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Tango Argentino & Nuevo
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Die Kunst Tango zu tanzen oder Tangokunst

Die Kunst Tango zu tanzen oder Tangokunst
Beim Stöbern in den Gruppen fiel mir auf, dass die Gruppe „Tanzen“ unter „Hobbys“ zu finden ist, während man zum „Tango“ erst über die Rubrik „Kunst“ gelangt.

Nun wird allgemein die Kunst als ein kulturelles Tätigkeitsfeld umschrieben, in dem Menschen sich aufgrund ihrer Begabung, Fähigkeiten und Fertigkeiten bemühen, ihre Gefühle und Gedanken durch ein selbst geschaffenes Werk oder durch eine Handlung auszudrücken.
Deshalb beschäftigt mich die Überlegung, ob es sich beim Tango tatsächlich um Kunst handelt. Ich könnte mir vorstellen, dass es hierzu unterschiedliche Ansichten geben könnte.

Was meint ihr:
Ist es nur eine Kunst, Tango zu tanzen oder handelt es sich beim Tango um Kunst?
Tango und Kunst ?
Ehrlich gesagt, halte ich die Verbindung Tango und Kunst arg überhöht. Wenn es eine Kunst wäre, Tango zu tanzen, oder wenn Tango als eine Kunst anzusehen ist, dann finde ich, gilt für Autofahren oder Skifahren oder Kochen das Gleiche....... So highly sophisticated ist Tango nun auch nicht. Aber mir ist natürlich klar, dass wir Tangotänzer es gerne hätten, wenn man uns bewundert grinst

André
Cool
****isc Mann
2.635 Beiträge
Tatsächlich
gibt es dazu sogar bereits ein höchstrichterliches Urteil des Bundessozialgerichts, nachdem Tango beides - Sport oder Kunst -sein kann, je nachdem wie man es betreibt -smile-

Man gebe in die Suchmaschine ein: tango kunst sport urteil
tango ist tango ist tango....
es gibt ausser den ~ zugegeben ~ *anbet* *anmach* tangotänzern

*neck*

*pfeil* tango mit choreografie als showtanz/aufführung
*pfeil* tango als musikrichtung
*pfeil* tangotexte, erzählungen, gedichte....
*pfeil* tango in filmen, oder auf fotos und bildern



damit ist "tango" für mich
*hand* die kunst, tango zu tanzen und
*hand2* tango als/in der kunst...


*yo*
Bei dem von ...
@****isc angesprochenen Urteil beschäftigte sich das BSG (Urteil vom 07.12.2006 – B 3 KR 11/06 R) damit, ob einer Tanzlehrerin für Tango Argentino eine Künstlereigenschaft zugesprochen werden kann mit der Folge, dass sie Anspruch darauf hat, in die Künstlersozialversicherung aufgenommen zu werden. Das Unterfangen gelang nicht.
Cool
****isc Mann
2.635 Beiträge
Es wurde darin allerings auch
definiert, wann Tango Argentino Kunst ist.
einschränkung
Danach ist der argentinische Tango, also der lateinamerikanische Tanz, keine Kunst im juristischen Sinn
tango-argentinien.com

Tangokunst oder was auch immer
Mannomann...... seid Ihr haarspalterisch lacht

André
Es ist ...
... ja auch eine Kunst zu Kochen ... mit heißen Kartoffeln oder so ähnlich. *zwinker*
*sorry*

ich bin pingel_ich,
ich weiß *tuete*


(mann-o-mann bin ich aber dadurch noch lange nicht *nase* )
Dann holen wir ...
... so manche/-en tanguera/tanguero einmal auf den Boden der Tatsachen zurück und zitieren aus dem Urteil:
„Daraus folgt, dass der Argentinische Tango zum Bereich des Sports (Freizeitsport, Breitensport, Turniertanzsport) zählt, weil er in Sportverbänden organisiert ist und wettkampfmäßig ausgeführt werden kann. Er unterscheidet sich insoweit nicht von vielen anderen Tanzdisziplinen, bei denen es Turniere und Meisterschaften gibt (zB Standardtänze, Lateinamerikanische Tänze, Jazztanz, Eistanz). Auf den Umfang der Kreativität und des Gestaltungsspielraums kommt es beim Tango Argentino ebenso wenig an wie auf die Frage, ob die Einhaltung bestimmter Schrittfolgen vorgeschrieben ist oder die freie Improvisation des Tanzpaares im Vordergrund steht. Denn Kreativität und ästhetische Gestaltung ist bei allen Tanzdisziplinen möglich und bei Wettbewerben auch geboten; andere Sportarten wie z. B. Eiskunstlaufen oder Kunstturnen sind davon ebenfalls geprägt, ohne dass ihre Einordnung als Sport dadurch in Frage gestellt wird.“

Egal, ob Kunst oder Hobby
Aber "Sport" empfinde ich als Beleidigung. Sowohl in Bezug auf Tango als auch in Bezug auf andere Gesellschaftstänze. Daß es manche Leute als Sport betreiben — tja, traurig...

