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Tango contra Standard-Latein

*******mus Mann
361 Beiträge
Themenersteller 
Tango contra Standard-Latein
ich hab mich mal intensiv durch das Forum geforstet und zu diesem Thema noch nichts entdecken können, weil es mich bewegt...

schließen sich Tango und Standart/Latein aus?

Wahrscheinlich sind die meisten von euch, so wie ich über das normale "Tanzen" zum Tango gekommen.
Da ich beides mag, mache ich auch beides. Allerdings stelle ich zunehmend fest, dass es zwei völlig unterschiedliche Welten sind.

Zum einen feste Schrittkombination zum entsprechenden Tanz bei S/L und zum anderen die völlig freie Interpretation der Musik in den Schritten beim Tango.

Ich benötige immer einen "Umschaltprozess", meiner Partnerin geht es dabei ebenso, mittlerweile empfindet sie S/L mehr störend für den Tango. Besonders deutlich wird es immer, wenn man am Abend zuvor S/L getanzt hat und am nächsten Abend zur Milonga geht.

Wie geht ihr damit um, betrifft es euch?

liebe Grüße
adam
*******and Mann
221 Beiträge
Tango & Salsa
Also ich tanze zwar kein Standard-Latein, aber dafür, schon lange bevor ich mit Tango-Argentino begann, Salsa.

In der Tat war meine Salsa-Routine, bei meinen ersten Tango-Gehversuchen, eher etwas hinderlich. Heute bin ich froh, dass ich beides relativ gut beherrsche, und es macht mir auch keine Probleme in kurzer Zeit von Salsa auf Tango oder umgekehrt zu schalten.

In Frankfurt, und selten auch in Darmstadt, gibt es Partys, wo beides im Mix gespielt wird. Wobei der Salsa auch in Tandas aufgeteilt wird und sich mit Tango-Tandas abwechselt.

Bei reinen Salsa-Partys kommt es auch immer öfters vor, dass wir - vorausgesetzt ich habe eine Tanzpartnerin, die auch Tango kann - zu Bachata statt Bachata Tango, also genauer gesagt einen Non-Tango tanze, was ich viel reizvoller finde, als den für mich etwas faden Bachata.

Zur Zeit besuche ich öfters Tango-Nuevo- Workshops. Im Gegensatz zum klassischen Tango-Argentino kommen mir hier meine Salsa-Kenntnisse wieder sehr zu gute.

LG an alle.

PS: Gestern Abend war ich auf einer normalen ü40 - 0815-Zappel-Disco, ab und zu brauch ich das auch, und es ist bestimmt nicht abträglich für mein Geschick im Tango, weil es eben etwas vollkommen anderes ist. *g*
********ncer Mann
311 Beiträge
Ich denke ...
dass Salsa anders zu sehen ist als S/L. Salsa ist anders, aber ebenso frei interpretierbar wie Tango Argentino, zumindest solange man nicht Rueda tanzt kann man beliebig neue Kombinationen kreieren, mit den vierschiedenen Rythmen spielen, auf der eins, der zwei oder der drei tanzen, kubanisch, LA oder NY Stile mischen.

Aus einem eingefleischten S/L Tänzer den Standardtango rauszukriegen ist ein hartes Stück Arbeit. Kaum hören sie die Musik und wissen, dass es nun um Tango geht, schon gehen die Ellbogen und die Oberkörper mach hinten, schwupps, dreht sich der Kopf zu den gefassten Händen. Jede Figur sieht erstmal nach S/L aus ... sogar die Ochos.

