Tango Argentino = BDSM auf die feine Art
Wie ich schon beschrieb, auf dem Weg beim Tango rückt das Ziel immer weiter ab, wird mit der Zeit immer unerreichbarer.
Führte mich die Lust zu diesem Tanz, rückte mit jedem dazu gelernten Schritt auch die Erfüllung sexueller Begierden step by step in weitere Ferne. Das Tangotanzen an sich lässt dies tröstlich in den Hintergrund treten. Ich war bei jedem Tanz so mit dem Tango, der Musik, dem Führen, den Schritten, dem Rhythmus, dem Raum, und nicht zuletzt mit der Frau in meinem Arm beschäftigt, dass ich erst nach der Milonga wieder auf dem Boden der Realität angekommen, meinen Katzenjammer unerfüllter Zweisamkeit verspürte.
Ich zitiere meine Lieblingsautoren Ralf Sartori & Petra Steidl:
"Das Ziel scheint für viele das gleiche zu sein, das Linsengericht rasch gewonnener Sicherheit, anhaftender Nähe, bedingungslosen Verständnisses. Die leidenschaftliche Phase der Ungewissheit, des Unbehagens und der Fremdheit, das behutsame und spannende Sich-Zähmen, Sich-einander-Vertrautmachen wird ausgeschaltet ... Bei all dem bleibt zu bedenken, ob es nicht sinnvoller wäre, Eros' Errettung vor dem Erstickungstod zu fordern, der ihm unter der Decke einer leidenschaftslosen Partnerschaft zweier selbstgenügsamer, auf Schmerzvermeidung bedachter Ichs bevorsteht."
Ich kenne beide Wege, erst eine Partnerin zu finden und dann mit Ihr Tango zu tanzen, sowie beim Tango eine Frau kennen zu lernen, mit der Sex eine Option ist. Beides ist möglich, solange Hoffnung in neuen Begegnungen besteht. Ich hatte bei jeder neuen Tanguera jeweils nur eine Chance, mit meiner Erwartung aufs ganze zu gehen, meine Wünsche zu outen und meistens zu scheitern. Werden sich in diesem Forum gemeinsame Interessen tatsächlich eher überschneiden, oder bleibt es nur bei einer themenbezogenen Konversation zum Zeitvertreib vieler anderer Clubmitglieder?
Erwarte ich zuviel, hier Tango inklusive Sex bei einer Person, und das in greifbarer räumlicher Nähe zu finden?