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Wenn Frauen auffordern!

Wenn Frauen auffordern!
Liebe Tango Community,

ich bin noch nicht so Tange erfahren und es würde mich interessieren, wie Ihr zu diesem Thema steht.

Einerseits finde ich es schön, mich den archaischen Ritualen beim Tango anzupassen und mich als Frau auffordern zu lassen. Andererseits nervt es mich, wenn ich nicht von denen aufgefordert werde, mit denen ich tanzen will und oft vielleicht sogar überhaupt nicht aufgefordert werde, weil ich halt eben Anfängerin bin.

Ich habe deshalb angefangen mir die Männer zu holen, mit denen ich tanzen will. *zwinker*

Wie steht ihr dazu?

Lieber Gruß
Sarah
Weicht Glück dem Unglück?
Melina Sedo hat sich hiermit in einer Diplomarbeit 2003 in der Fachrichtung Psychologie der Uni Saarland beschäftigt. Hier stellte sie fest, soweit ich es überblicke, was dir auch bereits aufgefallen ist. So sind es allgemein die Männer, die auffordern (Blickkontakt, Zunicken über Entfernung, Hingehen pp.), wobei es in traditionellen Milongas überhaupt nicht geschätzt wird, wenn die Frau den aktiven Part übernehmen. Die Folge ist natürlich, dass bevorzugt gute Tänzerinnen und attraktive Frauen aufgefordert werden und Anfängerinnen als auch nicht so attraktive Frauen das Nachsehen haben. Wenn Frauen jedoch, wie auch in neueren nicht alt herkömmlichen Milongas oftmals zu sehen, viel auffordern, müssen sie nicht unbedingt befriedigt nach Hause gehen. Unbewusst wird nämlich der Selbstwert oftmals an der Zahl der Aufforderungen aus Sicht der Frauen gemessen. Maßstab bei den Männern sind die Körbe, also Ablehnungen. Die auffordernde Frau wird dann auch Ablehnungen zu berücksichtigen haben. Egal aber wer auffordert, eine Ablehnung ist grundsätzlich unhöflich oder wird so bewertet.

Nun wird generell ja die Auffassung vertreten, dass die Frauen natürlich auffordern sollen. Die sich anschließende Frage dürfte aber sein, ob beide, also Frauen und Männer damit wirklich auch glücklicher sind. Bist du wirklich glücklich mit deinem Weg? Immerhin findest auch du es schön, dich den archaischen Ritualen beim Tango anzupassen und dich als Frau auffordern zu lassen. Es wäre interessant zu erfahren, ob sich die Erkenntnisse der Arbeit auf deine Gefühle im Anschluss an solche Abende übertragen lassen. Bist du also irgendwie unzufrieden, weil du auffordern musst?

LG
Cabal
Dem Tanz ist das Auffordern egal ;-)
Lieber Cabal,

du hast mich gefragt, ob ich mich unglücklich fühle, wenn ich Männer auffordere und ob ich es nicht schöner fände, wenn ICH das Objekt der Begierde wäre.

Ganz ehrlich: ich fühle mich gut dabei, wenn ich einen Mann aufgefordert habe, der mir sympathisch war und mit dem ich schön tanzen konnte. Es kommt mir beim Tango nicht in erster Linie darauf an, dass mein weibliches Selbstwertgefühl gestärkt wird, sondern es geht mir wirklich um den Tanz. Wenn ich zu einer milonga gehe, will ich so oft wie möglich tanzen ... aus Freude an der Bewegung und weil ich es spannend finde, in jedem Tanz einem neuen Menschen tief zu begegnen.

Interessanterweise habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass Männer oft sogar erleichtert waren, wenn ich sie aufgefordert habe. Denn ich hatte oft das Gefühl, dass sie auch teilweise schüchtern sind und es auch für Männer manchmal nicht so einfach ist, auf eine unbekannte Frau zuzugehen.

Wie ist es für DICH, Cabal? Bist du schon mal von einer Frau aufgefordert worden und wie hast du dich dabei gefühlt?

Lieber Gruß
Sarah
Der erfüllende Tanz ...
... beginnt nicht erst auf dem Parkett.

