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Tango Argentino & Nuevo
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Partnerin überholt Partner

Partnerin überholt Partner
Wie geht Ihr damit um, wenn ihr gemeinsam angefangen habt zu tanzen, aber die Frau durch das tanzen mit anderen in viele Figuren geführt wird, die sie von Euch noch nicht erwarten kann und sich dann vielleicht etwas langweilt?
****710 Frau
343 Beiträge
liebe shibariaddicted...
...ist das eine frage an die herren auch auch an die damen?

ich kann ja nur aus der weiblichen perspektive berichten...:-)

wenn mir an einem mann als gutem freund + tangopartner liegt, dann tanze ich auch dann mit ihm, wenn ich ihn vermeintlich "überholt" habe.

es gab aber auch momente - da muss ich ehrlich sein - dass mich diese "schieflage" etwas beeinträchtigt hat. mir ging es da nicht um die figuren...mir ging es mehr um das gefühl beim tanzen für die musik + mich als frau...das können manche männer erst nach langem üben erreichen...manche erreichen es nie...

das macht den mensch nicht weniger wertvoll, nur, damit kein falscher zungenschlag entsteht...aber es macht mich...hmmmm...traurig, das zu fühlen. und das möchte ich beim tango-tanzen nicht sein...

eine ganz pragmatische idee: mit mann xxx (der etwas "zurückhängt") weiter einen kurs machen und dann parallel zu einer milonga gehen, aber alleine. so hast du einen ausgleich. wenn "ER" das erträgt, würde ich es so machen...

besitos
lara
Natürlich an alle
die es interessiert bzw. die etwas dazu beitragen wollen.
Profilbild
*********ioso
508 Beiträge
Jeder von uns hat mal angefangen ...
und ich denke jeder von uns kennt das Gefühl, wenn die Partnerin besser tanzt als man selbst. Problematisch wird das ja nun vorallem dann, wenn der Tanzpartner auch der Lebenspartner ist. Ich erinnere mich daran manchmal ein pratikables Kommitment getroffen zu haben:

• Wenn wir als Paar gekommen sind gehören die ersten drei Tänze dem eigenen Partner.

• zwischendurch tanzt man immer auch mit anderen, aber nach drei Tänzen sollte man zumindest mal einen Blick in Richtung eigenem Partner / eigener Partnerin werfen ... schaut der oder die sehnsüchtig vom Rand aus auf die Tanzfläche bedankt man sich beim derzeitigen Tanzpartner und kehrt mal wieder zu seinem eigenen Partner zurück. Um sich mal kurz zwischendurch zu unterhalten oder auch zu tanzen.

• die letzten drei Tänze bevor man geht gehören dem eigenen Partner.

Ich denke damit beiden die nötige Flexibilität zu gewähren aber auch die Achtung gegenüber dem eigenen Partner zu wahren.

ym2c
*********rucht Mann
596 Beiträge
Ich, als Anfänger, bin froh, dass ich immer wieder erfahrene Damen habe, mit denen ich tanzen kann und darf. Denn nur so kann ich lernen. Und ja ... meine beiden letzten Tanzpartnerinnen haben mich überholt und das, obwohl ich viele Jahre Latein auf dem Buckel habe.
******_bw Mann
240 Beiträge
Klarheit
so, wie sonst auch: Klären, was ihr wollt. Wenn die Frau schnell viele Figuren tanzen will (was nicht für jeden das Ziel ist), dann geht vorerst nur kurze gemeinsame Tanzwege. Als Mann schaffst du das nicht in der gleichen Zeit (ist auch die Frage, ob das das Ziel ist)
Klar seine Wahrnehmung, Wünsche äußern, faire Abmachungen treffen, ab und zu überprüfen und neu vereinbaren.
Ansonsten:
Nach einigem Unterricht hast du vielleicht auch schon verschiedene Lehrer kennen gelernt und weißt, bei wem du mal eine Einzelstunde nimmst.
****ja Frau
47 Beiträge
DAS Tangoproblem
wie bei jedem Paartanz: Die Männer müssen einfühlsam, intelligent, musikalisch, ausdauernd und fit sein und auch noch wissen, was sie wollen und es zielstrebig und kompromisslos umsetzen. Wo gibt es denn diese Kombination bei den armen emanzipationsgeschädigten Deutschen?

