sind hier in Deutschland, nicht in Südamerika!

Nichts für ungut...

P.S. Wo kann man in Berlin Cargo-Hosen kaufen?

Nachtrag: In Berlin wird es von April an in der O-Straße 185(?) eine neue Tanzschule/Milonga/keineAhnung geben, die einen Extra-Kinderraum mit Betreuung haben wird, wenn ich es richtig verstanden habe. Damit wird man dann wohl Eltern als auch Kinderskeptikern (icke!) gerecht.
*******and Mann
221 Beiträge
Ich will auch eine Cargohose!
Was kostet eigentlich so eine Cargohose?
Meine Maße sind Bund: 34, Länge: 36.
Praktisch sind sie ja schon, man(n) kann zum Beispiel viel Werkzeug unterbringen. Da ich auch gerne herumschraube, bastele und werke, - bin eben ein Mann - wäre so eine Hose genau das Richtige für mich.
Nur auf einer Milonga tue ich gewöhnlicherweise weniger herunschrauben und basteln, zumindest ist für diese Art kein zusätzliches Werkzeug erforderlich...
Zum Glück ...
... muss man sich für den Salon noch keinen Long John anschaffen. Wäre dies ein Gequietsche auf der Piste. *lol*
Cargohosen
Ich will eine Cargohose, die ich unauffällig in der Tanzschuhtasche mit zur Milonga mitbringen kann, um meine Nadelstreifenanzughose in der Umkleide gegen diese zu vertauschen. Man hält mich dann möglicherweise für einen guten Tänzer. Bei Neckermann gibt es ab zwölf Euro Camouflage-Cargohosen, in blau schon ab fünf Euro, nur für die mit abtrennbaren Hosenbeinen muß man 14,99 zahlen.
*******and Mann
221 Beiträge
Sowas gibt es doch noch :-)
Schon wieder ist ein Sonntag verstrichen und schon wieder war ich an diesem Sonntag Nachmittag auf einer Milonga, gewappnet das Schlimmste zu befürchten. Aber, zu meiner angenehmen Überraschung, habe ich gestern nur eine einzige Cargohose gezählt. Und diese wurde nicht mal von einem Mann getragen, sondern von einer Frau! Es war eine modische Cargohose im blauen Jeansstoff. Sowas gibt es, offensichtlich scheint das zu einer neuen Mode zu werden.
Selbst notorische Cargohosenträger trugen gestern normale Hosen, sogar gewaschen und gebügelt. Ich habe mich gewundert, dass diese Herren tatsächlich neben Cargohosen auch noch andere Hosen in ihrem Kleiderschrank haben.
Nun, löchrige franzige Jeanshosen plus ausgelatschte Turnschuhe waren leider doch noch anwesend, aber wenn man mit dem Schlimmsten gerechnet hat, wird man in seinen Befürchtungen entweder bestätigt, oder angenehm überracht.

Auch für die Kleinkinder muss es ein schönerer Sonntag gewesen sein als der vorletzte, die lieben Eltern haben es wohl doch bevorzugt, mit ihren lieben Kleinen besser mit der Holzeisenbahn zu spielen als sie auf eine Milonga zu zerren.

Na, wenn das mal kein Grund zum vorsichtigen Optimismus ist. *g*

Viele liebe Grüße an alle in der Tango-Gruppe vom Cargohosenzähler
Nochjemand.

PS: In Puncto Inka-Strickmütze wurde ich belehrt, sie sollen eigentlich aus Finnland (vermutlich Lappland) stammen, und nicht von den Inkas. Ich habe mich mit derartigen Kleidungsstücken nicht weiter auseinandergesetzt, da diese für mich vollkommen inakzeptabel und scheußlich sind.
donnerstags am osthafen. zumindest klingt das so. von einer stimmung wirst du gnadenlos nach einem oder 2 tangos in die nächste geworfen. keine zeit in einer stimmung zu schwelgen. da das für mich keinen sinn macht, gehe ich da von zufallswiedergabe aus.... naja, mag sein, dass es absicht ist, aber das machts nicht besser *snief*
Alles klar
Der Donnerstag am Osthafen ist für mich die Anti-Milonga schlechthin:

1. Was die Musik betrifft, gebe ich Dir recht: Blankes Chaos, kein Gefühl. Viel "non-tango", wogegen ich vielleicht weniger hätte, wenn das nicht viele Leute dazu animierte sehr wild und rücksichtslos zu tanzen. Außerdem tanze ich zu Swingmusik lieber Swing und zu Discomusik lieber Discofox als Tango.