Wie ich schon sagte, wäre eine Ablehnung grundsätzlich unhöflich. Deswegen erscheint es zweitrangig, wie man sich dabei fühlt. Gut geführt tanzt auch eine Anfängerin im Rahmen ihrer Möglichkeiten schön, soweit sie sich einlässt. In der Regel aber (dies ist kein Grund, es zu unterlassen; insoweit verweise ich auf den thread, der wohl Anlass für diesen thread geworden ist) tanzt man begleitend für sie, nicht jedoch gemeinsam. Letzteres ziehe ich persönlich vor ... aber dafür gibt es genügend Möglichkeiten.
*******and Mann
221 Beiträge
@Sarah Schön, dass es Frauen wie dich gibt!
Interessanterweise habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass Männer oft erleichtert waren, wenn ich sie aufgeforderthabe. Denn ich hatte oft das Gefühl, dass sie auch teilweise schüchtern sind und es auch für Männer manchmal nicht so einfach ist, auf eine unbekannte Frau zuzusehen.

Du hast die Situation richtig erkannt liebe Sarah!
Auch ich als Mann werde bei Milongas sowie auch bei Salsa-Partys oft von Frauen aufgefordert. Ich übertreibe nicht mal, wenn ich sage, bei einen normalen Tanzabend in meinem Umfeld ist es für mich etwa 50 zu 50. Das heißt, zur Hälfte fordere ich auf, zur anderen Hälfte werde ich aufgefordert. Und das ist gut so! Meistens handelt es sich allerdings nicht um fremde Frauen, sondern welche mit denen ich schon seit Jahren tanze. Einen Korb habe ich noch nie vergeben, es sei denn, dass ich gerade getanzt hatte und mich erstmal kurz ausruhen möchte. Aber dann hole ich das nach in dem ich sie später auffordere.
Aber wie bei deiner oben geschilderten Situation kommt es auch bei mir vor, dass ich manchmal schlichtweg Schiss habe insbesondere für mich sehr attraktive Frauen aufzufordern und dann bin ich sehr froh darüber, dass dann die Frau die Initiative übernimmt, was bei mir auch schon ein paar mal vor kam.

Insbesondere bei den Milongas mag ich ja die alten Traditionen. Sie beziehen sich aber eher auf das Tanzen selber und auch auf die Kleidung. (Zu dem Punkt Kleidung möchte ich mich nochmal später zur Streitschrift von @***rt äußern.)
Aber wir leben zum Glück nicht mehr in den 50-ger Jahren.
Wenn man(n) sein Selbstwertgefühl an der Anzahl der Körbe misst oder Frau an an der Anzahl ihrer Aufforderungen, sollte man(n)/frau eventuell mal generell über seine/ihre Einstellung zum tanzen nachdenken.

Auch als Mann finde ich es schön zu wissen, dass Frau wirklich mit mir Tanzen möchte und das nicht nur aus falscher Höflichkeit macht.

Liebe Grüße
U.
Dies war ...
...
Wenn man(n) sein Selbstwertgefühl an der Anzahl der Körbe misst oder Frau an an der Anzahl ihrer Aufforderungen

eine Feststellung der wissenschaftlichen Arbeit, der wiederum eine Erhebung mittels Fragebogen vorausgegangen sein soll. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Angaben dort unbedacht gemacht worden sind.

Wie man dies dann persönlich sieht und wie man damit umgeht, ist wiederum eine andere Frage.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Aus meiner bisherigen...
Tangoerfahrung heraus finde ich es durchaus angebracht, dass auch Frauen bisweilen einen Mann aufzufordern. Mir zumindest schmeichelt das -smile-

Sollte ich jedoch einmal abgelehnt haben, dann sollte es auch bei diesem einen Versuch bleiben. Denn wenn es nur einen situativen Grund dafür gab, werde ich sicherlich später die Initiative ergreifen und wiederum selbst später auf die Dame zukommen.
Nochjemand ... dem Frauen am Herzen liegen
Lieber U.,

ich danke dir für dein ehrliches Feedback und natürlich auch für dein lieb gemeintes Kompliment. Ich finde es sehr spannend, die Seite der Männer zu ergründen und auch zu sehen, wie IHR euch fühlt und was euch gefällt. Ich glaube jemanden aufzufordern, der einem sehr gut gefällt, ist immer auch ein wenig "gefährlich", denn ein Korb ist natürlich dann auch mit einer persönlichen Ablehnung verbunden.