Also, wir müssen wohl damit leben, Mädels, dass sich die Männern an den guten Frauen hochtanzen.
Und uns später glücklich machen!
Natürlich ist man perfekt..
Ich bin in der Ausgangsfrage natürlich davon ausgegangen, dass der Mann ein gewisses Interesse, Einfühlungsvermögen, Taktgefühl und Engagement mitbringt, ansonsten sollte man nicht tanzen, auch nicht seiner Partnerin zuliebe, um sich nicht selbst zu verbiegen.

Dass den Männern das beim Tanzen verloren gegangen ist, waage ich zu bezweifeln. Ich vermute eher, dass diese Männer einfach keine Lust zum Tanzen haben.

Wichtig ist natürlich auch die Gegenspannung der Frau.

Ich meine einfach nur die Tatsache, dass eine Frau, die mit erfahreneren Männern tanzt, natürlich, wenn sie die oben genannten Eigenschaften hat, recht schnell lernt, da sie in Schritte geführt, die ihr fester Partner noch gar nicht gelernt hat, weil die beiden als Tanzpaar so weit noch gar nicht waren.

Wenn der Mann mit einer erfahreneren Tanzpartnerin tanzt, gibt die ihm wohl auch Tipps, aber die Milonga ist schließlich keine Tanzstunde und der Mann wird nicht in "unbekannte" Schritte geführt, es sei denn die erfahrenere Partnerin macht mal etwas durch ein Missverständnis, was der Mann beim Führen vielleicht nicht meinte. Ansonsten ist der Lerneffekt geringer als umgekehrt...
*******ueck Frau
5 Beiträge
Geduld
Wenn ich mit einem Mann tanze, der "weniger" kann als ich, dann konzentriere ich mich dafür umso mehr auf die Basics: Schön Fußspitzen auswärts, fließende verspielte Fußbegegnung beim Rückwärtschritt, optimale Gewichtsverlagerung, optimale Oberkörperhaltung.

Die Milonga ist keine Tanzstunde? Ich lerne in der Milonga immer sehr viel. Wenn der Mann noch nicht so viel Erfahrung hat, lerne ich halt was über mich selbst.
******_bw Mann
240 Beiträge
Kopflastig
Shiba...
das klingt für mich alles zu kopflastig, ein bißchen mehr Haltung bitte, eine (Tanz-)partnerschaft ist nicht dazu da, das eigene Selbstbewusstsein zu optimieren.
Wer oder was ist denn ein erfahrener Mann? Ist das eine Hierarchiestufe? Ein Level?

Es gibt verschiedene Tangokulturen, eine sieht recht sportlich aus und diese Tänzer können Anfänger-Männer (schreckliches Wort) verunsichern, soweit gehe ich d'accord. Die Frage ist, ob da auch dein Ziel ist, mit äußerem Schein zu glänzen.

Wenn du "mit einer erfahreneren Tanzpartnerin tanzt", solltest du dir tunlichst Tipps verbitten. Außer, es ist grad Practica oder Kaffeestunde. Du kannst sie z.B. auffordern mit "würdest eine kleine Tanda mit einem Anfänger tanzen wollen" (es geht natürlich galanter), das zum 2.Lied einer Tanda, sagt da eine Frau "nein"?
Glänzen ist es nicht
Ich will meinen Spaß beim Tanzen haben. Den finde ich, wenn ihn die Partnerin hat und indem ich vielseitig tanze. Meine Umwelt vergesse ich beim Tänzen und will niemanden etwas beweisen.
******_bw Mann
240 Beiträge
Versteh ich richtig?
Ich will meinen Spaß beim Tanzen haben. Den finde ich, wenn ihn die Partnerin hat
Dein Spaß hängt vom Spaß der Partnerin ab, versteh ich das richtig?
***ou Mann
107 Beiträge
Geduld und Leidenschaft
sollte man schon mitbringen. Jeder Weg im Tango ist individuell. Wenn es nicht mein Weg ist sondern der, den mein Partner oder Partnerin gehen will glaube ich nicht an eine lange gemeinsame Reise. Ich würde empfehlen dem Führenden ein Jahr Vorsprung zu geben und dann gemeinsam loszulegen.