2. Der Raum ist wegen der vier Säulen am Rand bestens dazu geeignet das Tanzen in Tanzrichtung zu stören. Das trägt zum allgemeinen Chaos bei. Besser ist es, wenn die Säulen in der Mitte sind (Walzer Linkgsgestrickt, bebop, Max&Moritz, art13) oder keine Säulen im Tanzbereich (Rixdorf).

3. Die Practicas vor der Milonga waren (vor ein paar Jahren) auch dazu angetan, daß vor allem wilde Figuren getanzt wurden ohne auf Grundlagen wie Gehen, Haltung, etc. einzugehen.

Komm doch jetzt am Freitag ins Rixdorf oder irgendeinen Dienstag ins bebop und fordere mich auf :~)
@ cancaneo
nichts lieber als das, aber leider bin ich abends nicht flexibel. hab eine kleine tochter, die jedesmal ganzschön leidet, wenn ich tanzen gehe. aber auch die wird ja gottseidank größer! viel spaß denn
lilie29
@lilie29
Genieße die Zeit, in der Deine Anwesenheit die Tochter noch erfreut. Zum Tangotanzen bist Du auch in zehn Jahren noch jung genug!
Neotango
Moin, moin,

Vorweg, ich habe keine Lust das auf Rechtschreibung zu korrigieren, ich schreib das jetzt einfach so..

also wenn ich das hier so lese, dann denke ich das die meisten null Plan von Neotango haben.

Nimm mal eine normale Tanguero aus dem Salon oder Milongero Stil und bring Sie in Ihre eigene Achse, also etwas von Dir weg und somit ja schon fast ein bisschen Neo Stil.

Plötzlich zeigt sich, warum vieles schwer zum Tanzen ist mit der Tanguera, denn Sie hat keine Präsenz in den Armen oder dem Oberkörper. Die Hüften schwingen mit den Beinen mit und irgendwie Dreht sich der ganze Körper der Frau ohne vorher mal ein bisschen zu trennen zwischen Oberkörper, Hüfte und Beinen. Schwammig undefiniert und vollkommen unkontrolliert.

Das gleiche gilt natürlich auch für die Tangueros, die sich darin versuchen.

Im Salon und Milongero Stil, kann ich viele Schwächen verstecken. Beide Oberkörper hängen eng zusammen und somit ist die Richtung relativ einfach vorgegeben. Da mogelt Mann und Frau sich dann Jahrelang durch und es wird fröhlich weiter über die Füße gestolpert.

Die Idee seine Achse zu verbessern oder seine Präsenz kommt keinem der Beiden in den Sinn, denn es geht ja irgendwie.... ausser es sind ambitionierte Tänzer.
Bei den ambitionierten Tänzern, sieht ein Salon / Milongero & Co auch richtig klasse aus und es macht auch richtig Spass ihn zu tanzen mit einer/einem, der/die was kann.

Aber die meisten können es eben nicht. Und das liegt nicht daran das Sie es nicht könnten, sondern wiel Sie Ihre Fehler gar nicht merken und auch gar nicht in den Tanzschulen daruf angesprochen werden.

Natürlich tanzen wir alle mit Anfängern, Mittelstufe und Fortgeschrittenen, aber seid doch mal ehrlich Ihr Tangueros, es gibt erschreckend wenige Tangueras mit denen es wirklich spass macht zu tanzen. Na, auf wievile kommt Ihr abends bei einer Milonga, wo Ihr Euch so richtig richtig im Vorfeld freut? Von 50 anwesenden Frauen vielleicht 5 oder 6?