Wenn man(n) sein Selbstwertgefühl an der Anzahl der Körbe misst oder Frau an an der Anzahl ihrer Aufforderungen, sollte man(n)/frau eventuell mal generell über seine/ihre Einstellung zum tanzen nachdenken.

Ich finde diesen Gedanken sehr bemerkenswert und würde ihn sogar noch ausweiten: wer sich zu sehr über Lob oder Ablehnung definiert, sollte seine Einstellung zum Leben überdenken.

Ich wünsche dir noch viele leidenschaftliche Milongas mit wunderschönen Frauen *zwinker*

Sarah
@ Caballito ... der Tanz beginnt
Lieber Cabal,

Du hast Recht und der Tanz beginnt natürlich nicht erst auf dem Parkett, sondern bereits beim Auffordern. Stimmt! *zwinker* Aber man kann ja auch als Frau charmant auffordern ...

Zwei Dinge sind mir an deiner Antwort aufgefallen:

Wie ich schon sagte, wäre eine Ablehnung grundsätzlich unhöflich. Deswegen erscheint es zweitrangig, wie man sich dabei fühlt.[

Nur weil man aus Höflichkeit einen Tanz nicht ablehnen möchte, hat man doch auch trotzdem Gefühle. Wie FÜHLST du dich als Mann, wenn eine Frau dich auffordert? Bist du geschmeichlt (so wie Promisc ;)), abgestoßen, irritiert ... was auch immer. Aber ich akzeptiere es natürlich, wenn dir das zu persönlich ist und du darüber nicht reden magst.

Dann ist mir noch ein Satz von dir aufgefallen.

Gut geführt tanzt auch eine Anfängerin im Rahmen ihrer Möglichkeiten schön, soweit sie sich einlässt. In der Regel aber ... tanzt man begleitend für sie, nicht jedoch gemeinsam. Letzteres ziehe ich persönlich vor ... aber dafür gibt es genügend Möglichkeiten.

Verstehe ich dich da richtig, dass du nur mit einer fortgeschrittenen Partnerin ein "gemeinsames" Tanzerlebnis haben kannst? Ist nicht allein schon die enge "Umarmung" mit einem anderen Menschen ein Grund zur Innigkeit und Anlass für einen Moment der tiefen Verbundenheit? Braucht es dafür komplizierte Schrittkombinationen?

Lieber Gruß
Sarah
*******and Mann
221 Beiträge
Stimmt!
@***ah
Ich finde diesen Gedanken sehr bemerkenswert und würde ihn sogar noch ausweiten: wer sich zu sehr über Lob oder Ablehnung definiert, sollte seine Einstellung zum Leben überdenken.

Dem kann ich nichts mehr hinzufügen - stimmt!

Ich wünsche Dir viele schöne erotische gut tanzende Männer für deine künfitgen Milongas.

Liebe Grüße U.
@ sarahconstantin
Liebe Sarah,
Tango beginnt bereits vor dem Auffordern, wenn man aufmerksam ist und Spaß an dem Spiel hat.

Zu deinen Fragen
Wie FÜHLST du dich als Mann, wenn eine Frau dich auffordert?

Es kommt - wie immer im Leben - darauf an.

Ist nicht allein schon die enge "Umarmung" mit einem anderen Menschen ein Grund zur Innigkeit und Anlass für einen Moment der tiefen Verbundenheit?

Mag sein oder nicht. Eine enge Umarmung jedoch ist keinesfalls ein Garant für einen wundervollen, gemeinsamen Tango.

Braucht es dafür komplizierte Schrittkombinationen?