Daß Tango in Sportverbänden organisiert stattfindet ist mir völlig neu. Es gibt eine große Milonga in einer Sporthalle, ziemlich weit am Stadtrand von Buenos Aires. Wie heißt die nochmal? Da sind an den Wänden die Basketballergebnisse von letzter Woche angeschrieben.
Dies kann ...
... schon frustrieren. Mir nichts dir nichts ist man Freizeit- oder Breitensportler. Wenn man sich dann noch ein Gelenk bei Drehungen verdreht, dürfte der nächste Schritt die Einordnung in die Kategorie der gefährlichen Sportarten sein. Dem folgt dann die Einführung einer Versicherungspflicht und wenn man dies unterlässt die Verweigerung der Krankenkassen, für die Heilbehandlung aufzukommen.
Also, nicht den Milongazuschlag aus den Augen verlieren. *zwinker*
keine kunst
TANGO ARGENTINO ist Leidenschaft und tiefgründige Emotion: Er hat sicher auch mit Können zu tun, aber als Kunst würde ich ihn nicht unbedingt bezeichnen. Er kann allerdings anstecken und infizierend wirken wie die Grippe- nur Heilung ist sehr viel schwerer zu finden.

lg arserotique
Cool
****isc Mann
2.635 Beiträge
Ich denke
ihr solltet mal meine Frau mit ihrem Gelegenheits-Tanguero sehen, wenn die beiden mal emotionsgeladen zusammenkommen. Also wenn das keine Kunst ist, dann war Vivaldi Fahrstuhlmusikarrangeur...
******cht Paar
77 Beiträge
Tango Argentino in Sportverbänden? Meisterschaften?

Welcher klagende Anwalt hat denn hier versagt???

Sei's drum, über eine rechtsgültige Definition von Kunst lässt sich vortrefflich und unendlich streiten, also lassen wir's besser.

Die im EP beschriebene Definition von Kunst
Nun wird allgemein die Kunst als ein kulturelles Tätigkeitsfeld umschrieben, in dem Menschen sich aufgrund ihrer Begabung, Fähigkeiten und Fertigkeiten bemühen, ihre Gefühle und Gedanken durch ein selbst geschaffenes Werk oder durch eine Handlung auszudrücken.
ist auch nur eine unter vielen. Die Frage "Was ist Kunst" lässt sich niemals vollständig und allgemeingültig beantworten, da Kunst jeweils nur in einem bestimmten (sozio-kulturellem, historischen, whatever) Kontext existieren kann.

TA kann Kunst sein, er kann auch Kunsthandwerk (also keine reine Kunst) sein, er kann aber auch (nur) Sport sein.

Der Vergleich mit dem Kochen ist gar nicht so übel...

Mit Sicherheit stellt TA eine Kunstform dar, und von daher finde ich es sehr schmeichelhaft, daß unsere Gruppe nicht unter "Hobbies" verzeichnet ist...

LG,

Acht
Nun ja, zunächst ist tango argentino erstmal nur ein Tanz....

Wenn die erotische Spannung so hoch gefahren werden kann, daß es "kocht", dann ist es KUNST
Gelingt nur bei guten Paar-Konstellationen.

Hmm. ist jedenfalls der Versuch einer Definition.....

Safirische Grüße
..... und manchmal ist ein Baum nur ein Baum.
Braucht man wirklich für alles eine Schublade? Ein richterliches Urteil um zu definieren was ich vom TA zu halten habe?

Es grüßt der Prinz der Kekse
Grundsätzlich ...
... nicht @********olle.
Der-/diejenige, die nur Tango tanzen möchten regelmäßig nicht. Aber es gibt natürlich - wie immer im Leben - Randerscheinungen. Wer etwa das Lehren des Tango zu seinem Beruf machte überlegt - oder muss überlegen -, welche Sozialversicherung er wählt bzw. wählen muss. Schon geht es los, dass der Tango auseinandergefleddert wird. Manche gliedern sich quasi in einer Untergruppe eines Tanzsportbereichs an, da dort bereits Gema, Versicherungen usw. pauschal entrichtet werden. Andere wählen etwa die Eingliederung in einer Künstlerwerkstatt. Der Tango eignet sich möglicherweise als Rückenschule oder als Therapieinstrument und wird in Gesundheitskonzepten integriert. Wenn ich mir vorstelle, dass sich dort ein Unfall ereignet folgt die Überlegung, dass der Versicherer die Auffassung vertritt, Tango gehöre nicht in diese Sparte und sei deshalb auch nicht versichert. So kann man - ob es einem lieb ist oder nicht - schnell in Situationen gelangen, in denen tatkräftig definiert wird.
Caballito
Hallo mein Lieber,
ich wehre mich aus o.g. Gründen nicht gegen Definitionen. In dieser Hinsicht ist dies sinnvoll und nützlich.
Mich beschleicht jedoch hier und da der Verdacht das manchmal dem Ganzen eine Wertung unterliegt. Auch kannst Du innerhalb der Community eine Spur, ein Hauch von Arroganz finden. "... wie - Du tanzt nur? Tango ist Lebensgefühl, ist Einstellung, ist Identifikation ....."
Da wird mit Szenetypischen Fremdworten um sich geworfen was das Zeug hält. Wer nicht mindestens 3 Bücher zum Thema auswendig rezensieren kann ist außen vor.
Ist dies eine wünschenswerte Entwicklung? Mir macht dies eher Angst.
Frag mal einen argentinischen Tanguero, der mit dem Tango aufwuchs, ihn lebt, ob er sich mit der Geschichte des Tangos auseinandergesetzt hat. Ob er die Stars der internationalen Szene seit 1954 kennt. Ich denke eher nicht (obwohl er vielleicht auch seine Vor/Leitbilder) hat.

