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Streitschrift: Von (Fehl-) Entwicklungen und (Un-) Sitten.

Wie ...
... schön, dass wir so unterschiedlich sind. Ich bringe nicht ... ich gehe ... und jetzt auch auf eine Milonga.

Hasta pronto
******_bw Mann
240 Beiträge
Zwei Anmerkungen
Vielen Dank in den hohen Norden für das engagierte Statement.

aber seid doch mal ehrlich Ihr Tangueros, es gibt erschreckend wenige Tangueras mit denen es wirklich spass macht zu tanzen. Na, auf wievile kommt Ihr abends bei einer Milonga, wo Ihr Euch so richtig richtig im Vorfeld freut? Von 50 anwesenden Frauen vielleicht 5 oder 6?
Dem ist nicht zu widersprechen, aber diese 5 oder 6 + X Überraschungen sind es mir wert auf die Milonga zu gehen.
Ach ja, ich habe mir mal sagen lassen, dass bei Tangueras ähnliche Erfolgszahlen gehandelt werden...

Ich führe sanft und und ohne viel Drehung des Oberkörpers einen Boleo und trotzdem nehmen die meisten Frauen genauso viel Raum ein wie bei einem Dynamischen Boleo. Glaub mir, ich weiß genau wovon ich spreche und was ich führe und ich höre sofort auf Boleos zu führen, wenn ich merke die Frau "hört" nicht zu.
Ich kenne das auch und es entspricht auch nicht meinem Idealbild eines Voleos. Aber ich will mit dieser Frau jetzt tanzen und wenn diese mit ihren 0815-Voleos glücklich ist, dann sorg ich halt dafür und brech mir dabei keinen Ast ab. Ich weiß ja, wie die Tänzerin meine Führungssprache versteht und ich werde sie also dann in einen Voleo führen, wenn es für andere ungefährlich ist und sie sich dessen erfreut.

Mir ist wichtig, dass meine Tänzerin meine Tanzsprache versteht und ich erkenne, was sie versteht. (Um genau zu sein, das gilt auch umgekehrt, ist aber ein anderes Kapitel) Dabei haben beide die Chance aneinander etwas zu lernen. Auch neue Varianten des Voleos.
100%FullAck
1. Ja, ich gehe auch genau wegen dieser paar Lichtblicke immer wieder mit einer positiven Erwartungshaltung zu einer Milonga :O)

2. Ja, ich führe natürlich in Ecken und anderen ungefährlichen Gegenden einen Boleo (Voleo) wenn Die Tanguera sich nicht kontrollieren kann.


3. Wie nenne ich das denn nun aktuel... Boleo oder Voleo oder gibts da doch einen signifikanten Unterschied?

:O)
Vielleicht ...
b(v)oleo.

*zwinker*
******_bw Mann
240 Beiträge
Nicht so wichtig
3. Wie nenne ich das denn nun aktuel... Boleo oder Voleo oder gibts da doch einen signifikanten Unterschied?
Ich denke mal, jeder weiß, was gemeint ist. Boleo ist verdeutschtes Spanisch. Das, was im Spanischen als 'v' geschrieben wird, spricht man so aus, wie wenn es im Deutschen als 'b' geschrieben wäre. Zumindest zwischen zwei Vokalen. Ob es verfeinerte 'v'-Aussprachregeln gibt, weiß ich nicht.

Gruß

B.
Völlig ...
... zutreffend @****o4.
Deswegen habe ich das "V" auch in Klammern gesetzt. Jeder hat bestimmt schon irgendwo Havanna und Habanna oder etwa Golf de Viscaya oder Biscaya gelesen. Übrigens kann die Aussprache manchmal zu Irritationen führen.

In jungen Jahren wollte ich einen Roten mit Limonade bestellen und bestellte, wie man mir empfohlen hatte, einen vargas. Nichts wurde verstanden. Nachdem ich die Zusammensetzung erläutert habe, kam prompt die Antwort "Ah una b(v)argas." *smile* Man sieht, aller Anfang kann schwer sein, nichts ist jedoch unüberwindlich. So ist es auch beim Tango. *zwinker*
Perfekt
da wirste alt wie ne Kuh und lernst immer noch dazu...

