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Tango Argentino & Nuevo
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Tango Argentino und "Neo-", "Elektro-", "Non-" usw. Tangos

******_bw Mann
240 Beiträge
@Kaddy
Das ist der Punkt, man muss mit dieser schönen Musik aus der klassischen Zeit eine gute Milonga gestalten können, da geht ein DJ einen weiten Weg, bis er da ankommt, sofern er das überhaupt will ...
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Schöne Argumente!
Ich teile mehr davon, als vermutet wird, Schätze ich. *ja*

Allerdings nicht alle. Zum Beispiel ist mir klar, dass Musik (und Musiker) sich entwickelt (entwickeln) und gerne aus versch. Stilrichtungen bedienen. Tolle Ergebnisse, immer wieder!

Aber es geht eben nicht um Musik allein. Sondern es geht um Tänzer, welche in einem Social Dance Bereich (im Bühnenbereich wird seit je alles mögliche gemischt) gänzlich andere Musik benutzen, als eigentlich zu dem jeweiligen Tanz gehört.
Das es Spaß macht oder machen kann, habe ich nicht angezweifelt und ist ebenfalls längst geklärt. Macht es nämlich auch mir (teilweise).
Ich urteile eben nicht dahingehend, dass ich alles gaaaanz furchtbar schrecklich fände. *nono*

Ich persönlich liiieeebe zum Beispiel solche Stücke, wie Walzing Mathilda von Tom Waits (Tom Truberts Blues) ein (gefühlt) pures Liebeslied!
Oder auch "Ne me quitte pas" von Jaques Brel - beides hinreißend zu tanzen...
Eindeutig NON-Tango, oder nicht?

Und im Bereich Neo"?
Einer meiner Favoriten ist eindeutig "Sentimentos"! Auch "Humo" etc.
Überhaupt liegen mir geschmacklich mehr die balladen-artigen, ruhigen Stücke. Ist natürlich auch Geschmacksache.
Ganz das Verständnis fehlt mir persönlich aber z. B. wenn Rap (!) aufgelegt wird, wie ich bereits erleben "durfte".

Ich erkläre also mal ganz deutlich:
Ich persönlich bin ein absoluter Fan des originalen Tango Argentino, auch was die Musik angeht!
Aber ich respektiere andere Geschmäcker und höre sehr gern viele der sog. Neo-, Elektro- und Non-Tangos. Und manche tanze ich sogar gern!
Mir liegt daher eine Verurteilung völlig fern!

Ich vermutete (und hoffte) dass die etwas provokative Fragestellung zu Diskussionen verlockt! (War ja etwas ruhig, in letzter Zeit...) *zwinker*

Dennoch meine ich die Frage immer noch ernst, denn sie geht mir wirklich seit geraumer Zeit durch den Kopf. Und noch immer beziehen sich eigentlich fast alle Äußerungen hier darauf, dass sie die Vermischung bzw. Entstehung von versch. Musikrichtungen heranziehen. (Ist bekannt, aber es geht nicht um Musik allein.) und schon gar nicht darum, "wozu" Instrumente ersonnen wurden. (Werden Instrumente lediglich für EINE Musik gebaut?) Urspr. Waren Bandoneone u. a. dazu gedacht, in Kirchen, die keine teure Orgel hatten, die Orgelmusik dennoch spielen zu können. (Klingt übrigens hammermäßig gut!)
Oder es wird lediglich (sinngemäß) darauf verwiesen, dass Tango quasi in einem evolutionärem Prozess befinden würde.
(Das immerhin wäre möglich. Und soweit es gewisse Bewegungsmuster des Neo-Tango angeht, könnte ich da auch inhaltlich mitgehen, obwohl wirklich NEU soviel gar nicht ist.)