Einige meiner Gäste kommen auch von S/L. Sind suuuper motiviert und begeistert, aaaaber leider Standard-geschädigt. Dass es ausser der Tanzrichtung kaum eine Festlegung gibt, keinen wirklicheen Grundschritt, keine Normen und Regeln macht ihnen zu schaffen und vor ihnen tut sich erst einmal eine gähnende Leere der Regellosigkeit auf. Als würden sie nach einem rettenden Halm greifen fragen sie: Wie geht der Grundschritt??? In welchem Rhythmus MUSS ich mich bewegen? Äh ... war das lang, lang schnell schnell laaaaang ?!? Dabei blicke ich in verzweifelte Augenpaare wenn ich ihnen dann kühl antworte: "Tanze einfach (!!!) so wie du die Musik fühlst." :-)))

Ja, manchmal kann ich wirklich sadistisch sein. Ich gebe es ja zu.
****til Mann
683 Beiträge
Ich tanze
Standard/Latein auf tanzsportlicher Ebene, Salsa als Hobby und Tango als Lebensgefühl.
Zugegeben, mehrere Hobbys vereinfachen die Sache nicht; durch das immerwährende Hinzulernen ist das Merkvermögen sehr beansprucht. Es gibt viele die, wie berlindancer sagt, ihre Standardhaltung nicht aus dem Kopf bekommen. Aber das geht tatsächlich. Wenn ich zum Fitnesstraining gehe und ein Gewicht bewegen muss, muss ich auch an eine hierfür geeignete Haltung und Ausführung denken, um mich nicht zu verletzen. Mir käme nie der Gedanke "Tanzen" in den Sinn. Genauso muss man erlernen, im Kopf zu selektieren, wenn man zwischen Standardtanzen und Tango oder Lateintänzen und Latindance (Salsa & Co.) wechselt. Randbemerkung: Tango gehört eigentlich zu den lateinamerikanischen Tänzen, ist aber im Tanzsport und Gesellschaftstanz wegen seiner "geschlossenen" Tanzhaltung später den Standardtänzen zugeordnet worden, außerdem brauchte man je 4 Tänze (später 5) je Kategorie und widmete Tango um, als der Jive als Modetanz zu den lateinamerikanischen Tänzen hinzukam.
Probleme bereite mir eigentümlicherweisen meist nicht der Standard-Tango, dessen Eigentümlichkeit (besondere Haltung, Stakkato-Bewegung, gekurvte Vorwärtsbewegung) es einfach macht, ihn vom Tango-Argentino abzugrenzen und so aus dem Kopf zu verdrängen. Die gefühlvoller getanzten Slowfox und langsamer Walzer mit der von berlindancer bezeichneten Standardhaltung machten mir mehr Abgrenzungsschwierigkeiten. Die Arme bilden hier einen stabilen, leicht beweglichen "atmenden" Rahmen, über den die Frau geführt wird; die Bewegungsrichtung wird über die Schulter (Wahrung der Parallelität) bzw. die Dynamik bewirkt, die entsteht, wenn im Rahmen eine Lockerung bei Vorwärtsbewegung bzw. Rückwärtsbewegung des Körpers mit Nachführung des Rahmens durch den Mann erfolgt. Ferner ist hier das "Absenken" im einleitenden Vorschritt ein wichtiges Signal.
Beim argentinischen Tango spielt die Körperhaltung des Paares zueinander und auch die Höhe (nach unten gehen beim Start, nach oben kommen beim Stopp, mehr oder weniger aber nicht allzu subtil) ebenfalls eine Rolle. Aber im Standard ist darauf zu achten, dass ein ständiger Kontakt im Bereich der Hüften und des unteren Rippenbogens erhalten bleibt, im Tango-Argentino gibt es das nicht, ebenso gibt es keinen Rahmen, die von vieleln insbesondere im engen Stil präferierte