Merci für die exakte Erleuterung, das war mal wieder wirklich hilfreich :O)
Zumindest für mich als nicht spanisch sprechender.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Kleine Klarstellung
@***jo:
Deine Aussage ist nicht ganz falsch und nicht ganz richtig. Perdón!

Zunächst zur Aussprache: Das "V" wird im Spanischen als weiches "B" ausgesprochen. Es heißt auch "V corta" bzw. "B larga" (kurzes und langes B). So würde eine Vase "Base" heißen! Auch nachvollziehbar bei dem spanischen Begriff für ein Glas: "un vaso" (sprich: basso!)
Das dürfte einiges erklären!

Es gibt zwei -gleichberechtigte- Meinungen zur richtigen Schreibweise des besagten "Beinschwingens" der Frau.
Manche glauben das Wort heiße Voleo. Sie leiten die Herkunft von "Volar" = "Fliegen" ab.
Andere meinen es heiße Boleo und glauben an die bekannten "Boleadores" bzw. jenes Kreuz (oder Dreieck) aus einem Lederband, an dessen 4 oder 3 Enden sich eine "Bola" = Kugel als Gewicht befindet.
Das ist ein Werkzeug, welches (ähnlich dem nordamerikanischen "Lasso") zum Einfangen von Pferden und Rindern benutzt wird.
Da es hierzu über dem Kopf kreisförmig geschwungen wird, bevor es dem Tier in die Beine geschleudert wird, wäre auch diese Ableitung plausibel.
Ich habe mit vielen ernetzunehmenden Milongueros und Bailarines gesprochen und beide Antworten gehört...

Mir ist es egal, aber wichtig wäre mir, dass ein Voleo durch den Mann gut geführt und von der Frau gut ausgeführt wird!

Gruß Ulli
@ el tanguero
überhaupt nicht off topic,
ich finde das jedenfalls überaus spannend als frau mal was aus männlicher sicht über die weibliche achse und präsenz zu lesen!
WEITER SO. was fühlt sich denn gut an? oder wie sollte die frau sich am besten anfühlen??? auf der tanzfläche versteht sich *grins*
auch bei den übertriebenen boleos fühlte ich mich etwas ertappt, aber hauptsächlich deshalb, weil ich so selten tanzen gehen kann und wenn ich dann mal unterwegs bin, liebe ich es dynamisch. da kann so ein boleo auch der - zugegebenermaßen nicht glückliche - versuch sein, zu mehr dynamik aufzumuntern.
also, plaudert nur weiter aus dem nähkästchen, liebe tangueros, das ist sehr förderlich um begreiflich zu machen, worauf es nun eigentlich ankommt.
viel vergnügen
lilie29
Ha ...
oder wie sollte die frau sich am besten anfühlen??? auf der tanzfläche versteht sich

Hilfreich scheint es zu sein, wenn sie sich wie eine Frau anfühlt. *lol* ... selbstverständlich auch auf der Tanzfläche. *floet*
******_bw Mann
240 Beiträge
Ach bittschön, wie hätten Sie's denn gerne?
WEITER SO. was fühlt sich denn gut an? oder wie sollte die frau sich am besten anfühlen???
Vielen Dank Lillie für diese in der Tat anspruchsvolle Frage.

Zunächst mal:
Sei einfach du.

Sei überzeugt, dass du dich gut anfühlst, aber höre nicht auf, an dir zu arbeiten.

Ich habe schon einige Tänzerinnen erlebt, die diese Haltung 'na, bin ich gut?' oder 'wie kann ich's dir denn bitte recht machen' haben, was ich davon spüre, ist die Unsicherheit, die sie dabei ausstrahlen. Diese Unsicherheit wird dann z.B. mit nicht geführten Ramba-voleos ausgeglichen. Aus meiner Wahrnehmung: *gaehn*, Tanzgymnyastik...