Interessant fand aber auch diesen Hinweis:
Jeder Tanz wird maßgebend durch den Ort und die Zeit geprägt, in denen er getanzt wird.
Das ist für mich eine wirklich nachdenkenswerte Erklärung, die so simpel und logisch daherkommt, dass ich mich frage, warum ich daran noch gar nicht gedacht habe...? Danke schön! *top*

@****job:
Du hast mich missverstanden. Nein, es geht eben gerade gar nicht um die Bestätigung, meiner Meinung.
Und mitnichten "ziehe ich unfreundlich her" über jene, welche nicht meiner Meinung sind. Doch frage ich nach, wenn Vermutungen und Behauptungen ausgesprochen werden, welche sich überhaupt nicht mit der Realität decken. Das ist nicht unfreundlich, sondern korrigiert eine unzutreffende Vorstellung und verhindert Legendenbildung.
Aufgeregt hab ich mich übrigens auch nicht. *zwinker*

Und das es "Spaß" machen kann, schrieb ich bereits im Eröffnungs-Threat und hier nochmal konkreter. (Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es um "Spaß" jetzt gerade nicht geht) Also alles ein Mißverständnis, denke ich. *wink*

DIE ENTDECKUNG für mich ist aber, dass der Tribal-Stil zu Technomusik getanzter Bauchtanz ist! Wieder etwas gelernt. Und DAS ist dann auch der einzige Fall, von dem ich je hörte, in welchem andere Musik für bestehende Tänze verwendet wird.
SOWAS suchte ich! Vielen Dank für den Hinweis, Befiel_mir ! Klasse!

Kennt noch jemand vergleichbares?!?
***dy Frau
1.365 Beiträge
ich wurde gerade
gefragt - was zum Teufel ist d a s denn



trifft nicht ganz den Kern da es mehr eine Fusion ist, aber absolut genial zu tanzen, mir fehlt leider noch der passende Tanzpartner.... *snief2*
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Absolut nicht meines!
Ich mag beide Tänze getrennt (!) voneinander. Aber dieser Drang alles miteinander zu vermischen.... Nee! Ich mag es gern pur und rein!

Aber auch hier kann ich mir gut vorstellen, dass anderen das Spaß machen kann.

Mir würde das viiiieeel zu oberflächlich und ohne diese geliebte Tiefe des Tango sein!

Und bei Bachata liebe ich dann wieder die körperliche Nähe im Beckenbereich, gerade bei den sinnlich-erotischen Bewegungen. Und die möchte ich dann auch nicht mit derartig technischen "Ochos" (sollen das ja wohl sein?) und diesen Showelementen verwässern, die nur auf Außenwirkung abzielen. Das passt für mich prima zum American Ballroom, wo es scheinbar ja auch her kommt, oder?

Aber ich trinke auch lieber einen guten Wein oder ein Bier und keine "Mixgetränke"...
Und WENN es mal die Ausnahme gibt, dann doch lieber eine Caipirinha (die ja eigentlich auch ziemlich pur ist), als einen XYZ-Cocktail... *smile* *prost*
***dy Frau
1.365 Beiträge
ist ja
im Grunde auch schöner so, aber ab und an fängt man ja doch vielleicht mal an, zu experimentieren, wenn gerade ein Lied läuft, bei dem es sich anbietet - nur mal so aus Neugier.
Ansonsten würden diese ganzen neuen Tänze ja nicht entstehen. Die Lust und das Interesse, gern gehörte Musik mit interessanten bekannten oder auch ganz neuen Bewegungen zu verbinden - versuche das jetzt mal etwas vorsichtig auszudrücken, nicht dass gleich wieder ein Aufschrei *zwinker* kommt.
Nur mal zu schauen, ob es funktioniert und wie es funktioniert.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Verstehe ich gut!
Viel Spaß dabei! Kannst uns ja dann gern mal berichten!?
***dy Frau
1.365 Beiträge
grins
ich kann Dir auf jeden Fall bestätigen, dass Tantra-Massage und Tango Musik hervorragend zu kombinieren sind..... *wolke7*
*****a23 Frau
46 Beiträge
Electic Tango
Ich bin sogar eine Frau, die über Electric Tango endlich einen Zugang zu dieser Musik gefunden hat und jetzt einen Anfängerkurs begonnen hat mit Begeisterung.
Für mich persönlich hat Tanzen auch viel mit dem Gefühl zur Musik und Leidenschaft zu tun.

