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Mehr Frauen als Männer auf der Milonga? Was tun?

Spezifizieren
da ich bisher erst wenige Jahre Tango tanze, gibt es schon die ein oder andere Dame, die einem die "Schuld" zuweist, mal charmant, mal weniger charmant, wobei es mal berechtigt mal unberechtigt ist. Es ärgert mich eigentlich nur, wenn Leute nicht selbstkritisch sind und meinen selbst keine Fehler zu machen. Das gibt es auch.

Die "Milongalehrer", also erfahrene Tänzer, die auf der Tanzfläche ständig dozieren, obwohl sie nicht mal Lehrer sind, sind in der Tat ein Ärgernis ;-).

Allerdings gibt es auch Frauen, die einen gern in eine Diskussion verstricken wollen, was sie falsch machen und um Rat fragen. Dazu habe ich aber gar keine Lust, weil ich den Tanz genießen will.

Insofern kokettiere ich auch mit dem Spruch, dass immer der Mann Schuld hat, aber nur, weil ich dann beim Tanzen meine Ruhe mit der entsprechenden Dame habe und nicht diskutieren will, ob gerade jemand im Weg stand, ob ich eigentlich was anderes tanzen wollte, sie nicht gewollt reagiert hat und ich dann doch etwas anderes versuchen wollte, weshalb es dann ggf. komplett in die Hose ging oder ob ich sie überfordert habe, nicht klar in meiner Entscheidung war oder was auch immer. Vorbei ist vorbei und beim nächsten Schritt wird alles wieder gut. In Gedanken bin ich bei der Musik, beim nächsten und übernächsten Schritt, bei den Leuten vor neben und hinter mir und natürlich bei der Partnerin, deren Anwesenheit ich in dem Augenblick genießen will. Da ist jede Diskussion nur störend. Nur wenn man merkt, dass die Tanzpartnerin unzufrieden ist, merkt man, wer "Schuld" hat...Aber ich befinde mich eben auch noch in einem Entwicklungsprozess ;-). Mir fallen mittlerweile auch viele "Fehler" von anderen Paaren auf, die bewirken, dass ich alles etwas gelassener sehen kann.

Vielleicht springen die Männer aber auch ab, die dieses Durchhaltevermögen eben nicht haben und so bleibt nur noch die Creme de la Creme über *zwinker*
ich frage mich gerade:
wann ist man fortgeschritten?
gibt es dafür eine art "einteilung"? *nachdenk*
Wenn man sich dafür hält...;-)
Dann ist man fortgeschritten ;-).

Zumindest soll man sich bei der Anmeldung zu Tangourlauben, Workshops, Lehrgängen etc. auch einteilen in Anfänger, falscher Anfänger, Mittelstufe, Fortgeschritten, manchmal auch weit Fortgeschritten, also nicht ungewöhnlich, dass ich die Begriffe verwende. Eine genauere Klassifizierung findet in der Regel nicht statt.

Vielleicht, wenn man nicht mehr nach unten guckt, immer in der Achse steht und die Gelassenheit hat, die man braucht ;-).
Vielleicht ...
...

wann ist man fortgeschritten?

... wenn man kaum noch gesehen bzw. nicht erkannt wird, was dort geschieht. *nachdenk* Man schreitet eben fort ... weit fort. *floet*
*haumichwech*

soooooooo wörtlich wollte ich meine frage nicht gesehen haben *baeh*

tango ist caminar?! *walk*
****ra Frau
2.710 Beiträge
gerade DAS ist das Wichtigste!
=>mit männlichen Anfängern tanzen!

wo sollen denn sonst die fehlenden Männer her kommen?!?

Außerdem hat ein Anfänger viel mehr von einer Tänzerin, die schon was kann als von einer ebenfalls erst am Anfang befindlichen Tanzpartnerin!
Da MUSS er dann sauber führen lernen! und wenn er nicht sauber führt, tanze ich eben nicht das, was er vielleicht gemeint haben könnte, sondern nur das was er führt, gegebenenfalls bleib' ich einfach stehen, solange bis eine eindeutige Führung kommt.

Die meisten Jungs sind dafür total dankbar (gerade, wenn sie sonst mit Anfängerinnen tanzen, die automatisch alles durch laufen)...

Ich hab' 2003 in Stuttgart bei Enrique&Judita angefangen (Vizeweltmeister im Tango Salon in Buenos Aires in 2008) und Enrique sagte, daß er als Anfänger immer Frauen aufgefordert haben, die besser waren, als er... 1 Tanz haben sie ihm nie abgeschlagen und dabei hat er immer was gelernt!
Die Damen
müssen aber auch wollen. In meinen frühesten Anfängen hatte ich zwar viele nette, geduldige Erlebnisse, aber auch mal recht unangenehme Mädels, extrem zickig und arrogant, die nur bitte schön mit der Creme de la Creme tanzen wollen...Gut, man merkt sich schon, wenn jemand sich so benimmt ;-)...aber vor allem merkt man sich die, mit denen es einfach schön ist, zu tanzen.
*******Tom Paar
60 Beiträge
Fortgeschritten
Hallo zusammen,

die Frage: 'wann ist man fortgeschritten' finde ich ziemlich interessant.