Spannend finde ich die Haltung 'ich tanz schon, aber du musst mich erstmal dazu bringen' oder 'wenn ich was Gutes tanzen soll, musst du mir schon auch was Gutes bieten'. Das war doch schon etwas anderes, es kommen dann noch all die anderen Elemente des Tango hinzu, die ihn erst interessant machen: Berührung, Kommunikation, Sinnlichkeit.

Dadurch dass ich in meinen Hamburger Tagen oft mit einer derartigen Tänzerinnenmentalität tanzen durfte habe ich sehr viel gelernt.
An dieser Stelle einfach mal Danke!

Ich habe vor kurzem einer Tänzerin, die an mir hängend ihre dynamischen Voleos selbstständig in der Gegend rumgetanzt hat, empfohlen, sich einen Besenstiel als Tanzpartner zu nehmen. Das kam sehr spontan und unüberlegt von Herzen und ob man lieber ehrlich oder nett sein soll ist eine andere Diskussionsrunde. Mir hat diese Begegnung wieder etwas Neues an meiner Art zu Führen gelehrt.

Die Alternative zum Besenstiel wäre mal der Besuch eines Metallica-konzertes *kissenschlacht* *rock* , wo das gemeinsame körperliche Austoben halt konform mit allen ist. Und nach einem Metallicakonzert haben noch immer genug Milongas offen.

Caballito, nicht schlecht, mal grundsätzlich, wenn du aber mit einem Mann tanzt, hat das nochmal andere Aspekte. Ein Mann, der gut folgen kann, das ist auch recht spannend.

Dies sind also *my2cents* von
Brujo
Mann Mann
Also mit einem Mann zu tanzen der Tanzen kann (also ich beziehe mich jetzt mal auf wirklich gutes Niveau), das macht richtig Spass.

Ich habe vor 2 Wochen mal wieder mit einem sehr guten Tänzer aus Berlin hier in Hamburg getanzt und ich kann nur sage wir haben die Tanzfläche im LaYumba "gerockt" (ja, da fehlt mir der passende spanische Ausdruck für...). Natürlich ganz am Anfang, als noch so gut wie niemand auf der Fläche war um niemanden zu ärgern.

Salon mit einem Mann zu tanzen ist jetzt nicht so mein Ding, aber Nuevo ist wie oben gesagt richtig klasse und macht mir Spass.

Das tolle daran ist, das ein guter Tänzer natürlich die ganzen Führungssignale kennt, aber zusätzlich eben den Raum im Blick hat und selber sehr gute Führungssignale geben kann wenn Mann sich Raum gibt.

Die Dynamik ist natürlich auch ein ganz andere , sei es bei B(v)oleos oder auch nur einfach bei einer "Mulinette". Sarcadas können kraftvoll Dominant geführt werden ohne das Mann Angst hat die Tanguera zu verletzen. Die Präsenz in den Armen und im Oberkörper ist konsequent vorhanden u.s.w.

Ja, das ist natürlich nicht die Kuschelnummer gewesen und wohl an einigen Stellen eben Tanzsport, aber trotzdem mit viel Gefühl und nicht einfach nur durch die Gegend getobt.

Kann ich also den Kerlen hier nur empfehlen, das mal mit dem Richtigen auszuprobieren.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
@lilie
Sicher sind Geschmäcker sehr verschieden. Aber ich vermute, dass GUTE Tänzer es sehr gern haben, wenn "Frau" eine gewisse "bewegliche Trägheit" hat. Also niemals antizipiert, immer "hinter der Führung" ist, niemals davor...
Wenn ihr Körper immer zu mir strebt und nicht von mir weg...

Sehr beweglich sollte sie sein und "cremig" in den Bewegungen. Frauen, die gelernt haben "zu warten"... und dennoch sehr schnell sein können, wenn erforderlich. DAS ist jedenfalls FÜR MICH, das was es ausmacht!