*herz*

Danke H. für so viel neue Tango Musik!!!!
******_tg Mann
69 Beiträge
kreative Kombinationen
für mich ist Tango ein sinnliches Spiel. Die Spielregeln sind nicht fix.
Das lädt die Kreativität ein.

Bachatango

Tantratango

Contango
,
http://www.contact-tango.de/

Kizomba-Tango:


u.a.m.

ich geniesse, dass der Tango lebt und sich (auch experimentell) weiterentwickelt.

Con un abrazo
Christian
***dy Frau
1.365 Beiträge
wie Ulli
schon sagt - manches sollte man lieber pur genießen...

Contact finde ich klasse, aber bei Kizomba würde mir persönlich die Musik dazu überhaupt nicht gefallen. Zu oberflächlich. Wenn man es denn so ausdrücken kann. Aber da hat ja Gott sei dank jeder seinen eigenen Geschmack.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Tja...
Jedem Jeck sin Pappnas!

Wo ist die Tiefe, die Verschmelzung, das Fühlen des Herzschlages der Partnerin, ihr Atem an meinem Ohr?
Der Wechsel von provokativer Langsamkeit mit stärkster innerer Verbindung, ja einer emotionalen Spannung, die geradezu "zum zerschneiden" dicht ist, einerseits, im Wechsel mit Ganchos, Boleos etc. in hohem Tempo etc. andererseits?
Und viceversa. Wo?

Leute! Der Tango hat doch ALLES, was Menschen fühlen können in sich!
Ist es nicht so? Was könnte da noch fehlen, außer dem eigenen Vermögen, sich all diesen grandiosen Reichtum zugänglich zu machen?
Was braucht es dazu?
Sensibilität. Empathie. Können. Geduld. Und: Üben!

Und dann den Spaß dabei, wenn man immer häufiger spürt, dem Tangohimmel, der "triadischen Harmonie von 2 Menschen und einer Musik"*** immer häufiger nahe zu kommen... Hach! Das Leben (was manchmal ja ein Arschloch ist) kann doch so schööööön sein....

***Zitat entnommen aus: "Aus dem Bauch des Tangos" von meinem Freund Arnold Voss
http://www.ruhrbarone.de/tan … achtschwaermer-geworden-bin/
*******dei Frau
719 Beiträge
Und ums zu...
präzisieren, Techno habe ich bei einer Performance auf einem Festival gehört.

Tribal Fusion kommt ursprünglich aus Amerika und drückt Stammeszugehörigkeit zur eigenen Tanzgruppe aus. U.a. über dramatische Kostüme, Schminke oder Tatoos oder Brandings.

Europäische Tribal Gruppen verwenden u.a. mittelalterliche Musik, Heavy Metal- oder Meditationsmusik.

Andere Entwicklungen des Belly Dance gehen Richtung Gothic oder Burlesque.
******_bw Mann
240 Beiträge
Bezugsquelle alles-mögliche-Tango
Vielleicht hat's der ein oder andere schon gesehen, auf Facebook gibt es eine musikanregende "Gruppe", in der Non-, Neo-, etc. Tangos gepostet und kommentiert werden, nur eben keine klassischen.


nontangofortangodancers/

https://www.facebook.com/groups/nontangofortangodancers/
der artikel scheint mir passend zum thema:
http://tangoplauderei.blogsp … s-hierher-und-weiter.html?fb
hier versucht cassiel , seine sicht auf tango argentino aufzuzeigen

noch spannender als den artikel selbst
finde ich diese 2 gedankenansätze der kommentare dazu:

mein Tangobegriff ist etwas weiter gesteckt. Auch ich möchte hier ein Zitat anführen, welches für meine Philosophie des Tango steht „Tango ist eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten“