Wittere ich da eine Schublade? Hierzu fallen mir entsprechende Platzhirschen auf einer Milonga ein, die abreißen, wozu abzureißen sie in der Lage sind. Dies hat für mich nichts mit dem Verliebt sein im Augenblick zu tun. Aber da ist jede/-er anders gestrickt. Schrittkombinationen als solches sind für mich völlig unerheblich. Man kann sie … vielleicht … aber man lebt sie auf einer Milonga nicht aus, es sei denn, man tanz mit sich allein. Vielmehr lebt man den Tango … mit einer Frau … im Augenblick … gemeinsam … fühlt … und dies bedarf bei diesem Tanz einer gewissen Erfahrung.


Lieber Gruß
Cabal
*******8_zh Mann
20 Beiträge
Ganz von vorne....
... angefangen. Der Ort der Begegnung ist der Tanzboden. Das Orchester befindet sich auf der Bühne. (Trio, Sextett, Banda Typica etc.)Notfalls ein Kassettenrecorder / CD Player. Die Männer bewegen sich auf der einen Seite des Saales. Normalerweise rechts, wo auch die Eingänge zu den Toiletten sind. Die Damen sitzen in Gruppen auf der gegenüberliegenden Seite des Tanzbodens. Er, auf der Suche nach einer Tanzpartnerin lässt seinen Blick über die anwesenden Ladys schweifen. Gelingt es ihm Augenkontakt herzustellen nickt er. Sie nimmt das Nicken wahr... oder nicht... wenn "Ja" nickt sie sehr unauffällig zurück.
Beim Beginn des nächsten Stückes geht er auf die Tanzfläche und sie kommt, wenn sie will, ihm entgegen. Jeder Tango hat ein Intro... die Zeit sich zu begegnen und die Zeit für ihn zu zeigen ob er führen kann und wie er führen will. Sie kann definieren ob und wie sie tanzt, hat die Freiheit von ihm wegzulaufen... für ihn die grösstmögliche Schande...
Der Tanz erst zeigt was möglich ist. Der echte Compadrito benützt den Tanz nicht zur sexuellen Anmache sondern um zu zeigen was er im Tango fühlt und ausdrücken möchte. Das Paar trennt sich schweigend.

Tango ist zusammen spazieren und den Vögeln und dem Wind zuhören, sich unter dem Vollmond zu trennen und zuhause allein einen Pernod zu trinken. Tango ist die Sehnsucht danach ohne Sehnsucht zu sein.

Milongas? Ich habe in Buenos Aires keine Milongas erlebt und in Europa keinen Tango.
Tanzen auf Tankstellen, mit Chips und Cola... und Aguardiente!

Cambalache,

David
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Chapeau,
David...


Und da ist dann noch diese Tenguera, welche ihn bereits anschaut, als sein Blick in den ihren fällt - und sie nickt...
Wo is die Brille ...
Wow David,

was für eine wundervoll poetische Beschreibung ... das hat mich sehr berührt und läßt den Geist von Tango erahnen...

Und das is wahrscheinlich genau mein Problem: ich seh schlecht und weiß nie, ob mir jemand zuzwinkert. Oder der Nachbarin. *liebguck*

Sarah
Findet ...
... oder erlebt man wirklich keine Milongas in Buenos Aires ... auch nicht den Saraza Tango Club,Telégrafo y Crisol Unidos, Saraza 951, Caballito von 21:30 bis 1:00 oder Viejo Correo Caballito. Ich habe mir sagen lassen, dort sei fast täglich (Domingo, Lunes, Miércoles, Jueves, Viernes, Sábado) etwas los. Aber sicherlich war dies eine Ente. So ein Mist aber auch. *motz*

LG
Cabal *zwinker*
Finde ich gut
Meistens finde ich es gut, wenn Frauen auch auffordern. Übrigens: Auch in Buenos Aires fordern mittlerweile Frauen auf. Nicht häufig, und definitiv nicht bei sehr traditionellen Milongas, aber im CVM u.a. habe ich es schon erlebt und mich gefreut.
******_bw Mann
240 Beiträge
wenn frauen... wenn männer....
Ich entdecke Tango seit vielen Jahren immer wieder neu. Und so geschieht die Aufforderung.