Dreiecks- oder V-Form im Paar ist keine zwingende Haltungsnorm und der dadurch bestehende Körperkontakt vielleicht erotisch, aber kein explizites Führungselement (ich habe es so verstanden, lasse mich aber gern von erfahrenen Tangueros korrigieren). Die (kontaktlose) Zugewandtheit über den Solar-Plexus, das auch als Stern bezeichnete Nervenzentrum in der Brustmitte sichert hier das miteinander und nicht nebeneinander her Tanzen. Hierdurch entsteht, zumindest bei mir (und ich bin noch relativer Anfänger) das Tango-Gefühl und die Chance, mich von Standardprinzipien abzuwenden. Hüftkontakt ist durch die Neigung im Paar ausgeschlossen. Es erfordert anfangs bewusste Übung, denn ich kenne inzwischen mehrere Tänzer, die früher Standard getanz haben und jetzt gute Tangotänzer sind, sie haben das Frühere schlicht vergessen. Betreibt man beides parallel, ist es ständig erforderlich, die andere Tanzrichtung jeweils situativ zu "vergessen". Wie ich an anderer Stelle mal ähnlich angedeutet habe: Ein Berufskraftfahrer, der privat enen Porsche fährt, wird beim Beschleunigen seines Trucks auf der Autobahn schwerlich an seinen Sportwagen denken, obwohl beides Autofahren ist.
Das Nebeneinander verschiedener Tanzrichtungen hat nicht nur Nachteile: Der geübte Standard-/Lateintänzer hat bereits ein gutes Rhythmus- und Taktgefühl, muss tanzbare Musik ihrem unterschiedlichen Charakterentsprechend interpretieren, muss umschalten können (der langsame Walzer ist völlig anders, als die mit Hüftbewegung über einen hohen Fuß getanzte, offene Rumba), muss Rhythmusvariationen beherrschen (Chasse, Zögerwechsel, etc.) und Lösungen für plötzliche Situationen haben (ausweichen um Kollisionen zu vermeiden) und die Partnerin führen können und ihr die Gelegenheit zum Folgen geben, beide müssen also aufeinander achten und die Signale und Impulse verstehen, auch wenn diese zwischen den Tanzarten unterschiedlich sind.
Allerdings: All diese Techniken erlernt der Gesellschaftstänzer einer typischen ADTV-Tanzschule selten, nicht einmal nach fünf Jahren im Tanzschulclub. Hier werden oft nur massenweise Figuren in immer wiederholender Form aneinandergereiht. Und wer sich daran erst einmal gewöhnt hat, hat natürlich mit der freien Interpretation von Tänzen Mühe, wird vielleicht auch beim Tango-Argentino immer nur mit der eigenen Partnerin tanzen wollen (weil nur die weiß, was jetzt als nächstes "drankommt") und sich außerhalb der Tanzstunde selten trauen, auf die Piste zu gehen.
Und: Wer mehrere Tanzsparten bedient, sollte in Kauf nehmen können, dass die persönlichen Fortschritte langsamer sind, als bei den Spezialisten und er/sie es vielleicht nie zu den ganz hohen Weihen bringt. Die Woche hat nur sieben Tage, da kann man nicht alles dreimal pro Woche üben und trainieren, wenn man noch einen Beruf und andere Pflichten und Hobbies hat (Ach ja, da war doch auch noch was mit XXX? Wenigstens einmal im Monat? Oder vielleicht doch lieber einmal mehr? *g* ) Das zu akzeptieren ist im Zweifel besser, als möglichst viel möglichst falsch zu machen, dann steht man sich nicht nur anderen, sondern auch sich selbst im Wege und verliert den Spaß.