Das beginnt beim Tanz selbst, in dem man nahezu eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten hat, seinen nächsten Schritt zu setzen. Geht weiter über die Wahl der Tanzpartnerin bei verschiedenen Milongas für eine Tanda und endet bei der vielseitigen, sich immer weiterentwickelnden und -interpretierten Musik.
Tango ist ein Tanz, bei dem man nie das Gefühl hat, daß es einmal ein Ende seiner tänzerischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt und bei dem man auf einer Stufe stehen bleibt und nichts mehr dazulernen kann.

Ich denke, gerade diese Einstellung war auch die Grundeinstellung der Einwanderer in Argentinien. Ihnen war die alte Heimat zu eng und eingeschränkt und sie versprachen sich in der neuen Welt „eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten“.

Aus diesem Grund ist mir deine Definition des Tangos zu eng und ich liebe es, auf abwechslungsreiche Milongas zu gehen, in der neben klassischen Tandas auch mal eine Neo Tanda aufgelegt wird oder in der neben Tangos der Guardia Vieja ebenso eine Tanda mit Tangos von Pugliese vorkommt.
Mich langweilen reine Neo- / Non-Tangoveranstaltungen genauso, wie ausschließlich „traditionelle Milongas“

Es zeichnet natürlich die Kunst des DJs aus, diese verschiedenen Richtungen in einen sinnvollen musikalischen Zusammenhang auf einer Milonga zu präsentieren, ohne daß es wie eine wahllose Aneinanderreihung von Tandas wirkt. Aber auch hier gibt es eine „unendliche Anzahl von Möglichkeiten“, bei denen ein DJ immer etwas Neues dazulernen kann – und sollte.....
....Meine erste spontane Frage war: Kann Bühnentango per se echter Tango sein? Wenn man für andere tanzt und nicht für sich selbst?
Ich bin mir bei der Antwort letztlich nicht ganz sicher. Aber es gibt einige Showtänze, wo die Tänzer ihr Publikum komplett vergessen (zu scheinen) und für sich zu tanzen scheinen. Wenn beide glücklich lächeln, dann ist es für mich meist Tango. .....

vielleicht ist es einfach so, dass tango argentino die möglichkeit gibt,
ihn auch mit nicht-tangomusik zu interpretieren
und möglicherweise sind tangueras/tangueros einfach so kreativ und experimentierfreudig, dass sie alle möglichkeiten ausschöpfen möchten

der andere gedanke ist ebenso spannend -
ist bühnentango wirklich tango argentino - oder auch nur eine variation davon?
sprengt aber vielleicht den rahmen dieses threads (?)
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Nachdem ich mir gerade noch einmal -
• in unserem Thread "Tangotube" "Poema" angeschaut habe, getanzt von Javier und Geraldine, kann ich mir doch einen polarisierenden Kommentar nicht verkneifen...

Leute, DAS ist Tango! Dieser exellent getanzte Stil lebt und er wird immer leben!

Diese jederzeit sichtbare Verschmelzung der beiden miteinander, diese völlige "Aufeinanderbezogenheit" und der Verzicht auf irgendein "Schischi", wie Akrobatik übertriebenen Bewegungen, die jeder Grundlage entbehren etc. alles das zeichnet exzellenten klassischen Tango aus! Das man das hier sehr schon selbst bei einem Showtanz sehen kann (Gerade bei Shows ist das ja überhaupt nicht selbstverständlich) ist besonders klasse!