Was die übliche Einteilung (Festivals etc.) angeht, finden viele Menschen total cool, erst bei D einzusteigen. Da kennt man ja schon das Vokabular, Tomadas, Piernazos etc.

Ein Lehrer hat in einem Workshop - es ging um Colgadas - eine Vorübung mit Sacadas gemacht. Man sollte eine Sacada aus jeder Position versuchen und auf Brauchbarkeit analysieren. Er stellte eine Verbindung zwischen Sacada und Colgada her. Er meinte, spielerisch mit den Parametern umzugehen (was in diesem Fall meint: Positionen zu kennen, entsprechende Geometrie im Paar, und darüber hinaus Parameter zu verändern - in diesem Fall eben die o.g.) - das macht einen fortgeschrittenen Tänzer aus. Diese Beschreibung finde ich schon gar nicht schlecht - denn wieviel Ocho im Boleo steckt, welche Rhythmisierungen ich vornehmen kann, welche Elemente kann ich wann betonen - das ist schon allerlei.

Mein Verständnis von einem forteschrittenen Tänzer oder Tänzerin beihnahltet, die Fähigkeit, sein Bewegungsrepertoire zu erweitern, in dem man aus anderen Disziplinen schöpft, z.B. aus dem Sport (was auch immer) oder aus dem Yoga. Im Prinzip also die Fähigkeit, Schnittstellen zu bilden und zu benutzen. Das ermöglicht einem, die Regelmäßigkeiten der Körperbewegung besser zu verstehen und zu vertiefen und die Besonderheit einer Disziplin - in diesem Fall des Tanzes Tango - zu entdecken (zu verstehen, zu verinnerlichen etc.).

Routinierte TänzerInnen beherrschen die 'Standardsituationen' des Tango. Viel Tanzen, viel Milonga, aber weniger Auseinandersetzung und Vertiefung.

Das macht für mich den Unterschied zwischen routinierten und fortgeschrittenen Tänzer.

Gruß,

Isabela
Isabella Tom
Das ist eine schöne Beschreibung, so dass man sich einordnen kann. Ich würde mir wünschen, dass bei Einladungen zu Workshops oder Urlauben die "Anforderungen" an die Teilnehmer so präzise wären, dann wären alle Beteiligten glücklicher.

So kommt es schon vor, dass man sich unter- oder überschätzt, was mir beides schon passiert ist.

Am besten sind die, die "alle Niveaus" anbieten...
*******Tom Paar
60 Beiträge
Ergänzend zu Isabelas Beitrag
Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen einem fortgeschrittenen Tänzer und einem routinierten Tänzer ist mMn, dass auch tatsächlich eine Entwicklung, ein Fortschreiten zu bemerken ist. Wir beobachten und verfolgen dass auf unseren Stamm-Milongas seit Jahren bewusst und müssen leider feststellen, dass die meisten der als gut und fortgeschritten bezeichneten Tänzer heute GENAUSO tanzen wie vor drei Jahren. Es hat also praktisch keine Entwicklung stattgefunden, was nach meinem Verständnis eigentlich nicht sein kann.

Nun kann man natürlich sagen, dass man nach 5 Jahren so langsam alle der (begrenzt vorhandenen) Schritte und Figuren im Tango in zig Workschops nun auch langsam mal durchgenudelt haben müsste und sie nun „nur noch“ möglichst kreativ kombinieren bzw. perfektionieren muss. Das sind die von Isabela erwähnten „Standardsituationen“. Und das ist der Punkt, an dem die meisten mit ihrer Entwicklung im Tango aufhören. Das ist wie schon gesagt auch völlig in Ordnung, wenn man Tango hauptsächlich mit der Milonga als Ziel und Zweck betreibt.