1. Der Instrukteur der ersten Workshops sagt was von 'Mann geht zur Frau und fordert sie zum Tanz auf.'
Panische Erinnerungen an die Tanzschulzeit der Pubertät tuen sich auf. Und ich dachte, ich hätte Kindheit und Jugend vollständig verarbeitet. Doch da sind sie, Herzrasen, Schweiß auf der Haut, wacklige Knie, ich versuch mal cool zu schauen, die erste unbekannte Frau, die ich auffordere willigt ein, meine kindliche Freude darüber überlagert jegliches Tanzen, ach das lernst du schon noch.
Aha, beim Tango macht sich also erstmal zum Affen.

2. Ich schließe mich dem Mainstreamglauben an, was immer das ist oder war, und meine, alles sei eine Frage von Souveränität und Männlichkeit und was weiß ich.

3. Eine Frau sitzt alleine in meiner Nähe. Oder zwei Augen leuchten mich an. Oder eine Tänzerin beginnt ein Gespräch. Ich: 'Magst du mit mir tanzen' - 'JA!!!' und springt schon mal los, ich hinterher. Was war denn das? Ach so, Tänzerin meint, dass ich auf konditioniertes Verhalten reagieren muss. Also, ich soll das Gefühl haben, der Aufforderer zu sein. Hm, na gut. Worauf bin ich denn konditioniert? Männlein springt, wenn Fraulein sich nähert? Muss mal 'n Schauspielkurs besuchen. Oder meinen Therapeuten fragen.

4. An einem Tisch mit bekannten und unbekannten Tänzern. Plötzlich: Eigentlich könnten wir auch mal tanzen.
Wer das gesagt hat? Völlig egal. Ein schöner Beginn, so ganz unverkrampft.

5. Ich entdecke, dass Führen und Folgen im Tango eine Maskerade, eine Täuschung sind. Tango findet zu zweit statt und jeder trägt 50% zur Gestaltung bei. (Das zu vertiefen, ist nicht das Thema dieses Threads.)
Welche Konsequenzen hat das für den Beginn des Tanzes?

6. Eine Tänzerin kommt auf mich zu, magst du mit mir tanzen, klar.
Ach, sie hat aufgefordert? Hat sich nicht ungewöhnlich angefühlt.

7. Ich bin auf der Milonga, sehe eine Frau mit der ich tanzen will. Ich erhebe mich, mache mich unauffällig auf den Weg, da treffen meine Augen zwei andere. Blick intensiviert sich, wollen wir, klar, aber gleich. Wo war diese Frau, wegen der ich mich aufgemacht habe? Egal, später. Ich gewinne Geschmack.
Was war da eigentlich, bin ich auf die Frau oder die Frau auf mich zugegangen? Ein gutes Gefühl jedenfalls, dass da was Gemeinsames ist.

7. Immer in Bewegung, gehe ständig einige Schritte umher; gehe umher ohne Schritte, nur der Oberkörper, die Augen wandern durch den Raum. Wo treffen meine Augen auf andere? Sicher nicht von hinten! Also schiebe ich mich in ihr Blickfeld. Eine Hand, meinen Kopf, meinen Oberkörper, bitte nicht den Rücken. Auf jeden Fall zugewandt. Sie beendet noch den Satz mit ihrer Freundin. Aber ihr Blick ist schon an mir und will nicht mehr loslassen. Der Tanz hat schon begonnen. Haben wir etwas gesagt? Vielleicht, auf jeden Fall haben wir uns verstanden.
Es hat schon längst begonnen, ja wir wollen beide die nächsten Minuten nur füreinander da sein. Irgendwann folgt auch der erste Tanzschritt zur Musik.
brujo4
*spitze*

So wäre nur noch abzuklären, was wohl geschieht, wenn sie schlecht sieht und nie weiß, ob ihr jemand zuzwinkert ... oder aber etwa der Nachbarin. *floet*
******_bw Mann
240 Beiträge
Zuwendung
Nun, bis jetzt bin ich zur banal klingenden Erkenntnis gelangt, dass ich mich bei der Aufforderung der Frau zuwende *wink*, eine Haltung also, die ich beim Tanzen eh habe. Und Zuwendung bedeutet in dem Fall für mich, dass ich darauf achte, was sie von mir mitbekommt. Gesprochene Sprache schließe ich nicht aus.
Verallgemeinernd sehe ich das auch so, wenn eine Frau einen Mann auffordert. Auch wenn eine Frau eine Frau auffordert.