Wenn ich da an das denke, was man "Neo-Tango" nennt........., weiß ich, warum diese Seiten-Entwicklung fast nur in Deutschland reüssiert hat und auch bereits wieder auf dem Rückzug ist:
Weitgehend keine Verschmelzung der Paare durch distanzierte Körperhaltung, völlig überzogene Bewegungen, welche zu 99 % von der Frau ausgeführt werden ohne dass der energetische Input durch eine geführte Bewegung die Ursache dafür sein kann (Beispiel sind exorbitant riesige Boleos mit fast null Führungsimpuls etc.)
Läßt sich allerdings erheblich leichter erlernen. Bedingung für die Frauen: Jung und sehr schlank, gerne mit Ballett-geschulter Beweglichkeit. Alle anderen Ladys sehen bei den Versuchen das zu tanzen eher grotesk aus...
ich hätte es gerne differenzierter und frage deshalb *lach*

poema der beiden ist ein klassiker
und man mag ihn auch immer wieder gerne ansehen - ja...

aber
geraldine und javier haben vor jahren! diese wunderschöne interpretation von poema als showtanz! getanzt. (sind das nicht bald 10 jahre?)
manchmal frage ich mich, wie sie ihn heute tanzen würden,
wenn sie wieder miteinander tanzten.

showtanz ist eine einstudierte choreografie
meist fantastisch anzusehen -
aber hat das wirklich viel mit dem tango zu tun, der in milongas getanzt wird?

wo bleibt das spontane aufeinander eingehen?
wo bleibt die inprovisation? der dialog?
wieviel verbindung im paar gefühlt wird, kann man das wirklich von außen beurteilen?

ich sehe showtänze - egal welcher tanzstil - immer als werbung
• mit allen vor- und nachteilen davon
ein nachteil davon ist, dass viele showtanzelemente in die milongas übernommen werden (vielleicht mal ein eigenes thema wert? )

ist showtanz wirklich gelebter tango?

neo-tango tanze ich nur höchst selten
(ich bevorzuge die enge umarmung und schnörkelloses tanzen)
• aber auch da hab ich sehr innige - ja intime tänze erlebt....

zur akrobatik tauge ich ja sowieso nicht *rotfl*
aber ein wenig freiheit zu experimentieren macht mir freude
... *anmach*

mag sein, dass neotango nur ein "nischenprodukt" von tango argentino ist...
aber manchmal macht er unglaublich viel spaß *yo*
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@zhart ...
... du hast völlig recht, was die teils lächerlichen tänzerischen manierismen beim tango nuevo ausmachen - aber das jetzt in bausch und bogen zu verdammen, ist sicherlich auch nicht statthaft.

viele traditionen sind nur deshalb erhalten geblieben, weil sie von "erneuerern" weiterentwickelt und für neue generationen mit anderem ideenspektrum interessant gemacht wurden. wenn ich das richtig verstanden habe, war das beim tango maßgeblich astor piazolla mit dem tango nuevo und dann carlos libedinsky mit dem elektrotango (beide argentinier natürlich).

der klassische tango, wie du ihn zu recht verehrst, hat sich ja auch aus vielen älteren tänzen entwickelt. jetzt den einen (zeit)punkt herauszugreifen, an dem der tango so klassisch war, wie er dir der einzig wahre scheint, das ist mir zu einseitig.

das erinnert mich an meinen onkel, der skifahren noch mit telemark gelernt hat, als junger mann dann vehement am siegeszug des parallel-schwungs mitgearbeitet hat und gegen ende hin das carven verdammt hat. irgendwann war er so versteinert, dass er keine neue entwicklung mehr mittragen konnte.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
@mujer
Klar ist es ein Showtanz. Und logisch choreographiert.
Nur:
Wenn choreographierte Showtänze SO AUSSEHEN, dann sind sie so lange getanzt und so viel durchlebt, dass schon wieder sehr viel Gefühl darin liegt und empfunden wird.

Und wie schön dann der Social Dance der beiden aussieht, kann sich auch jeder denken, der sie noch nicht auf einer Milonga sah.