Dann darf ein gut gewàhltes Parfum (welches ihre Persönlichkeit unterstreicht!) gern sehr dezent aufgetragen sein, aber doch in Körpernähe deutlich wahrnehmbar sein...
Warm-sinnlicher Duft... Ein Männer-Killer...Grrrrr!!! *zwinker*
@zHart
"Cremig", wenn Du nichts dagegen hast möchte ich das gern ür den argentinischen Tango in meinen Wortschatz übernehmen :O)

Klasse, trifft es exakt da wo ich es schon immer verbal haben wollte.

merci
******_bw Mann
240 Beiträge
Lyrisch
zHart,
sehr schön ausgedrückt, das hätte ja fast eher Platz in der Gruppe Sprache, oder Lyrik/Gedichte.
Die Creme de la ...
crema.

"bewegliche Trägheit"

Es ist doch immer wieder herrlich, wie man mit wohl dosierten Worten ausdrücken darf, was einem harmonischen Tänzchen förderlich sein kann.
@ brujo4 und zHart
danke für die lyrischen und informativen antworten *g*

die innere haltung ist ja in der tat sehr entscheidend und es ist spannend zu hören, welche mehr oder weniger subtilen unterschiede es da zwischen den tangueras gibt. aber letztlich ist es einfach die authentische interaktion, wenn ich das mal so technisch ausdrücken darf, die spannend ist, und das läßt sich ja ohne weiteres auf andere zwischenmenschliche bereiche übertragen *g*

vielen dank für die spannenden antworten, ich werde nun beruhigt weitertanzen *g* und noch an der schnelligkeit arbeiten. das ist mehr eine frage des trainings als der einstellung ...

allerliebst
Musik, Musik, Musik
Lieber Ulli,

in fast allen Punkten auf den Kopf getroffen. Ich bin seit vielen Jahren nicht häufig, aber regelmäßig auf der Hamburger Tangoszene.

Wenn auch mit geringem leistungsmäßigen Niveau, so doch als Tänzer sehr abhängig von der Musik. Und hier sollte die "klassische" Tangoszene und deren Milongas sich einmal sehr kritisch beobachten.

Dies betrifft die neuartige und auch aus meiner Sicht nicht beglückende Tendenz, dass die Tango-Szene nahezu jede Art von Rhythmus und Musik zum Tango tanzen "vergewaltigt".

Wer aber jahrelang die erbärmliche Mischung von immer gleichen klassischen Tangos, rein instrumental, im unrestaurierten Sound der 30er und 40er Jahre, im hackenden Einheitsrhythmus gespielt, lange und oft genug ertragen hat, ist für JEDE Abwechslung dankbar, und sei es Boogie. Und da die meisten Tangueros keine anderen Tänze beherrschen, müssen Sie dann halt Tango dazu tanzen.

Wie selten waren die wunderbaren Momente der Milongas, bei denen interessante Interpretationen, ungewöhnliche Tangos, gute Klangqualität und eine spannende Mischung der Interpreten und Stile mich mitgerissen haben in die Welt des Tangos. Meist wurden meine gelegentlichen Anfragen abgebügelt mit dem alles entschuldigenden "das ist zu schwer für die Anfänger" - keinen interessierte es, ob die Musik für "alte" Tangueros" zu ertragen war.

Fazit: wer die Musik nicht pflegt, die die Seele dieses Tanzes ist, darf sich nicht wundern, wenn das Verständnis und das Gefühl hierfür verloren geht. Viele jüngere Tanzschüler haben noch nie gute Tango-Musik gehört; erstaunlich, dass sie dem Tanz treu bleiben; und kein Wunder, dass sie ihn frei interpretieren und kaum verstehen.

In Hoffnung auf gute Musik und spannende Milongas, Uwe
*****112 Paar
1.271 Beiträge
Hauptsache Tango, egal welche Musik...
Danke für das vorangegangene Schreiben!