Für den Mann oder neutraler Führenden kommt besonders am Anfang unheimlich viel zusammen. Die eigene Bewegung, Führung, Musik, Raum. Das kann anfangs kein Mann ohne viel Übung bewältigen. Folglich ist es am Anfang für die Frau scheinbar leichter.

Jetzt die gute Nachricht: Auf lange Sicht gibts für die Führenden aber die höhere Spaßprämie weil man viel mehr aktiv gestalten kann. Mir zumindest gibt das unheimlich viel. *g*

Meine Erfahrung ist, dass es für die Folgenden anfangs einfacher ist, aber um eine wirklich gute Tänzerin (Folgende) zu werden braucht es ebenso viel Training und Übung wie bei den Führenden.

Ich wünsche allen hier die Ausdauer sich durch die kleinen und großen Tangokrisen durchzukämpfen. Je länger ihr dabei bleibt ums besser wird es.

Für die Führenden lockt dann ein Heer guter Tänzerinnen.

Wenn es in der Beziehung stimmt dann sollte auch die jeweilige Lernstufe beim Tango angepasst werden können. Richtig weiter kommt man nur dann, wenn man früh und dauerhaft auch mit anderen tanzt. Nur so objektiviere ich meinen Tanz.

Schöne Tänzen allen hier!
Brjuo4
Nein. Das hast Du nur zum Teil zitiert und kommt deshalb anders rüber. Ich bewege mich gern zur Musik und ein gewisses Repertoire macht es abwechslungsreich und das macht mir Spass. Wenn die Tanzpartnerin auch Spass hat, springt das auch auf mich über. Meistens;-)
Eine Kette mit zwei Gliedern.
Hallo zusammen,

@ Tango_Vicioso: Eine großartige Regel. Die nehme ich mit nach Hause.

Was das Überholen betrifft: Jeder Mensch hat seine eigene Geschwindigkeit. In einer Kette bestimmt das schwächste Glied die Stärke der Kette. Im Tango hat die Kette nur zwei Glieder. Damit bestimmt das schwächere Glied das Level, auf dem getanzt wird.

Aus meiner Erfahrung: Es gibt nichts schlimmeres, als wenn der Stärkere versucht dem Schwächeren Figuren aufzudrücken. Da sind Konflikt und Frust vorprogrammiert. Und etwas befremdend: Wenn eine Frau einen auf der Tanzfläche stehen läßt mit den Worten. "Neee dit brooch ick nich."

Für den Stärkeren ist das eine Geduldsprobe. Runterschalten ist manchmal schwieriger, als raufschalten und Vollgas geben. Sich auf's (vermeintlich) Einfache zu konzentrieren. Die Unsicherheiten des anderen zu erspüren und in Sicherheit umzuwandeln. Dem anderen trotzdem ein gutes Gefühl geben.

Die Fred-Astaire Methode: Ginger Rogers war nur eine durchschnittliche Tänzerin, wie es viele gab. Dennoch sah sie immer gut aus. Weil Astaire sie immer gut aussehen hat lassen. Das hat er auch mit einem Hutständer geschafft ;-).



In diesem Sinne
Spiritus_Rector
**********er_be Mann
34 Beiträge
Meine ganz bescheidene Meinung dazu:
Nicht die Aneinanderreihung komplexer Figuren macht einen guten Tango aus, sondern die Harmonie als Paar im Einklang mit der Musik.

Leider sieht man auf der Tanzfläche so viele Paare, die von den Figuren her alles können, aber trotzdem macht es keinen Spaß, ihnen zuzusehen, weil in all der Figurenhektik das wesentliche des Tangos fehlt: das Spiel mit der Musik und der Dialog miteinander.

Insofern empfinde ich diese Diskussion als Sinnbild dafür, was oftmals auch auf der Tanzfläche zu sehen ist: jeder sieht es durch seine ganz ureigene Brille, aber leider wird der Tanzpartner dabei außer Acht gelassen.