Und ja, das ist einige Jahre her. Aber nicht vergessen:
Es ist klassischer Tango Argentino. Der sah schon vor Ewigkeiten grundsätzlich so aus. Und er wird in Ewigkeiten grundsätzlich so aussehen. Wenn schon lange niemand mehr von "Neo" sprechen wird...
Und Geraldine tanzt mit neuem Partner natürlich anders. Aber sie tanzen klassischen Tango. Sooo viel anders sieht das nicht aus.

Außerdem sind sie -wie Du ja angedeutet hast- getrennt. Nicht nur nach meiner persönlichen Meinung war das zumindest tänzerisch nicht von Vorteil für Geraldine, aber darum geht es natürlich nicht.

Ich verstehe allerdings gar nicht, wieDu von spontanem aufeinander eingehen reden kannst, wo doch klar ist, dass es von vorne herein um Choreographie und Show geht?!? *hae*

Und Du darfst Showtanz sehen, wie Du willst. Aber zunächst einmal ist Showtanz schlicht genau das: Show.
Sie soll faszinieren und unterhalten.
Dass Profis damit nebenbei für sich werden, ist selbstverständlich.

Ich kann gut verstehen, dass Akrobatik nicht für Dich ist. Aber ich bin auch sicher, dass Du aus dem gleichen Grund auch noch nie wirklich das getanzt hast, was "Neotango" im Kern ausmacht.
Was Du meinst, dürfte wohl Tango tanzen auf Neo-Musik sein, oder doch allenfalls nur den Randbereich der Neo-typischen Bewegungsmuster gestreift haben.
Insofern weiß ich nicht so richtig, was Du damit meinst, wenn Du sagst, dass Dir "Neo" tanzen
manchmal unglaublich viel Spaß macht...
?

Viele meiner weiblichen Schülerinnen und Bekannten sagen auch immer wieder, dass sie körperlich schlicht nicht dazu in der Lage sind. Und zwar auch die Schlanken unter ihnen.

Klassischer Tango ist aber für ALLE tanzbar! Egal, ob dünn oder dick, groß oder klein, jung oder alt. Ohne sich zum Affen zu machen.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
@fotojob
Jaja, so ist das mit den alten Säcken! *zwinker*

Aber die Ansichten bezüglich dessen was man "Neo-Tango" nennt, habe ich ja nicht exklusiv. Nicht einmal mit dem Alter hat das etwas zu tun. Sondern mit der Sichtweise und mit Respekt vor einer Kultur.

Und besonders mit Respekt vor anderen Tanzpaaren auf der Tanzfläche!

Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass es Menschen gibt, welche das lieben und gerne tanzen! Nur bitte nicht auf klassischen Milongas.

Ich habe seit Aufkommen dieser Sache noch niemals eine gemischte Milonga gesehen, bei welcher ALLE Paare in Ruhe (und ohne das ihnen "Neo-Paare" in unerträglicher Weise und Häufigkeit in die Queere kommen würden) tanzen konnten!

Das Verhalten jener Menschen erinnert mich fatal an die entrüsteten Kommentare von Rauchern über das angeblich so intolerante Verhalten der bösen, bösen Nichtraucher, wenn diese sich gegen den Rauch verwehren, der nachweislich ihre Gesundheit schädigt.

Genau so wird von denen argumentiert, die dafür plädieren, dass doch bitte alle "tolerant" sein sollen und dabei unterschlagen, dass damit das gepflegte Tanzen beendet ist.
Selbst wenn meine Partnerin und ich nicht andauernd an die Knochen kriegen, bin ich genervt, weil das nur bedeutet, dass ich in extremer Form ausweichen und stoppen muß, sobald "Neos" in der Nähe tanzen.

Ich finde, dass sind gute Gründe, die gegen Neotänzer auf klassischen Milongas sprechen.

Und Achtung:
Die Musik stört mich nicht. Solange die Tanzrichtung, das Einhalten der imaginären aber real notwendigen Spuren eingehalten wird und bei großer Enge eben auch ausladende Bewegungen vermieden werden.