Somit: Es entscheide jeder für sich selbst, was, wie viel und wie oft. Man sollte sich von seinem eigenen Gefühl leiten lassen sund selbst sehen, was geht. Was für mich gut und in Ordnung ist, kann für andere durchaus ein Problem sein. "Ich-würde-das-an-Deiner-Stelle-so-und-so-machen-Ratschläge" sind nutzlos, es steht nur einer an Deiner Stelle, und das bist Du.
¿Wo ...
... ist das Problem?

Ich sehe es jedenfalls nicht. Es sind verschiedene Arten, sich nach Musik auf dem Parkett zu bewegen und die Improvisation findet man in beiden Tanzrichtungen wieder.
***rt Mann
941 Beiträge
Es gäbe kein Problem...
... wenn nur diese (Entschuldigung!) furchtbare Standard-Haltung und Ästehtik wäre... und dieses Laaaang -Laaaang - Kurz - Kurz - Laaang... (oder so ähnlich) und dann noch das -zumeist- mangelnde Vermögen zur freien Improvisation.... und diese verbreitete Überzeugung im Standard GANZ GENAU SO zu führen wie im Tango Argentino (bis sie es dann doch nach kurzer Zeit besser wissen).
Sonst wäre eigentlich nur noch von ihren Problemen mit dem leider nicht ganz so gleichmäßigen Rhythmus zu berichten und vielleicht davon, dass die Frauen immer ganz enttäuscht sind, dass die keine Schritte auswendig lernen.
Und dann diese manchmal doch "gewöhnungsbedürftige" Kleidung...

Aber sonst...?!? *zwinker*
****til Mann
683 Beiträge
Meine Empfehlungen:
- Wer Tanzen nach Schema F erlernen möchte (Gesellschaftstanzkurs), kann das tun, ist beim Tango-A. aber falsch.
- Wer seine Standard-Gewohnheiten beim Tango-A. nicht ablegen kann oder sogar zum Prinzip erklärt, ebenso.
- Wer Arroganz und Beratungsresistenz zur Tugend erklärt, wir es zu nichts bringen, in ALLEN Tanzarten und überall sonst im Leben. (Bezeichnenderweise verstehen Betreffende auch im Standardtanz selbst meist weder etwas vom Führen und Folgen, das sich tatsächlich wesentlich vom Tango-A. unterscheidet, s.o., noch von musikalischer Interpretation noch von der Haltung und ihrem Sinn, geschweige denn sind in der Lage, zu variieren.)
- Wer sich an der Ausübung verschiedener Tanzvarianten Spaß hat (meinetwegen auch Ballett, Volkstanz, Discofox, Bauchtanz und was immer sonst), sollte es tun.
- Wer sich damit überfordert fühlt, sollte es lassen.
- Wer merkt, zum Tanzen überhaupt kein Talent zu haben, muss es auch nicht tun.
- Wem Tango-Argentino liegt, wird es merken und Spaß daran haben.
Meine Meinung:

Standard/Latein ist ein guter Beginn, um Tanzen zu lernen, vergleichbar mit dem Von-Noten-Spielen mit einem Musikinstrument. Der Herr bestimmt hier vor der Dame allein die Tanzfolgen, so wie es das Notenblatt die Töne bestimmt. Variationen sind natürlich möglich.

Die höhere Kunst, da Improvisierfertigkeit vonnöten, ist der Argentino, im obigen Bild gesprochen also wie Jazzmusik. Der Jazzspieler muss sich in jeder Sekunde auf eine neue Situation einstellen und Musik "erfinden". Ebenso muss er auch dem/r Anderen Raum für Entfaltung geben, ohne sich permanent in den Vordergrund zu rücken, selbst wenn er wollte.
****til Mann
683 Beiträge
@ Semprini
Dem kann ich nur sehr eingeschränkt zustimmen. Standard/Latein getanzt zu heben, kann den Vorteil haben, dass man gelernt hat, sich richtig in Takt und Rhythmus zu bewegen, leider schaffen das aber nicht alle Tänzer. Gleiches gilt aber für diejenigen, die nur Discofox, Salsa oder etwas anderes gelernt haben.

Der Herr bestimmt hier vor der Dame allein die Tanzfolgen,...

Das ist m. E. so nicht richtig: Im Tanzkurs werden im Allgemeinen festgelegte Figurenfolgen aneinandergereicht. Im Tanzsport sind es eintrainierte Choreografien, die natürlich variiert werden können, wozu ein Führen und Folgen unerlässlich ist, welches aber ganz anders funktioniert, als im Tango-Argentino.
Tango-Argentino ist nicht die höhere, sondern eine ganz andere, eigenständige Kunst, eben infolge seiner Improvisation. Vom Schwierigkeitsgrad her ist ein sauber getanzter Slowfox oder eine erotisch gefühlvolle Rumba sind durchaus nicht weniger anspruchsvoll, aber es ist eben etwas ganz anderes. Die verschiedenen Tanzrichtungen existieren nebeneinander, nicht konkurrierend. Man darf das eine nicht im Kopf haben, wenn man das andere tanzen will, sonst geht es nicht und es kommt zu den oben mehrfach genannte Verirrungen.