Männer fordern Frauen auf und tanzen gnadenlos ihren Figuren-Fetish herunter, ohne dass ein Gehör auf die Musik gelegt wird oder sie sich überhaupt die Frage stellen: "Kann das die Dame eigentlich, was ich von ihr will ? Merkt sie es überhaupt ? Kann ich vielleicht gar nicht so gut führen, wie ich es immer behaupte ?".

Frauen lassen sich von Männern auffordern, langweilen sich aber, weil der Herr eben nicht die große Figurenkiste öffnet, sondern einen schlichten, einfachen, musikorientierten Tango tanzt. "Zwei Tänze noch, dann ist alles überstanden. Dann suche ich mir einen, der mehr kann." Auch das ist immer wieder auf der Tanzfläche zu sehen.

Wo bleibt da der eigentliche Sinn des Tangos ? Warum tanzt man dann überhaupt miteinander ? Tango ist doch kein Ego-Shooting, sondern einfach nur eine der wunderbarsten Erfindungen, wie man seine Freizeit mit einem wunderbaren Lächeln auf den Lippen verbringen kann.

Mir jedenfalls ist es völlig wurscht, ob eine Tangotänzerin Anfängerin ist oder ob sie schon seit 20 Jahren dreimal pro Woche tanzt. Wichtig ist, dass man sich aufeinander einstellen mag und dass man die Tänze, die man miteinander hat, gemeinsam genießt.

Wenn die Dame der Meinung ist, ich sei nicht auf ihrem Level - so what ? Sie darf mir dann gerne vorher einen Korb geben oder nach dem ersten Tanz die Tanzfläche verlassen - ich kann damit leben. Es soll schließlich kein Zwang oder kein Missvergnügen sein, mit mir zu tanzen.

Ich sehe das immer ganz entspannt. Wenn ich zum Tango gehe, will ich Spaß am Tanz haben. Und die, die das Ganze bitterernst sehen, dürfen dann gerne mit Anderen tanzen *lacht*.

Ja, eine spannende Diskussion, die hier entfacht wurde. Und all das, was man auf der Tanzfläche sieht, findet sich hier wieder. Ich finde das hochinteressant, denn es zeigt, wie facettenreich und vielschichtig Tango ist. Und von den unterschiedlichen Arten, ihn zu sehen, tanzen, interpretieren lebt ja dieser Tanz. Improvisation pur.

Levitenleser
Besser,schlechter-egal! Gemeinsam!
Natürlich haben shiba und ich uns persönlich über das Thema ausgetauscht und es hier in einer öffentlichen Diskussion wieder zu finden hat mich anfangs, -na sagen wir mal: irritiert.
Der damit initiierte Meinungsaustausch legitimiert aber die Ausgangsthematik. Auch für mich sind eure Beiträge/Antworten spannend und lehrreich.
Als quasi Betroffene lasst mich einfach Folgendes sagen:

1. So schlecht ist er gar nicht;-)
2. So gut bin ich gar nicht;-)

Auch wenn es jetzt persönlich wird, hilft es vielleicht der einen oder anderen Tanguera in einer ähnlichen Situation (die ja gar nicht so selten zu sein scheint, wie die Kommentare vermuten lassen) Was also hilft der Tanguera Geduld zu haben?

a) Sich an den Anfang und schöne Tanzsituationen erinnern…
Geduld fällt mir leicht, weil er es war, der mir meine ersten Komplimente für einen gelungenen Ocho ins Ohr geflüstert hat. Ohne dessen Ermunterung ich mich nie getraut hätte, im Kurs mühsam Erlerntes im öffentlichen Raum zu präsentieren. Der mir von Milongas vorschwärmte, bis ich einwilligte mitzugehen. Jeder erdenkliche Platz in der Wohnung wurde benutzt, um Drehungen zu wiederholen. Die Tanzbarkeit von Teppichboden wurden probiert bis die Fußsohlen brannten.Tango im Pyjama oder nackt- so viele schöne Bilder in meinem Kopf. Keines dieser Bilder wirst Du in einem gestylten Tangokalender finden, die Körper sind nicht perfekt, der Fuß nicht ganz gestreckt, die Haltung nicht stolz und unnahbar.
Dafür könnte man ein Wahnsinnsglück meinen Augen erkennen und Spaß am gemeinsamen Tanz.