Wie sagte schon Rosa Luxemburg?

"Die Freiheit ist immer auch die Freiheit der anders denkenden. Aber sie endet genau da, wo sie die Freiheit der anderen beeinträchtigt!" *ja*


Ich meine, das hier in diesem Link ironisch dargestellte Problem ist doch einfach ein PROBLEM! Und will jemand ernsthaft bestreiten, dass es sich genau so verhält?
Oder erinnern sich diejenigen, welche länger Tanzen etwa nicht daran, dass es VIEL ENTSPANNTER war, bevor das was man "Neo Tango" nennt in den Milongas auftauchte?
Und diese Zeichnung under Text sind auch nicht von mir.

http://dl.dropboxusercontent.com/u/5495818/Neotango.pdf
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@zhart ...
... einigen wir uns auf die exzesse ;-? die bei den neo-tango-tänzern tatsächlich häufiger auftreten als bei den "alten säcken ;-)"

ich mag milongas ganz gerne, auf denen zwischen traditionell und eher non- als neo-tango gemischt wird. und auf einer vollen milonga verbietet sich das exzessiv-raumgreifende ohnehin. da kriege ich auch von traditionalisten immer mal eins auf die knochen - weniger weil sie so ausladend tanzen, sondern weil die floorcraft immer mehr in vergessenheit gerät.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
@fotojob
Ich würde fast zustimmen, aber ich tue es nicht!

Wer legt denn fest, wann es ein "Exzess" ist?
Und außerdem ist schon 1 Paar (!) zuweilen ausreichend, um den Tanzfluss der gesamten Milonga zu killen. Habe ich zu oft erlebt.

Nee, nee. Klare Aufteilung in "Neo" und "Klassisch" und gut ist.
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@zhart ...
... der exezess beginnt

genau da, wo die Freiheit der anderen beeinträchtigt


wird *zwinker*

deshalb: gute mischung, viel rücksicht und gut ist !!
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Also, das ist jetzt das letzte Posting von mir dazu. *zwinker*

Aber genau DAS funktioniert eben nicht, wie auch bei der Auseinandersetzung zwischen Rauchern und Nichtrauchern!
"Neo-Tango" als Tanz hat ein systemimmanentes Problem für alle anderen Paare, die die gleiche Tanzfläche teilen.
"Neo-Paare" sind durch ihre Bewegungsabläufe eben nicht einfach so mit Toleranz integrierbar, weil sie die Tanzrichtung und schon gar nicht die "Sendas" (Spuren) einzuhalten (können)!

Von daher kann es aus meiner Sicht nur so sein, dass ganz zu Beginn von Milongas, also wenn noch nicht viel los ist, "Neo" bis zum Abwinken gespielt und getanzt werden, aber sobald sich die Milonga füllt, dürfte "Neo"-Musik zwar aufgelegt werden, aber leider nicht mehr in "Neo-Weise" getanzt werden.
Denn nicht die Musik ist das Problem auf der Tanzfläche, da geht es nur um Geschmäcker, sondern das Kreuz-und-queer-Getanze, das ignorieren der Richtung und der Tanzspuren.

Mir ist vollkommen bewusst, dass alle "Neos" und alle diejenigen, welche meinen, "Toleranz" und "Kompromisse" seien eigentlich immer richtig (und nicht sehen wollen, dass das nicht immer stimmt!) nun aufschreien. Offen, oder still.

Aber "ein bischen Rauchen" oder "rücksichtsvoll Rauchen" im Restaurant, im Theater, der Oper oder im Krankenhaus, geht eben auch nicht, wenn man eigentlich ein toleranter Mensch ist...

Und ich erwarte keinesfalls dass meine persönliche Meinung allgemein akzeptiert wird, aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass zum Tango die Regeln der Tanzfläche UNABDINGBARE GRUNDVORAUSSETZUNG sind.
Und da gibt es keine Kompromisse und keine Verhandlungsmasse.