Was ich für mich mittlerweile ausschließe, den ganzen Abend mit dem sich stereotyp anfühlenden und viel zu lang praktizierten Muster Lächeln-Sätzlein aufsagen Frauen aufzufordern.

Abzuklären wäre die Eindeutigkeit. Man kann auch schon mal nachmittags beim Tee alles abklären. Oder eben nicht und stürzt sich in das Abenteuer der Ungewissheit mit all dem Kribbeln bis zum letzten Moment... *grins*
@arserotique
hey, ich denke schon. dass es grunglegend in ordniung ist, wenn du die männer aufforderst. die frage ist nur, ob du als anfängerin ihrem tänzerischen können gerecht werden kannst.

lg arserotique
Darauf ...
... kommt es m. E. nach nicht an. Wenn das tänzerische Können der Maßstab sein sollte und nicht mehr die Menschen, die Tango lieben, sollte man seine Interessen auf den Turniertanz verlagern.

LG
Cabal
Wie wichtig ist die technische Perfektion?
Sehr interessant, was Ihr Beide, Cabal und Arserotique da geschrieben habt.
Sehr sympathisch finde ich die Ansicht von Cabal. Natürlich ist technische Perfektion das Sahnehäubchen für einen gelungenen Tango, aber ich meine, dass es beim Tanzen auch um menschliche Nähe, um das Spiel von Geben und Nehmen, Handeln und Hingabe, von Achtung und Zuneigung gehen sollte. Für mich ist der Tango ein "aufeinander einlassen" und dann beginnt es für mich interessant zu werden und es kommt zu einer innigen Begegnung mit einem anderen Menschen.
Wir leben in einer Gesellschaft, die sich am Leistungsdenken orientiert und das finde ich sehr schade. Eine tiefe menschliche Begegnung finde ich viel erfüllender.

Aber ... lieber Arserotique ... über die eigenen Füße sollte eine Frau nun auch nicht gerade stolpern, wenn sie Männer auffordert. Da geb ich dir absolut Recht. Aber ich schlag mich glaub ich ganz wacker *zwinker*
******_bw Mann
240 Beiträge
perfekt oder nicht
Ich habe mal ein nettes Aufforderungssprüchlein gehört, das ich für unsichere/anfangende TänzerInnen ganz geeignet halte:

*ggg* Würdest du mit mir, einem/r Anfänger/in drei Tänze tanzen.

*ja*

Drei Tänze ist für beide eine überschaubare Dauer, das Ende ist vorab definiert und keiner muss dabei das Gesicht verlieren. (Muss grundsätzlich sowieso nicht, aber wer meint, er könnt's verlieren... )

Und nach drei Tänzen kann man bei Wohlgefallen ja spontan verlängern...
******_bw Mann
240 Beiträge
lieb und nett
ob du als anfängerin ihrem tänzerischen können gerecht werden kannst.
Meine Bitte, versuch nicht einem tänzerischen Können gerecht zu werden. Es - pardon - langweilt *gaehn* mich zu spüren, wenn eine Tänzerin meinem tänzerischen Können gerecht werden will. Was ich dabei spüre, ist, das lieb-und-nett-sein-wollen. Das mag ja in anderen Lebens- und Beziehungslagen taktisch klug sein, gelegentlich, beim Tango empfinde ich diese Haltung als langweiig, da unpersönlich.
Soweit
... als nötig und nicht mehr ... als möglich.
Dies scheint doch ein nicht ungelungener Ansatz für einen gemeinsamen Tangoschwof des Augenblicks zu sein, meine ich jedenfalls. Vielleicht folgen ja noch viele Augenblicke und die werden sicherlich oftmals anders sein. Dies mag aber jede/-er anders sehen.
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