b) Nur wo Licht ist, ist auch Schatten (Normalität erkennen)
Ja, es gibt sie, die unspaßigen Tänze mit Dir. Zwei kaputte Zehen, unterschiedliches Taktgefühl, unausgesprochene Schuldzuweisungen, unpassende Musik, unklare Lehreranweisungen, unbeabsichtigte Rempler auf der Tanzfläche, gebückte Haltung, bewundernde Blicke für andere Tänzer, Frau zu schnell, Mann zu langsam. Leider ist man beim eigenen Partner immer eine Spur kritischer. Aber- das sind Kurzzeitverstimmungen und auch beim Fremdtanzen mit erfahrenen Tänzern schleicht sich mal Disharmonie, eine falsche Übersetzung, Drehung etc. ein.

c) Humor und Kreativität
Lass uns gemeinsam über missglückte Figuren lachen oder ganz Neue erfinden. Wenn wir an einer Figur verzweifeln, tanzen wir sie eben auf einer Milonga nicht oder schlagen sie als Wiederholung in einer Stunde vor. Wenn wir an Stil und Gefühl oder am Spaß miteinander arbeiten wollen, können wir eine Einzelstunde buchen. Das was wir können, lass uns mit Hingabe tanzen. Lass uns „unsere“ Figuren erfinden und ausprobieren, bis wir beide damit glücklich sind.

d) Deine Einzigartigkeit schätzen
Die Vertrautheit, die ich mit dir empfinde ist etwas, dass nur Du mir schenkst. Vielen deiner vertrauten Fehlern begegne ich doch auch im Leben mit innerem Augenzwinkern.

e) An die eigenen Fehler erinnern und die Dankbarkeit für’s Ignorieren
Ja, der Mann hat die schwierigere Rolle beim Tango, das sehe ich auch so, deshalb sind Leistungsunterschiede gerade in den ersten Jahren gar nicht so selten. Und dann unterstützt die allgemeine Lehrmeinung: Wenn was nicht gelingt, hat der Mann schlecht geführt, den Stressfaktor beim tanzwütigen Mann. Zur Beruhigung:
Perfektion ist kein Synonym für Leidenschaft. Ja, Liebster, schau mir zu, wenn ich mit erfahrenen fremden Tänzern auf dem Parkett drehe. Aber schau genau hin und nicht eifersüchtig…Du wirst meinen Ehrgeiz erkennen (der mir selbst oft das Leben schwer macht), kleine Achsenunsicherheiten, mal den falschen Fuß sehen, vergessene Streckungen, Kopfschmeißer (;-) und vor allem: meinen Wunsch perfekt zu sein oder die Furcht, Schultersignale zu übersehen oder falsch zu deuten, manchmal 100%ige anstrengende Konzentration, Verwunderung über manche Bewegungen.
Und wenn du dann eine gewisse Verspanntheit erkennst, die ich bei dir zum Glück nie habe, hast Du nicht selten richtig erkannt. Denn auch ich kenne diese Angst, nicht gut genug zu sein. Verfolgt von einem lauten, kleinen bösen Tanzmann im Ohr der sagt:
Wenn du dich dämlich anstellst, tanzt der nie wieder mit dir!
Der wünscht sich gerade, er hätte dich nicht aufgefordert!
Keiner wird mehr mit dir tanzen, wenn du hier so langweilig rumtanzt!
Mit jeder anderen klappt diese einfache Figur, nur mit mir nicht!

Bei dir schweigt der Tanzmann im Ohr und so genieße ich den Tanz mir Dir in der Gewissheit, was immer auch passiert, er wird es mir verzeihen, wie ich ihm verzeihe und er wird immer wieder mit mir tanzen (wie ich mit ihm)
Freu Dich doch einfach mit mir, wenn’s toll geklappt hat, ich Spaß und ein wenig Selbstbestätigung gefunden habe. Freu Dich noch viel mehr, weil diese tolle Tänzerin Deine Tanzpartnerin ist, dich liebt und du sogar einen Anteil an Ihrem Können hast.
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