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Tango Argentino & Nuevo
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Ist Tango lebenslanges Lernen?

Ist Tango lebenslanges Lernen?
Pünktlich nach Ostern eine Frage an die alten Hasen oder besser an die erfahrenen altgedienten oder an den Ältestenrat? Nehmt Ihr nach 10 oder 20 Jahren noch Unterricht oder geht ihr zu practicas bzw. Workshops oder seit Ihr einfach mit Euch und der Tangowelt zufrieden?
**********er_be Mann
34 Beiträge
Dann will ich die Frage
gerne mal beantworten.

Ich tanze seit gut 11 Jahren Tango Argentino. Mal mehr, mal weniger intensiv.

Zu Practica oder Workshops gehe ich schon seit Jahren nicht mehr. Das ist so ein Durchgehechel von Figuren und Schrittfolgen - die Musikalität bleibt aber auf der Strecke. Ich habe irgendwann beschlossen, dass das nicht meine Art ist, Tango zu tanzen.

Ich habe unzählige Tanzschulen und Milonga-Practica durchprobiert. Das Ergebnis war immer gleich: Figuren, Figuren, Figuren. Die Harmonie blieb aber auf der Strecke.

Deshalb mache ich seit rund 5 Jahren nur noch Privatstunden bei einem Tangopaar. Da bekomme ich das passende Feedback, was ich falsch mache und wie es bei der Dame dann ankommt. Mein Tango ist seitdem viel ruhiger geworden, viel entspannter, viel gelassener. Ich tanze nur das, was ich an Figuren auch wirklich beherrsche und achte vielmehr auf die Schönheit der Musik, auf einen harmonischen Transport, auf die Achse und auf das Wohlbefinden der Tänzerin.

Aber das sieht natürlich jeder anders. Und das ist ja auch das Gute am Tango.

Lev.
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
aber das heißt ja ...
... dass bei dir das lernen das ziel ist und nicht das erlernte irgendwo mal anzuwenden. ist das nicht etwas extrem?

das erinnert mich ein bisschen an den fotografen, der irgendwann mal die kamera weggelegt hat. er meinte dann, es reicht ihm, sich das bild, das er machen könnte, vorzustellen. das reale foto sei da nicht mehr wichtig.

nicht meine vorstellung. harmonie ja, leichtigkeit ja - aber doch nicht nur bei privatstunden mit einem profipaar. das ist wie hundertmeterlauf trainieren ohne olympiade.
**********er_be Mann
34 Beiträge
@ fotojob
Neeee, das hast Du völlig falsch interpretiert. Natürlich gehe ich auch zu Milongas. Das habe ich schon nach meinen ersten drei Unterrichtsstunden gemacht. Und es ist ja auch der Grund, warum wir Tango so mögen. Weil wir tanzen, tanzen, tanzen wollen.

Die Frage lautete, ob Tango lebenslanges Lernen ist. Und das habe ich damit beantworten wollen: Ja, für mich ist Tango lebenslanges Lernen.

Weil Tango so viele Facetten hat, dass man immer wieder Tips und Inspirationen vertragen kann. Und nicht alles, was man in den Jahren erlernt hat, wendet man auch an. Man mag einiges nicht, man vergisst einiges mit der Zeit, man entwickelt seine Vorlieben und vernachlässigt andere Dinge. Was für das Lernen im Leben gilt, gilt auch für das Lernen im Tango.

Das ist übrigens auch bei Profi-Tangueros und -tangueras der Fall. Auch die trainieren und tauschen sich mit anderen Profitänzern aus und testen dann, ob das dann zu ihrem Tango passt.
*******dei Frau
719 Beiträge
Lebenslang den eigenen Weg finden und gehen
So erlebe ich den Tango seit 99.
3 x die Woche Milongas - Kurse - die ersten 4 Jahre,
dann familiär bedingte Pausen, dann Workshops
um die neu entstandenen Elemente auch zu lernen.
Inzwischen Milongas, ab und an ein Workshop, eigene
Cross-Over-Events mit dem Tango und anderen Arbeits
bereichen...

Aber vor allem, ausprobieren, was mir gefällt,
mit den PartnerInnen tanzen, deren Stil mir zusagt,
schauen was es gibt und das integrieren, was zu mir und
meinem Weg passt...

LG

Befiehl
****ra Frau
2.710 Beiträge
natürlich!
allein schon das lebenslängliche Lernen, sich immer wieder auf neue Partner einzustellen! das hört ja nie auf...
*********NGLER Mann
108 Beiträge
... zum Kern der Frage
hab ich kurz mit Wladimir Iljitsch thematische Rücksprache gehalten. Auch beim Tango gilt ohne Ausnahme:

"Учиться, учиться и ещё раз учиться."