Die im Thema aufgeworfene Frage ist so pauschal, wie sie gestellt ist, eigentlich irrelevant. Man könnte sie beliebig weiterführen in Tango contra Standard-Latein contra Ballett contra Eistanz contra Volkstänze contra irgendwas? Ein Konflikt kann doch nur auftreten, wenn jemand mindestens zwei dieser Dinge gleichzeitig ausübt und Erkenntnisse, Techniken und die Philosophie der einen Tanzart versucht, in die andere zu übertragen
@****til

zwar hast Du nicht widerlegt, warum der Herr beim Standard/Latein nicht die Tanzfolgen vorgeben würde, aber ich gebe Dir natürlich Recht, dass man diese Tänze eher nebeneinander als gegeneinander bewerten sollte. Ebenso ist richtig, dass viele Elemente aus den Standardtänzen im Argentino verwendet werden.

Aber vielleicht sollte man beide Tänze gar nicht miteinander vergleichen sondern eher, wie Du sagst, die Schönheit der einzelnen Tänze beschreiben und sie als anspruchsvollen Kunstausdruck, der in der gesamten Tierwelt seinesgleichen sucht, nebeneinander stehen lassen und würdigen.
¿Kunst?
Tango-Argentino ist nicht die höhere, sondern eine ganz andere, eigenständige Kunst, eben infolge seiner Improvisation.

Tango ist doch keine Kunst.
*******g63 Frau
20 Beiträge
Philosophie
@****til
Ein Konflikt kann doch nur auftreten, wenn jemand mindestens zwei dieser Dinge gleichzeitig ausübt und Erkenntnisse, Techniken und die Philosophie der einen Tanzart versucht, in die andere zu übertragen

Genau dies habe ich bei meinem ersten Kurspartner (Führender) erlebt, der schon mit einem Jahr Vorlauf S/L in verschiedenen Tanzschulen trainiert hatte und nur eben auch noch Tango "absolvieren" wollte. Eine freie Imprivisation oder auch nur einmal eine kleine Änderungen in der laut Thema vorgegebene Figur waren unmöglich. Zum Bruch kam es dann, als ich auf eine (freie) Milonga gehen wollte, und es auch getan habe. Seid dem verlängert sich meine Tel-Gruppen-Liste im Handy ständig, denn was sich bei einem Tänzer schon gut anfühlt, ist bei anderen eben wieder abgewandelt und will neu von mir erfühlt werden. M.E. nach gehen hier aber auch viele Tanzschulen einen, ich sage mal vorsichtig irreführenden Weg, in vorgegebene Kurseinheiten eine Figur nach der anderen abzuarbeiten. Aber das Vermitteln, erst einmal stundenlang gehen, sicher pivotieren und auch WARTEN zu erlernen, ist leider den meisten Tanzschulen nicht gegeben.

Mein damaliger Kurspartner ist jetzt ausschließlich bei S/L geblieben. Ich habe die Suche nach einem neuen Kurspartner für Berlin aufgegeben, nehme jetzt Privatunterricht und lerne . . . beim Tanzen :).

Herzlichst
Gabi
****til Mann
683 Beiträge
Ob Tango "Kunst" ist,
ist in hier zwar nicht die gestellte Frage, diese könnte man allerdings in einem eigenen Thread mal durchaus erörtern, denn hierzu gibt es durchaus kontroverse Meinungen und sogar ein Urteil des Bundessozialgerichts (Stichworte Tangolehrer, Künstlersozialkasse). Bei dieser Diskussion aber, das sei vorab bererkt, würde man leicht Gefahr laufen, jemandem, der Tango nach eigener Definition als Kunst ausübt, sein künstlerisches Wirken in Abrede zu stellen. Damit aber genug an dieser Stelle.