Wir kommen vom Standardtanz - der im Grunde seit den 60er Jahren erstarrt ist, was auch ein Grund war, unser tanzsportliches Engagement dort abzubrechen.

Nur - beim Tango ist es fast noch schlimmer: Neben der Erstarrung in der Tradition kommt auch noch tänzerische Unflexibilität dazu: Viele Tänzer können eben NUR Tango - zwar gut, aber sie tanzen diesen notgedrungen auf alles, was gerade gespielt wird. So wird dann aus dem Tango ein Kneipenschieber...

Wir haben es erleben müssen, dass sogar langsamer Walzer und Slowfox verhackstückt wurden - und haben uns sicher nicht nur Freunde gemacht, weil wir a la Standard raumgreifend und auch mal gegen die Tanzrichtung über die Tanzfläche geschwebt sind...

Deshalb halten wir inzwischen Abstand von Tangoabenden der reinen Lehre: Entweder sollten die Musikstile gemischt sein wie bei Kunst&Sünde (wir-wollen-orgien. de) - oder aber der privatissime Spaßanteil höher... *zwinker*. Insofern sind wir schon auf Salon Mala Fama gespannt...
Mala Fama..
Hallo,

ja, auf die nächste Veranstaltung in HH bin ich ebenfalls schon gespannt. Was für ein Publikum? Fetischgurken, die glauben, Tango tanzen zu können? Feingeistiges, erotisches Publikum, das einen Vals ebenso anmutig aufs Parkett bringt wie es sich bei Non-Tango zurückhalten vermag? Nur Neotango-Freaks, die einem die Hacken gegen den (unachtsamen) Schädel scheppern? Spannende Leute jedweder Couleur?
Ich bin gespannt...und werde gerne danach berichten. Halt. WIR werden berichten, nicht wahr? *zwinker*

Lieben Gruss,
Miss Nina
ich nehm dich beim wort miss_nina *anmach* *floet*


und hier noch eine kleine humorvolle zusammenfassung davon,
was alles zu einer gelungenen milonga gehört ... *zwinker* *walk*




***Ro Mann
130 Beiträge
Niedlich....hab ich gleich runtergeladen für die Beamer-Show.
Ansonsten: Ich hab das Thema hier erstmal nur überflogen und schon so einiges gefunden, dem ich zustimmen kann.
Das Verhältnis Neo / Klassik-Tango wird immer ein Reizthema sein. Für Viele ist m.E. der Neotango ein einfacher Einstieg, vor allem wenn man aus dem Standard/ Lateinbereich kommt. Es braucht eben seine Zeit, bis man den Tango hat, bzw. seinen Tango gefunden und verstanden hat. Es ist ein Graus für mich, wenn zu der Musik der " goldenen Aera" gnadenlos auf der rappelvollen Tanzfläche Nuevo-Verrenkungen getanzt werden...das passt einfach nicht, zudem es äusserst unangenehm ist, einen Stiletto-Absatz in die Wade oder Oberschenkel zu bekommen. Andererseits macht es auch mal Spass sich "auszutoben" nach Gotan o. Ä. Alles zu seiner Zeit und Rücksicht aufeinander, dann klappt das auch mit dem Tango, und alle haben was davon...
Bin Anfänger
wenn auch nicht ganz unsportlich und möchte im Juli zusammen mit meiner Tanzpartnerin an einem ersten workshop für tango argentino teilnehmen. Alles, was ich hier über innere Auseinandersetzungen lese, spricht in meinen Augen sehr für diesen Tanz mit der besonderen sozialen Note. Ich hoffe für meine Tanzpartnerin und mich, dass wir ihn erlernen können!
*wink* bauknecht

witzig, dass du gerade jetzt das thema hier anschneidest,

ich lese gerade in einem blog über diese diskrepanz
und frage mich , wie es wohl in unserer gruppe gesehen wird?