Man kann das als Veranstalter missachten und als "Neo" sowieso, aber ich würde dafür GARANTIEREN, dass das flüssige und entspannte Tanzen, dann für alle anderen endet.

Einzige Alternative wäre vielleicht noch, einzelne reine "Neo-Tandas" einzustreuen. Was bedeuten würde, dass nicht mehr als 2 Titel am Stück aufgelegt würden, weil diese Stücke zumeist ja auch noch elend lang sind.
Die andern Tänzer gönnen sich halt inzwischen eine Pause.
Damit hätte ich absolut keine Einwände unter der Bedingung, dass die Veranstalter sofort freundlich aber bestimmt eingreifen, wenn jenseits dieser Tandas "Neo" getanzt wird.
Erstens greift aber kein Veranstalter ein, weil man es ja jedem irgendwie recht machen möchte und zweitens muß ich konstatieren, dass eine sehr große Zahl von "Neo-Tänzern" überhaupt nicht in der Lage wäre, klassisch zu tanzen, weil sie es nicht können.
Und ganz sicher bin ich darin, dass sich die allermeisten "Neos" sich weigern würden, selbst WENN sie es könnten.

Fazit: Es gibt keine Kompromisse zwischen rein klassischen und den anderen Milongas!
***dy Frau
1.365 Beiträge
zHart
du sprichst mir so aus der Seele.
Ich höre zwar gerne Neo und Non, aber tanzen dann doch bitte klassisch danach...
und ich merke, wie peinlich es mir ist, wenn mein Tanzpartner anfängt, kreuz und quer durch den Saal zu tanzen, weil für ihn gewisse Regeln nicht existieren.
zHart

Ich verstehe allerdings gar nicht, wieDu von spontanem aufeinander eingehen reden kannst, wo doch klar ist, dass es von vorne herein um Choreographie und Show geht?!? *hae*


ganz einfach: du hast geschrieben:
- in unserem Thread "Tangotube" "Poema" angeschaut habe, getanzt von Javier und Geraldine, kann ich mir doch einen polarisierenden Kommentar nicht verkneifen...

Leute, DAS ist Tango! Dieser exellent getanzte Stil lebt und er wird immer leben!

und ich antworte: bei einem showtanz fehlt mir das, was tango ist und ausmacht
das spontane aufeinander eingehen. was ist daran unverständlich?

ich hatte bei geraldine und ezequiel unterricht
als lehrer und tänzer ist ezequiel fantastisch!
geraldine als tänzerin ist bezaubernd - sie hat einen tollen stil...
und sie ist sicher ein guter werbeträger für tango argentino

aber ein showtanz ist ein showtanz
tango argentino ist für mich das, was in milongas getanzt wird


Aber ich bin auch sicher, dass Du aus dem gleichen Grund auch noch nie wirklich das getanzt hast, was "Neotango" im Kern ausmacht.
Was Du meinst, dürfte wohl Tango tanzen auf Neo-Musik sein, oder doch allenfalls nur den Randbereich der Neo-typischen Bewegungsmuster gestreift haben.
...
Insofern weiß ich nicht so richtig, was Du damit meinst, wenn Du sagst, dass Dir "Neo" tanzen
manchmal unglaublich viel Spaß macht...



eine lustige gruppe hier *oha*
du sprichst mir ab, dass ich neo tango tanzen kann oder überhaupt lernen könnte
andere wiederum sind der meinung, dass tango argentino und mollige frauen nicht zusammen passen...

also wenn ich mich nach diesen aussagen hier richten würde,
ginge es mir wie der hummel, die dann nicht fliegen könnte!


ich freu mich auf die nächste gemischte milonga,
um mich da - laut deinen worten - zum affen zu machen


polemisches ist ja auch nicht mein denk- und diskussionsstil
und hier ist mir eindeutig zuviel polemik - als dass es sich lohnt in dialog zu gehen
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