Was soll man denn nun aber weiter entwickeln, wenn man die Schritte und Figuren, die der Tango so hergibt, bereits beherrscht? Das ist die Frage, die sich die meisten Tangotänzer gar nicht erst stellen, geschweige denn für sich selbst beantworten. Wenn man an diesem Punkt angekommen ist, dann kann man auf das, WAS man tanzt, nicht mehr allzu viel drauf packen. Was sich aber im Verlaufe der eigenen und auch der tänzerischen Entwicklung ändern kann und müsste, sind das WIE und WARUM. Hier verschenken viele Tänzer, die technisch auf einem recht hohen Niveau angekommen sind, eine Menge Potenzial, wenn sie beim WAS verharren. Unsere Lehrer haben das vor einer Weile sehr drastisch ausgedrückt, nachdem wir ein paar Jahre bei ihnen Unterricht hatten: „Ja, ihr tanzt beide sehr schön und technisch sauber und korrekt. Jetzt müssen wir nur noch Tango daraus machen…“. *schock*

Was meine ich mit diesem WIE? Nachdem die Technik und formale musikalische Umsetzung gemeistert sind, geht der Fokus von den Schritten weg, hin zu Ausdruck und Interpretation. Und hier wird es interessant. Wechsel in Dynamik, Tempo und Schrittgröße, Tanzen nicht nur mit den Füßen, Benutzen des Tanzbeins (auch Männer haben eins), Interpretieren von Stimmungen und Farben der Musik, wirklicher Dialog mit dem Partner und vieles mehr sind Elemente, die man weiter entwickeln kann, wenn man das „Handwerk“ beherrscht und die dann auch eine sichtbar und spürbar anderen Tango bewirken. Dann schafft man es, dass der Partner und auch der Zuschauer aufgrund der eigenen Interpretation die Musik anders hört als zuvor. Plötzlich hört man Instrumente oder Elemente in der Musik, die vorher nicht da waren, die eigene Interpretation eines Tangos wird nun durch die Interpretation des Partners beeinflusst und verändert. Es ist für mich total ermüdend und langweilig, den „guten Tänzern“ auf unseren Stamm-Milongas beim Abspulen ihres Repertoires zuzusehen (wie reichhaltig es auch sein mag), weil der Ausdruck und der Bezug zur Musik, zum Partner und zu sich selbst meist fehlen. Man merkt sehr deutlich als Zuschauer, ob jemand SEINEN Tango tanzt oder nur EINEN Tango. Und wenn ich MEINEN Tango tanze, dann muss der zwangsläufig heute anders sein als vor 10 Jahren, da ich vor zehn Jahren ein ganz anderer Mensch war, unter anderem mit einer ganz anderen Sicht auf den Tango (ist jetzt nicht so esoterisch gemeint, wie es vielleicht klingt).

Ich hoffe, das liest sich jetzt nicht allzu verworren. Übrigens, ich halte nichts von diesem Gender-Schrieb, also wenn ich oben „Tänzer“ geschrieben habe, sind natürlich immer auch „Tänzerrinnen“ gemeint. Vielen Frauen geht beim Tango einiges in dieser Hinsicht verloren, weil sie zu sehr darauf bedacht sind, den Mann zu interpretieren statt die Musik. Aber das ist ein anderes Thema…

Liebe Grüße,

Thomas
das liest sich sehr spannend!

danke euch beiden IsabelaTom
dass ihr auf meine frage eingegangen seid
*******Tom:
ob jemand SEINEN Tango tanzt oder nur EINEN Tango

Ihr habt das wunderschön ausgedrückt (nicht nur in diesem einen Satz) *spitze*. Für mich ist Tango lebendige Kommunikation, und die verändert sich für mich natürlich mit meinem Fortschreiten beim Tango, aber auch mit dem, wer ich heute bin. UND es hat natürlich auch ganz viel damit zu tun, mit wem ich da auf der Tanzfläche gerade kommuniziere. Wobei auch mit dem gleichen Tänzer nicht eine Tanda der anderen gleicht.
Gottseidank *zwinker*!

*my2cents*
Dies:
Wobei auch mit dem gleichen Tänzer nicht eine Tanda der anderen gleicht.

trifft zu. Oftmals kommt es auch darauf an, wo man tanzt. Der Wohlfühlfaktor kann sehr entscheidend sein.
Wohlfühlfaktor
ist ein schöner Begriff. Ich tanze mittlerweile etwas weniger sozial, also sprich ich muss nicht jede anwesende Frau bespaßen, weil es mir dann keinen mehr macht. Neugierig bin ich auf neue Tänzerinnen, ansonsten tanze ich am liebsten mit bewährten Tänzerinnen, wenn die alle belegt sind, gucke ich, wer sonst noch da ist.

Frauen, mit denen es gar nicht klappt, meide ich erst mal eine gewisse Zeit und probier es von Zeit zu Zeit mal wieder, ob sie Fortschritte gemacht haben, was Spannung und Achse angeht bzw. ob sie in der Lage sind eine subtile Führung aufzunehmen.
Bestimmt
Dies:

ob sie in der Lage sind eine subtile Führung aufzunehmen

bitte entschuldige, hört sich für mich ein wenig in Richtung "auflaufen lassen" an. Vielleicht verstehe ich auch nicht, was du damit meinst. Eine Führung sollte meines Erachtens nach deutlich bzw. präzise und klar sein. *zwinker*
Eine subtile
Führung ist klar deutlich und präzise. Auflaufen lassen ist unpräzise ;-).
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