Dabei rede ich jetzt nicht von denen mit denen Mann im Bett landen will, sondern von denen mit denen Mann wirklich gerne Tanzt weil es ein unbeschrieblich schönes Gefühl ist GEMEINSAM zu tanzen.

Gemeinsam zu tanzen und das eben nicht nach Schema!

Wenn ich hier lese, das Neotango nach Schema getanzt wird, dann ist das Dumfug oder Unkenntnis. Neotango wird genauso viel oder wenig nach Schema getanzt wie der Rest der Tango Stile.

Schema werden immer dann eingesetzt wenn Tänzern das letzte Quentchen Gefühl und/oder Fähigkeit fehlt die eigene Kreativität auf der Fläche um zu setzen.

Das ist genauso idiotisch wie ein Gitarrensolo zu einem Bluesstück auswendig zu lernen. Ich kenne zwar diverse Läufe und Kombinationen, aber ich setze Sie im Moment des Fühlens zusammen, sonst kann ich auch einen Synt laufen lassen, der macht das von allein.

Und dann das Rempeln, also ich muss sagen, das ich wenn ich Salon oder Milongero Tanze, bei einer klassischen Milonga, ich immer genügend Blindtänzer um mich herum habe, die ohne einen einzigen Neoschritt meiner Tanguera die Füsse zertreten oder uns Ihre Ellenbogen ins Kreuz rammen.

Dafür benötige ich keinen einzigen Neo auf der Fläche um Autoscooter Feeling zu bekommen. Das gerempel haben wir auch schon vor 10 Jahren auf der Fläche gehabt.

Die Gründe dafür (das Rempeln) sind am Ende immer die gleichen:

1- die Menschen kümmern sich nicht um den Raum um Sie herum,
die sind nur auf Ihren Partner fokussiert, manchmal haben sogar BEIDE die Augen zu!

2- die Tangueros überlegen neben Ihren Figuren nicht "Was tanzt der andere gerade und wo will er wohl hin?". Die sind so mit Ihren Workshop Figuren beschäftigt, da Sie gar keine Zeit haben für den Rest der Welt.

3- die Tangueras unterscheiden bei der Führung eines Boleos/Ganchos nicht zwischen kleinem Radius und großem Radius. Da kommt ein Impuls und jetzt muss ich zeigen was ich mit meinem Bein anstellen kann. Showboleos mitten in der Milonga, ungeführt und unkontrolliert....aber klar, der Tanguero hat schuld...

Jede Form des Tangos macht Spass und hat Ihren Augenblick und Ihre Musik wo Sie einfach durch nichts anderes zu ersetzen ist. Wer sich nur auf eines Fokussiert, wird einen großen anderen Teil verlieren oder nie erfahren.

Da nehm ich mir doch lieber den ganzen Kuchen *fiesgrins*
****ni Frau
173 Beiträge
@El_tanguero
*bravo*


besos
Tif
@El_Tanguero
Vieles mag ja sein, aber vieles auch nicht. Insbesondere sollte man sich grds. vor Verallgemeinerungen hüten.

¿Du hast etwa noch niemals gerempelt? Ich schon. Jedem der sich auf den Tango einlässt, dürfte es schon passiert sein, dass er das Umfeld schlichtweg vergessen hat und dann passiert es halt. Entscheidend dürfte beim „allgemeinen“ Rempeln nur sein, wie man damit umgeht. So dürfte eine Entschuldigung ja wohl d’rin sein und da hapert es bei so einigen.

Dein 2-tes Beispiel mit dem Üben von Figuren auf einer Milonga darf ich aber unterstreichen. Nach meiner Auffassung gehört dies dort auch nicht hin. Es gibt genügend Übungsabende für diejenigen, die ihr Neuerlerntes noch nicht beherrschen. Zur 3-ten Wahrnehmung kann man aber auch andere Erfahrungen haben. Der passive boleo wird geführt und da hat der tanguero einen erheblichen Anteil am malheur.