Ich oute mich mal als schnöden Tangotänzer, der nie aufhören wird zu lernen. Welcher die Musik liebt, der sich hingeben kann und dieses Gefühl u.U. auch an seine Tanzpartnerin weitergeben kann. Ich erfreue mich an guten traditionellen Stücken und drehe bei Gotan noch eine Extrarunde. Reicht das? Ich zweifle

Es grüßt der Prinz der Kekse
Yepp ...
... ungeachtet dessen, dass ich mich nicht erst seit einem Tag mit dem Tango Argentino beschäftige glaube ich, dich zu verstehen. Diese Übertreibungen können schon nerven und haben mit dem Tango an sich überhaupt nichts zu tun.

Vielleicht einmal ein provokativer Eindruck ... aber besser, als überhaupt keine subjektive Wahrnehmung.
So frage ich mich manchmal ohne Anspruch auf Vollständigkeit, warum so viele Menschen mit psychischen Problemen eine Neigung verspüren, sich mit diesem Studium zu befassen und warum man hier in Deutschland auf den Milongas doch so viele Menschen aus dieser oder ähnlichen Fachrichtungen antreffen kann. Gehe ich einmal davon aus, dass nicht alle Psychologie studieren oder studiert haben, erkenne ich dann vielleicht weiter eine ähnliche Neigung, erklären sich die Eindrücke von selbst.
einfach nur tanzen
@********olle
Recht hast Du, Punkt!

@**l
Ich finde es schön, dass es Menschen gibt die sich mit dem Umfeld einer Sache beschäftigen und Daten und Fakten rezitieren können. Super, sowas brauch man immer mal.

Auf der Fläche ist das alles schnuppe. Es nützt Dir nix wenn Du die Musikstile erkennen kannst, wenn Du die Unterschiede nicht tanzen kannst. Um das zu erkennen, muss man aber nur das entsprechende musikalische Gefühl haben, dazu braucht es keine Daten und Fakten.

Mir sind die ganzen Namen von Tangolehrern, Orchestern und Musikern egal. Den einen oder anderen merkt man sich mal, aber da ist bei mir keinerlei System dahinter. Ich habe viele Tangos zu Hause in meiner Sammlung und kenne doch kaum den einen oder anderen Interpreten oder der Titel.

Ich kenne aber die Musik und ich weiß wie ich die Musik interpretieren will. Mal schnell mal langsam, mal tief am Boden und mal mit schnellen Schritten aufgerichtet. Abgehakt oder von einer fließenden Bewegung in die nächste. Der Name des Stückes hilft mir dabei überhaupt nicht weiter. Weiter hilft mir da nur sauberes führen und eine stabile eigene Achse.
Was hast ...
...

Mal schnell mal langsam, mal tief am Boden und mal mit schnellen Schritten aufgerichtet.

... du denn vor. *haumichwech*

Cabal
erwischt
naja, ich wollte nicht gleich aus der vertikalen in die horizontale erfrischung übergehen, sondern meinte natürlich tiefe Boleos & Co *fiesgrins*
man kann den Tango "sportlich" betreiben,
und man kann mit ihm Kunst machen.
Auch da entzieht er sich der eindeutigen Kategorisierung.
Ein "Sport" ist er nicht, schon gar nicht mit messbaren Kriterien
(die fragwürdigen Turniere oder Weltmeisterschaft) zu belegen,
und eine Milonga ist kein Ort an dem Kunst gemacht wird.

Wenn ich bei einer Tangoshow eine Geschichte erzählen kann, damit auch Gefühle und Bilder im Zuschauer erzeuge, kann es Kunst sein. (oder in Fotos, Videos etc)
Wenn ich erlernte Bewegungsmuster nachtanze, sieht es eher wie Sport aus.
Die meisten bewegen sich wohl eher in der unbenennbaren Mitte:
Improvisation, inspiriert von Musik, Stimmung und Partner - ein individuelles Vergnügen.
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