In diesem Sinne also lernen, lernen und nochmals lernen ...

*klugscheisser*
*******dei Frau
719 Beiträge
war das
Lernen lernen lernen die Übersetzung, für die nicht mehr fließend kyrilischsprachigen unter uns? *zwinker*

Das sagte mein alter Schulleiter übrigens auch immer, nur hatte der sicherlich keine politisch östlichen Neigungen.
*********NGLER Mann
108 Beiträge
Tango ...
... fortwährend als Lernprozess zu betrachten, empfinde ich ebenso normal wie sinnig. Lernen macht Spaß, mir zumindest, hilft es doch die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, dem Wunsch ein wenig mehr Perfektion zu erlangen, ein Stückchen näher zu kommen. Und damit wieder ein wenig mehr Freude am Tango zu gewinnen.

ps. @*******_mir

Insofern sie zum einen "östlich politische Neigungen" zu erkennen vermag, so sei hinterher geschickt, dass ich mit diesem Begriff nichts anfangen kann. Was das zum anderen mit Tango zu tun hat, darf sie uns gern erklären ...

*zwinker*
*******dei Frau
719 Beiträge
@Scharfe zunge
alles rein geografisch-kyrillisch, der Herr lebte und wirkte in Osteuropa, soweit ich weiß... russischer Tango ist übrigens echt witzig.
*********NGLER Mann
108 Beiträge
Russischer Tango ...
... klingt wie russisch Roulette ! Der letzte Tango von Wladiwostok ...

*idee*


Ich lerne wohl niemals aus, ein Glück. Saufen die RussenInnen ihren Wodka vor oder nach dem Tanzen ?
Vielleicht während .... *nachdenk*?
******_bw Mann
240 Beiträge
Als Anfänger ....
... besucht man Mittelstufenkurse
im fortgeschrittenen Stadium die Profikurse
und als Profi nimmt man Privatstunden um an seiner Basistechnik zu arbeiten *g*

so ein verschmitztes Sprichwort.

Lernen, das heißt nicht zwingend die Methode "Figurenworkshop buchen"
Lernen heißt Fragen stellen und nicht eher Ruhe zu geben, bevor man nicht die Antwort hat.

Nur mal so als Vergleich: Es gibt Leute, die freuen sich, dass sie auf der Gitarre "Happy Birthday" und "Oh Tannenbaum" begleiten können und gut ist.
Andere hängen ihr halbes Leben dran, um Stücke von Villa-Lobos oder Bach so einigermaßen spielen zu können.
Die einen gehen glücklich in den Kirchenchor, die anderen nehmen Einzelstunden in Gesang.

Also, Tango kann lebenslanges Lernen sein, muss aber nicht.
Wenn du nicht unruhig oder wenigstens neugierig bist, brauchst du auch nicht lernen müssen.
Höre, umarme, tanze.
Das reicht eigentlich.
Ja.
Ja.

(Antwort auf die Ausgangsfrage, ob Tango lebenslanges Lernen sei.)
@Levitenleser:
Ich denke, daß Du es genau richtig machst. Würdest Du mir verraten, bei welchem Paar Du jetzt lernst? Danke.
**********_Life Mann
212 Beiträge
Tango tanzen..............
...............ist für mich und meiner Meinung nach ein immerwährender Lernprozess:-)
Seit 3,5 Jahren tanze ich Tango und finde auch, dass dieser Tanz die Harmonie des Paares ausdrücken sollte. Man kann mit einigen wenigen und einfachen Figuren den ganzen Abend auf einer Milonga sehr schönen harmonischen Tango als Paar tanzen! Die Figurenvielfalt spielt weniger die entscheidende Rolle dabei, die Erfahrung habe ich gemacht:-) Also das was man bisher tanzen gelernt hat sollte man mit Partnerin harmonisch tanzen können, das ist meiner Meinung nach entscheidend und lässt den Tago deshalb schöner erscheinen:-)
Man lernt nie aus.
Das gute ist der Feind des besseren. Mit anderen Worten: Wer denkt er sei gut wird nicht mehr besser und stagniert. Und nach Stagnation kommt Rückschritt, wenn man nicht aufpasst.

Ich denke, es ist immer gut, ab und zu einen Workshop oder einen Kurs zu besuchen um ein Korrektiv zu haben, das einen auf Kleinigkeiten die sich eingeschliffen haben, aufmerksam macht.

Das ist wie mit einer Sprache: Lernen ist einfach. Sie zu erhalten schwierig. Und die Eiweissketten im Gedächnis zerfallen nunmal gerne, wenn sie nicht aufgefrischt werden. Daher: Ja zu lebenslangem Lernen.

SR
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