Machst du dies wirklich
Nimm mal eine normale Tanguero aus dem Salon oder Milongero Stil und bring Sie in Ihre eigene Achse, also etwas von Dir weg und ...

Entweder die Achse ist vorhanden oder nicht. Man gibt Raum, sie zu finden und nimmt sie nicht … aber ¿in eine Achse bringen? *gruebel* ...nö *floet*
??
Der passive boleo wird geführt und da hat der tanguero einen erheblichen Anteil am malheur.

Ich führe sanft und und ohne viel Drehung des Oberkörpers einen Boleo und trotzdem nehmen die meisten Frauen genauso viel Raum ein wie bei einem Dynamischen Boleo. Glaub mir, ich weiß genau wovon ich spreche und was ich führe und ich höre sofort auf Boleos zu führen, wenn ich merke die Frau "hört" nicht zu.

Entweder die Achse ist vorhanden oder nicht. Man gibt Raum, sie zu finden und nimmt sie nicht … aber ¿in eine Achse bringen?

Mit Verlaub, was Du da sagst solltest Du nochmal überdenken oder klar stellen. Wenn ich führe, kann ich eine Frau jederzeit gewollt aus Ihrer Achse bringen um eine colgada oder volgada einzuleiten und für eine Reihe davon abgeleiteter Bewegungen.

Nach einer colgada oder volgada bin ich es der Sie wieder in die Achse bringt, sonst liegt die Tanguera danach auf dem Boden oder es wird echt lustig das mit anzusehen wie Sie sich in Ihre Achse kämpft und stolpert.

Übrigends einer der Gründe warum sich kaum eine Frau gerne von einem Fremden in eine colgada bringen lässt...

Die meisten Tangueros sind noch nicht mal in der Lage einen einfachen Seitschritt zu machen ohne die Frau mit dem rechten Arm dabei aus der Achse zu werfen. Natürlich zumeist nur minimal, aber eine Tanguera spürt das und sagt nur aus Höflichkeit nichts, weil Sie genau weiß es geht auch viel schlimmer...

Aber am Ende des Seitschrittes, kann ich bestimmen, wann Sie Ihre Achse wieder erreicht und wie lange Sie diese behält bevor es weiter geht. Und bei dem weiter gehen werde ich Sie wohl oder übel wieder aus der Achse bewegen müssen, denn sonst würde Sie wohl stehen bleiben oder ich muss eine Drehung / Boleo & Co auf der Achse einleiten und dabei in Ihr bleiben.

Also, für alle Tangueros die uns beiden hier nicht folgen konnten: wenn Du als Mann die Achse Deiner Frau nicht jederzeit kontrollieren und steuern kannst, dann wirst Du auch nicht wissen wann Du Ihre Achse zerstört hast. Dazu gehört natürlich auch das der Tangero seine eigene Achse 100% im Griff hat.

Mir fallen ad hoc eigentlich nur soltadas ein, bei denen die Frau sich komplett von A bis Z selber um Ihre Achse kümmert.

Zum Thema Rempler, wir sind alle keine Götter und somit fehlbar. Natürlich halte ich nach jedem Rempler an und entschuldige mich, auch wenn ich nicht der Meinung bin das ich Schuld habe. Alles andere ist Arroganz und gehört eigentlich mit einem gezielt geführten Boleo Linea in den aller Wertesten gestraft!

Sorry für den Ausflug in die Achsen, der ist natürlich ein bisschen Off Topic hier, aber ich fühlte mich gerade absolut unverstanden.
Nachtrag
sonst würde Sie wohl stehen bleiben oder ich muss eine Drehung / Boleo & Co auf der Achse einleiten und dabei in Ihr bleiben.

In der Achse natürlich und nicht in der Tanguera, wir sind ja nicht beim Thema Orgasmus auf der Tanzfläche...
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