Für mich gibt es einen scheinbar unüberbrückbaren Widerspruch zwischen dem umarmungsfokussiertem- und dem bewegungsfokussiertem Tango. Und nach meiner Meinung hat das ganz entscheidend mit der Musik auf einer Milonga zu tun. ....

Die m.E. jahrelange Missachtung der Musik hat für mein Empfinden zu einem Tangoverständnis in Deutschland geführt, welches bei mir häufig massives Unwohlsein verursacht. Ich wünsche mir in jeder lokalen Szene im Minimum eine Milonga im Quartal, die dezidiert auf klassischen Tango ausgerichtet ist. Ist das denn wirklich zu viel verlangt? In den letzten zwei Jahren hat sich nach meiner Wahrnehmung ein Wandel vollzogen. Statt Schülerinnen und Schülern den Zugang zum traditionellen Tango zu ebnen, laufen viele Veranstalter dem vermeintlichen Massengeschmack hinterher und spielen zunehmend Neo- bzw. Non-Tangomusik auf den Milongs. Wurde also vor zwei Jahren noch faktisch jede Milonga im Verzeichnis der Tangodanza mit 80% trad. Tangomusik beschrieben, so sind mittlerweile nur noch 60% traditionelle Tangos die Regel. Besucht man nun eine solche Milonga, so entsteht häufig er Eindruck, die traditionelle Musik erfüllt nur noch eine Feigenblattfunktion für die ersten zwei Stunden der Veranstaltung und anschließend geht die Post ab.


nachzulesen hier: http://tangoplauderei.blogsp … en-widerspruch-zwischen.html

***Ro Mann
130 Beiträge
*wink* cioccolata,
natürlich ist (...oder sollte zumindest) die Musik ausschlaggebend ob "raumgreifend bewegungsorientiert" oder " enger Salonstil" getanzt wird. Wie vorher schon mal erwähnt, ist es für mich ein Graus, wenn nach der Musik der goldenen Zeiten, und dann womöglich noch auf einer rappelvollen Tanzfläche, im offenen Neo-Stil Parterre-Akrobatik dargeboten wird, mit auf höhe der Ohren kreisenden Stilettos etc. Es gibt solche Zeitgenossen, und jeder hat sie sicher schon mal erlebt; womöglich auch schon mal Bekanntschaft mit einem Absatz gemacht...Vielleicht sind aber auch die Experten, die "Tango-Lehrer" gefordert, den lieben Schülern mal ein Wenig über das Verhalten auf der Tanzfläche mitzuteilen.
Ich bin jedenfalls dazu übergegangen laut und deutlich "AUA" zu schreien, wenn ich per Leberhaken oder Absatz in der Wade aus dem gemeinsamen Tangotraum mit meiner Tanzpartnerin geholt werde...müsst Ihr mal probieren, zieht immer peinliche Blicke nach sich.
Andererseits finde ich aber auch, dass Neo- und E-Tango durchaus in die Szene gehören, denn, Tango ist und war nie statisch und ohne neue Einflüsse, sonst gäbe es unseren geliebten Tanz schon nicht mehr. Eine Milonga, auf der wohlportioniert jeder auf seine Kosten kommt ist da wohl ein möglicher Weg.
Im Übrigen glaube ich nicht, dass auf Dauer Neotango oder E-Tango dem traditionellen Tango den Rang abläuft. Meine Erfahrungen sehen eher so aus, dass bei einem abwechslungsreichen D(T)-j-ing der Anteil der Neo - Musik stagniert, oder gar rückläufig ist. Denn mal ehrlich, stellt euch vor, den ganzen Abend Musik ala Lomuto o.ä. ...gähn. Es ist als D(T)J nicht ganz leicht und es erfordert viel Kenntnis der Musik, wenn man eine 100% - Tradi-Milonga abwechslungsreich gestalten will. Aber möglich. Aber wie gesagt, ich persönlich finde es gut, ein par Neo-Tandas einzubauen, dann haben alle was davon, und die Akrobaten können sich austoben...
Grüsse aus OWL! .... da gibt´s das!
Christian
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