Gehen, Gehen, Gehen und nochmals Gehen...
... wobei es auf die Dauer ganz ohne Basse nicht gehen wird.
Wegen akutem Männermangel bin ich öfters Gasttänzer in Anfängerkursen und Teilweise auch in der Mittelstufe. Bei den Fortgeschrittenen bin ich selber Schüler.
Mir fällt es immer wieder auf, dass das elementare Gehen beim Tango das aller aller Wichtigste ist.
Um noch exakter zu werden,
die Signalübertragung zwischen Mann und Frau ist das absolute A und O vom Tango argentino!
Klappt es mit der Signalübertragung wird auch die Basse funktionieren. Vorher wohl kaum.
Natürlich sieht das Gehen erstmal unspektakulär vielleicht sogar langweilig aus. Möglicherweise wird gerade deshalb die Wichtigkeit der Caminars oft unterschätzt.
An zweiter Stelle kommt, nach meiner Auffassung, des explizite Beibringen der Verhaltensregeln auf einer Milonga.
Schlussendlich gehört auch die Basse zum Anfängerkurs, wobei aber gleich gesagt werden sollte, dass die Basse auf einer realen Milonga, bei der dichtes Gedränge herrscht, de facto überhaupt gar nicht tanzbar ist.
Die Basse ist eine unverzichtbare Grundlage für das Erlernen komplexerer Tango-Figuren, zumal sollten auch die einzelnen Begriffe der Basse jedem geläufig sein.
Weniger sinnvoll finde ich es, dass in einigen Tanzschulen der erste Schritt des Mannes bei der Basse immer noch als Rückschritt beigebracht wird, wobei er genauso gut nach vorne gehen kann. Es ist bei Anfängern (so war es auch bei mir früher) normal, dass sie noch größere Schritte machen, zumal sie sich noch nicht die erforderliche Sensibilität der Signalübertragung zwischen Mann und Frau antrainiert haben. Somit kann ein Rückschritt bei einer dicht gedrängten Milonga recht kontraproduktiv sein. Und einen Abschlussschritt macht man am Abschluss eines Liedes, und eigentlich nicht mitten drin, dass würde auch den Fluss stören, wobei wir wieder bei den Verhaltensregeln sind.
Das sind zumindest Dinge, die man mir hätte zuerst beibringen müssen. Als braver Deutscher, der eben alles exakt nach Bedienungsanleitung macht, hatte ich am Anfang natürlich auch auf Milongas ganz brav nach Vorschrift die 8 Schritte der Basse durch getanzt, ich konnte ja noch nichts anderes. Das kam teilweise nicht sehr gut an.
Gut, heute weiß ist es halt besser.
Viele "Fortgeschrittene" verhalten sich auch extrem überheblich, arrogant und unfreundlich zu Anfängern, wie ich es in dieser Form bisher aus keiner anderen Tanzszene kenne. (z.B. Salsa) Sie haben anscheint vergessen, das auch sie mal Anfänger waren.
Aber das ist jetzt ein Thema, was eventuell würdig für eine neue Streitschrift ist und nicht in diesen Tread gehört.
Beste Grüße,
Uli
(Der mit einem "l")