@ Caballito: Für meinen Teil, und so habe ich auch semprini verstanden, ist Kunst nicht im engen, sondern im oft volksläufig weiter ausgelegtem Sinne wie Fertigkeit, Fähigkeit oder ähnlich zu definieren.
****til Mann
683 Beiträge
Dass es Menschen gibt,
die eminente Schwierigkeiten haben, Tango Argentino und Standard- (oder ähnliche Paar-) Tänze auseinanderzuhalten, lässt sich leider nicht in Abrede stellen,
Und, @ zwilling63, was leider zutreffend ist: In den meisten "normalen" Tanzschulen, die Tango-Argentino neben Gesellschaftstänzen unterrichten, wird der Tango leider in inkompetenter Weise nach dem gleichen "Schema F" unterrichtet, wie die übrigen Tänze, das heißt, es werden Schrittfolgen und Figuren beigebracht und aneinandergereiht. Typische Einleitung für solch einen Unterricht etwa der Satz: "Der Herr beginnt mit dem linken Fuß vorwärts, die Dame mit den rechten Füß rückwärts." Intuitives Tanzen, Führen und Folgen = Fehlanzeige. Wenn so der Tangounterricht anfängt, empfehle ich, sofort die Tanzschule zu verlassen!
heute gelesen und mich dabei an dieses thema erinnert *zwinker*

der ganze artikel ist hier zu lesen:
http://www.tanz-michel.de/ta … perimental/20-12-2011/38064/

[...]Für mich sind Neo- und Experimentaltango Arten der Kontaktimprovisation – eine spielerische Entdeckungsreise der Bewegungsmöglichkeiten, die zwei menschliche Körper ausführen können. Ich überlasse es der Phantasie des Lesers, was noch alles eine Kontaktimprovisation sein könnte.

Die meisten Tangostudios verzichten meiner Kenntnis nach auf Neo Tango. Da treibt die Sorge, dass die Kundschaft wegbleiben könnte. Doch bei genauem Hinsehen könnten unter dem Aspekt, den Tänzern Freiheit für Bewegung, Rhythmus und Musik zu geben, ganz neue Zielgruppen erschlossen werden – hier das Beispiel.

Es ist schon eine Zeit her, da machten meine Frau und ich einen Tango Argentino-Kurs. Wer’s noch nicht weiß: Ich habe 42 Jahre Turniertanz in den Füssen – da kann man sich schon recht ordentlich bewegen. Klar – es sind Unterschiede zwischen dem auf Standard getrimmten Tanzturniertango und dem lateinamerikanisch angehauchten Tango Argentino. Aber alle choregrafischen Elemente des Tango Argentino finden wir auch im Tango der Turniertänzer.

Wenn ich Tango Argentino Tänzer beobachte, vermeine ich die Strukturen solch choreografischer Elemente wie “Outside Swivel to left” oder “Chase” zu erkennen – ich weiß aber nicht deren “Argentinischen” Namen – Babel grüßt.

Zurück zum Tangokurs von meiner Frau und mir, der sich zu einem astreinen Frusterlebnis entwickelte. Immer, wenn ich ansatzweise und unbewusst meine Turnierhaltung einnahm gab’s Tadel – was macht es, wenn mal etwas gerader gestanden wird als es anscheinend im Tango Argentino üblich ist? Die Gehschritte wurden so kompliziert erklärt, dass ich mich zum Schluss fragte, wie ich die 42 Jahre auf der Tanzfläche überlebt habe. Wir bedankten uns für den guten Unterricht und kamen nie wieder.

In meinem Kopf blieb aber immer die Idee, einen Workshop für Turniertänzer und Tango Argentino-Tänzer zu machen – Gemeinsamkeiten finden – vielleicht über den Weg des Neo Tangos. [...] die Orthodoxen treffen auf die Ulta-Orthodoxen.

Wir bleiben am Ball.

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